Grundrissplanung durch Architekten
BAU-Forum: Grundriss-Diskussionen

Grundrissplanung durch Architekten

Hallo Leute,
ich habe unseren ersten Grundrissentwurf durch die Architektin nun von einem befreundeten (in Süddeutschland lebenden) Architekten mal prüfen lassen. Uff. War total erstaunt, was der alles für Mängel entdeckt hat und habe gemerkt, dass ich als Laie wirklich aufpassen muss.
Nur ein paar Beispiele: meine Architektin hat gar kein Konzept entwickelt, den Entwurf schrittweise mit mir erarbeitet. Der Freund hingegen hat mich hingewiesen, dass man u.a. auf Aspekte wie Nutzungen, Aussicht, Belichtungen, morgens, abends etc. achten muss.
Der Plan sah 2 x Ecken im Hauskörper außen vor; da sagte mir der Freund, dass das nur unnötig verteuert, den Hauskörper unruhig wirken lässt. Im DGAbk. hatte die Architektin sowohl Bad als auch Schlafzimmer nur mit Dachfenstern belichtet (teuer und man hat keinen Ausblick).
Im Südosten des Hauses war der HW-Raum und die Ankleide vorgesehen mit dem Ergebnis, dass man erst ab ca. 13.00 zum ersten Mal Sonne in den "richtigen" Wohnräumen hätte. Ein Vorbau des Westarbeitszimmers machte die dortige Belichtung auch ungenügend. Die Treppe war mitten im Haus vorgesehen, statt an der Längsseite, wo Platz durch die nicht nötige Kopffreiheit gespart werden kann. Ich kann die Liste noch fortführen. Tz, das hatte ich alles vorher nicht erkannt. Und wenn ich da an die vielen Fertighausgrundrisse denke, die ich mir schon angeguckt hatte, da ist man ja noch unsicherer, ob die Planung wirklich gut ist.
Wir haben noch keinen Vertrag mit der Architektin und nun überlege ich, ob wir sie nur teilbeauftragen sollen, wenn ja, welche Phasen oder überhaupt, nur Bauleitung, Kontrolle etc? Der befreundete Architekt würde viel für uns machen, aber der wohnt halt weit weg.
Besten Gruß,
Judith Kaehler
  1. Ja :-)

    Foto von Dipl.-Ing. Stefan Lappe

    eine Bauherrin die mich versteht ... *indieluftspringvorfreude*
    Entschuldigung, bin sonst gelassener, aber wenn Sie schon mal einen meiner Beiträge hier zu diesem Thema gelesen haben (und die Reaktionen darauf) verstehen sie's.
    Also zum Thema: Glücklich ist wer die richtigen Freunde hat, meist haben die aber keine Ahnung vom Bauen, obwohl sie's vielleicht schon mal getan haben oder wom. Handwerker sind.
    Was ihr Bekannter zu Bedenken gegeben hat unterschreibe ich Ihnen fast ohne die Planung gesehen zu haben.
    Mein Rat: lassen Sie die freundliche Kollegin mit den abgeschnittenen Hausecken ziehen  -  das ist i.d.R. Schrott.
    Lassen Sie den Bekannten die Planung machen, treffen Sie sich mit ihm sooft es geht und kommunizieren Sie ansonsten über's Internet  -  Pläne kann man auch als Bilddatei verschicken, sodass Sie die ohne CAD-Programm einlesen können.
    Wenn er zum Bauen tatsächlich zu weit (heißt für mich über 200 km) weg wohnt, lassen Sie ihn alles bis einschl. Ausführungsplanung machen (evtl. auch Ausschreibung) und suchen Sie sich für die anderen Dinge mit seiner Hilfe vor Ort einen Bauleiter.
    Trauen Sie sich das, was der Mann zu sagen hatte klingt wirklich gut :-)
    Gruß und halten Sie uns ruhig bei Gelegenheit mal auf dem laufenden.
  2. Mitfreu :-)

    Da bin ich diesmal aber 100 % einer Meinung mit Herrn Lappe. Ach nee, nur 99 % weil bei mir erst ab 600 km weit weg ist :-)
    Mal wieder Ernst: Ihre Architektin soll woanders üben, aber nicht bei Ihnen. Sonst wie oben.
    • Name:
    • Martin Beisse
  3. abbe Ecken

    würde ich auch nicht unterschreiben ... Ich frage mich aber.. warum macht die sowas?! In den Hochschulen lernt man sowas i.d.R. nämlich nicht ... : --)
  4. Runde Ecken sind das :-)

    Haben wir in Baugeschichte gelernt (jaja, sowas hatten wir). Allerdings haben wir einen Satz etwas geändert:
    Original: "Der Architekt bemühte sich nicht, die vorspringenden Ecken zu verstecken"
    Unser Zitat: "Der Architekt bemühte sich nicht. "
    :-)
    • Name:
    • Martin Beisse
  5. Ich hoffe Sie kommen da noch raus ...

    denn durch diese Grundriss-Pläne hat die Architektin schon mal Teile der HOAIAbk. Phase 1-4 (zumindest einige Teile davon) bereits erbracht. Und darf diese auch abrechnen. Auch ohne schriftlichen Vertrag. Alleine die mündliche Beauftragung ist rein rechtlich gesehen auch schon ein Vertrag. Aufgrund der Kostenschätzung darf ggf. auch die Abrechnung dieser "Leistung" erfolgen. Dies nur als kleine Anmerkung am Rande. Viel Glück.
  6. Habe ähnliche Erfahrungen gemacht ...

