Diese Suchbegriffe sind im Text markiert: Dämmung

Estrich- und Innenputz-Feuchte bzw. Schimmel: Was tun?
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Estrich- und Innenputz-Feuchte bzw. Schimmel: Was tun?

Hallo,
Wie kriegt man ein Haus (Neubau) im Winter am schnellsten / kostensparendsten trocken bzw. wie kriegt man diese Feuchtigkeit überhaupt jemals raus? Wir haben schon ziemlich viel versucht, aber irgendwie ist kein Ende absehbar  -  die bisherigen Beiträge im Forum haben mir leider auch nicht weiterhelfen können.
Es geht darum, dass wir die Feuchtigkeit von Innenputz und Estrich nicht so schnell wie geplant aus dem Haus bekommen und sich (1) in der Dachschräge auf den Rigips-Platten kleine Schimmelpunkte bilden (max 0,5-1 cm im Durchmesser, aber mehrere nebeneinander).
Außerdem sind (2) auf den Innenwänden an den Hausecken,
große Feuchtigkeitsflecken zu sehen, allerdings ohne Schimmelbefall1.
Und (3) sind auch von außen auf der Ziegelmauer oberhalb der Fenster und auch an anderen Stellen Feuchtigkeitsflecken von teilweise über 1 m² Fläche zu sehen, wo offensichtlich das gesamte Mauerwerk durchfeuchtet ist. (Details zum Aufbau des Hauses weiter unten)
Meine Fragen:
  • Wie kann man gegen (1)  -  Schimmel  -  vorgehen? Sollen wir die Temperatur senken? Was für eine Temperatur wäre empfehlenswert? Sollen wir ein Fenster gekippt lassen? Sollen wir die Luke zum (nicht gedämmten, hinterlüfteten) Dachboden offen lassen? Auf der Gummidichtung der Luke hat sich auch Schimmel gebildet, im Rahmen der Luke drinnen (Metall) war beim letzten Öffnen jede Menge Kondenswasser.
  • Sind die Feuchtigkeitsflecken auf den Innenwänden (2) normal,

bzw. was kann/soll man dagegen tun?

  • Sind die Feuchtigkeitsflecken auf den Außenwänden (3) normal

oder schädlich? Falls schädlich, was sollte man dagegen tun?

  • Was kann man für eine schnellere Austrocknung tun? Einige Fenster trotz Winters/höherer Heizkosten gekippt lassen? Temperatur senken? Ich gehe davon aus, dass die Feuchtigkeitsflecken auf den Innenwänden an den Kältebrücken (Hausecken) durch Kondensation entstehen, vielleicht lässt sich die Kondensation durch niedrigere Temperatur verringern?

Im Netz steht einiges über den Einsatz von Ventilatoren an den kritischen Stellen  -  ich habe aber Bedenken, dass bei gezieltem Einsetzen in den Hausecken nur noch mehr Feuchtigkeit an der Wand kondensiert als bisher.

  • Wir haben noch etwa 6 Wochen Zeit bis zum Fliesenlegen  -  aus Kostengründen kann/möchte ich aber die Entfeuchtungsgeräte nicht so lange laufen haben. Sollten wir nach dem Entfernen der Geräte die Temperatur senken (falls ja, auf welchen Wert) und die Fenster kippen? Oder die Dachbodenluke öffnen?

