Wenn Sie Fachspezialist sind, kein Problem, die Ausschreibung zu machen und die Angebote zu vergleichen. Wenn nicht, dann haben Sie zwar schöne Texte, schöne Angebote, aber können Sie diese dann auch sachlich vergleichen? Ich konnte es nicht. Wers können sollte ist ein Architekt. Haben Sie den?
Weil bei uns z.B. Elektro nicht beim GU^A dring war, habe ich dann z.B. den Elektriker direkt, ohne Leistungsbeschreibung und verbindliches Angebot beauftragt (Macht man nie höre ich jetzt sagen). Mach mal, so wie ich es will. Und es ging (weil "guter" Elektriker). Sogar Billiger als gedacht. Klappt aber sicherlich nicht immer. Nur hatte ich absolut keine Zeit mir im Vorfeld zu überlegen wieviel Steckdosen etc. ich wollte. Einmal Begehung mit Elektriker und das wars.

Im Vorfeld: Habe ich auch vor und bin noch mittendrin (seit laaaaaaannnnnggger Zeit). Folgende Hinweise: Ein komplettes LV^A auf Basis von Standardleistungstexten werden Sie auf dem freien Markt für viel Geld kaufen müssen. Was es für lau gibt, sind Ausschreibungstexte von Lieferanten. Damit bekommen Sie gerade den Rohbau hin.
ABER: Wissen Sie genau, was hinter den Einzelpositionen steckt? Können Sie die Tragweite beurteilen? Wahrscheinlich nicht! Es bleibt Ihnen dann die Möglichkeit (wenn Ihnen - wie mir - bei einigen Gewerken der endgültige Durchblick fehlt), diese Standardtexte zu einer Funktionalbeschreibung zusammenschmelzen zu lassen. Dafür müssen Sie sich aber _eingehendst_ mit Ihrem Bau beschäftigen und einen Kurzlehrgang in Baukunde absolvieren - wie auch immer.
Finden Sie nicht so kooperative Handwerker wie die von Herrn Ostertag (kho), dann steht Ihnen trotz Standardleistungstexte eine Schweinearbeit bevor, denn diese Texte sind, wie der Name schon sagt: Standard (und oberflächlich, nur eine Basis). Sie hätten die Aufgabe, diese Texte LV-gemäß auf Ihr Bauvorhaben anzupassen. (Anmerkung: Allein mein Elektro-LV für ein ZFH^A umfaßt momentan 53 Seiten, von Null aufgebaut, meine Zeit dafür nenne ich Ihnen lieber nicht).
Fazit: Seien Sie sich des Risikos sicher. Jedes Teil, das Sie vergessen auszuschreiben, zahlen Sie später doppelt. Überschätzen Sie Ihr Fachwissen nicht. Recht früh laufen Sie gegen eine Mauer. Entweder Sie haben gute LV-Bausteinlieferanten, einen Korrekturleser vom Fach. Mit einer soliden Ing.-Ausbildung laufen Sie nur später an die Wand, ist zwar ungemein hilfreich aber längst nicht ausreichend, um das wasserdicht zu bekommen.
Ich kann ich weder dazu raten noch abraten. Unterschätzen Sie den Aufwand nicht. Unter 1 JAhr (jeden Fr.-nachmittag bis So.-Nacht) geht's nicht.
Und: Sehr wichtig - vielleicht das wichtigste überhaubt: Sie brauchen einen Fachkundigen, der Ihr LV später "umsetzt", also einen verlässlichen Partner vor Ort (Ihre QS-Maßnahme!), den Sie früh in Ihr "Papierwerk" einbinden müssen. Der muss das Alles ausbaden
Abschliessend: Seien Sie sich Ihrer Haftung als "Planer" stets bewusst. Ob Sie sich DAS zutrauen - können nur Sie beantworten.

weia...

Ich hätte da gerade 2 Stück von meinem Rohbau zur Hand Interessant für mich wäre dabei nicht nur das LV^A selbst, sondern auch die Angebote dazu, um zu sehen wie teuer oder preiswert die Angebote bzw die Region ist.
Ich habe die LVs allerdings nicht in Form einer Tabellenkalkulation, sondern nur auf Papier. Also falls Bedarf besteht, dann könnten wir sie per Fax oder in eingescannter Form per eMail austauschen. Natürlich müssten wir dafür sorgen, daß man die LVs nicht einem Bauunternehmen zuordnen kann, d.h. die Firmenlogos/Stempel etc wären zu entfernen.

unter http://www.ausschreiben.de
Ob diese LV^A-Texte vollständig sind und für Ihre Maßnahme passen müssen Sie selbst überprüfen. Auf das Risiko wenn Sie kein Fachmann sind wurde ja bereits hingewiesen.