    Habe ähnliche Erfahrungen gemacht Hallo Frau Kaehler,
    war zuvor bei einem "renommierten Hersteller" (so hat er sich selbst genannt, es ist auch einer der Großen) und bin dann bei einem 180 m² Haus gelandet. Vorgesehen war ein Zwerchgiebel auf der einen Seite, eine Gaupe auf der anderen und ein Riesenerker auf der Giebelseite. Das Treppenhaus gleich hinterm Eingang war riesig, a la Dallas, aber auf die Raumverschwendung ging der Verkäufer überhaupt nicht ein (Zitat: "Da schauen Sie mal, das macht richtig was her ... "). Das Arbeitszimmer wurde kurzerhand in den ersten Stock verlegt, das Gäste-WC ist natürlich unten, das Wohnzimmer musste natürlich riesig sein (knappe 75 m²), damit ich auch in gebührendem Ambiente abends vor dem Fernseher einschlafen kann. Ein Balkon war unbedingtes Muss (" ... die Lichtverhältnisse, das wohlige Einfügen in die Fassade ... "). Die gewünschte Wohnküche war nur noch 10 m² groß, denn "da wird ja eh bloß gekocht").
    Gut, in meinem Fall war es ein Verkäufer, kein Architekt, aber das Problem ist m.E. das Gleiche. Ich habe das "Ergebnis" der Grundriss-"Planung" einem Architekten gezeigt, dieser hat mir erstmal gründlich diesen ganzen Erker-, Balkon-, und sonstigen Mist ausgetrieben, und mit nachvollziehbarer Argumentation diese "Planung" auseinandergelegt.
    Also wieder zum Verkäufer und ihn auf den einen oder anderen Planungsmißstand aufmerksam gemacht. Antwort: "Ja, solche Extras kann sich halt nicht jeder leisten ... Aber einen neuen Grundriss erstelle ich Ihnen nicht, da brauchen Sie etwas Phantasie, da muss ich mich ja drei Stunden vor den Computer setzen. "
    Achtung, jetzt kommt es.
    Die Vertragsgrundlage wäre der Grundriss aus dem Hochglanzprospekt gewesen mit einigen schriftlichen Anmerkungen. Anschließend wäre mir der Preis genannt worden (... wie ist der anhand dieser Daten zu ermitteln?), ich hätte unterschrieben und dann wäre es zum Firmenarchitekten gegangen. Wenn dann noch Änderungen vorzunehmen gewesen wären, hätte es ein Nachtragsangebot gegeben ...
    Ich war in den letzten Monaten bei mehreren Hausherstellern (den bekanntesten), wenn ich die Muße habe, kann ich mühelos 8-10 solcher "Beratungen" wiedergeben.
    Fazit: Hersteller flog raus, der Architekt baut das Haus. Geben Sie den Nieten keine Chance!
    Gruß,
    Joachim
  7. Freut mich

    dass Sie sich hier freuen :-)
    Muss aber auch sagen, ich selbst war ganz happy, in meinem befreundeten Bekannten so nen guten Architekten zu entdecken (dessen Freundin, ganz liebe Freundin von mir, schwärmte aber immer schon von ihm, Recht hat sie :-)
    Wir schicken uns schon Pläne, Bilder, Zeichnungen per Internet und er will auch hierher kommen (wohnt aber leider ca. 800 km weg, ich Hannover, er Freiburg, seufz).
    Ich bin am überlegen, ob ich nicht die gütliche Lösung wähle und doch die Architektin die Bauleitung, die anderen Phasen meinen Bekannten, wie Herr Lappe sagt, machen lasse. Sie ist eigentlich ganz friedlich und nett. Dann hoffe ich, dass sie keine Probleme mit dem ersten Entwurf macht, denn so findet man ja nen Kulanzweg.
    Je mehr ich hier lese, desto froher bin ich, dass wir uns für den Architekten- und Einzelgewerksweg entschieden haben. Bauträger werden mir allmählich richtig unheimlich :-)
    Gruß,
    Judith
  8. Nein nein, Herr Lappe ...

    Nein nein, Herr Lappe laut Frage 33 freie Architektin und nicht von einem Bauträger angestellte. Und damit zum Kernpunkt: diese ganzen pauschalierten Vorwürfe (ich spare es an dieser Stelle es noch alles einmal aufzuführen) sind eben halt nicht immer zutreffend. OK, wenn Sie etwas gegen BTs haben, einverstanden. Es gibt BTs die haben was gegen Architekten. Aber immer gilt: es gibt so eine und so eine. Und jetzt ichüberallevierbackengrins ...
  9. Aus einer Hand

    Lassen Sie lieber alles aus einer Hand erledigen, zumindest ab Ausführungsplanung. Gute Grundrisse für Einfamilienhaus's gibt es an jeder Ecke, da kann Sie der Bekannte ja auch weiter beraten. Die Probleme treten aber doch meistens während der Bauphase auf und da brauchen Sie einen Profi auf der Baustelle, vor allem einen, der jeden Tag (zumindest dann, wenn entscheidendes passiert) auf der Baustelle ist. Und der sich mit der Planung identifiziert und nicht sagen kann, das hat ein anderer geplant und deswegen gibt es jetzt dieses oder jenes Problem.
  10. Jetzt komm ich dahinter

    Warum der planende Architekt auch die Bauleitung machen soll.
    Die Kehrseite gibt es aber auch: so kann er nämlich Planungsfehler verschweigen. Da schließe ich mich MoRüBe an: es gibt so eine und so ne.
    • Name:
    • Martin Beisse
  11. Nun bin ich unschlüssig

    Mir leuchtet das ein, dass besser alles aus einer Hand sein soll. Andererseits, der planende Architekt, der Freund meiner Freundin ist echt gut, auf den kann ich mich verlassen. Den will ich allemal auch einbeziehen. Und ich habe inzwischen auch gemerkt, dass es leider auch für Einfamilienhaus wenig wirklich gute Grundrisse gibt, die die Gegebenheiten des Grundstücks, die Bedürfnisse von uns etc. berücksichtigen.
    Was also tun? Soll er nach der Planung die Ausführung an die die hiesige Architektin geben, soll er die Ausführungsplanung noch machen und nur die Bauleitung dann ein anderer, die Architektin oder vielleicht noch jemand anderes. Wobei mein Freund natürlich von der Gegend hier und guten Leuten keine Ahnung hat.
    Hm, Bauen ist ein schwierige Materie, das merke ich schon am Anfang :-)
    Lieben Gruß,
    Judith Kaehler
  12. Eben, bauen ist eben kein Klacks

