kann man ein KfW 40  -  Haus selber bauen?
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

kann man ein KfW 40  -  Haus selber bauen?

sooo viele fragen ...
wir haben uns (fast) entschieden unser eigener Bauträger zu werden. Unterstützung eines Architekten haben wir, aber da er uns bisher noch nichts berechnet hat, wollen wir unsere 1.000 fragen erst mal versuchen alleine zu klären:
1. Die Außenwand:
Wir haben uns (fast) für JuWö-Porotonziegel entschieden, 36,5 cm mit integrierter Dämmung (MZ8 -Wert = 0,08). Brauchen wir bei diesem Wert noch eine Dämmung außen oder ein WDVSAbk.? Oder reicht dann auch ein ganz normaler Innen- bzw. Außenputz (Innenputz, Außenputz)?
2. Die Fenster:
Unser Architekt hat uns "Weru-Fenster oder bessere" empfohlen, da wir ja einen besonders guten U-Wert brauchen. Jetzt war ich heute im Bauhaus und die haben "Bauhaus-Fenster" mit 5-Kammern-Profil und 3-fach-Verglasung die einen U-Wert von 0,8 bringen. Dem U-Wert ist es aber doch eigentlich egal, ob er vom Weru- oder Bauhaus-Fenster erbracht wird, oder? Oder geht dann das Bauhaus-Fenster schneller kaputt?
3. Die Berechnung:
Kann ich als Laie ausrechnen, ob ich mit meinen geplanten Maßnahmen KfW40 bekomme? Ich möchte das ehrlich nachrechnen und nicht schönrechnen, aber ich weiß nicht wie. Nehme ich den Prozentanteil Fenster- und Türfläche und berechne so den Wert, der dann ja zwischen 0,08 und 0,8 liegt? Oder ist der Wand-Wert ein anderer als der Fenster-Wert?
Das sind meine Fragen für heute  -  morgen habe ich dann wahrscheinlich schon die nächsten :-)
Wäre euch trotzdem dankbar für Antworten!
Claudia
  • Name:
  • Claudia
  1. Mann kann, Frau auch!

    zu 1. Ob der Stein ausreicht (ber der Dicke) sagt die EnEVAbk.-Berechnung.
    zu 2. Wenn die Fenster einen Gesamt U-Wert haben von 0,8 sind sie recht gut, aber wahrscheinlich ist nur das Glas. Mit Rahmen dann etwa bei 1,2 (auch nicht schlecht, aber vielleicht nicht mehr ausreichend).
    zu 3. Theoretisch ja, praktisch vielleicht auch aber äußerst unsinnig: Für die Beantragung der Fördergelder reicht es wenn der Architekt einmal rechnet.
    Geh ich recht in der Annahme, dass du eigentlich eher wissen willst welche Heizkosten auf Euch zukommen? Hierzu ist die EnEV-Berechnung ungeeignet.
    Geieignet ist hier eine Wärmebedarfsberechnung, ggf korrigiert um die wirkliche Raumtemperatur ...
    Gruß
  2. das ging aber schnell ... hätte denn das ...

    das ging aber schnell ...
    hätte denn das weru-Fenster einen besseren Wert inkl. Rahmen?
    mich interessiert tatsächlich der Wert für die fördergelder. Ich möchte gerne selbst abschätzen (ohne den netten Architekten ständig zu nerven), was ich noch machen muss, damit wir den Wert erreichen. die Heizkosten interessieren mich noch nicht, die sind ja dann automatisch besser, wenn wir uns vorher richtig anstrengen und überall gute Werte hinkriegen.
    also muss ich lernen, die EnEVAbk.-Berechnung selber durchzuführen? ich Google das gleich mal, vielleicht kann ich mir das ja selbst beibringen.
    vielen Dank für die Antwort!
    Claudia
    • Name:
    • Claudia
  3. Mein Geld ist es ja nicht ...

    aber die Heizkosten sind NICHT! automatisch besser wenn die EnEVAbk. Kfw60 oder 40 attestiert. Da gibt es "Gestaltungsmöglichkeiten".
    Die Förderung ist endlich ... die (viel zu hohen) Heizkosten haben Sie ein Leben lang.
    Gruß
  4. Das ist ein Fake wie zu JDBs besten Zeiten!

    Ich war's aber nicht. Respekt! :-)
  5. Geschlechtsumwandlung?

    n'Abend JDB
    Ich bin mir da nicht sicher was den Fake angeht ...
    aber vielleicht hieß Claudia früher mal Alex
    Gruß
  6. Hallo  -  mein Name ist Claudia ...

