Integrierter Luftbefeuchter in kontrollierter Wohnungslüftung
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Integrierter Luftbefeuchter in kontrollierter Wohnungslüftung

Hallo zusammen
Es ist ja bekannt, dass vor allem im Winter in den Häusern zu trockene Luft herrscht. Dies ist ja auch bei den kontrollierten Wohnungslüftungen der Fall. Warum kombiniert man die die Lüftung nicht mit einem Luftbefeuchter? Oder warum liefern die Heizungsbauer bzw. Anlagebauer nicht ein Gesammtpacket mit einem integrierten Luftbefeuchter? Wäre das nicht sinnvoll?
Was haltet Ihr davon?
Danke für Eure Feedbacks.
Gruß Roy
  • Name:
  • Roy
  1. Lieber nicht.

    ich würde das ehrlich gesagt gar nicht unbedingt wollen.
    Stelle mir vor, dass es nicht so ganz einfach ist, das Befeuchtungssystem zu steuern, in Gang zu halten und zu warten. Ich sehe auch die Gefahr, dass sich im Zuleitungsnetz nach dem Lüftungsgerät aus irgendwelchen Gegebenheiten Tauwasserausfall ergeben kann und das dann im schlimmsten Fall eine hervorragende Zuchtstätte für Schimmelpilze wird. Sporenverteilung durch die Lüftungsanlage => lecker ;-))
    Achtung, Laienmeinung eine Lüftungsbesitzers.
    Dann lieber ein paar Zimmerbrunnen aufgestellt.
  2. selten zu trocken

    Es ist eine weitverbreitete Ansicht, dass im Winter die Wohnungen zu trockene Raumluft hätten. Das galt früher bei undichten Fenstern und Zentralheizungen mit 90 ° Vorlauf. Heute ist eine Wohnung, bei der eine Befeuchtung sinnvoll wäre eher selten, und im Neubau (wenn alles ordentlich gebaut und eingestellt ist, und die Nutzer sich durchschnittlich verhalten) ist das nie der Fall. Bei Lüftungsanlagen kann ich mir das nur vorstellen, wenn die Luftwechselrate zu hoch ist.
  3. das gibt es doch!

    in meiner Wohnung sinkt die rel. Feuchte im Winter unter 30 %. Ich muss ständig befeuchten, trotzdem hat das Parkett schon Risse.
    Allerdings ist bei mir der Schuldige der raumluftabhängige Kaminofen, der entsprechend Luft "verbraucht" und es daher zu trocken wird. Und ich habe eine Bausubstanz von 1967, die 2001 umgebaut wurde, und die NICHT luftdicht ist.
    • Name:
    • Herr Manni
  4. das kann gut sein

    Der Kaminofen erzeugt einen hohen Luftwechsel und damit wird es im Winter trocken. Dauerheizung mit Ofen ist aber heute eher ein Ausnahmefall. Der Frager sprach Lüftungsanlagen an und damit habe ich einen Neubau unterstellt und wenn einen raumluftunabhängigen Ofen. Und dann sollte zu trockene Luft nicht vorkommen.
  5. Also uns ist es im Winter zu trocken.

    Rel. Luftfeuchte ist im Winter ständig unter 30 %, also haben wir Luftbefeuchter aufgestellt. ach so  -  das Haus: PH-Holzrahmenbau 2002, Heizung ausschließlich über Lüftungsanlage. Im Winter enthält die kalte Außenluft eh nur wenig Wasser und in den derzeitigen feucht-warmen Verhältnissen findet auch im EWT eine Entfeuchtung statt. Aber weil ab und zu auch die Fenster auf sind, sind es derzeit so um die 40 % RF.
  6. Ausnahme

    Heizung über Lüftungsanlage ist wohl auch ein Ausnahmefall. Ob das Sinn ergibt ist eine andere Sache. Ich wollte nur dem ersten Statement des Fragestellers widersprechen. Natürlich gibt es von jeder Regel Ausnahmen.
  7. Luftbefeuchtung geht auf klassische Weise relativ einfach

    Foto von Stephan Langbein

    man kann Wäsche im Haus trocknen, Zimmerbrunnen aufstellen, Hydropflanzen verwenden, die viel Feuchtigkeit abgeben, ein Aquarium aufstellen. Eine direkte Luftbefeuchtung über die Lüftungsanlage wäre mir zu heikel  -  wenn Metallrohre verwendet werden kann es auch zu Kondensationen kommen und damit zu Korrosion.
  8. @stephan  -  Überlegungen Wäschetrocknen

    Hallo Stephan  -  Du hast natürlich recht, aber (nix für ungut) ...
    1. wird die Luft von der LA so typischerweise alle 2-3 Stunden komplett ausgetauscht,
    2. müsste man dann für höhere Luftfeuchte ständig Wäsche trocknen und
    3. das dann auch noch in den Zuluftbereichen (u.a. Wohnzimmer, Kinderzimmer, etc.), damit die anderen Räume auch was davon haben.