    Ich wiederhole mich jetzt zum rund 1000. Male:
    Der entwerfende Architekt kann ja ruhig die Bauleitung übernehmen. Da sprich nichts gegen. Dennoch würde ich einen weiteren Fachmann hinzuziehen, der wenigsten in den wichtigsten Phasen (Ausführungsplanung, Kellerabdichtung etc.) mal ein Auge drauf wirft. Das sollte dann aber kein Architekt sein.
    • Name:
    • Martin Beisse
  13. Sorry, Herr Beisse,

    mein Problem ist doch, dass Aufgrund der räumlichen Entfernung der entwerfende, wirklich gute Architekt (Freund meiner Freundin), 800 km weit weg, eben nicht die Bauleitung übernehmen kann. Deshalb meine Frage, wer soll sie übernehmen? Die nicht so gute Architektin, die der Freund korrigieren musste (siehe Start-Posting) und wen kann ich dann (da sie ja nicht so gut ist) für die Ausführung, Keller etc. hinzuziehen?
    Gruß,
    Judith
  14. @judith

    lass Deinen Freund auf alle Fälle auch die Ausführungsplanung und die Ausschreibung übernehmen und suche dann zusammen mit ihm den passenden Bauleiter. @ MB zum 1001 mal: was soll der "dritte Mann? " Zu viel Orson Welles gelesen oder schon nen Knacks weg wegen Bauschäden? ;-) der Architekt lässt doch im Büro auch nochmal nen Kollegen draufgucken! Außerdem: warum soll das kein Architekt sein? haben sie eine Phobie gegen Architekten? Die haben sowas schließlich studiert! Ach ja: ich habe nichts gegen Bauingenieure, lass die da ruhig draufgucken.. bei mir ist die dritte Instanz immer mein Statiker (Bauingenieur). Der sieht meine Fehler und wenn der Mal nen Fehler macht, merke ich das auch (meistens) Wo ist also das Problem? Da sind wir wieder beim BT: KEINE Ausführungsplanung, keine neu gezeichneten Schalpläne und Positionspläne, also auch keine gegenseitige Kontrolle ... Bauleitung? wer macht die denn da? Daher kommen dann auch die meisten Fehler! Wieder ein Pluspunkt für die klassische Arbeitsteilung!
  15. Mal ohne Polemik und Architektenverteidigung

    Also, die Schwierigkeit ist, den richtigen Bauleiter rauszufinden. Ihre Architektin vor Ort ist es sicherlich nicht.
    Wenn ich richtig vertsanden habe, sind Sie ja in der Nähe von Hannover. Dummerweise kenne ich ausgerechnet in der Gegend (da komme ich selbst her) keine guten Bauleiter. Das heißt natürlich nicht, dass es die nicht gibt.
    Auf Anhieb fallen mir hier Herr Rüpke, Werner Aselmeyer als erfahrener Bauherr und auch Herr Lappe ein. Wobei Herr Lappe etwa 200 km weit weg ist. Von rn weiß ich gar nicht, wo der ist.
    Oder wir gucken mal wo Herr Sämisch oder Herr Worsch oder auch Herr Stockum zu tun hat.
    Wir kümmern uns drum
    • Name:
    • Martin Beisse
  16. Danke :-)

    Für die hilfreichen Tipps.
    Dann werde ich es mal lieber mit der Architektin;-), die übrigens zur Info für die Spezialisten hier Diplom-Bauingenieurin ist, bleiben lassen.
    Schönen Abend noch
    und besten Gruß,
    Judith Kaehler
  17. also

    doch keine Archiektin?! Deshalb also die abben Ecken ... ;--)
  18. Was denn nun? Da hat der Herr Zack Recht

    Es scheint wirklich keiner zu verstehen.
    Was steht auf dem Briefbogen? Architekt (darf sich jeder nennen, ist nicht geschützt), Dipl. -Ing. (ist geschützt, kann aber auch Maschinenbau-Ingenieur sein) oder Dipl.-Ing. Architekt?
    • Name:
    • Martin Beisse
  19. Herr Beisse aber nicht,

    jetzt aber mal streng guck: Auszug aus Kammergesetz: "Die Berufsbezeichnung "Architekt", "Stadtplaner", "Innenarchitekt" oder "LandschaftsArchitekt" darf nur führen, wer unter dieser Bezeichnung in die Architekten bzw. Stadtplanerliste eingetragen ist" Architekt IST geschützt! siehe Beitrag nebenan ... so, und nun träum davon!
  20. Und ab wann?

    Genau das fehlte :-)
    • Name:
    • Martin Beisse
  21. Aber Herr Zack

    vor 20 Jahren konnte da jeder Bauingenieur für 500,- DM sich in die Rolle einschreiben auch ohne entsprechendes Studium!
  22. siehe oben, MB

    @Bop: tja ... vor 20 Jahren ... so sahen dann die Häuser auch aus. Ich musste meine Objekte nachweisen und die Leistungsphasen. Von getürkten Sachen rede ich übrigens nicht, dann könnten wir uns ja viel erzählen ...
  23. den sogenannten genieparagraphen ...

    den sogenannten genieparagraphen nicht vergessen. es kann "jeder" den Antrag stellen. Voraussetzung ist nicht ausschließlich ein ingebieurstudium oder Architekturstudium!
    10 Jahre berufspraxis und eine Prüfung auf hochschulniveau, und der genie ist drin!
    große teile der moderne wurden von akademiefreien erschaffen: mies van der rohe, le corbusier etc
  24. jo ...

    das ist dann noch länger her.. ich habe übrigens noch nie gehört, das einer die Prüfung geschafft hat ... habe gerade Frau Tussing vorgeschlagen, es mal zu versuchen!
    Zack ist übrigens LC und MvdR Fan ... ;--) die waren noch richtige Genies, deshalb gibt es den Begriff wohl.
  25. Achs so, Herr Zack ist ein Neuling

    Das wusste ich natürlich nicht
    • Name:
    • Martin Beisse
  26. Architektin?