Bauliche Details zum Haus:
Das Haus ist ein Einfamilienhaus bestehend aus Keller, Erdgeschoss und ausgebautem Dachgeschoss. Baubeginn war Mitte September 2004. Keller ist ein Oberndorfer Fertigteilkeller (mit Beton ausgegossen), der Rest des Hauses ist außen mit 25er Ziegel gemauert. Keller- und Haus-Innenwände sind aus 12er Ziegel gemauert und verputzt (Maschinenputz, Glättputz). Die Außenfassade ist, noch nicht drauf, d.h. nach außen hin haben wir derzeit eine normale Ziegelwand. Fenster und Türen sind schon alle drinnen, Gasheizung ebenfalls.
Im Dachgeschoss gibt es vier Dachflächenfenster, sowie stirnseitig 2 französische Fenster (Türen) bzw. ein Doppelfenster. Die Aufmauerung an der Außenwand ist 1 m hoch, die Dachschrägen sind im Wohnbereich mit Rigips-Platten beplankt (darüber Dampfbremse und Dämmung 28 cm Mineralwolle).
Der Innenputz wurde vor etwa 6 Wochen abgeschlossen, vor genau einem Monat wurde der Estrich (Zementestrich) gegossen. Die Heizung (Wand-Heizkörper) ist schon drinnen, nach zwei Wochen Wartezeit haben wir die Temperatur auf etwa 20 Grad angehoben 2 mal täglich gelüftet.
Details zum Vorgehen:
Wir haben seit Einbringung des Estrichs 2 mal täglich stoßgelüftet (jeweils etwa 15 Minuten), öfter geht einfach nicht, weil das Haus etwa 50 km vom jetzigen Wohnort entfernt steht. Die Temperatur wurde im Hausinneren 2 Wochen nach Einbringung des Estrichs auf eine Temperatur von etwa 20-22 Grad erhöht, die wir seither beibehalten.
Nach dem Auftreten der Punkte haben wir den Schimmel mittels
chlorhaltiger Sprühlösung bekämpft (Hersteller Molto) und zusätzlich Kondensationstrockner in das Haus gestellt  -  ein Gerät pro Geschoss (etwa 80 m² GflAbk.)  -  trotzdem ist ein Ende der Feuchtigkeit nicht in Sicht. Wir leeren seit 10 Tagen 2x täglich die Wasserbehälter, die immer voll sind (also ca. 30 Liter Wasser pro Tag) und machen jedesmal beim Ausleeren ein Stoßlüften; trotzdem ist (ausgenommen im Keller) die Luft sehr feucht  -  offensichtlich ein ideales Schimmelzucht-Klima.
Im Keller ist die Wand aber (trotz Estrichs und verputzter Ziegelwände) staubtrocken, der Entfeuchter ist auch bei weitem nicht so schnell voll wie in den oberen Stockwerken.
Danke im Voraus für eure Ratschläge,
Schöne Grüße
.-- Joachim
PS: Bei Interesse/Notwendigkeit kann ich gerne einige Fotos im Web zur Verfügung stellen.

  1. uff!

    megatexter mit vielen Fragezeichen!
    die symptome sind alle normal!
    wie trocknet man einen bau?
    1 mit Wärme, also keinesfalls die Heizung ausmachen
    2 mit Luftaustausch, im Winter sehr effektvoll, da trockene Luft, stoßlüften, dauerkippen dagegen führt meist zur Durchnässung der Fensterlaibungen,
    3 koondensattrockner kosten was, sollten aber mit Ventilatoren unterstützt werden
    der megafehler ist das fehlende WDVSAbk. an der Fassade! 25er Ziegel gibt es nicht mehr, werden wohl 24 cm Ziegelmauern sein!? ich nehme an HLZ o.ä.?
    da haben sie Glück, dass das Kondensat nicht noch an der Außenwand vereist!
  2. Ja, das ...

    Ja, das mit dem vielen Text habe ich mir auch gedacht, als ich fertig war. Andernfalls wäre aber die obligate Frage nach "mehr Informationen" gekommen ... ;)
    Danke für die Rückmeldung, an und für sich scheinen wir wirklich alles korrekt gemacht zu haben. Dumm, das es wirklich so lange dauert und dass sich Schimmel bildet.
    Bezüglich WDVSAbk. (soll Wärme-Dämm-Verbundsystem heißen?)  -  was für ein Megafehler? Alle Meinungen (einschließlich in Bauratgebern usw.) gingen bisher in eine Richtung, u. zw. raten sie explizit vom Aufbringen der Fassade ab, solange innen noch nicht ausgetrocknet ist. Logisch, die Fassade hat einen Diffusionskoeffizienten der Größenordnungen über dem von Ziegelwänden liegt.
    Bezüglich Ziegel: 25 cm Wienerberger Planziegel Nut und Feder.
    Bezüglich Vereisen des Kondensats an der Außenwand: Heute, bei 12 Grad und Sonne ist so richtig was weitergegangen mit dem Lüften. Bleibt hoffentlich noch lange so.
    sg
    .-- Joachim
  3. extrem haltbarer irrglaube?

