Unterbau unter Holzdielen auf Brettstapeldecke / Trittschall?
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Unterbau unter Holzdielen auf Brettstapeldecke / Trittschall?

Hallo liebe Bodenexperten, ich habe dieselbe Frage schon im Holzforum gestellt, aber die Holzexperten scheinen mit Fußböden nicht so vertraut.
Wir bewohnen ein Holzhaus mit 12 cm Brettstapeldecke zum bisher nicht fertig ausgebauten OGAbk..
Nun wollen wir das OG fertig stellen und sind uns nicht einig mit dem erforderlichen Fußbodenaufbau.
Wir haben über der 12 cm Brettstapeldecke 15,5 cm Platz für den Fußbodenaufbau bis OKFFAbk..
Als Oberbodenbelag sollen 34 mm Fichtendielen zum Einsatz kommen, die bereits gekauft und schön abgelagert sind.
Zur Verbesserung des Trittschallschutzes (Kinder!) haben wir vor, auf die Brettstapeldecke zunächst Rieselpapier und dann Kalkschotter zur Beschwerung einzubringen.
Unklar ist, wie die Dielen befestigt werden:
  • entweder auf einer auf der Brettstapeldecke direkt auf Weichfaserstreifen aufgelegten Kreuzlattung (die Schüttung wäre dann nur zwischen der Kreuzlattung, aber nicht drunter)
  • oder auf einem auf die Schüttung gelegten 4 cm Holzweichfasersystem mit eingenuteten Holzlatten (z.B. wie Pavatex).

Die Zimmerleute und Architekten unseres Bekanntenkreises sind sich nicht einig und die Infoschrift der arge-Holz gibt nichts her für Dielenböden.
Mir persönlich leuchtet die erste Variante mit der Kreuzlattung nicht so ein, der Schall scheint da direktere Möglichkeiten zu haben ...
Was sagen andere Fachleute?
Wie wäre der optimale Aufbau für guten Trittschallschutz?
Für alle Hinweise und Erfahrungsberichte sind wir sehr dankbar!
Herzlicher Gruß
H. Beyer

  • Name:
  • H. Beyer
  1. geprüfter Aufbau auf Brettstapeldecke

    Hallo Herr Bayer,
    in dem von Ihnen genannten Heft des Informationsdienstes Holz sind Aufbauten beschrieben, aus denen Sie die Funktionsweise eines Bodenaufbaues ableiten können.
    Wir haben zu einem Bodenaufbau auf einer Brettstapeldecke kürzlich eine Diplomarbeit begleitet. Dabei konnten unglaublich gute Trittschallwerte erreicht werden (L N, W=38 dBAbk.). Die Informationen dazu finden bei der Firma Merk (

    Die wichtigsten Parameter sind:
    1. eine schwere Schüttung
    2. eine Dämmung mit möglichst geringer dynamischer Steifigkeit
    3. geeignete Lastverteilschicht (Estrich)
    Gruß
    Volker Schlosser

  2. Bodenaufbau mit Lagerholzkonstruktion auf Holzdecken

    Hallo hr. beyer,
    mein Vorschlag, seit vielen Jahren erprobt, kostengünstig, zeitsparend und mit besten Ergebnissen:
    • risselschutzpappe/Folie
    • vollflächig weichfaserplatten 20 mm
    • unter den lagerhölzern der unteren Lage einen zusätzlichen streifen trittschallschutz z.B. flachs 10 mm dick, 80-100 mm breit
    • Lagerhölzer in der unteren Lage, im Abstand von ca. 700 mm
    • zweite Lage lagerhölzer darüber, im Abstand von ca. 350-450 mm

    (falls sie nur eine Lage verwenden den geringeren Abstand wählen)

    • lagerhölzer gehobelt getrocknet, oder keilverzinkt  -  nicht baufeucht
    • zwischen die lagerhölzer getrocknetes (!) schweres schüttgut, z.B. getrockneter kalksplit, getrockneter lehmsplit
    • die trittSchallstreifen auch am Rand verlegen damit auch dort kein Schall übertragen werden kann.
    • eventuell, nicht zwingend, noch eine Lage leichte Pappe als staubschutz darüber
    • dann den Boden auf die lagerhölzer nageln, schleifen , ölen, randleisten verlegen

    damit sind sie sicherlich gut bedient, es geht schnell, ohne Verzögerungen durch wartezeiten wie bei Estrichen und ohne Feuchteeinbringung was bei holzkonstruktionen eines der wichtigsten Themen ist.
    die angeprochenen Lösungen mit den vorgefertigten Systemen finde ich nicht sehr gut da die Dimensionen der verwendeten lagerhölzer zu gering sowie die Abstände zwischen den lagerhölzern zu groß sind. die darauf verlegten Holzdielen haben oft ein wesentlich größeres drehvermögen als diese schwachen Konstruktionen. Ich will mich hier weder auf eine fachliche noch rechtliche Diskussion einlassen.
    sehen sie es bitte als meine private Meinung an und bedenken sie das mein Firma 20 Jahre Erfahrung mit vielen verschiedenen Bodenaufbauten, und mit der Verlegung von bereits über 50.000 m² parkettböden, hat.
    gerne können sie mich bei fragen weiterhin anschreiben,
    mit besten grüßen Gottfried crepaz

  3. Fußbodenaufbauten für Dielen bräuchte ich, nicht für Estrich!

    Lieber Herr Schlosser, vielen Dank für Ihre Antwort, ich habe die Aufbauten von der Fa Merk erhalten. Leider alles Estrichflächen obenauf. Mit Estrich hätte ich auch kein Problem, das könnte man auch wie von der Arge Holz beschrieben lösen. Die Dielen sind mein Problem!
    Das gibt es doch gar nicht, dass es für Dielen keine gerechneten Aufbauten gibt, es werden doch viele Brettstapeldecken eingebaut, da müsste es doch inzwischen Erkenntnisse geben ...
    Herrn Crepaz auch vielen Dank für Ihre Antwort. Ob 34 mm abgelagerte Fichtendiele sich noch soviel dreht, dass die (zugegebenermaßen demgegegenübergestllt ziemlich dünne) UKAbk. hochkommt zweifle ich allerdings auch an. Ihre Konstruktion wurde auch von unserem Zimmermann empfohlen.
    Tja, da steh ich nun ... wie zuvor. Werde das BVAbk. etwas aufschieben müssen und weiter recherchieren.
    Trotzdem Ihnen beiden nochmal Danke!
    H. Sander

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