    Hallo Leute,
    guten Morgen, wann schlaft Ihr eigentlich ;-)
    Also, auf dem Briefbogen steht, wie gesagt Bauingenieur. Sie arbeitet aber selbständig als Architektin, wurde mir halt so auch von meinem Chef, dessen Haus sie gebaut hat, empfohlen. Selbst hat sie nie gesagt, was sie "exakt" ist. Ich muss gestehen, ich habe bis eben auch nicht darüber nachgedacht gehabt.
    Ich hätte jedoch erwartet, dass jeder, der Häuser planen, bauen darf (das darf sie alles) auch fachlich gut sein sollte  -  aber nicht sein muss, wie ich ja merke ..
    Gruß,
    Judith
  27. moin Judith

    von 3 bis 6, wann denn sonst? :-)
    ... was meinst Du, wer alles meint, das er Häuser planen KANN? Wenn sie Bauingenieurin ist, darf sie auch freistehende Wohngebäude mit nicht mehr als zwei Wohnungen einreichen (leider!), meiner Meinung nach gehört dieser Passus in der LBOAbk. ersatzlos gestrichen. Die Berufsbezeichnung "Architekt" ist gesetzlich geschützt ... ich nenne mich ja auch nicht Arzt oder Rechtsanwalt ... Zu einem ordentlich geplanten Haus gehört halt ein bisschen mehr als nur das richtige Zusammenfügen von Bauteilen ... Und das gilt gerade und im Besonderen für Einfamilienhäuser.
    Herr Zack fordert die Verschärfung der Bauvorlageberechtigung!
  28. schade, schade, Herr Zack

    Foto von Martin Malangeri

    Dann habe ich ja gar nie nicht mehr ein Chance auf Bauvorlageberechtigung (1. bin ich Genie und 2. Techniker). Da werde ich mich halt weiterhin darauf beschränken aus den fünf Strichen, die der Architekt als Dachangaben hinterlässt eine vernünftige Konstruktion zu basteln *grinsüberbeideohren*
    Grüße aus Leipzig von
  29. Keine Panik, Martin

    Wenn Du ein Genie bist, kannst Du Dich ja eintragen lassen ... den entsprechenden Passus gibt es ja im Kammergesetz.
    : ---) aber wie ich sehe, kommst Du dann ja auch so immer noch über die Runden. Leider wird mit der Bauvorlageberechtigung sehr viel Schindluder getrieben. Techniker, Meister und Bauingenieure können halt in der Regel keine Häuser ENTWERFEN, das haben sie nie gelernt. Wie sagt MB dann immer Schuster /Brötchen.. viele Grüße aus dem Norden nach Leipzig (oh.. da bau ich gerade was ... ich muss weitermachen, sonst wird das nie fertig)
  30. BV in Leipzig?

    Foto von Martin Malangeri

    Das wundert mich aber, Zack, das in Leipzig noch jemand baut? Das ist dermaßen zurück gegangen mit den Bauvorhaben, das einen der Anblick eines Kranes schon sentimental stimmt. Also dann mal ran, damit es was wird, die einzigen Bauvorhaben die hier noch reihenweise realisiert werden, sind Einfamilienhauskuchenbuden, vom Bauträger oder Fertighaushersteller finanziert. Da freut man sich über jeden schönen Bau, vom Architekten geplant unter dem hingebungsvollen Versuch dem Stadtgesicht eine schöne Nase zu verpassen und kein blaues Auge.
    • Name:
  31. Nu mal ernsthaft..

    ... habt ihr was gegen Bauträger's und Einfamilienhausbuden (Fertigklitsche)?
  32. Ich nicht

    Auch nichts gegen Architekten. Dafür aber umso mehr gegen Pfuscher und Dummköpfe. Die gibt es bekanntlich überall.
    • Name:
    • Martin Beisse
  33. Eigentlich nicht.

    Foto von Martin Malangeri

    Das für mich zum einen, eine Frage der Qualität (es gibt auch gute Bauträger und Fertighausbauer) und zum anderen, eine Frage der Dosis. Ich habe nur das schlechte Mischungsverhältnis bedauert, mehr nicht
    • Name:
  34. Spät, aber ...

    Foto von Dipl.-Ing. Stefan Lappe

    ihr seid ja schon wieder schwer zu Gange  -  und ich musste mal was arbeiten, kurz vorm Urlaub 8-)
    Also ich habe wirklich nichts gegen Bauträger, ohne meine wär ich schonb wieder im Taxi.
    Ich habe was gegen Bauträger, die ohne Fachleute auskommen und Preise, Qualitäten und den Ruf der Bauindustrie abmurksen.
    Ich habe auch was gegen Aussagen wie : gute Planungen kriegt man an jeder Ecke; wenn dem so wäre sähen unsere Städte anders aus.
    Ich habe auch was gegen die Fertighausindustrie im allgemeinen, ja pauschal, weil es ihr nie gelungen ist guten, günstigen Wohnraum zu schaffen, sondern weil dies immer nur so beworben wird.
    Statt dessen wird bestenfalls durchschnittliche Qualität zu durchschnittlichen Preisen verkauft. Dafür gibt's dann das individuelle Haus, so individuell wie der Golf II mit selbst ausgesuchten Alufelgen. Nur das Grundstücke nicht so gleichförmig sind wie Landstraßen. Die Bebauung in solchen "Wildschweingebieten" wie Prof Wachten zu sagen pflegte, schon (bis auf die Haustüren).
    Was soll ich also gutes zum Anzug von C&A sagen, wenn der das gleiche (oder mehr) kostet wie der Maßanzug vom Schneider um die Ecke? -gut den gibt es schon nicht mehr, und den Schumacher auch nicht, und den Tanta Emma-Laden ... haben wir alles schon diskutiert.
    Machen Wal-Mart, Mister Minit und Massa jetzt glücklich?
  35. Hallo Architekten und Bauherren :-)