    auch hier bleibt der irrglaube, dass Wände nicht atmen. durch die Wände wird nicht mal ein prozentsatz der Baufeuchte entweichen!
    deswegen ist die kondensatfläche der Außenwand viel katastrophaler als der irrglaube man dürfe kein Styropor außen ankleben, weil innen noch Baufeuchte vorhanden ist! (Dampfdurchgang von Styropor wie Fichtenholz! würden die skeptiker auch kein Fichtenholz außen draufkleben?)
    ich habe vor zwei Jahren innenflächen von Außenwänden enteist! warum glaubt man irren mehr als bauerfahrenen?
    bei 12 Grad sind alle Fenster mal für ein paar Stunden zu öffnen, das trocknet ungemein!
  4. @bluecher

    weil die Irren das sagen was man hören will und es netter verpacken ;-)
  5. ein Grund nicht nett zu sein?

    es ist natürlich ein irrglaube, dass Wände atmen! sorry für die doppelte, verunklarende negation ;-)
    nett verpacken und sagen was man hören will kann ich nicht und will ich nicht :-)
    aber das war schon vor Jahren so: im Bierzelt verdient der Musiker am meisten!
  6. Tauwasser nicht entstehen lassen

    Foto von Bruno Stubenrauch, Dipl.-Ing. univ.

    Ausgefallenes Tauwasser rauszubringen ist das eine, es gar nicht erst entstehen zu lassen das andere. Ein Bild sagt oft mehr:

    Wäre die Dämmung schon drauf, würde bis 80 % Luftfeuchte einfaches Lüften genügen weil noch kein Tauwasser ausgefallen ist, während ohne Dämmung schon ab 64 % Luftfeuchte die Ecken nass werden. Alles unter DINAbk.-Randbedingungen (-5 ° außen, +20 ° innen).
    Niedrige Innentemperaturen sind kontraproduktiv. Dann sind auch die Wandoberflächen kälter, das Tauwasser fällt schon bei geringerer Luftfeuchte aus.

  7. so viel atmen Wände

    Foto von Bruno Stubenrauch, Dipl.-Ing. univ.

    Ohne Dämmung und Außenputz diffundiert tatsächlich die drei - bis vierfache Wassermenge durch die Außenwand. Aber die Menge ist klein, in Zahlen: bei 150 m² Wand diffundiert derzeit ca. 1 Liter am Tag durch, mit Dämmung wären es 0,25 Liter. Angesichts der 30 Liter, die Sie täglich entsorgen müssen, ist der Effekt gering.
  8. man beachte aber ..

