Schaumglasschotter teurer als Schaumglas-Platten?
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Schaumglasschotter teurer als Schaumglas-Platten?

Hallo!
Wir wollten die Stahlbeton-Bodenplatte unseres nicht unterkellerten Einfamilienhaus mit Schaumglasschotter dämmen  -  so wie es zurzeit scheinbar sehr viele machen. Allerdings mussten wir folgendes feststellen:
Misapor (SGS-Hersteller) gibt den Lambda-Wert für unsere Schichtdicke (25 cm) mit 0,084 W/m*K an, in der bauaufsichtlichen Zulassung werden aber nur 0,14 W/m*K genannt. Wenn man den Wert aus der Zulassung von Schaumglasplatten (Foamglas T4-040) gegenüberstellt (0,040 W/m*K), bräuchte man statt 25 cm Schaumglasschotter nur etwas über 7 cm Schaumglasplatten.
Für Schaumglasschotter wurde uns ein Preis von 99 €/m³ genannt (Körnung 10/50, inkl. Lieferung), bei einer Verdichtung von 1,3:1 und einer Schichtdicke von 25 cm ergibt das einen Preis von 32,17 € pro m² Fläche.
Hm  -  such ... wühl ... Jetzt finde ich die Notiz mit dem Preis nicht mehr  -  taucht aber bestimmt wieder auf  -  vielleicht im Kinderzimmer ... Auf jeden Fall gab es die Erkenntnis, dass man für weniger Geld pro m² eine gleichwertige Dämmung aus Foamglas-Floorboards (kaschiert mit Glasflies) bekommen kann (die haben dann 0,045 W/m*K). Diese Platten können direkt im Kiesbett verlegt und lediglich untereinander verklebt werden. Diese Verlegung ist vermutlich nicht aufwendiger als das Verteilen und Verdichten des Schotters.
Ist in diesem Vergleich (abgesehen von den fehlenden Zahlen ;-)) ein Fehler, oder gibt es einen anderen Grund, warum "alle" den Schotter verwenden und nicht die Platten? Ist der Schotter in Wirklichkeit besser als in der Zulassung steht?
Der Schotter dient auch als kapillarbrechende Schicht, bzw. zu Lastverteilung bei schlechtem Untergrund. Beides wird bei unserem Baugrund (Sand) aber nicht benötigt.
Ich bitte um Kommentare, realistische Preise, Tipps dazu.
Bemerkung: Sowohl die 25 cm Schotter als auch die 8 cm Foamglas ergeben weniger als in unserem EnEVAbk.-Nachweis vorgesehen  -  es müssten also dann eher 40 cm Schotter oder 12 cm Platten werden.
  1. alle nehmen SGS und keiner sagt warum?

    Hallo Stefan Langbein, Bernd Degwer, Richard Metzger und die anderen!
    Warum habt ihr Schaumglasschotter genommen und nicht Schaumglasplatten? . Oder möchte nicht einer der Profis sich dazu äußern? Ist die Verlegung der Foamglas-Floorboards ohne Bitumen nicht zu empfehlen?
    Wir dürfen in Kürze anfangen (Baugenehmigung) und haben nur noch kurze Zeit die Chance, das Material zu wechseln.
    Ich habe eben beim Baustoffhandel einen Preis besorgt, da kostet ein Paket mit 2,88 m² Floor-Board in 60 mm und WLG 040 56,36 € netto.
    Wenn ich das auf 80 mm hochrechne, kommen brutto 30,26 € pro m² raus  -  und das ist etwas weniger als der Schotter. Dazu kommt noch der Kleber, aber die viel geäusserte Behauptung Schotter sei deutlich preisgünstiger als Foamglas-Platte wäre damit wiederlegt. Oder?
    PS: Wir haben Millcell und Misapor um Stellungnahme zu den widersprüchlichen Angaben der spezifischen Wärmeleitfähigkeit gebeten.
  2. Nachtrag

    Beim eben genannten Floor-Board-Preis vom Baustoffhandel war ein Fehler drin, muss ich noch klären. Der Foamglas-Vertreter nannte aber am Telefon etwas in dieser Gegend für 80 mm-Platten
  3. Größenordnung ...

    der Preise für foamglas stimmt etwa  -  Schwankungen sind auch durch
    unterschiedliche "foamgläser" (insbes. Druckfestigkeit) bedingt.
  4. Ergebnisse

    schade, dass sich hier kaum einer gemeldet hat (per E-Mail kam allerdings was).
    Millcell und Misapor haben sich schriftlich geäußert und zwar etwa gleich. Die Aussage lautet in etwa:
    • In der Zulassung steht zwar Lambda = 0,14 W/m*K aber in Wirklichkeit kann (bei 25 cm) von etwa 0,084 W/m*K ausgegangen werden. Bei Millcell lautet die Formulierung ausdrücklich

    " ... wir können ... 0,084 ... zusichern"

    • das Messverfahren beim DIBT sei ungünstig für SGS, weil geringe Schichtdicken, hohe Temperaturdifferenzen und hoher Feuchtigkeitsgehalt angenommen werden
    • beide schickten Messprotokolle, aus denen praktische Werte um 0,084 W/m*K hervorgehen.
    • Im Prinzip hat uns das überzeugt, und wir werden wohl wie geplant SGS einsetzen.
    • Was bleibt ist das Problem, dass für Wärmebedarfsnachweise natürlich der Rechenwert aus der Zulassung verwendet werden muss. Aber da gedämmte Bodenplatten üblicherweise bei Häusern verwendet werden, die die Anforderungen nach EnEVAbk. ohnehin übertreffen, ist dies nicht wirklich ein Problem ...
  5. Upps

    Foto von Stephan Langbein

    den Thread habe ich übersehen, sorry.
    Warum Misapor? Das Material hat mir gefallen, die Werte waren OK, selbstverständlich kann es immer bessere Materialien geben. Laut meinem Bauträger konnte der Schaumglasschotter wie Mineralbeton verarbeitet werden => Wie, ausführlich im Bautagebuch zu sehen. Preise: Siehe HP.
    Der Preisvorteil entsteht bei korrekter Verarbeitung durch die Einsparungen in der Verarbeitung, also wenn Dränung richtig eingebaut ist, kann der Schotter in die Grube fallen, verdichtet werden, mit Vlies und Folie abgedeckt serden und dann direkt betoniert werden.

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