    Wenn hier schon so allgemeine Diskussionen starten ;-), dann will ich meinen Senf auch dazugeben.
    Ich glaube, es gibt viel Defizite der Aufklärung bei der Bevölkerung, das ist das Problem, warum so viele Prototypen von schrecklichen Neubausiedlungen mit Häusern entstehen.
    Meine unaufgeklärte Vorabmeinung früher war nämlich (und sicher die von vielen anderen auch):
    • ein Architektenhaus ist modern, ausgefallen und nicht nach meinen Wohnbedürfnissen, sondern nur den Designideen des Architekten entsprechend
    • ein Architektenhaus ist teuer
    • ein Fertighaus ist günstiger
    • beim Fertighaus kriegt man genauso schöne Pläne
    • ein Bauträgerhaus mit Festpreis ist sicher, alles andere wird unendlich teuer

    heute jedoch: all diese Vorurteile habe ich nicht mehr, sondern denke vielmehr das Gegenteil und bin sehr froh, dass wir jetzt mit GUTEM Architekt, hoffentlich GUTEM Bauleiter (freue mich schon auf Input hierfür vom Board), per Einzelgewerken wirklich etwas Besonders für uns bauen werden.
    Lieben Gruß,
    Judith

  36. Ich wusste's

    Foto von Dipl.-Ing. Stefan Lappe

    doch vom ersten Thread an :-)) Ihr Architekt wär ich gern!
    Aber dem Kollegen, ihrem Freund, gönn ich das genauso.
    Haben Sie Vertrauen und lassen Sie ihn mal tüchtig schaffen. Das macht Spaß und gibt ein gutes Haus.
  37. Noch immer unbeantwortet

    Foto von Dipl.-Ing. Stefan Lappe

    ist die Frage, ob die Dame auch tatsächlich Architektin  -  sprich von der Kammer zugelassen und selbständig tätig  -  ist oder nicht!
  38. Für Herrn Lapp

    wie finde ich das denn heraus?
    Auf ihrem Briefpapier steht nichts davon. Gibt es im Internet eine Liste der eingetragenen Architekten?
    Gruß,
    Judith Kaehler
  39. e :-))

    Foto von Dipl.-Ing. Stefan Lappe

    ja, gibt es im Net.
    Bei uns: AKNW. DE  -  Mitgliederliste, findet man da leicht. Namen in Suchfeld eingeben  -  dann kommt es ans Tageslicht.
  40. Mist ...

    Foto von Dipl.-Ing. Stefan Lappe

    Niedersachsen, richtig?  -  Die haben keine Internetseiten. :-((
    Also anrufen:
    Architektenkammer Niedersachsen
    Laveshaus/Friedrichswall 5
    30159 Hannover
    Telefon: 0511/280960
    Telefax: 0511/2809627
  41. Hallo Herr LappE :-))

    Ist mir doch das E einfach abhanden gekommen:-)
    Ich wurde fündig, bzw. nicht fündig, auf der Homepage AKNDS.de , wir leben hier nämlich in Niedersachsen, grins.
    Also, meine Bauingenieurin ist nicht eingetragen.
    Noch einen schönen Abend,
    Gruß, Judith Kaehler
  42. Doch Niedersachsen ist fortschrittlich gibt eine Homepage ...

    Doch, Niedersachsen ist fortschrittlich :-), gibt eine Homepage
    Judith Kaehler
  43. Hallo Judith

    ich kann nur sagen: Herzlichen Glückwunsch! ... Da hat sich unsere Nachtschicht und die Diskussion der vergangenen Tgae ja wenigstens gelohnt! : --) Auf die Vorurteile, die Du hattest, stoßen wir immer wieder ... leider begreifen es die wenigsten, das es auch anders geht! Viel Spaß bei Eurem Bauprojekt! Lehnt Euch beruhigt zurück, ihr seid in gutem Fahrwasser  -  und wir sind gespannt auf alles weitere!
  44. persönliche Erfahrung