    Soviel schmutzige Wäsche haben wir gar nicht ;-)) ) )
    Dann doch lieber dekorativere Luftbefeuchter, wie Du sie auch schon erwähnt hast.

  9. @Herr Metzger

    Foto von Stephan Langbein

    voll richtig. Wenn die Luft bei uns zu trocken wird  -  was sein wird werden wir uns auch Gedanken machen müssen. Zugegebener Maßen werden Schlafräume Probleme machen, die Zuluftbereich sind und in denen keine geräuschintensive Geräte aufgestellt sein sollten.
  10. Feuchterückgewinnung

    Hallo zusammen,
    der Thread ist zwar schon etwas älter, bin aber erst jetzt darüber "gestolpert".
    Das Problem der zu trockenen Luft im Winter bei Einsatz einer kontrollierten Wohnraumlüftung hat noch eine zweite Seite: den Energiebedarf. Um dem Haus die fehlende Feuchte zuzuführen benötigt man Energie. Besser ist da, die Feuchte drinnen zu halten.
    Die Empfehlung die Luftwechselrate zu reduzieren geht leider völlig daneben. Dann könnte ich auch zum Heizenergiesparen empfehlen die Raumtemperatur auf 15 Grad abzusenken.
    Es gibt ein Lüftungsgerät welches über eine einstellbare Feuchterückgewinnung verfügt, den Ökolüfter (Link s.u.) Die Technik beruht auf Sorption von CaCl2 und funktioniert daher unabhängig vom Taupunkt. Einstellbar ist das ganze weil natürlich im Sommer niemand Feuchterückgewinnung braucht.
    Sonnige Grüße,
    Stefan Lieser
  11. Für den ÖLü ist's nun bei uns leider zu spät

    aber brauchbar ist das Gerät wohl schon. Obwohl  -  bei 3-Scheiben Fenster (mit einer ESG Scheibe in der Mitte) ist dieses Ding vielleicht nicht so einfach einzubringen, wie in ein 2-Scheiben Fenster.
    Nichts für Ungut Herr Lieser  -  Sie mögen mit allen Ihren Aussagen ja recht haben, aber so langsam kommt mir Ihr Engagement ein bisschen, hm  -  mir fehlt irgendwie das passende Wort  -  vor.
    Penetrant? Nein  -  noch nicht.
    Zu Überzeugt?  -  ja vielleicht.
    Parteiisch? keine Ahnung ...
    SCNR
  12. Ökolüfter im 3-Scheibenglas

    Hallo Herr Metzger,
    direkt in's 3-Scheibenglas kann man den Ökolüfter nicht einbauen denn dazu müsste man an die innere Scheibe rankommen um das Loch reinzuschneiden. Aber (im Neubau) könnte man geteilte Fenster vorsehen, oben ein Glas mit vorbereitetem Loch, unten 3-Scheiben-das-beste-was-es-gibt-Glas.
    Mein Engagement für den Ökolüfter hängt damit zusammen dass ich niemals verstehen werde wieso so viele Zeitgenossen so gedankenlos mit Ressourcen umgehen. Da werden Häuser gebaut, ein Großteil ganz ohne Lüftung, und die wenigen die eine Lüftung erhalten bekommen eine die viel besser sein könnte. Und wenn ich dann von Herrn Dr. Feist lese dass ein 0,3-facher Luftwechsel ausreichend sei geht mir der Hut hoch! Dieser ganze niedrig-Luftwechsel Quatsch entsteht doch nur weil die eingesetzten Lüftungssysteme oft einen saumäßigen Wirkungsgrad haben und keine Feuchterückgewinnung kennen. Würde man es richtig machen könnte man auch im Passivhaus mit 0,8/h und mehr lüften.
    Und dann kommt Hr. Stolz, stellt seinen Ökolüfter auf meinen Wohnzimmertisch und beantwortet alle meine Fragen. Und mir wird klar dass der Mann jedes noch so kleine Detail berücksichtigt hat. Versuchen sie, ihm eine Frage zum Ökolüfter zu stellen über die er noch nicht nachgedacht hat; sie werden keine finden.
    Ich bin also einfach "nur" überzeugt dass der Ökolüfter eines der ganz seltenen Produkte ist bei dem alles richtig gemacht ist. Oder wie Einstein sagt: Mach' es so einfach wie möglich, aber nicht einfacher!
    Sonnige Grüße,
    Stefan Lieser
  13. Ist schon erstaunlich

    wieso so viele Menschen mit 0,3-0,4 bestens klarkommen ...
    Und warum so viele den Ökolüfter nicht haben wollen, ist doch auch klar: Optik und Akustik.
  14. In der Tat erstaunlich

