Neu verlegtes Fertigparkett reißt!
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Neu verlegtes Fertigparkett reißt!

Hallo,
wir haben bei uns im Umbau Birnbaum-Fertigparkett (schwimmend) verlegen lassen. Das Parkett wurde vor knapp drei Wochen gelegt, vor einer Woche sind wir eingezogen. Heute haben wir festgestellt, dass das Parkett an mehreren Stellen reißt (in allen Räumen).
Woran könnte das liegen. Muss Parkett vor Verlegung evtl. aklimatisiert werden? Kann es an der Luftfeuchtigkeit liegen (derzeit bei uns so zwischen 33 und 40 %)?
Was kann man tun, um weitere Risse zu verhindern?
Kann man die entstandenen Risse repieren, spachteln, kitten?
Wir haben das Gewerk noch nicht direkt abgenommen. Ich meine mal gehört zu haben, dass erst 12 Tage nach Einzug laut VOBAbk. ein Gewerk stillschweigend abgenommen ist. Allerdings liegt das Parkett ja schon ein paar Tage länger (logischerweise).
Herzlichen Dank für Eure Hilfe und Gruß
adrian
  1. Wir haben das Gewerk noch nicht direkt abgenommen

    Foto von Lukas Ensikat

    Guten Tag, Herr Rohnfelder.
    Dann gehe ich auch sicher recht in der Annahme, dass selbstverständlich auch noch nicht bezahlt ist. :-((
    Da hat man eigentlich nicht mal mehr Lust mit einer Antwort zu helfen.
    Ich habe auch solche Kunden, die sich für oberschlau halten und mit allen Mitteln versuchen eine Abnahme herauszuzögern. Man rennt den Leuten nicht nur wg. der Bezahlung hinterher, sondern schon wg. der Abnahme.
    Man hat ja sonst nichts zu tun. Wer bezahlt eigentlich diesen Blödsinn?
    So, genug gemeckert, ein wenig zur Frage.
    An welchen Stellen reißt es denn?
    Welche Art von Verbindung hat das FP?
    Was sagt der Verleger dazu?
  2. Guten Abend, doch, ein Großteil des Parketts ist ...

    Guten Abend,
    doch, ein Großteil des Parketts ist bereits bezahlt. Und mir geht es sicher auch nicht darum, Geld zu schinden bzw. erbrachte Leistungen nicht zu bezahlen. Viel lieber wäre mir eine gut erbrachte Leistung, für die ich auch gerne gutes Geld bezahle  -  und als auch Selbständiger halte ich nichts davon, Rechnungen ewig nicht zu bezahlen oder "mal eben so" zu kürzen! Allerdings darf ich für pünktliche und vollständige Bezahlung auch eine gute (auch wenn die VOBAbk. nur mittelmäßig vorschreibt) Arbeit erwarten! Würde ich das Handwerk in Deutschland nicht unterstützen wollen, hätte ich sicher nicht einen Umbau für 300.000 € ausnahmslos "weiß" durchgeführt! Aber es nervt auch, dass so manche Handwerker doch ein wenig hudeln, Müll nicht sauber entsorgen, Baustelle nicht besenrein hinterlassen, andere Gewerke nicht schonen, und man als Bauherr immer der "Depp" sein soll  -  aber das ist sicher eine ganz andere Diskussion.
    Und jetzt zu dem Parkett :-)
    Es reißt an den Fugen, meistens an den Längsfugen. Verbindung, da bin ich nicht Fachmann genug, es wurde einfach gelegt und aneinander geklopft, nichts geklebt, schraubt oder sonst wie speziell verbunden soweit ich weiß. Den Verleger werde ich morgen ansprechen (habe es ja erst heute entdeckt), aber ich dachte, es kann nicht schaden, mich fachlich erst mal ein wenig schlau zu machen, um kompetenter mitreden zu können.
    Danke schön
    adrian
    • Name:
    • Adrian Rohnfelder
  3. Na gut,

    Foto von Lukas Ensikat

    das ändert jedoch nichts an der Pflicht zur Abnahme.
    Welches FP wurde denn ausgeschrieben oder angeboten?
    Gibt es Fotos von den Flächen (sollte ja kein Problem sein ;-))
    Die Fugen sind im Detail nicht so interessant, sondern der Eindruck der Raumgeometrie und der evtl. Verteilung der Risse.
    Und/oder ein Makrofoto der Feder eines FP-Teiles.
    Gruß Lukas
  4. Und das mit der Abnahme ...

    ist auch so eine Sache.
    Sie haben die Leistung in Benutzung genommen. Das ist auch eine Form der Abnahme! Wenn Sie also nicht förmlich die Abnahme verweigert haben und sich die Benutzung haben genehmigen lassen, dürfte die Abnahme als erfolgt gelten.
  5. Hallo, noch einmal, mir geht es hier nicht ...

