Solarthermie: Wohn mit überschüssiger Wärme?
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Solarthermie: Wohn mit überschüssiger Wärme?

Wir wohnen seit etwa einem Jahr in unserem neuen Passivhaus und sind auch sehr zufrieden.
Wir nutzen Solarthermie für Warmwasser und Nachheizung der Zuluft.
Aktuell haben wir, wie alle im Sommer, zu viel Wärme, die nicht genutzt werden kann. Der Speicher ist maximal warm und die Anlage läuft praktisch nur noch um die Überhitzung der Kollektoren zu verhindern.
Im nächsten Winter müssen wir dann wieder zusätzliche Energie zuführen.
Irgendwie unbefriedigend!
Demzufolge mache ich mir intensiv Gedanken, wie man die Energie sinnvoll / kostengünstig für den nächsten Winter speichern könnte.
  • isolierter Warmwasserspeicher im Erdreich?
  • Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff + Verbrennung in einer Brennstoffzelle?
  • Erzeugung von Strom + Netzeinleitung?
  • Speicherung mittels anderen Materialien?

Was bietet sich hier an? Welche praktischen Erfahrungswerte gibt es hier?
Besten Dank im Voraus,
Matthias

  • Name:
  • Matthias
  1. Das gäbe einen Nobelpreis,

    wenn das Grundproblem der solaren Energieerzeugung, nämlich eine wirklich effiziente und preiswerte Speichermethode schon gefunden wäre. Meines Wissens ist der einzig praktikable Weg ein größerer, allerdings sehr gut isolierter (Wasser-) Speicher. Ob sich das unter Kosten/Nutzen-Aspekten rechnet, weiß ich nicht (zweifle allerdings bei Nachrüstung daran). Alles andere sollte am viel zu kleinen Umfang scheitern (der technische Aufwand ist einfach zu groß). Vielleicht weiß ein Solarexperte mehr.
    Gruß
    Volker
  2. Wenn Sie nun eine Erdreichswärmepumpe hätten

    Foto von Stephan Langbein

    könnte man damit das Erdreich langsam erwärmen, um dann im Winter höhere Wärmequellentemperaturen nutzen zu können, doch sind all diese Ansätze zu kostspielig im Vergleich zum Nutzen.
    Im großen Stil dagegen macht das wieder Sinn, z.B. in Amormach

    doch werden Sie wohl nicht einen derart großen Kollektor haben :-)

  3. Latentwärmespeicher

    Die Industrie und z.B. das Fraunhofer Institut für Solarthermie forschen seit geraumer Zeit an sogenannten Latentwärmespeichern herum, die genau das tun, wonach Sie fragen.
    Diese z.B. auf Silicagel basierenden Speicher speichern Wärmeenergie chemisch oder durch Änderung ihres Aggregatzustandes, ohne selbst warm zu werden (Unterschied zum Warmwasser-Pufferspeicher).
    So lässt sich die überschüssige Energie problemlos und ohne aufwendige Dämmmaßnahmen bis zum Winter "aufbewahren" und dann wieder als Wärmeenergie entnehmen.
    Bis es zu marktreifen Produkten kommt, dauert es aber wohl noch eine Weile ...
  4. Diese "Technologie" findet ja in Kleinanwendungen

    Foto von Stephan Langbein

    schon Verwendung, z.B. Wärmekissen mit Gelfüllung, die im Wasserbad reaktiviert wird und dann mit einem Katalysator (Alublätchen) zur Auslösung gebracht wird. Dabei reagieren drei Chemikalien in einer exothermen Reaktion miteinander, deren Reaktion dann im Wasserbad "rückgängig" gemacht werden kann. Problem bei den heutigen Stoffen ist, dass sich die Chemikalien trotzdem verbrauchen, also wie bei einer Batterieakku nicht unendlich oft wieder neu laden lassen und immer die gleiche Menge Wärme abgeben. Zudem wird für die "Beladung" der Chemikalien weit mehr Energie oder besser gesagt höhere Temperaturen benötigt+ mehr Energie in der Summe als dann hinterher in der exothemen Reaktion an die Umgebung abgegeben werden.
    Das nächste Problem ist derzeit auch, dass "Endladung" also die exotherme Reaktion der Stoffe nicht optimal steuerbar bzw. stoppbar ist. Einmal "gezündet" brennt das Feuer bis zur Asche runter.
    Und das Hauptproblem ist dann immer wieder der Reibungsfaktor in der Gesäßtasche :-)
    Sorry für den grauenhaften Link  -  es gibt bestimmt noch seriösere Seiten, aber auf die Schnelle ... Google ... ist aber nichts Unanständiges :-)

    oder


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