    Hallo zusammen,
    nachdem wir uns seit 3 (!) Jahren in der Planungsphase befinden, beschäftigt mich dieses Thema sehr, deshalb hier meine persönliche Erfahrung und Meinung:
    Ich bin in der Innenstadt einer Großstadt im 5. OGAbk. aufgewachsen, dort baut sich niemand ein Haus, und außerhalb hatte ich auch nie Kontakt, sodass ich vor etwa fünf Jahren, als ich aufs Land zog, zum ersten Mal Kontakt mit dem Thema Hausbau hatte.
    Wir haben unser Grundstück vor ca. 5 Jahren gekauft und sind dann erst mal 2 Jahre von Baumesse zu Baumesse gelaufen und haben alle möglichen Nachbarn befragt.
    Ergebnis: Entweder Fertighaus oder Bauzeichner (einen anderen Ausdruck hat hierfür niemand verwendet, kann also auch die Definition nicht bringen), Architekt kostet ca. 50.000,00 DM aufwärts. Niemand hier hat mit einem Architekten gebaut, alle habe einen Bauzeichner beauftragt, hat bei allen super geklappt und gibt's für'n Appel und 'n Ei.
    Architekt haben wir nicht in Erwägung gezogen, weil jeder von hohen Kosten sprach und man ja darüber sonst keine Info bekam, z.B. auf Messen. Und die in Zeitschriften beworbenen "Architektenhäuser" stellten durch die Bank nie Otto-Normal-Häuser dar, sondern immer mindestens unbezahlbare Kunstwerke.
    Fertighaus haben wir bald ausgeschlossen, weil wir erstens ein Ziegelhaus wollten und zweitens unser Haus nach unseren Vorstellungen dann viel zu teuer geworden wäre (mit deren Entwürfen konnte ich nie was anfangen).
    Also angeblich tollen Bauzeichner aufgesucht, erstes Gespräch suuuuuuper, alles toll. Den Grundriss haben wir weitgehend mitgebracht, habe ich am Computer ausgearbeitet, um Zeit zu sparen (habe mir Tag und Nacht den Kopf zerbrochen und gezeichnet, war wirklich gut durchdacht). Leider hat er dann immer wieder total unsinnige Änderungen gemacht (z.B. Fenster, die so niedrig sind, dass man nur bis zum Hals raussehen konnte, Treppen die so ungünstig lagen, dass man darüber stolpern musste usw.), die ich dann wieder auf den ursprünglichen Entwurf ändern ließ.
    Nach der 10. Sitzung wollte er dann "schon mal" Geld. Bis dahin hatte er nur unseren mitgebrachten Entwurf abgezeichnet und abgeändert, oft falsch, und wieder korrigiert. Sonst war noch nichts geschehen.
    Als wir erfuhren, dass er für diese Leistung bereits 9.000,- DM verlangte, war ich total fertig und habe hier im Forum Hilfe gesucht.
    Daraufhin erhielt ich leider keine Hilfe, sondern wurde total auseinandergenommen. Die einen beschuldigten mich, alles geschenkt haben zu wollen (wovon nicht die Rede sein kann, ich dachte nur bei einem Architekten unter 50.000 DM nicht davon kommen zu können), die anderen warum es immer wieder Leute gibt, die nicht begreifen können, dass man grundsätzlich zum Architekten geht.
    Dazu muss ich sagen, dass ich bei der damaligen Auswahl noch kein Internet hatte, und Infos sich auf die genannten beschränkten. Wenn einem ALLE Bekannten vom Architekten ab- und zum Bauzeichner raten und man selbst keine Ahnung hat, was wird man dann wohl tun?
    Dank des Bund deutscher Architekten und Baumeister kam ich mit Hilfe eines Gutachtens mit 3.000,- DM aus der Sache raus, aber da hatte ich schon ein neues Problem: Der Bauzeichner weigerte sich nun natürlich, den Plan fertigzustellen oder die Dateien rauszugeben.
    Also standen wir mit unseren DINAbk.-A4-Vorausdrucken da und mussten uns wieder umsehen. Da wir keine Lust mehr auf Bauzeichner hatten, sprachen wir verschiedene Architekten an. Leider hatte von 5 angesprochenen keiner Interesse daran, ein bereits begonnenes Werk abzuzeichnen und fertigzustellen.
    Uns blieb also nichts anderes, als in den sauren Apfel zu beißen und uns wieder auf einen Bauzeichner einzulassen. Ergebnis: obwohl wir nur ein Freistellungsverfahren haben, haben wir es bisher nicht geschafft, da durchzukommen. Nicht, weil unser Haus nicht in das Schema passt, nein: er macht nur so unglaublich viele Zeichenfehler, z.B. hat er bei der Garage das Dach versehentlich auf einer Ansicht 1 m (statt 50 cm) überstehen lassen  -  wumms, zurückgekommen. Gaubenseitenwände waren zu hoch usw. usw. Das alles sind übrigens Sachen, die auf meinen eigenen Zeichnungen haargenau gestimmt hatten  -  aber anscheinend habe ich inzwischen mehr Fachkenntnisse als ein Bauzeichner.
    Im Antrag auf Freistellungsverfahren haben wir vor der Abgabe selbst 21 (!) Fehler gefunden (pro Ausfertigung, nicht zusammengezählt ;-)), die laut seiner Aussage nicht so wichtig waren. Meine Gemeinde war allerdings anderer Meinung.
    Wir ließen die Zeichnungen Aufgrund der genannten Fehler korrigieren (ich mache dazu immer sehr ausführliche schriftliche Angaben und sehr genaue Zeichnungen), die auch so ausgeführt wurden, aber leider wurden, anstatt bei Schwierigkeiten mit mir Rücksprache zu halten, einfach ein paar andere Sachen dafür wieder geändert, z.B. Türen gestrichen, obwohl ich dieselbe Situation mit ein bisschen Überlegung elegant anders und ohne Streichungen lösen konnte.
    Ich muss wirklich sagen, ich habe langsam keine Lust mehr, ich hoffe nur, dass die Pläne diesmal richtig zurückkommen und dann will ich von dem Thema nichts mehr hören.
    Ich würde in Zukunft (nachdem ich durch den Bund deutscher Architekten und Baumeister wirklich gut beraten und aufgeklärt wurde) nur noch mit Architekt bauen. Bauzeichner haben anscheinend keinen Ehrgeiz, aus einem Haus das bestmögliche rauszuholen, und sie fühlen sich sogar belästigt und verdrehen die Augen, wenn man es selbst tut. Ich will halt kein 0815-Haus, sondern eines was auf mich zugeschnitten ist.
    Aber da wartet ja schon wieder die nächste Entscheidung: wer soll unseren Bau betreuen? Wohl kaum ein Architekt, da wir ja den Plan nicht auf heiligem Boden haben zeichnen lassen. Ich werde wohl meinen Vater hinstellen und hoffen, dass wir mit einem blauen Auge durchkommen.
    Verzeihen Sie die wütenden, enttäuschten Zeilen, aber sie entsprechen meinem momentanen Gefühlszustand.
    Lieber Gruß,
  45. Quad era demonstrantum :-)

