Sind Solar oder Pellets rentabel?
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Sind Solar oder Pellets rentabel?

Hallo Forum,
wir planen nächstes Jahr ein Kfw-60 Haus zu bauen (siehe

Rechnen sich Solar- bzw. Pelletheizungen denn überhaupt, wenn die jährlichen Heizungskosten ca. 1.200  -  1.500 € betragen?
Beispiel:
1. Eine Pelletheizung würde uns ca. 5.000 € mehr als eine Brennwertheizung kosten. Die Pellets kosten nur ca. 50 % ggü. Öl und Gas. D.h. jährliche Ersparnis ca. 600  -  750 €. Somit 'rechnet' sich eine Pelletheizung frühestens erst nach 6,5  -  8 Jahren.
2. Bei Solar ähnlich. Mehrkosten ca. 5.000  -  7.500 €. Und die Ersparnis soll angeblich nur 80  -  150 € p.a. sein (siehe Solarkritik u.a.)
Ist da ein Kachelofen nicht viel sinnvoller?
Grüße
Andreas

  • Name:
  • Andreas Gauweiler
  1. solar

    Guten Tag!
    Die 80 bis 150 € Einsparung mit einer Solaranlage sind tatsächlich so gering, jedoch nur wenn Sie bei einer Solaranlage an eine Anlage zur Warmwasserbereitung denken. Wenn Sie die Anlage größer auslegen und somit auch zur Heizungsunterstützung genug Wärme von der Sonne kommt, können Sie viel mehr Geld einsparen. Das kommt dann natürlich auf die Gegebenheiten vor Ort an.
    (Die Aussagen auf

    Und sind denn 600 oder mehr € Einsparung bei den Pellets gegenüber Öl nicht viel? Das ist die Hälfte! Dafür können Sie mehr heizen oder haben mehr in der Urlaubskasse oder oder ...
    Ich finde aber schon mal sehr erfreulich, dass Sie sich für die Kombination Sonne und Holz interessieren. Denken Sie dran: die Sonne scheint kostenlos!
    Mit freundlichen Grüßen,
    A. Künzel

    • Name:
    • Alexandra Künzel
  2. weitere Kosten einrechnen

    Eine solare Heizungsunterstützung kostet leider noch mehr und wird sich darum kaum einspielen können. Solarkritik ist sicher auch nicht das Gelbe vom Ei, aber es sind viele nützliche Kritikpunkte am Solarboom aufgeführt.
    Bei Pellets gibt es auch noch ein paar Punkte, die uns leztendlich den Ausschluss gegeben haben. Einmal braucht man eine Bevorratung und dieser Raum kostet einfach Geld. Dann entsteht Abfall, den man entsorgen lassen sollte. Wie die Preise für Pellets in 6-7 Jahren sind, kann man jetzt noch nicht sagen. Einige sagen, dass es genug Holz gibt, einige sagen, dass es bei steigender Nachfrage massive Preissteigerungen geben wird. Ob durch den Schornsteinfeger Mehrkosten entstehen, weiß ich nicht.
    Ich will die zwei Heizungsarten hier nicht schlecht machen, aber bei der Kalkulation wird oft eine Menge übersehen ...
  3. Danke

    für die schnellen Antworten.
    @Alexandra Künzel:
    sicherlich sind 600 € p.a. Ersparnis eine Menge Geld, aber es stehen ca. 5000 € höheren Investitionskosten dagegen.
    @Mario Noack
    Wohin die Pelletspreise gehen wissen wir alle nicht und die Meinungen gehen weit auseinander.
    Der Bauträger hat angeboten die Vorrichtung für die Solaranlage mit einzubauen, aber geraten mit der Anlage noch zu warten, weil es noch einige Jahre dauern wird, bis Solaranlagen rentabel sind. Ich glaube damit hat er nicht so unrecht ...
    Grüße
    Andreas Gauweiler
  4. Pellets