    Hallo,
    noch einmal, mir geht es hier nicht um "Rechnungskürzung" oder "Nichtbezahlenwollen", ein Großteil der Leistung habe ich schon bezahlt. Und die Frage der Abnahme war für mich auch mehr zum Verständnis, letztendlich ist es ja egal, ob es noch nicht abgenommen ist bzw. unter Gewährleistung fällt (ich weiß, da ist schon ein Unterschied, aber wie gesagt, ich möchte hier nicht 120 % des Rechnungsbetrages einbehalten), mir geht es um die Lösung des Problems.
    Der Parkettleger hat jetzt gesagt, es sei ein Problem der Raumfeuchtigkeit, 50 % müssten es mindestens sein. Sollten wir den Wert erreichen, würden sich die Risse/Fugen wieder schließen. Und schließlich solle das Parkett im Sommer ja auch 70 % und mehr Feuchtigkeit aushalten können, da könne es nicht enger verlegt werden. Leuchtet mir auch alles ein, nur, wie bekomme ich die Feuchtigkeit auf 50 % und höher, wir haben im Moment 38 %? Nützen da Raumluftbefeuchter etwas oder gibt es andere Tricks?
    Danke noch mal und Gruß
    adrian
  6. Also, da hat er

    Foto von Ralf Dühlmeyer

    aber Müll erzählt.
    Das schwimmend verlegte FP arbeitet zum aller größten Teil über die gesamte Platte und nicht die Paneele gegeneinander.
    Drum habe ich um Bilder gebettelt, um andere Ursachen entdecken zu können.
    Gruß Lukas
  7. Hallo, ist evtl. die Zeichnung eines Grundrisses aussagekräftiger ...

    Hallo,
    ist evtl. die Zeichnung eines Grundrisses aussagekräftiger als Fotos vom Raum (ist teilweise schwierig den ganzen Raum erkennbar auf ein Bild zu bannen), könnte Risse grob einzeichnen?
    Makrofoto ist schwierig, da wir kein Stück FP übrig haben (liegt beim Verleger für die Zeit der Gewährleistung). Würde die genaue Bezeichnung des FP helfen?
    Danke und Gruß
    adrian
  8. Hallo, ist evtl. die Zeichnung eines Grundrisses aussagekräftiger ...

    Hallo,
    ist evtl. die Zeichnung eines Grundrisses aussagekräftiger als Fotos vom Raum (ist teilweise schwierig den ganzen Raum erkennbar auf ein Bild zu bannen), könnte Risse grob einzeichnen?
    Makrofoto ist schwierig, da wir kein Stück FP übrig haben (liegt beim Verleger für die Zeit der Gewährleistung). Würde die genaue Bezeichnung des FP helfen?
    Danke und Gruß
    adrian
  9. Ja,

    Foto von Ralf Dühlmeyer

    auch evtl. angelegte Dehnungsfugen sind hilfreich. Der Hersteller und der möglichst genaue Produktname kann weiter helfen.
    Gruß Lukas
  10. Hallo, anbei ein grober Grundriss der drei betroffenen ...

    Hallo,
    anbei ein grober Grundriss der drei betroffenen Räume (es gibt noch einen vierten Raum mit Parkett, aber der ist noch so voller Kisten, dass ich keine Rissbildung überprüfen kann), in rot die ungefähre Lage der Risse.
    Parkett sollte sein: Mehrschichtparkett Birnbaum select (steirisch so weit ich weiß), versiegelt mit Nut- / Federverbindung  -  (Marke Holz Fiedler glaube ich).
    Hilft dies bei der Beurteilung?
    Danke  -  adrian
    • Name:
    • adrian rohnfelder
  11. Dehnungsfugen, nur zwischen den verschiedenen Räumen (bzw. liegen ...

    Dehnungsfugen, nur zwischen den verschiedenen Räumen (bzw. liegen dort natürlich Schienen) und am Rand zur Wand, sonst wüsste ich keine.  -  herzliche Gruß adrian
    • Name:
    • adrian rohnfelder
  12. Nut-Federverbindung

    Foto von Ralf Dühlmeyer

    muss verleimt werden.
    Zwischen Wohn- und Esszimmer (Wohnzimmer, Esszimmer) gehört eine Dehnungsfuge und wenn man's ganz genau nimmt, dann mitten im Flur (sozusagen waagerecht) auch.
    Das scheint aber nicht primär schadensursächlich zu sein.
    Ich getraue mich gar nicht zu glauben, dass jemand auf die Idee kommt, ein FP mit N/F-Verbindung ohne Leim zu verlegen.
    Es scheint jedoch naheliegend, da auch eine schlechte Clickverbindung eigentlich nicht so schnell und großflächig versagt.
    Das kann man herausfinden, indem man vorsichtig mit Spachtel, Stechbeitel oder ähnlichem versucht, ob sich die Fugen weiter öffnen lassen. Man kann auch im Randbereich mit einem rutschfesten Schuh am Fuß mal versuchen die Paneele auseinander zu schieben/treten.
    Wenn dem so ist, dann ist das schon ein dolles Ding.
    Allerdings rate ich zu größter Vorsicht beim Selberdranrumpopeln.
    Besser ist wohl einen Sachverständigen hinzu zu ziehen.
    Da schäme ich mich für mein anfängliches Gemecker (ausgenommen das mit der Abnahme ;-)) und für diese Sorte "Berufskollegen".
    Gruß Lukas
  13. fajessen

    Foto von Ralf Dühlmeyer

    Zum Hersteller habe ich nichts finden können.
    Kann es auch Steirer sein?
    Das ist aber bei der Sache nicht mehr so wichtig, wenn's tatsächlich N/F ist und ohne Leim verlegt wurde.
  14. Hallo, ja, Steirer klingt gut! Mit dem Verkleben, ...