    Hallo Herr Rinninsland,
    kann ja sein dass viele mit einer 0,3er Luftwechselrate klarkommen. Ich behaupte aber dass viele von denen mit einer höheren Luftwechselrate noch zufriedener wären.
    Ich habe den Lüfter im EGAbk. normalerweise mit 120 m³/h laufen, das entspricht einer Luftwechselrate von etwa 1,1/h. Ab und zu habe ich das Gerät Nachts auf 200 m³/h hochgedreht, entspricht 1,9/h. Effekt: ich kann morgens den Unterschied in der Luftqualität eindeutig feststellen! Mit anderen Worten: zu viel Luft geht nicht. Wenn mir dann aber die Bude austrocknet oder die Stromrechnung um die Ohren fliegt oder die Lüftungsanlage so hohe Luftwechsel gar nicht packt kann ich mir das natürlich nicht erlauben.
    Ihre Annahme das so viele den Ökolüfter wegen Optik und Akustik nicht haben wollen ist falsch. Die Akustik ist überhaupt kein Problem, die Optik ist Geschmacksache.
    Hauptproblem ist, dass manche den Ökolüfter ablehnen, ihn aber noch nicht mal live gesehen und gehört haben. Sie haben ihn gesehen und gehört?
    Sonnige Grüße,
    Stefan Lieser
  15. Darf ich mal relativieren?

    120 m³/h / 1.1/h / 2.4 m Zimmerhöhe = 45 m² Geschossfläche.
    Die 200 m³/h bei 1.9/h liefern eine ähnlich große Geschossfläche.
    Es gibt ja auch den anderen Ansatz (nach DINAbk. sowieso), der 30 m³/h/Person fordert. Mit diesem (und 4 Personen im Haus) brauche ich also 120 m³/h, die im Haus ausgetauscht werden müssen. Bei einem relativ kleinen Haus habe ich damit eine recht hohe Luftwechsel-RATE, bei einem großen Haus eine niedrigere Luftwechsel-RATE.
    Die LWR ist also nicht einfach so in den Raum stellbar  -  man muss auch die Größe des umschlossenen Luftraums mit berücksichtigen.
    Ein 4-Personen Haushalt, der sich auf 200 m² Wohnfläche austobt, hat bei diesen 30 m³/h/Person eine LWR von 120/ (200*2.4) = 0.25 /h
  16. Luftmenge pro Person oder Kubikmeter

    Hallo Herr Metzger,
    ihre Rechnung stimmt in etwa, der Lüfter versorgt ca. 45 m² Wohnzimmer+Küche. Im OGAbk. und DGAbk. befindet sich jeweils ein weiterer Ökolüfter. Im OG läuft er Nachts mir 80 m³/h (Schlafzimmer), tagsüber mit 120. Der im DG läuft durchgängig mit 120 m³/h. Damit ergibt sich Nachts eine LWR auf das gesamte Gebäudevolumen inkl. Flure bezogen von 0,9/h, tagsüber von 1,1/h.
    Der personenbezogene Ansatz von 30 m³/h/Person bezieht sich soweit ich weiß auf Versammlungsräume mit vielen Menschen (Kino, Hörsaal, Theater, etc.) also eine hohe Belegungsdichte. Ich würde ihn für Wohnungen nur als Mindestforderung verwenden sonst kommt man bei 4 Personen auf 200 m² Wohnfläche in der Tat auf eine Luftwechselrate die etwas dürftig ist.
    Der Ansatz von Fanger ist schon richtig: man muss die Belastungen addieren und darauf die Luftwechsel ausrichten. Teppichboden und viele Möbel belasten die Raumluft stärker als Fliesenböden und kahle Räume.
    Sonnige Grüße,
    Stefan Lieser
  17. Habe den Ökolüfter noch nicht live gesehen/gehört,

    alles über 20 dBAbk. (A) ist allerdings für ein Schlafzimmer nicht zu gebrauchen.
  18. 60 m³/h unter 20 dB (A)

    Hallo Herr Rinninsland,
    ihre Forderung nach leiser Luftzufuhr im Schlafzimmer mag berechtigt sein, aber mir stellt sich die Frage wie sie 60 m³/h mit 20 dBAbk. (A) hinkriegen wollen? Die 60 m³/h ergeben sich aus der Minimalforderung von 30 m³/h pro Person.
    Wir haben im Schlafzimmer seit genau einer Woche einen Ökolüfter im Fenster und haben bei 80 m³/h keinerlei Probleme damit. Aber supergute Luft!
    Sonnige Grüße,
    Stefan Lieser
  19. Wie ich das hinbekomme

    ist einfach  -  es muss nur genug schallgedämmt werden und nicht alles über einen Auslass gehen.
    Die 30 m³/h gelten natürlich als Durchschnitt und nicht raumweise, somit könnte man auf 10 m³/h pro Person runtergehen.
  20. Volumenstrom und Geräuschentwicklung

    Hallo Herr Rinninsland,
    10 m³/h pro Person ist doch wohl nicht ihr Ernst? Rechnen sie mal aus welche Luftmenge sie benötigen um die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer einigermaßen konstant zu halten. Oder wie sich der CO2 Gehalt entwickelt. Oder die Luftqualität in dezipol.
    Aber ein einem Punkt haben sie Recht: ein Geräuschproblem gibt es bei 10 m³/h und Person natürlich nicht.
    Sonnige Grüße,
    Stefan Lieser

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