    @Mario: Bei Pellets gibt es auch noch ein paar Punkte, die uns leztendlich den Ausschluss gegeben haben. Einmal braucht man eine Bevorratung und dieser Raum kostet einfach Geld. Dann entsteht Abfall, den man entsorgen lassen sollte. Wie die Preise für Pellets in 6-7 Jahren sind, kann man jetzt noch nicht sagen.
    Ok, für ein Pelletslager braucht man etwas Platz, allerdings auch nicht so arg viel, wir beheizen mit einem knapp 6 m² großen Kellerlager ein Dreifamilienhaus. Aufgefüllt werden musste das Lager bisher 2 mal. Einzug war November 2004. Jetzt ist das Lager noch fast voll.
    Abfall? Welcher Abfall ist hier gemeint? Asche? Das ist nicht der Rede Wert.
    Wie die Preise für Öl/Gas/xy in 6-7 Jahren sind, kann man jetzt noch nicht sagen. Sonne in 6-7- Jahren voraussichtlich noch kostenlos, wenn es dem deutschen Staat bis dahin nicht noch schlechter geht und Herr Steinbrück sich dafür noch was einfallen lässt.
    Gruß
    Matthias
  5. Zur Wirtschaftlichkeit ...

    Wenn sich bei Ihnen eine Pelletheizung innerhalb von 6-7 Jahren rentiert, spricht wirtschaftliche Vernunft eindeutig für eine Pelletheizung.
    Wenn eine Solaranlage bei Ihnen bei heutigen Energiekosten jährlich 150 € spart, dann rentiert diese sich für sie, da sie hierfür bei einem Neubau nur 2-3 T€ zusätzlich ausgegen müssen. Bei langfristig steigenden Energiepreisen, und das ist angesichts des Energiehungers der Welt das wahrscheinliche Szenario, holen Sie die Investitionskosten wieder heraus. Nicht innerhalb von drei bis vier Jahren- aber die Anlage hält auch weit länger als drei oder vier Jahre!
    Der beste Zeitpunkt für die Anschaffung einer Solaranlage ist der Neubau. Stupid money bzw. rausgeschmissenes Geld ist bei einem Neubau das Vorrüsten der Solarleitungen. Sollten Sie nach drei oder vier Jahren eine Solaranlage kaufen, müssen Sie den dann noch neuwertigen Speicher entsorgen. Einen ähnlich günstigen Solareinstieg haben Sie erst dann, wenn die Heizungsanlage schrottreif ist.
    Sollten die Holzpelletpreise nennenswert steigen, werden weitere Anbieter auf den Markt kommen. Im Holzmarkt gibt es, im Ggegensatz zum Öl- und Gasmarkt, echten Wettbewerb. Die Einstiegshindernisse für zusätzliche Anbieter sind im Vergleich zur Öl- oder Gasindustrie gering.
    Die Holzpreise werden nicht explodieren. Nicht nur in Deutschland wächst weit mehr Holz nach als geerntet wird. Ich habe diesen Oktober meine Pellets zum gleichen günstigen Preis wie voriges Jahr gekauft, obwohl die Heizölpreise fast am historischen Höchstwert lagen.
    Da die meisten potenziellen Kunden sich für das Thema Heizung nicht ernsthaft interessieren und wir ein Volk von Bedenkenträgern sind, wird es Wachstum aber keinen Superboom für Holzheizungen geben.
    Wenn Sie ohnehin einen Ofen haben wollen, dann sollten Sie über den Kauf eines Pelletofen mit Wasserfach nachdenken. Dann haben Sie die angenehme Ofenwärme sowie niedrige Brennstoffkosten. Zudem wäre das allemal preisgünstiger als eine konventionelle Heizung plus Kachelofen.
    Zum Platzbedarf: Pelletlager und Öltank binden in etwa die gleiche Fläche.
    Zum Müll: Der Ascheanteil ist 0,5 % von der ursprünglichen Holzmenge. Wären 10 bis 20 kg Asche, die sie guten Gewissens im Garten verwenden können, ein echtes Problem?
    Mit freundlichem Gruß
    Ralf Kremer
  6. nochmal

