Wärmedämmung unter Fußbodenheizung zu gering  -  Was tun?
BAU-Forum: Energieeinsparverordnung EnEV

Wärmedämmung unter Fußbodenheizung zu gering  -  Was tun?

Im EGAbk. unseres Reiheneckhauses (Neubau) sollte folgender Bodenaufbau zur Ausführung kommen:
10 mm Fußbodenbelag
65 mm Estrich mit Fußbodenheizung
38 mm Cosmoroll Wärme/Trittschalldämmung WLG 035
46 mm PURAbk. Wärmedämmung
180 mm Betondecke
Der Bauträger hat diesen Aufbau wegen Fehlplanung nicht realisiert. Er hat die 46 mm PUR Wärmedämmung weggelassen und anstelle der angegebenen Wärme/Trittschalldämmung eine 35 mm dicke, nicht näher spezifizierte der WLG 040 eingebaut (bröckelt und sieht aus wie Styropor!).
Zudem basierte der volgelegte Wärmeschutznachweis (nach Wärmeschutzverordnung 95) auf falschen Daten, beispielsweise sind Dämmungen an den Trennwänden zu den unbeheizten Kellerräumen korrekterweise einkalkuliert aber nicht realisiert. Der erforderliche Wärmeleitwiderstand für die Dämmschicht unter der Fußbodenheizung auf Decken über einem ungeheizten Keller wäre bei richtiger Ausführung des Bodenaufbaus korrekt gewesen, jetzt liegt er bei 0,78 (m²k) /W.
Unser Problem ist nun, dass
a.) die Wärme der Fußbodenheizung intensiv nach unten abwandert, beispielsweise stellen sich bei einer Temperatur von ca. 20 Grad im EG absolut unerwünschte 17 Grad im Keller ein.
b.) die Wärme im EG-Fußboden sich sehr langsam und mehr schlecht als recht verteilt (stellenweiser kalter bzw. warmer Boden im EG)
c.) die hierdurch entstehenden Heizkosten wohl nicht unerheblich sind (eine 11 m lange Kellerwand ist Trennwand zur Tiefgarage der Reihenhausanlage)
d.) der Norm-Heizwärmebedarf im EG wegen nicht ausreichend dimensionierter Fußbodenheizung unterschritten wird
Meine Frage nun an die Fachleute: Was ist hier zu tun?
  • Name:
  • Elfriede Kelp
  1. Kellerdecke dämmen lassen

    würd' ich mal versuchen und ggf. Minderung bei weiter bestehenden Nachteilen.
    Aber Laie.
  2. Pfusch

    Bewohnen Sie das Haus?
    Die Masse die eingebaut wurde so wie beschrieben deutet auf Perlite und das geht als Flächendämmung gar nicht. Wie ist die Fußbodenheizung ausgeführt?
    liegen die Heizschlangen locker in der Dämmung? Gerne würde ich hierzu ein Foto sehen.
    Ist das alles schon bezahlt? Wenn nicht unterlassen sie dieses und nehmen Sie sich einen Gutachter.
  3. Pfusch, leider, wie machen wir nur das Beste daraus?

    Vielen Dank für die hilfreichen Hinweise.
    Wir bewohnen das Haus und es ist noch nicht alles bezahlt. Allerdings werden wir nun zum Bezahlen  -  unter Anerkennung einer min. Minderung (in Höhe der nicht ausgeführten Dämmung!) gedrängt. Aufgrund unserer Probleme mit dem Heizen "quälen" wir uns durch Wärmeschutzverordnungen und EnEVAbk. und werden wohl auch einen Gutachter nehmen/zahlen. Sehr hilfreich wäre noch vorab zu wissen, wie hoch der vorausberechenbare Wärmebedarf ist, wenn man die Berechnung mit beheizten Kellerräumen ansetzt und wie der Bedarf bei nicht beheizten Kellerräumen ist. Oder aber auch Informationen über die zusätzlich benötigte Energie (ca. Angaben).
    Wir werden uns auch die Möglichkeiten der Dämmung der Kellerdecke  -  wie von Herrn Knoll vorgeschlagen  -  durch den Kopf gehen lassen.
    Leider haben wir kein Foto von den Heizschlangen, können aber vom Keller aus durch eine nicht vollkommen verschlossene Kernbohrung in der Kellerdecke auf diese Dämmung zugreifen. Ein Dämmstück könnte ich natürlich fotografieren. Könnten Sie mir noch kurz erklären, was Perlite in etwa ist und wieso es sich als Flächendämmung nicht eignet? Das würde uns auch weiter helfen. Die Heizschlangen liegen nicht in der Dämmung, sie befinden sich wohl im Estrich.
    Viele Grüße,
    Elfriede Kelp
  4. Wärmedämmung Fußbodenheizung

    Sehr geehrte Frau Kelp,
    Sicherlich ist die Berechnung des Wärmeverlustes über die geringere Wärmedämmung berechenbar. Diese Berechnung ist eigentlich sehr Einfach.
    Überschlägige Berechnungen ohne die genaue Qudratmeterzahl zu wissen und ohne Einzelheiten erörtert zu haben liegt der Wärmeverlust bei etwa 1000  -  2000 Ltr Heizöl in 75 Jahren.
    Der viel größere Faktor Ihrer fehlenden Dämmung, ist wohl ein Haus "zu haben", welches nicht nach den Wärmeschutzverordnungen gebaut wurde, als nicht (EnEVAbk.)  -  konform.
    Diesen Verlustfaktor kann man nicht Berechnen, wird aber um den Faktor 5  -  10 größer sein.
    Hans-Georg Stumpf

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