    Hallo,
    ja, Steirer klingt gut!
    Mit dem Verkleben, da muss ich noch mal nachfragen, uns wurde es einige Zeit vor dem Verlegen mal so erklärt, einfach drauf damit. Aber eigentlich machte der Verleger einen ziemlich guten Eindruck, werde mich noch mal vorsichtig schlau machen, ob wirklich nicht geleimt wurde, melde ich dann mit der Antwort noch mal.
    Auf die Dehnungsfuge zwischen Wohn- und Esszimmer (Wohnzimmer, Esszimmer) haben wir bewusst verzichtet (Optik), eine weitere Fuge im Flur stand nicht zur Debatte. Da das Problem ja aber in allen Zimmern auftritt, denke ich auch, dass die fehlenden Fugen vielleicht nicht gerade hilfreich sind, aber nicht primär die Ursache sein können.
    Also, bin mal gespannt, ob wirklich kein Leim verwendet wurde.
    Gute Nacht
    adrian
    • Name:
    • adrian rohnfelder
  15. doch verleimt

    Hallo,
    habe heute morgen noch mal mit dem Verleger gesprochen, FP ist angeblich doch verleimt, er hätte sich bei unserem Gespräch damals wohl missverständlich ausgedrückt, naja, aber Architektin bestätigt Verleimung. Aber hätte mich ja eigentlich auch gewundert, da unsere Architektin bisher i.w. gute Handwerker "angeschleppt" hat.
    Damit stellt sich aber wieder die Frage, woran die Risse liegen könnten?
    Danke und schönen Tag
    adrian
    • Name:
    • adrian rohnfelder
  16. Aus meiner Zeit,

    Foto von Ralf Dühlmeyer

    als ich noch Mitarbeiter hatte, kann ich sagen, dass es da hin und wieder Probleme gab, weil der Leim nicht sorgfältig angebracht wurde.
    Das kann beispielsweise sein, wenn der Leim in der Mitte der Nut eingebracht wird, in der Nut an den Boden dieser "fällt" und von der Feder nicht erreicht wird, da die Nut tiefer ist, als die Feder lang ist.
    Die ordentlich verleimte Fuge kann sich eigentlich nicht öffnen.
    Ausnahme wäre, wenn das FP in irgend einer Weise in seinem Bewegungsdrang gehämmt wird.
    Das kann durch mangelhafte Ausführung der Randfuge oder übermäßige Belastung geschehen.
    Ich glaube nun bin ich an der Grenze des von Ferne machbaren angekommen.
    Mehr geht wohl nur vor Ort und bedeutet Sockelleisten entfernen, zur Sichtung der Randfugen und das Prüfen der Leimfugen.
    Das am besten gemeinsam mit dem Verleger oder, wenn der nicht will, dann mit einem Sachverständigen.
    Gruß Lukas
    PS. Es wäre interessant zu erfahren, wie es ausgeht.
  17. Hallo, OK , vielen herzlichen Dank. Die Architektin meinte ...

    Hallo,
    OK , vielen herzlichen Dank.
    Die Architektin meinte auch, die Risse seien "normal" und feuchtigkeitsbedingt. Also werden wir uns zuerst mal so einen Raumbefeuchter ausleihen und schauen, wie sich das Parkett bei 50-60 % Luftfeuchtigkeit verhält. Sollte dies keinen Einfluss auf die Risse haben, werden wir wie vorgeschlagen auf einen Gutachter zurückgreifen.
    Ich werde mich auf jeden Fall noch mal dann diesbzgl. melden.
    Herzlicher Gruß
    adrian
    • Name:
    • adrian rohnfelder
  18. Die entsprechende Firma war mittlerweile hier und hat ...

    Die entsprechende Firma war mittlerweile hier und hat sich die Risse angeschaut und noch einmal bestätigt, dass es an der Trockenheit liegen müsse (freundliches und verständnisvolles Auftreten, sehr positiv). Wir haben nun vereinbart, dass wir die Risse mit ansteigender Feuchtigkeit (haben Belüfter installiert bzw. der nächste Sommer kommt bestimmt) beobachten werden. Sollten sie sich  -  wie versprochen  -  nicht wieder schließen, werden wir die Firma noch einmal kontaktieren.
    Schönen Tag noch
    adrian
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