    Guten Tag!
    Nochmal: (richtig lesen) Sie sparen mit einer Solaranlage vielleicht 150 €, wenn Sie diese nur zur Warmwasserbereitung (Duschen, Händewaschen, Baden ...) nutzen. Sie können noch viel mehr Geld sparen, wenn Sie die Solaranlage größer auslegen und diese somit auch die Heizung unterstützen kann. Man kann Häuser zu 100 % mit Solarenergie heizen. Dass dafür ein ziemlich großer Aufwand getrieben werden muss, ist mir klar. Aber Ihnen sollte auch klar sein, dass mit wenig Aufwand sicherlich 50 ... 60 % des Wärmebedarfs eines Hauses gedeckt werden können. (Kommt natürlich drauf an, ob es Alt- oder Neubau (Altbau, Neubau) ist.)
    Wenn Sie so vorsichtig, schon fast negativ diesen erneuerbaren Energiequellen gegenüber stehen, warum kaufen Sie sich dann nicht eine gute alte Ölheizung? Vielleicht fallen die Preise ja wieder. Vielleicht auch nicht. Vielleicht entdecken Sie ja in Ihrem Garten eine Ölquelle. Vielleicht auch nicht.
    Solarkritik.de: Manche Aussagen stimmen schon, aber man muss sich ein bisschen auskennen, um wahre Aussagen von weniger wahren Aussagen zu trennen. Als Laie kann einen da schon der Mut verlassen, weil es so klingt, als wären alle Solarfirmen Scharlatane.
    Achja, das hätte ich fast vergessen. Im folgenden ein Link, wo die Kosten für verschiedene Energieformen verglichen sind. Da steckt alles drin, auch zum Beispiel die Mehrkosten, aber auch die Förderung, die man für eine Holzheizung bekommt:

    (nicht davon abschrecken lassen, dass es um Pellets geht)
    Freundliche Grüße!
    A. Künzel

    • Name:
    • Alexandra Künzel
  7. Meinung der "Fachleute"

    Ich bin auch gerade dabei zu bauen und ursprünglich sollte es eine Pelletheizung in Verbindung mit einer Solaranlage geben. Aber nachdem sogar die Leute, die davon leben, hinter vorgehaltener Hand gesagt haben, also im Moment lohnt sich das aus (finanzieller) Sicht hinten und vorne nicht, habe ich's wieder gelassen, schließlich müssen die Anschaffungskosten erstmal bezahlt werden, es nützt nicht viel, wenn sich das dann in 10 Jahren (vielleicht) wieder rechnet. Und wirklich keiner kann einem die Garantie geben, wie sich die Kosten für Pellets entwickeln. Schließlich war Gas auch mal wesentlich günstiger und kaum einer hat damit gerechnet, dass die Preise derart steigen werden. Und wenn die Nachfrage nach Pellets steigt, wird's erstmal teurer, garantiert. Und auch die Solaranlagen verursachen ja Wartungs- und Unterhaltungskosten.
    Aber das soll jeder für sich entscheiden.
  8. Kristallkugel

    Niemand kann in die Zukunft blicken.
    Doch wer Augen hat zu sehen und in der Lage ist, die rote Kurve unten gedanklich fortzusetzen, dem schwant, dass sich die Amortisationszeit bei Pelletheizungen tendenziell eher verkürzen wird.
  9. @Frau Künzel

    Ihr Aussage erinnert mich an einen blöden Witz aus meiner Schulzeit:
    Kommt ein Mann zum Bäcker und sagt: "Ich hätte gern 3 Brötchen"
    Darauf die Verkäuferin: "Nehmen Sie doch 5, dann haben Sie 2 mehr! "
    Sie haben doch sicher die Bedenken des Fragestellers "=> Wirtschaftlichkeit" erkannt, warum empfehlen Sie dann die unstrittig unwirtschaftlichere solare Heizungsunterstützung?
    Ich bin ein Freund von regenerativen Energien, aber wende mich gegen kontraproduktiven blinden Aktionismus.
    Falls Sie die Meinung sind, dass mit der "Solaren Groß-Lösung" auch für das Standard-Einfamilienhaus mit Standard-Familie eine bessere Effizienz darstellbar ist, dann warte ich gespannt auf diesen Nachweis. Danke.
    Haben Sie etwas hiermit zu tun?
  10. der http://www.heizspiegel.de