    Hallo  -  mein Name ist Claudia und ich komme aus der Pfalz.
    genau hier soll auch unser Haus entstehen und da wir einen Maurer in der Familie haben und mein zukünftiger man Elektriker ist, wollen wir mal versuchen, das Projekt selbst zu planen.
    wer mir nicht glaubt, geht einfach mal auf
    • Name:
    • Claudia
  7. Was hier gemeint ist,

    ist, dass Sie natürlich Ihr Haus selber "Planen/Bauen" können.
    Nur gehört halt ein bisschen mehr dazu als nur die Wände und Fenster und die Heizung.
    Um die zunehmend steigenden Energiekosten in "Griff" zu bekommen, ist ein gesamt-Konzept notwendig. Da können Sie zwar eine Einzel-Komponente (z.B. Fenster) was tun, wenn dann aber die Energie an "anderen Stellen" durch falsches Konzept "verloren" geht, haben Sie unterm Strich nichts gewonnen.
    Und Planung beim Architekten für Null-Geld gibt es wohl nur im Märchen. Und als Architekt für die Freunde/Verwandten "kostenlos" zu Planen klappt meist nicht.
    Fazit: Investieren Sie Geld und Zeit in ein tragfähiges Gesamt-Konzept. Mit oder ohne Fachplaner und dann wird wohl klar, welche Komponenten dazu benötigt werden.
    Da jedes Haus individuell ist, gibt es auch keine Standard-Antwort.
    Und Maurer und Elektriker (in der Familie) zu haben ist schon mal ganz gut, nur dürfte das halt nicht immer reichen. Ein Haus braucht mehr.
  8. Eine erste Kurzberatung

    zur EnEVAbk.: Sinn und Zweck dieser Verordnung ist nicht nur, den deutschen Verwaltungsapparat mit frischer neuer Arbeit am Leben zu erhalten, sondern in erster Linie bei Neubauten rechnerisch (!) aufzeigen zu wollen, wie viel Energie das errichtet Gebäude jährlich verbraucht (bzw. in der Praxis richtiger: verbrauchen sollte). Verbrauchen stimmt natürlich nicht so richtig, denn wir alle wissen, dass Energie auf unserer Erde nur von einer Form in die andere umgewandelt werden kann.
    Für uns in Deutschland ist ein wichtiger Zweck, warum wir in Häusern wohnen, der Schutz vor kalten Temperaturen, die uns die Natur recht regelmäßig beschert. Um es also im Innern schön warm zu bekommen, muss ich a) Energie in das Gebäude hinein stecken und b) möglichst wenig von dieser hinein gesteckten Energie in einer vergleichbaren Zeitspanne (z.B. ein Jahr) wieder heraus lasse. Und das Beides am Besten mit Türen und Fenster zu (geht ja nicht und wollen wir auch nicht  -  wissen wir alle  -  aber das ist dann keine Kurzberatung mehr).
    Baue ich nun ein Haus, bewertet also die EnEV in erster Linie den Verbrauch des Hauses übers Jahr gerechnet (!) und schön brav auf jeden einzelnen Quadratmeter Nutzfläche verteilt (nicht dass Sie nun denken, diese Nutz- wäre mit der tatsächlichen Wohnfläche identisch! , aber das ist auch ein anderes Thema). Weiter. Dieser Verbrauch wird mit einer Reihe von Vorwörtern belegt, wobei der wichtigste der Primärenergie- Verbrauch ist. Um jetzt abzukürzen, erklärt sich dieser Begriff in etwa so, dass Primärenergie DIE Energie ist, die zur Erwärmung meines Hauss von der Erde entnommen, in Wärme umgewandelt wird und durch die Gebäudehülle nach außen wieder entschwindet.
    Nun kommt Ihre Bauplanung ins Spiel: Zur Erwärmung Ihres Gebäudes gibt es "gute" und "schlechte" Engeieträger. "Schlecht" sind alle die, die das Klima der Erde schneller zerstören als die "Guten". Also alle Kohlenstoffverbindungen (- die Verbrennung von Kohlenstoff macht warm  -  ), die in Jahrmillionen in der Erde eingelagert und in dem vergangenen letzten Wimpernschlag der Erde, was so ca. 200 Jahre sind, ruckzuck verbrannt wurden. "Gut" sind diejenigen Energieträger, die sich auf das Erdalter gesehen "regenerieren", also in kurzer Zeit wieder zur Verfügung stehen, bzw. die, die den einzigen Motor der Erde nutzen, nämlich Sonnenenergie. Denn durch die "Guten" wird das Klima nicht weiter angeheizt.
    Zurück zur Bauplanung: Bauen Sie nun ein Haus, welches überhaupt keine zusätzliche Energie benötigt, dann hätten Sie die Ausrichtung des Gebäudes zum Sonnenstand und die Gebäudehülle so errichtet, dass Sie vom Erdmotor allein immer eine warme Hütte hätten. Dann wäre der Primärenergieverbrauch nahe Null. Da diese Gebäude (noch) recht teuer sind, entscheiden sich die Planer, die Gebäudehülle und die Solarausrichtung nicht ganz so gut zu machen; was aber den zusätzlichen Einsatz von Primärenergie fürs Gebäude bedeutet. Je schlechter nun die Gebäudehülle wird, desto mehr Primärenergie stecken Sie folglich hinein. Und jetzt kommen die klugen Köpfe, die sich die EnEV ausgedacht haben!
    Wir legen GRENZWERTE fest (diese natürlich aus politischen und wirtschftshuldigenden Gründen äußerst schlapp). Es wird der Primärenergieverbrauch (oder auch Primärenergieeinsatz) begrenzt. Und danach gilt recht schlicht: Je schlechter die Gebäudehülle (die Wärme im Hause hält), desto besser muss das System sein, welches das Hausinnere aufwärmt. Und so schlicht, wie dieser Satz ist, so kompliziert ist die Berechnung dazu! Das machen Sie nicht mehr zu Fuß, da bedienen wir uns der modernsten Errungenschaft der Menschheit, der EDV! Natürlich nur mit ZUGELASSENEN Programmen (die Wirtschaft und Verwaltung müssen ja in Gang bleiben).
    Geben wir nunmehr "die Werte" in das Programm ein, berechnet (!) die Maschine (u.a.) den so wichtigen Primärenergieverbrauch: "Gute" Hülle und "schlechter" Energieträger = Grenzwert dicke eingehalten. "Schlechte" Hülle und "guter" Energieträger = Grenzwert immer noch dicke erfüllt. "Schlechte" Hülle (= Ziegel"Loch"-Steinhaus ohne zusätzliche Dämmung) und "schlechter" Energieträger (fossiles Gas oder Öl): Heureka, der Grenzwert passt gerade eben noch (s.o.)  -  ach ja, eine (Feigenblatt-) Solaranlage für's Warmwasser muss aber noch zusätzlich auf's Dach  -  dann passt's aber wirklich mit dem Grenzwert ...
    Jetzt ist die Kurzberatung zur Energieeinsparverordnung ja doch etwas länger geworden, aber nichts für ungut. Und viel Erfolg beim Bau eines wohngesunden Wohlfühlhauses!
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  9. Hintergrund

    Hallo Claudia
    Hintergrund für JDBs und meinen Beitrag sind wiederholte Fakes in diesem Forum. Die letztere größere Unruhe kam ins Forum durch einen Zeitgenossen namens Alex ...
    Rudolf L. hat es ausführlich dargelegt. Am verständlichsten war noch die Aussage mit der Feigenblatt-Solaranlage.
    Die Frage ist aber wirklich: Willst du die Förderungsbedingungen erfüllen oder dauerhaft günstige Heizkosten. (und ggf die Förderung).
    Gruß aus der Nachbarschaft.
    Bernhard
  10. Förderbedingungen und günstige Heizkosten ...

    erstmal eine Frage: warum schreibt jemand gefakte fragen? ich meine  -  was hat man davon?
    und jetzt zu mir:
    also natürlich hätte ich gerne auf Dauer günstige Heizkosten und die Förderung möchte ich auch nicht ausschlagen, aber in erster Linie geht es mit darum, ein Haus zu bauen, das gut zur Umwelt ist  -  so gut, wie ich es mir leisten kann!
    mir sind auch viele Sachen klar, die hier als Antworten gegeben wurden. Wir planen die Hauswände mit dem juwö-Porotonziegel mz8 mit integrierter Dämmung. bei den Fenstern bin ich mittlerweile einen Schritt weiter, ich weiß, dass ich darauf achten muss, dass der U-Wert nicht nur der u-Glas-Wert ist.
    als Heizungsanlage ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung, Solarunterstützung und Photovoltaikanlage geplant.
    heute habe ich einen Termin bei einer Zimmerei / Dachdeckerei, ich hoffe, da lerne ich mehr über das Dach.
    noch vollkommen unerforscht von meiner Seite sind die Themen Keller und Zwischengeschoss-Decken.
    nun zu weiteren Fragen:
    1. geht auch über die Zwischengeschossdecken Energie verloren?
    2. angenommen, ich hätte jetzt "gute" Fenster, kann die jeder Schreiner so einbauen, dass keine Energie verloren geht? oder gibt es da Spezialisten?
    3. ich hätte gerne viele und große Fenster  -  aber der Fenster-Wert ist immer schlechter als der Wand-Wert, oder? das heißt, viele Fenster bedeuten viel Energieverlust?
    viele Grüße
    Claudia
    • Name:
    • Claudia
  11. Meinung

    Hallo
    Meine Meinung ist, dass sie sich einen guten Architekt, Energieberater oder Fachplaner suchen sollten der mit ihnen das Konzept entwickelt. (Selber machen können sie immer noch genug ...)
    Mit der richtigen Planung lassen sich im Vorfeld jede Menge grundlegende Fehler vermeiden, was sich natürlich auch auf die Heizkosten auswirkt.
    Diese Planung (Planer muss KfW-Anträge unterschreiben dürfen-X1234Xkann nicht jeder Archit ...) benötigen sie sowieso für den Bauantrag und für die "zinsgünstigen Kredite".
    Gruß
  12. So geht das nicht!

    @Claudia
    Warum glauben Sie, dass es Architekten, Tragwerksplaner, Haustechnikplaner, Fachfirmen, Energieberater, Sachverständige etc. gibt? Weil man eben nicht als Laie sich mit zwei drei Nachfragen und ein bisschen lesen so eine komplexe Materie erarbeitet. Mich verwundern Ihre Fragen schon sehr. Einerseits schreiben Sie, dass Sie einen Architekten haben, der Ihnen hilft, anderseits zeigen Ihre Fragen (z.B. "geht auch über die zwischen-Geschoss-decken Energie verloren") und Ihre Herangehensweise, dass Sie entweder mit Ihm noch nicht gesprochen haben oder der Kollege sich in diesem Fachgebiet nicht auskennt. Und ein kfW-40-Haus ist noch mal etwas ganz anderes, als ein "Standard-Einfamilienhaus". Da gibt es sogar viele Fachkollegen/Fachfirmen die da regelmäßig Fehler machen.
    Verstehen Sie mich nicht falsch, Eigenleistungen zu machen ist absolut in Ordnung, aber nur in den Bereichen in denen Sie sich auskennen und nichts gravierendes falsch machen können. Von der Fachplanung sollten Sie die Finger lassen. Und Fachfirmen, die etwas Ahnung von der Materie haben, werden ohne fachgerechte Planung sicher nicht für Sie tätig werden.
    Für Einzelfragen zu bestimmten Problempunkten werden Sie in diesem Forum immer Hilfe bekommen. Ich empfehle Ihnen z.B. sich von den Fachleuten hier im Forum Meinungen darüber einzuholen, ob es sinnvoll ist, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zu verwenden.
    MfG aus Berlin
  13. naja ...

    @corinna:
    ich habe nicht vor ohne Architekten zu bauen  -  im Gegenteil, ich habe schon jemanden, der auch schon einige kfw40-Häuser gebaut hat. mir war nur nicht klar, dass es Leute gibt, die ein Problem damit haben, dass ich auch wissen will um was es geht.
    es stimmt, ich habe über viele Dinge mit unserem Architekten noch nicht geredet, denn ich kenne ihn privat, er ist bereit uns im Preis etwas entgegen zu kommen und daher will ich erst einmal selbst herausfinden, um was es geht und ihn nicht im Vorfeld schon mit jeder dummen frage nerven.
    welche Art der Heizung wir nehmen wollen, möchte ich eigentlich nicht hier im Forum diskutieren  -  da hat sowieso jeder eine andere Meinung zu und im übrigen habe ich zu diesem Thema schon etwa 50 Threads gelesen.
    naja ... auch egal. Ich danke allen, die sich die mühe gemacht haben, meine Fragen zu beantworten.
    • Name:
    • claudia
  14. Aber ...

    Aber es ist doch der Job des Architekten, Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen. Preis hin oder her. Wenn Sie sich eine Menge Halbwissen aneignen, das der Architekt ihnen nachher "geraderücken" muss, hat er doch mehr Arbeit, als wenn Sie Ihre Fragen gleich mit ihm erörtern. Mein Tipp: Laden Sie ihn zu 'einer Tasse Kaffee ein und legen Sie ihm ihre Fragen vor. Wenn er sie nicht gleich beantworten kann, soll er sich eben selber schlau machen. Muss er sowieso, wenn was vernünftiges dabei rauskommen soll ... ;-)

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