    Foto von Dipl.-Ing. Stefan Lappe

    haben wir doch wieder richtig getippt: KEINE Architektin.
    Und so geht es uns halt oft genug: wir kämpfen gegen nicht ordentlich ausgebbildete Billigheimer und Blender und müssen den Sch ... von denen dann auch noch verantworten :-((
  46. @Beate Miller

    Foto von Dipl.-Ing. Stefan Lappe

    Warum die Kollegen hier nicht helfen können oder wollen weiß ich nicht. Sagen sie uns doch mal in welcher Region Sie wohnen, vielleicht können wir weiterhelfen.
    Da aber die Auftragslage der meisten Büros nicht grad rosig ist, wundert mich das.
    Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder ist die Planung (ich habe sie ja noch nicht gesehen) so gut wie unbaubar, oder sie haben den Kollegen nicht genügend Honorar zugestanden. Sie müssen wissen (ich plauder mal aus dem Nähkästchen), dass für uns die Leistungen bis zur Genehmigungsplanung i.d.R. wirtschaftlicher zu verarbeiten sind als die Folgenden. Ganz besonders bei Einfamilienhaus's. Da ist grad AVA und Bauleitung oft eine Nullnummer (hängt auch von den Handwerkern und / oder der Ausführungsplanung ab).
    Aber mal prinzipiell zum Bauzeichner: würden Sie Ihr Auto auch vom KFZ-Mechaniker um die Ecke bauen lassen?  -  Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn ich meine bei sowas erwischen würde flögen die raus  -  das geht einfach nicht!
    Und wenn ich 50.000,- Honorar vereinbare, dann ist das schon ein stattliches Einfamilienhaus. Darüber kommt vor, ist aber eher nicht die Regel.
  47. @ Beate

    tut mir leid, was Dir da passiert ist ... gerade wegen solcher Fälle wie Dem Deinen plädiere ich immer für die Zusammenerbeit mit Architekten. Ich zitiere immer meinen Opa, der noch Maurer vom alten Schlag war: wer beim Planen spart, zahlt beim Bauen drauf ... Ein Bauzeichner kann die komplexen Entwurfsprinzipen nicht unter einen Hut bringen, hat keine Bauvorlageberechtigung, keine Versicherung und kriegt auch die folgenden Leistungsphasen nicht auf die Kette. (Punkt) Ich hätte an Deiner Stelle  -  nachdem die Sache mit dem Bauzeichner gelaufen war, auch einen neuen Entwurf machen lassen, das wäre wahrscheinlich die beste Lösung gewesen. Nun, ich glaube, es lässt sich sicher noch eine Lösung finden, die Kuh vom Eis zu bringen. Wo befindet sich das Grundstück denn? Vielleicht kennt ja jemand einen geeigneten Architekten, der hier helfen kann.
  48. @S. Lappe

    Leider sind wir über ein Telefongespräch nie hinausgekommen, weder über Einzelheiten des Planes noch über Honorar wurde gesprochen. Uns wurde einfach gesagt, es würde sich nicht rentieren, einen fast fertigen Plan abzuzeichnen, zu korrigieren und fertigzustellen.
    Wir bauen im Landkreis Neuburg/Donau-Schrobenhausen, aber den Plan nun nochmal jemandem zu geben, dazu ist es zu spät. Denn es ist schon wieder mal spät im Jahr, und wenn der Bau  -  aus welchen Gründen auch immer  -  dieses Jahr wieder nicht beginnt, verkaufe ich das Grundstück. Hart, aber ein feststehender Entschluss, ich habe die Nerven nicht mehr.
    Nachdem wir (bisher) nun für einen Plan für ein Freistellungsverfahren von Bauzeichnern, dessen Entwurf und Fehlerausmerzung zum Großteil von mir beigesteuert wurde (keine Grundrissvorschläge, gute Ideen, Ausschreibung oder so was von den Bauzeichnern!) insgesamt bereits fast 7.000,- DM ausgegeben haben (und er ist ja noch nicht fertig und durch ...), möchte ich natürlich vorher abchecken, wieviel eine solche Baubetreuung in etwa kosten könnte (sicher wird mir der nette Herr vom Bund deutscher Architekten und Baumeister dabei gerne wieder helfen), denn künftig werde ich mich auf schöne Worte sicher nicht mehr verlassen!
    Gruß,
  49. @Herr Zack

    Naja, einen neuen Entwurf wollte ich ja eigentlich nicht, weil ich den vorliegenden (bis auf die Fehler) sehr gut finde.
    Das war ja genau das Problem mit den Architekten (und  -  innen), dass sich die Planung anscheinend nur rentiert, wenn sie auch Vorschläge ausarbeiten sollen.
    Mein Grundstück liegt im Raum Schrobenhausen.
    Gruß,
  50. Noch was ...

    dass mir der erste Bauzeichner Aufgrund der Auseinandersetzung die Computer-Dateien meines Planes verweigert hat, kann ich ja noch verstehen.
    Aber diesmal bekomme ich sie schon wieder nicht. Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen, denn die Zeichnung basiert ja auf meinen eigenen Entwürfen (alle Ansichten!) und ist nicht etwa ein Werk des Zeichners.
    Sollte ich aus irgendwelchen Gründen  -  z.B. später mal Anbau oder ähnliches  -  wieder den Plan ändern und einreichen müssen, muss ich allein fürs Abzeichnen in den Computer wieder ein paar tausend Mark hinlegen (ohne Änderungen, war so beim letzten Mal), das ist für mich unglaublich!
    Gruß,
  51. An der schönen Donau ...

