Alternative Dachdämmung für KFW40
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Alternative Dachdämmung für KFW40

Hallo Forumsteilnehmer, mein Frau und ich bauen zurzeit ein KFW40-Haus und dieses Forum hat mir schon oft geholfen. Nun habe ich allerdings eine spezielle Frage und hoffe, mir kann jemand helfen. Wir haben für unser Haus einen Wärmeschutznachweis nach DINAbk. 4108. Dieser sieht für das Dach folgenden Aufbau vor:
  1. Gipskarton (d=0,012 cm) mit einem lambda-Wert von 0,210
  2. Eine 20 cm dicke mineralische Dämmung zwischen den Sparren mit lambda 0,035
  3. Auf derselben Ebene die 20 cm Sparren 8/20 a=90 mit lambda 0,13
  4. Eine 10 cm Aufdachdämmung mit lambda 0,025

In Summe kommen wir auf einen U-Wert von 0,10 Nun unser "Problem". Beim Bau wurde das Dach gedeckt, jedoch die Aufsparrendämmung "vergessen" (eine lange Geschichte). Um einen juristischen Streit zu vermeiden, sind wir prinzipiell zu einem Kompromiss bereit, sofern sich Dämmtechnisch nicht viel ändert.
Der Kompromiss, der uns gemacht wurde, lautet: Statt der Aufsparrendämmung wird eine bessere Zwischensparrendämmung eingesetzt (lambda wird wohl 0,020). Damit hätten wir folgenden Aufbau:

  1. Gipskarton (d=0,012 cm) mit einem lambda-Wert von 0,210
  2. Eine 20 cm dicke Polyurethan-Dämmung zwischen den Sparren mit lambda 0,020 (wahrscheinlich)
  3. Auf derselben Ebene die 20 cm Sparren 8/20 a=90 mit lambda 0,13
  4. Keine Aufsparrendämmung.

Der Wärmeschutznachweis fehlt noch, aber ich habe im Netz mit Hilfe des U-Rechners ermittelt, dass der U-Wert wohl nahezu identisch zum Ursprung ist (U = 0,10). Kann das sein? Müssen bei diesem Aufbau die Wärmebrücken deutlich erhöht werden, weil die Sparren dann ja ohne Dämmung von Innen nach außen liegen? Übersehe ich da etwas? Hoffentlich war der Beitrag nicht zu lang. Vielen Dank

  1. Die Bedenken sind mE nicht ganz unbegründet

    Daher: Berechnung abwarten.
    Außerdem wäre noch zu prüfen, ob es durch Verdrehungen (die Sparren schon mal vorkommen können), zu Luftspalten kommen kann..
    Gruß
  2. Ich hätte ...

    Ich hätte da ebenfalls Bedenken bezüglich des "Arbeiten" des Holzes. PU ist steif, das heißt im Vergleich zu Klemmfilz, der nachdrückt, können beim Verwinden oder Schwinden des Holzes Luftspalte (= Wärmebrücke / Kältebrücken) entstehen. Im Zwischensparrenbereich würde ich keine steife Dämmung verwenden, nur als Aufsparrendämmung (aber das geht bei Ihnen ja nicht mehr). Problematisch ist die Wärmeleitfähigleitsgruppe. So gute Lambdawerte weist meines Wissens keine flexible, weiche Dämmung auf.
    Wer hat denn die Dämmung vergessen? Wenn sie vertraglich vorgesehen war, haben Sie doch allen Grund, das Dach wieder abdecken zu lassen. Wie ist das Unterdach momentan ausgebildet? Und was soll das mit den Gipskartonplatten gegen die Sparren? Keine Unterkonstruktion? Keine Dampfsperre ...?
  3. Vielen Dank für die Einschätzungen. Das bestätigt meine ...

    Vielen Dank für die Einschätzungen. Das bestätigt meine Befürchtungen. So wie ich das verstehe, würde auch eine zusätzliche Untersparrendämmung von 4 cm (20 %-Regel) mit Dampfsperre nicht der Weisheit letzter Schluss sein, weil immer die Gefahr besteht, dass Aufgrund von Luftspalten die Zwischensparrendämmung "leckt" (bei 20 cm Zwischensparrendämmung). Ist das richtig verstanden? Wie sähe das mit Vakuumpanelen aus? Sind die ebefalle schwierig anzubringen und/oder haben die auch das Problem, dass sie nicht flexibel sind und Bewegungen des arbeitenden Holzes ausgleichen? Zum "Vergessen": Laut Bauträger hat es der Dachdecker vergessen, ich glaube jedoch eher, dass von vornherein trotz vertraglicher Zusicherung keine Aufsparrendämmung vorgesehen war. Das würde auch erklären, warum vor dem Decken des Daches eine bessere Außendämmung der Wände vorgenommen wurde, ohne dass es dafür eine Veranlassung gab und wir infomiert worden sind. Nun wird versucht, die andere  -  etwas schlechtere  -  Dachdämmung mit der besseren bereits aufgebrachten Außendämmung zu verrechnen und so laut Wärmeschutznachweis zu identischen Werten zu gelangen. Viele Grüße
    MB
  4. Untersparrendämmung ...

    die Regel gilt nur dann, wenn zusätzliche Dämmung ohne weitere Dampfsperre unter die Sparren/Dampfsperre angebracht wird.
    Wenn unter den Sparren die zusätzliche Dämmung ohne Dampfsperre angebracht wird und unter die neue Dämmung dann die Dampfsperre gelegt wird, dann ist das, sofern nicht zu viel Kopffreiheit verloren geht, eine gute Lösung. Zumindest besser als die Version mit den unflexiblen Platten zwischen den Sparren.
    Gruß
  5. Ist zwar schon eine Weile her, aber trotzdem ...

    Ist zwar schon eine Weile her, aber trotzdem möchte ich mich bedanken. Mittlerweile sind die unterschiedlichen Auffassungen beseitigt und wir sind mit unserem Bauträger zu einer gemeinsamen Lösung gekommen. Dabei haben mir die Anregungen aus diesem Forum geholfen.
    Gruß
    MB
  6. Alternative ...

    Alternative vielleicht unter:

    KPS


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