Hallo,
wir haben in unserem neuen Einfamilienhaus vor ca. 2,5 Monaten einen Zementestrich bekommen. Dieser liegt im Erdgeschoss auf 10 cm Styropor-Dämmung und Folie und 7 cm Estrich. Das gleiche im Obereschoss aber 6 cm Wärmedämmung und 4 cm Trittschall.
jetzt das Problem. Im Obergeschoss sind vom Flur aus in alle Zimmer Scheinfugen von ca. 2 cm Tiefe eingebaut wurden. Ich konnte schon nach ca. 2-3 Wochen beobachten das diese Scheinfugen teilweise etwas breiter wurden. Dann wurde die Treppe eingebaut und dabei natürlich auch noch auf dem Estrich geschlagen, um das Treppenloch passend zumachen (Überstehender Estrich ).
Nun sind alle Scheinfugen ganz durchgerissen und es knackt beim laufen von einen Raum in den anderen. Der Estrichleger hatte mir beim verlegen des Estrichs einen Zettel beigelegt auf diesen waren die Lüftungszeieten usw. sowie eine Information drauf das diese Scheinfugen vor dem Verlegen mit Harz zuschließen sind. Nun meine Frage. Die Scheinfugen sind ganz durchgerissen können diese jetzt nur mit Harz veschlossen werden oder müssen zusätzlich noch Metallverbinder mit eingebaut werden. Habe ich jetzt eigentlich einen Sauschlechten Estrich, oder ist das alles noch hinzukriegen?
Danke für Eure Antworten
Gruß
Tom
Scheinfugen gerissen
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge
Scheinfugen gerissen
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Hi Tom
zunächst mal: Die Scheinfugen sind ja dafür da, dass sie reißen.
Damit wird die unumgängliche Rissbildung, die beim Austrocknungsprozess des Estrichs durch Schrumpfungserscheinungen entsteht auf bestimmte Stellen kanalisiert.
Das hat den Vorteil, dass Risse vorherbestimmbar werden.
Also erstmal kein Problem.
Das Schließen muss tatsächlich durch Aufschneiden, Querschneiden, Einlegen von Wellenverbindern usw. erfolgen. Du findest hier ganz sicher einige Gebrauchsanweisungen. Ist schon oft behandelt worden. -
Scheinfuge
Die Scheinfuge wird zu 1/3 eingeschnitten. Die unteren 2/3 sind geschlossener Estrich. Wenn nur eine Stelle anfängt zu schüsseln, entsteht ein kräftiger Druck an den Scheinfugen, welche das schwächste Glied des Estrichs sind, denn hier fehlt 1/3. Oberhalb ist der Estrich grade und unten reißt er zwar in Führung aber das ist nicht gewiss. Wenn er also in der Scheinfuge gerissen ist, verzahnt sich der Estrich im unteren 2/3. Wenn er zu dem an dieser Stelle noch geschüsselt ist, dann knarrt er auch dort und hört sich meist ganz hohl an. Was passiert bei der Abbindung eines Estrichs? In den ersten 14 Tagen trocknet die Oberfläche schneller als unten und der Rand (hier auch die Scheinfugen) werden durch Spannungen etwas angehoben. Irgendwann ist die gesamte Haushaltfeuchte im Gleichgewicht (bis zu 2 Jahre) und er entspannt sich. Wenn die Scheinfuge mit harten Harz und sogar Wellenverbinder geschlossen ist, muss er irgendwo woanders die Möglichkeit haben sich zu entspannen. Er schiebt als woanders, ggf. reißt er auch vollflächig dann später. Daher halte ich es für nicht fachgerecht die Scheinfugen fest zu schließen, denn hier muss der Estrich arbeiten können. Entweder mit flexiblen Harz vergießen oder mit MS-Polymer Dichtstoff schließen. Die Scheinfuge ist im Oberbelag zu übernehmen und ggf. mittels eines geeigneten Profils zu überdecken. Die Scheinfugenpraxis ist fachgerecht und auch in Deutschland überall ortsüblich, dagegen kann man nichts einwenden. Die von Ihnen aber geschilderte Problematik tritt aber zu 80 % auf, da der Bauherr meist denkt das der Estrich nach 3 Tagen benutzt werden kann. Eine ordnungsgemäße Nachbehandlung ist daher in der DINAbk. vorgeschrieben, wird aber selten praktiziert. Ansprechpartner ist und bleibt aber immer noch ihr Estrichleger, da dieser auch die Gewährleistung für das Gewerk Estrich hat. Scheinfugen schließen gehört zum Umfang der Arbeiten. Das sogenannte Knarren bzw. die beschriebene Hohlstelle kann man damit beseitigen das man den Estrich ca. 1 Woche lang 2x täglich mit Wasser und Kokosbesen pflegt. Die Pfützenbildung ist dabei zu vermeiden. Dadurch wird die Oberflächenspannung entspannt und Schlüsselungen setzen sich auf ein mminimalste herunter. Durchzug ist in dieser Zeit zu meiden, sowie Bautrockner. Lüften, wie Ihr Estrichleger empfohlen hat!
Bei den von Ihnen beschriebenen Aufbau vermute ich aber die doppelte bzw. sogar dreifache Dämmlage. Diese ist nicht fachgerecht, den Dämmung sollte immer einfach liegen, nie doppelt oder sogar über Kreuz. Die Wärmedämmung im Obergeschoss ist meiner Meinung zu viel vom guten, denn Trittschall genügt. -
Interessante Ansichten ...
Interessante Ansichten dann habe ich ja in den letzten 25 Jahren alles falsch gemacht!
Na ja, vielleicht kann ich ja noch umschulen und Holzhäuser bauen.
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