    ist, wie ich meine, für solche Anliegen immer noch der unabhängigste/ideologiefreieste Berater. Unter "Heizkosten im Neubau".
    Vor allem kann man da fast alle Vorgaben den eigenen Vorstellungen anpassen :-)
  11. Und bei aller Überlegung zur Heizenergieart

    bitte nicht vergessen: die preiswerteste Energie ist diejenige, die man nicht erzeugen muss, weil sie nicht über die Haushülle oder die Lüftung verloren geht.
    SCNR
  12. Sie schrieben von einem Kaminofen als Alternative,

    wenn Sie bereit sind etwas Arbeit in Ihren Heizungsbetrieb zu stcken, dann kann ich nur einen Pelletkaminofen (Calimax, Wodtke, Rika, etc.) empfehlen. Der läuft bei mir jetzt im dritten Winter und kombiniert dann Pelletofen mit dem Kaminofen. Und ist mit wesentlich geringeren Anschaffungskosten als ein Keller-Pelletofen und Kaminofn im Wohnzimmer verbunden. Natürlich hat solch ein Gerät nicht die Gemütlichkeit eines normalen Kaminofens, aber dafür wird das Gerät nicht nur zweimal im Winter angemacht, sondern läuft täglich.
    Für die Warmwasserversorgung im Sommer steht dann aber wieder die Solaranlage auf der Anschaffungsliste. Ich bin von dieser Zusammenstellung immer noch begeistert und finde es eine gute Kombination für ein Haus mit geringem Wärmebedarf. Wirtschaftlich gesehen ist die Gasheizung natürlich mit den gerinsten Anschaffungskosten verbunden. Wissen Sie wie hoch die Anschlusskosten für die Gasleitung bei Ihnen sind und welche monatlichen Grundgebühren Ihr Gasversorger berechnet?
    Mit freundlichen Grüßen
    Markus Eickhoff-Götza
  13. BAFA-Förderung mitrechnen

    dann sind es je nach Größe der Solaranlage schon mal 2750 € weniger.
    Eine Pelletheizung ist sicher mühsamer als eine Öl- oder Gasheizung (Ölheizung, Gasheizung), weil man alle 4-6 Wochen den Aschekasten leeren muss und weil man 1x im Jahr richtig Putzen muss.
    Es ist auch etwas teurer, weil der Kaminfeger 2x im Jahr vorbeikommt (allerdings arbeitet er dann auch für sein Geld :-)
  14. Die Prozentrechner rechnen Solar "schön"

    Es verärgert mich immer wieder, wie hier einige Leute die Solartechnik mit Hilfe hoher Prozentwerte "schönrechnen" ...
    Fakt ist, dass ein Solarkollektor pro m² und Jahr ca. 300-550 kWh Energie einspart ... wenn parallel auch ein entsprechender Heizbedarf vorhanden ist ...
    Wenn das nicht parallel der Fall ist (wenn nicht parallel die Sonne scheint), spart eine Solaranlage keinen Cent ...
    Die solaren "Prozentrechner", die hier mit hohen Prozentwerten hantieren, verschweigen dabei den hohen Prozentwerten, dass sich die absolute 100 %Basis des Heizenergiebedarf durch Haus-Dämmung und andere Maßnahmen verringert hat und sich dadurch der "solare Ertrag" prozentual höher auswirkt, weil man die 100 %-Basis verringert hat.
    Die geringe Absolute solare Effizienz von 300-550 kWh der Solaranlage pro m²-Kollektor und Jahr ändert sich allerdings dadurch nicht ...
    Es wird aber mit Hilfe anderer Faktoren die Solartechnik prozentual "schöngeredet"

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