Warmwasserrohr-Isolierung in Niedrigenergiehaus
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Warmwasserrohr-Isolierung in Niedrigenergiehaus

Hallo,
ich wollte mal fragen, ob es eine Mindestvorschrift für die Isolierung von Warmwasserleitungen in einem Niedrigenergiehaus gibt.
Bei uns laufen 60 % der Leitungen innerhalb des Hauses in Steigschächten (mit Mineralwolle gedämmt)
Die restlichen 40 % sind auf dem Fußboden im Estrich verlegt, aber nur mit einem Kunststoff-Schutzrohr ohne Isolierung (Rohre sind UNipipe-Rohre)
Ist das so ok?
Ich frage, da ich bei Auftragsvergabe den Sanitärinstallateur gefragt habe ob es evtl. sinnvoll sei eine Zirkulationspumpe einzubauen. Er meinte, wäre Aufgrund der kurzen Distanzen (<15 m) nicht notwendig
Ich Stelle aber nun im Sommer schon fest, dass bei der längsten Leitung (natürlich die Dusche :-) morgens ca. 20 ... 30 sec kaltes Wasser kommt und das ist ja irgendwie auch nicht umweltfreundlich ...
Ich denke wenn die Rohre isoliert wären, würde der Effekt nicht so stark auftreten, oder?
Für Antwort Danke im Voraus!
Gruß
Markus
  • Name:
  • Markus Mannheim
  1. kein Niedrigenergiehaus

    Erstmal (ich nehme an, Sie bauen zurzeit?) haben Sie gar kein Niedrigenergiehaus.
    Das was sich früher so nannte, ist jetzt "Pflicht", die Anforderungen sind Bestandteil der Energieeinsparverordnung (EnEVAbk.).
    Ich bin zwar Laie, aber was Sie da schildern (Warmwasserleitung ohne Wärmedämmung im Estrich) hört sich für mich nach einem Verstoß gegen die EnEV an.
    Haben Sie einen Bauleiter? Auf jeden Fall sollten Sie den Fall einem Fachmann schildern, der vor Ort mit dem Sanitärinstallateur abklärt, ob das nun richtig war, was er da gemacht hat.
    In letzter Konsequenz hieße das eventuell: Rausreißen des Estrichs und der Rohre, alles von vorn.
    Mit der Zirkulation sieht es vielleicht anders aus.
    Der Installateur hat Sie bequatscht, gemeint, eine Zirkulation sei nicht notwendig. Wenn Sie daraufhin nicht dennoch eine Zirkulation ausdrücklich beauftragt haben, ist es "in Ordnung", wenn er jetzt auch keine eingebaut hat.
    Nachrüsten dürfte schwierig sein ...
    Schwacher Trost: Wegen der fehlenden Zirkulation geht Ihnen durch die fehlende Wärmedämmung der Rohre auch nicht zu viel Wärme verloren. Ob das ein befriedigendes Resultat ist, ist letztlich Ihre Entscheidung.
  2. Niedrigenergiehaus und wärmegedämmte Leitungen

    Sehr geehrter Herr Mannheim,
    ob Sie ein "Niedrigenergiehaus" haben oder nicht, kann nur durch eine Einsicht in den sicherlich vorliegenden Energiebedarfsausweis beurteilt werden. Tatsächlich sind die ursprünglichen Anforderungen an ein sogenanntes Niedrigenergiehaus nach den Forderungen älterer Vorschriften heute Standard. Mittlerweile gibt es für Häuser Energiepass und Energiesiegel, aber darüber möchte ich mich hier nicht weiter auslassen.
    Sofern wirklich alle Verteilerleitungen der Heizung innerhalb der sogenannten thermischen Hülle verlaufen, geht aus nicht oder nur schwach gedämmten Heizungsrohren zwar Wärme verloren, bleibt aber im Gebäudeinneren und kommt so der Heizung zugute, d.h. die im Rohr "verlorengegangene" Wärme benötigen Sie nicht für die Raumbeheizung, denn sie ist ja schon da.
    Anders sieht es beim Warmwasser aus. Tatsächlich sparen Sie ohne eine Zirkulation Energie, wenn auch der Wasserbedarf höher ausfällt. Die Zirkulation läuft immer über eine Pumpe, die, wenn auch nicht so viel, Elektroenergie benötigt. Und in den Zeiten, während denen nicht geheizt wird, geschieht prinzipiell das gleiche, wie bei den Heizrohren; es wird Wärme abgegeben. Diese wird jedoch im Sommer nicht benötigt; Ihre Warmwasserbereitung läuft dadurch öfter. Aus diesem Grund sind Anlagen ohne Zirkulation in der Energieeinsparverordnung energetisch höherwertiger angesetzt, als Anlagen mit Zirkulation.
    Ich hoffe, Ihnen wenigstens ein bisschen geholfen zu haben.
    Mit freundlichen Grüßen
    R. Arnold

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