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Belastung Holzbalkendecke
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Belastung Holzbalkendecke

Ich möchte in meiner Hamburger Altbauwohnung (Baujahr ca. 1910, keine Zeichnungen mehr vorhanden) in einem Zimmer mit Holzbalkendecke (Grundfläche 3,0 X 3.4 Meter, Höhe 3.6 Meter, Decke liegt auf allen angrenzenden Steinwänden auf) zur Ausübung meiner beruflichen Aktivitäten (Ich bin Musiker) eine Schallschutzkabine einbauen, die nach meinen Berechnungen ca. 1700 kg wiegen wird. Diese Last ist gleichmäßig auf die Holzbalkendecke verteilt.

1) Ist die Last im Rahmen der zugelassenen Toleranz oder sollte ich die Decke auf ihre Tragfähigkeit untersuchen?

2) Sollte eine Untersuchung notwendig sein: welche Parameter werden dafür benötigt und wie kann man diese beschaffen, ohne die Decke großflächig aufzumachen?

  1. so geht's ...

    ein deckenfeld öffnen, balkenquerschnitt, -abstände und Spannrichtung ermitteln,
    evtl. schwere Deckenfüllung wiegen (natürlich nur eine probe) und dann Statiker bestellen ...
    um die stat. ber. unter Berücksichtigung der genauen Lasteinleitung kommen sie
    nicht drum rum  -  immerhin ist das Gewicht der kabine höher, als die "normalerweise" zulässige
    verkehrslast für holzbalkendecken.
  2. Zulässige Verkehrslast für Holzbalkendecken

    Vielen Dank für die schnelle und präzise Antwort! Wenn nun aber die Belastung durch die Kabine höher ist als die "normalerweise" zulässige Verkehrslast für Holzbalkendecken: Wie hoch ist denn dann diese "normalerweise" zulässige Verkehrslast für Holzbalkendecken?
  3. vorsicht! Baujahr beachten!

    Es ist hier nämlich nicht entscheidend, wie hoch die zulässige Verkehrslast nach heute gültiger DINAbk. ist. Also genau das tun, was der Kollege oben schon geschrieben hat.
    • Name:
    • Martin Beisse
  4. Ist so sicher nicht möglich!

    Die Last ist mit ziemlicher Sicherheit zu groß. Ich würde den Fußboden gar nicht belasten. In der Juristenbibliothek der Hamburger Uni (Baujahr. Jahrhundertwende, Rotherbaum) hat man unter dem Deckenstuck Stahlträger eingezogen und die schweren Bücherregale daran aufgehängt. Hört sich schlimmer an als es ist. Hat aber den Vorteil, dass der Fußboden (Parkett oder Dielen) nicht zerstört wird. Es reicht nicht, eine kleine Stelle des Fußbodens zu öffnen und die Deckenbalken zu messen. Seit dem Hamburger Brand von 1842 müssen die Deckenbalken in der Fassade aufliegen, damit sich ein Brand nicht in das Nachbarhaus durchfressen kann. Dort können aber die Balkenköpfe angegammelt sein. Also müssen alle Balkenköpfe untersucht werden! Leider hat man sich an diese Regel zumindest bis 1912 nicht immer gehalten. Wenn die Balken in der Wand zum Nachbarhaus aufliegen, kann es sein, dass sie dort ebenfalls angegammelt sind, weil oft zwischen den Häusern eine Fuge von 5 und mehr cm vorhanden ist und es dort die üblichen Taupunktprobleme gibt. Außerdem liegen dort oft Schornsteinzüge (bis zu 5 Stück nebeneinander), die durch Wechsel überbrückt wurden. Wird die vorhandene Decke bis zur Grenze ihrer Belastbarkeit beansprucht, kann sie sich evtl. so durchbiegen, dass im Zimmer darunter der Stuck reißt oder gar abbricht (falls vorhanden).
    In Ihrem Fall könnten evtl. die Stahlträger in der Länge gedrittelt und dann zusammengeflanscht werden. Die Kabine könnte dann +/- akustisch entkoppelt daran aufgehängt werden. Hängt aber alles eben von den örtlichen Gegebenheiten ab. Hat aber den Vorteil, dass es reversibel und solide ist, weil die Lasten in die Wände eingeleitet werden.
  5. Akustische Entkopplung mit Hilfe von Federschienen

    Vielen Dank für die wichtigen und kompetenten Hinweise, auch wenn sie sicher nicht meinen Wünschen entsprechen, trotzdem ist eine klare Vorabinfo auf jeden Fall besser, als unversichert plötzlich ein Stockwerk tiefer zu sitzen!
    Für mich heißt das  -  Kabine ganz aufhängen oder Wände und Decke an Federschienen angebracht an den Wänden anzubringen. Habe bezüglich letztgenannter Konstruktion allerdinge erhebliche Bedenken bezüglich der Effektivität der Schalldämmung. Hat jemand damit Erfahrung?
  6. Ich finde den Vorschlag von Dr. Dietrich sehr gut

    und für Ihre Zwecke der Beruflichen Nutzung hervorragend. Bei einer Spannweite von 3.0 m oder 3.7 m wird das mit der Trägern kein Problem. Bei der Schallkabine kennen Sie das Ergebnis. Bei Federschienen und Vorgestellten Wänden ist das Ergebnis offen? Denken Sie an die Steuer: Berufliche Nutzung Abzugsfähig und funktioniert technisch. Was will man mehr. PS. Sie erreichen sogar eine Entkopplung des Bodens. Sie musizieren quasi in der Luft. Ist warhrscheinlich nicht teurer als herkömmliche Konstruktionen. Fragen Sie weiter. Sehr interessant.
    Schönen Tag
  7. Wäre es nicht doch besser ...

    Wäre es nicht doch besser einen Fachmann vor Ort dazuzuholen?
    Darin sollten wir uns doch alle einig sein.
    • Name:
    • Martin Beisse
  8. nee, mb ...

    ich mach ab heute auch alles per Kristallkugel  -  saukalt draußen ;-)
  9. OK, denn anderer Vorschlag:

    da ich mit Kristallkugeln nicht so gut umgehen kann; wie wäre es mit einer Webcam? :-)
    Oder wenigstens ein paar aussagekräftige Bilder.
    • Name:
    • Martin Beisse
  10. Ach, Leute!

    Natürlich sollte ein Statiker seine heilenden Hände darüber halten. Aber möglichst ein alter Hase mit Altbauerfahrung in Hamburg. Ansonsten vielen Dank für die Blumen von Jupp.
  11. *ganzkleinmachundtiefduck*

    Habe ich doch tatsächlich üerlesen, dass ja Fragesteller und Antwortgeber beide aus Hamburg kommen :-)
    Na, wenn sich das nicht anbietet, was dann?
    Logisch, dass man da keinen "frischgebackenen" Ingenieur direkt von der UNI / FH dranlassen kann. Aber Baujahr. 1910 muss er auch nicht unbedingt sein :-)
    • Name:
    • Martin Beisse
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