    ... die Schimmelbildung an den Gipskartonplatten. Eine Bekämpfung mit Chemie kann nur die Oberfläche bearbeiten. Was ist, wenn (z.B. bei doppelter Beplankung) hinter den Platten der Schimmel feucht-fröhlich weiterwächst. Mein Tipp  -  solange der Bauunternehmer nach vor Ort ist, ist er für die ordentliche Bauausführung verantwortlich, und ich würde die Gipskartonplatten austauschen lassen. Dabei auch prüfen, ob die Dampfsperre nicht beschädigt. Allerdings hätte das Bauunternehmen die Gipskartonplatten nicht im Pitschenassen Zustand der Wände angebracht werden dürfen. Was die Kosten der Entfeuchter betrifft stimme ich den Sorgen bzgl. der Kosten nicht zu. Solange der Bau nicht übergeben worden ist, muss der Bauunternehmer für die Kosten für Strom, Gas und Wasser aufkommen. Zu mindestens war dies in meinem Werksvertrag so geregelt. Nach Übergabe wird abgelesen und mit der Baurestsumme verrechnet (allerdings nur der Verbarcuh und nicht die normalen Installations- und/Mietgebühren).
    Die Dachluke sollte eigentlich gedämmt werden unter auch sein. Das Problem mit dem Schwitzwasser tritt sonst ständig alle Jahre wieder im Winter auf, solange der Dachboden nicht geheizt und (!) gedämmt wird. Selbst wenn der Dachboden gedämmt wird, sind große Temperaturunterschiede zwischen Wohnbereich und Dachboden möglich, welche für die Kondensatbildung sicherlich ausreichen  -  gerade bei Dachluken aus Metall!
    Wie wurde mit der Estrichtrocknung Verfahren? Es gibt ein bestimmtes Heizprogramm über 3 Wochen, mit der Estrich (gerade bei Fußbodenheizung) kontrolliert aufgeheizt, beheizt und ebenso kontrolliert abgekühlt (!) wird.
    Andererseits ist die Frage zu stellen, ob die Trockner für den Bau unterdimensioniert sind?
    Das ankippen der Fenster ist zu vermeiden  -  Lieber komplett Lüften 2-3 mal täglich, am besten mittels Durchzug.
    Wie gesagt  -  die Hauptprobleme liegen eigentlich in der jetzt schon beginndenden und gesundheitsgefährlichen Schimmelbildung, welche auf jeden Fall nicht unterschätzt werden darf. Allerdings ist die wie immer eine Bauherrenmeinung, die ich aber bei meinem eigenen Haus angewendet habe und keine Probleme hatte.
  9. Schuld ist nur ...

    zu früh eingezogen ... Trockner verwendet ... und Estrich und Putz die Poren verklebt ...
    Die einzige Chance ist das ständige Stoßlüften. Fenster auf Kipp hilft gar nichts. Ansonsten neuen Käufer suchen oder Grundsanieren.
  10. sinnlos!

    sinnlose Beiträge bringen keinen weiter!
    nirgends steht dass bereits eingezogen wurde, Estrich und Putz die Poren verklebt wurden (was immer das sei), und überflüssig und falsch der Hinweis, nur ständiges stoßlüften helfe (ein Widerspruch in sich!) --
    auch muss man keinen Käufer suchen und grundsanieren  -  also alles überflüssig wie ein kropf!
    das Hauptproblem wurde weit oben erkannt und sollte schleunigst abgestellt werden.
Antworten oder Benachrichtigung einstellen

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Interne Fundstellen

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl interner Fundstellen und Links zu "Schimmel, Estrich-". Weiter unten können Sie die Suche mit eigenen Suchbegriffen verfeinern und weitere Fundstellen entdecken.

  1. BAU-Forum - Estrich und Bodenbeläge - Dämmung Dachboden mit Dampfbremse?
  2. BAU-Forum - Estrich und Bodenbeläge - Kork als Trittschall zwischen OSB3 Verlegeplatten
  3. BAU-Forum - Estrich und Bodenbeläge - Estrich (?) löst sich, fleckiger Boden darunter
  4. BAU-Forum - Estrich und Bodenbeläge - Estrich in einem Ferienhaus mit oder ohne Dämmung
  5. BAU-Forum - Estrich und Bodenbeläge - Sockelleisten verfugen  -  Schimmelgefahr?
  6. BAU-Forum - Estrich und Bodenbeläge - Schwarzer Kleber unter Flex Platten
  7. BAU-Forum - Estrich und Bodenbeläge - Estrich/Betonboden lässt Edelstahl, Stahl in kürze extrem rosten + Gesundheitsbeschwerden
  8. BAU-Forum - Estrich und Bodenbeläge - Küche Wasser kurz unter Korkboden Schimmelbildung?
  9. BAU-Forum - Estrich und Bodenbeläge - Nivellierspachtel ist gelblich. Ist das normal?
  10. BAU-Forum - Estrich und Bodenbeläge - Alter gelber Teppichkleber schwarz verfärbt?

Interne Suche verfeinern: Weitere Suchbegriffe eingeben und mehr zu "Schimmel, Estrich-" finden

Geben Sie eigene Suchbegriffe ein, um die interne Suche zu verfeinern und noch mehr passende Fundstellen zu "Schimmel, Estrich-" oder verwandten Themen zu finden.

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN