Außendämmung der Bodenplatte nur am Sockel ausreichend?
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Außendämmung der Bodenplatte nur am Sockel ausreichend?

Hallo,
ich bin in der Planung eines Fertighauses in Holzrahmenbauweise (Bungalow 9,44 m x 12,89 m) ) mit einem Typenhaushersteller. Ist natürlich ein Niedrigenergiehaus, aber wie ich lernen musste ist "Niedrigenergie" nicht so toll, wenn der Hersteller die Grenzwerte der EnEVAbk. gerade so einhält.
Grobe Daten (U-Werte):
Wände 0,17 (Verbessert durch größere Dämmung auf 0,151)
EGAbk.-Decke gegen nicht gedämmtes Dachgeschoss 0,203
Dreifachverglasung Durchschnitt 0,9
Bodenplatte: siehe unten
Da mir in einigen Bereichen die dämmtechnischen Maßnahmen wegen des geplanten Einsatzes einer Wärmepumpe mit Fußbodenheizung nicht ausreichten, werde ich hier  -  natürlich gegen satten Aufpreis :-(  -  nachbessern lassen.
Größter Schwachpunkt ist meines Erachtens die Standard-Bodenplatte + Fußbodenaufbau, die nur einen U-Wert von 0,39 erreicht!
  • 50 mm Estrich
  • Trennlage Baufolie
  • 80 mm EPS-Dämmung zweilagig, fugenversetzt WLG 035
  • Abdichtung gegen aufsteigende Bodenfeuchtigkeit
  • 140 mm Fundamentplatte mit einlagiger Bewehrung C20/25
  • umlaufende Frostschürze aus unbewehrtem Beton C12/15 ca. 30 cm breit und 80 cm tief

Mein geplanter Aufbau:

  • 67 mm Estrich (inkl. 17 mm Aufbauhöhe Fußbodenheizung-Rohre)
  • 30 mm Verlegematten Fußbodenheizung WLG040
  • Trennlage Baufolie
  • 80 mm PURAbk. Hartschaum-Dämmung beidseitig alukaschiert, einlagig, WLG 025
  • Abdichtung gegen aufsteigende Bodenfeuchtigkeit
  • 140 mm Fundamentplatte mit einlagiger Bewehrung C20/25
  • umlaufende Frostschürze aus unbewehrtem Beton C12/15 ca. 30 cm breit und 80 cm tief

Das sollte den U-Wert der Bodenplatte deutlich unter 0,30 senken, da allein die 80er PUR-Hartschaumdämmung mit 0,285 angegeben ist.
Habe auch im Vorfeld mit der Software Casanova experimentiert und dabei gesehen, dass eine Außendämmung der Bodenplatte gegen Erdreich auch noch einiges bringt.
Mein Häuslebauer bietet mir eine Außendämmung in 40 mm EPS mit Buntsteinputz im sichtbaren Sockelbereich für 1950 € Aufpreis an. Wäre das ausreichend?
Ist mir eigentlich zu wenig, da in den meisten Foren Dämmung ab 60 mm empfohlen wird. Könnte auch 60 mm Dämmung für 2300 € bekommen.
ABER:
Die angebotene Außendämmung der Bodenplatte befindet sich NUR im Sockelbereich der Bodenplatte (30 cm über Erdboden) und reicht dann noch 20 cm in das Erdreich.
Ist dies ausreichend, um eine nennenswerte Verbesserung der Dämmung und Vermeidung von Wärmebrücken im Bereich der Bodenplatte zu erreichen?
Müsste die Außendämmung nicht weiter in das Erdreich gehen?
Bei Verwendung der Dämmplatten hochkant könnte die Frostschürze noch bis 70 cm Tiefe gedämmt werden.
Was sagen die anerkannten Regeln der Technik dazu oder gibt es eine DINAbk. für die Ausführung der Dämmung, auf die ich den Bauträger festnageln kann?
Danke im Voraus für Eure Unterstützung.
Gruß
Martin

  • Name:
  • Martin S
  1. Zur Bodenplatte darf ich nichts sagen ...

    Zur Bodenplatte darf ich nichts sagen sonst bekomm ich wieder haue ... :-)). Da gibt es bessere und effektivere Lösungen. Ein weiterer Schwachpunkt ist die Decke zum DGAbk.. 0,20 ist nicht der Hit wenn man den Wert Wand sieht. Gerade im Bungalowbereich kann man hier weitaus mehr und besser dämmen.
  2. DIN gibt es, aber nichts zum Festnageln

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Ausführungsbeispiele für Sockel bei Holzbauweise gibt es im Beiblatt 2 der DINAbk. 4108, Fassung 2004. Dort wären die Bilder 19 und 20 maßgeblich. Eine Sockeldämmung ist darin aber nicht zu finden. Grund: eine nennenswerte Wärmebrücke existiert nicht, da die Wanddämmung praktisch lückenlos in die Dämmung auf der Bodenplatte übergeht, die thermische Hülle also geschlossen ist.
    Die Sockeldämmung bringt trotzdem was. Ohne nachzurechnen schätze ich den Unterschied zwischen einer ganz ungedämmten Lösung und einer 1 m hohen mit 60 mm Dicke auf 15-20 kWh/m*a, was 1,5 bis 2 Litern Heizöleinsparung (oder Äquivalent) oder gut 1 € Heizkosten pro lfm Sockel und Jahr entspricht. Dünnere und halbhohe Lösungen liegen einsparungsmäßig irgendwo dazwischen. Man holt bei heutigen Energiepreisen also 1 bis 1,5 % der Investition jährlich zurück, keine wirtschaftlich interessante Perspektive.
  3. Keine Grundsatzdiskussion über Bodenplatten

    Dass es bessere Lösungen für die Bodenplatte gibt und wie die aussehen habe ich in etlichen Forenbeiträgen gelesen.
    Klar hätte ich gern die Superlösung mit Schaumglasdämmung oder, oder oder ...
    aber a) muss der Bauträger das können und b) zu einem halbwegs vernünftigen Preis anbieten. Ich habe nicht die Zeit mir alle Gewerke einzeln anzufragen, zu beschaffen und zu koordinieren.
    Das Geld sitzt nun mal nicht locker und daher bin ich ja auch bei diesem Fertighaushersteller gelandet, bei dem ich eben Kompromisse machen muss.
    Was die Dämmung der EGAbk.-Decke angeht, die lasse ich zunächst mal bei 0,20 weil das Dachgechoß ausbaufähig ist und ich es später je nach familiärer Situation ausbauen und nutzen werde. Dann wird das Dach natürlich entsprechend besser gedämmt. Je nachdem wieviel reinpasst, denke ich da so an 24-30 cm Dämmung.
    Gruß
    Martin
    • Name:
    • Martin S

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