    Foto von Dipl.-Ing. Stefan Lappe

    kenn ich leider wirklich niemanden :-(
    Aber vielleicht antwortet ja noch jemand aus dem Forum.
    Die Honorarkosten am Beispiel: Wenn Sie zu mir kämen, würde ich im Normalfall vorschlagen LPAbk. 1 u. 2 nicht zu berechnen, 3 und 4 (kommt drauf an wie gut es schon durchgeplant ist) zwischen 30 und 60 %, der Rest nach Bedarf. Bei 400.000,- DM Nettobaukosten sind das also rd. 48.000,- Nettohonorar (III Mitte), + Nebenkosten pauschal oder nach Aufwand.
    LP 1 u. 2 = -10 %, bleiben 43.200,-, sagen wir 50 % von 3 u. 4 = 17 / 2 = -8.5 % vom Hon., bleiben rd. 39.000,-. LP 9 mach ich nur wenn man mich zwingt: -3 %, bleiben ca. 37.500,- DM
    So oder so ähnlich könnte m.E. eine faire Lösung aussehen.
    Gruß,
  52. Bauforum echt gut

    Hallo Leute, Hallo Beate,
    ist echt eine nervenaufreibende Geschichte, das kann ich mir gut vorstellen, dass Sie wenn es nun nicht klappt, gar keine Lust mehr haben. Vielleicht findet sich ja doch noch einer hier vom Forum, der helfen kann :-(
    Das ist echt hilfreich, wenn man hier aus den Erfahrungen der Andern und der Experten lernen kann.
    Werde weiter berichten, gibt hier ja echt nette Leute (natürlich auch weniger nette, wenn ich da an Typen der Baufinanzierung denke, aber nichts für ungut :-)) ) ) ) )
    Lieben Gruß,
    Judith
  53. Hallo Judith

    von Baufinanzierung habe ich keine Ahnung, kannst Du da Tipps geben? Meine Bauherren wollen das immer von mir wissen, ich muss die dann immer weiterdelegieren.
    Im Finanzierungsforum werden ja sogar Beiträge geschlossen, wart ihr da etwa nicht so nett zueinander wie bei uns hier? ;--)
    @ beate: Auch wenn Du den Grundriss "echt gut " fandest, kann es natürlich sein, das da noch zinken drin sind. erinnere mich immer an eine Bekannte, die mich anrief und sagte "Du.. wir haben Risse in den Wänden, kannst Du Dir das mal ansehe".. Da waren dann die tragenden Wände nicht übereinander, die EGAbk.-Decke hatte Aufgrund von Treppe und Schornstein in dem Bereich kein unmittelbares Auflager, zudem noch kurz vor kh*, also Druckbewehrung ... wurde natürlich nicht gemacht.. die nichtragenden Wände haben die Bewegung nach unten dann nicht mitgemacht (knapp 2 cm).. tja.. man sollte eben möglichst keine Lasten spazierenführen. Immerhin bauen die "das nächste Mal" ;-) auch mit einem Architekten.
  54. Hallo Herr Zack :-)

    Tipps gibt es bei mir keine :-)) Außer vielleicht zum Thema Katzen, habe einen süßen Kater auf meinem Schreibtisch hier sitzen.
    Lieben Gruß,
    Judith
  55. Katzentips ...

    Katzentips kann ich auch gerne erteilen, bin selber Sklave von vier Haustigern ;-)
    Gruß,
  56. habe gerade

    ne Katzenklappe angeguckt, die ich mit eingeplant hatte, wir sind gespannt, ob das nun auch funktioniert. :-) Wurde immerhin ins Glas eingeschnitten, das Teil, wäre schade, wenn wir da was ändern müssten.. das Tier sah verdammt groß aus, auf einmal!
    @beate: danke für die Info! :-)
  57. so eine

    runde für Glas, ja, die habe ich mir auch schon mal angeguckt, kann ich aber bei meinen vergessen, die sind viel zu groß.
    Wenn das Haus mal steht, bau ich eine für kleine Hunde ein ...
    Gruß, Beate
  58. nein

    "meine" ist gerade, ich konstruiere doch noch alles selber.. :-)
    schöne Grüße
  59. Ich habe auch nen Kater

    Darf ich jetzt auch für Sie bauen? Dauert aber noch. Ab Anfang 2003 hätte ich wieder Termine frei
    • Name:
    • Martin Beisse
  60. Schade, ...

    Schade, das wäre jetzt natürlich ideal gewesen, aber leider muss mein Bau noch dieses Jahr beginnen ... ;-)
    Gruß,
  61. Noch eine 19,99 DM-Planung ...

    Hallo!
    Hier noch eine kleine authentische (!) Story am Rande zum Thema: Baupläne vom Bauzeichner.
    Familie im Donauries will bauen, plant am Küchentisch selbst ein opulentes Gebäude, bringt das bemalte Butterbrotpapier zum Bauzeichner.
    Der übernimmt die Striche und damit die hanebüchene Raumfolge und die gut gemeinten, aber grotesken Raumzuschnitte exakt so wie vorgegeben (nicht einmal krumme Winkel wurden korrigiert!), erstellt von Hand einen Eingabeplan, zwei Blätter A2. Aussehen der Pläne: Mit klecksendem Stift gemalt, viele Maße fehlen, wichtige Schnitte fehlen, Bezüge unklar etc. jede Zahl und jedes Wort inkl. Schriftfeld in krakeliger Handschrift, ohne Schablone geschrieben, eine Katastrophe in jeder Hinsicht. Gestaltung des Gebäudes: Eine Beleidigung fürs Auge, und gewiss bald ein Fall für den Schadensgutachter, so abwegig sind die Verschneidungen und statischen Klimmzüge etc.
    Kostenpunkt der Planung: DM 1800. Da haben die Bauherren richtig Geld gespart!
    Plan wird genehmigt. Bauunternehmen muss sich mit dem Eingabeplan M 1:100 zufrieden geben, erklärt angeblich auch selbst die Pläne für ausreichend und baut danach. Fehlende Maße werden offenbar aus dem Gekleckse herausgemessen. Das machen auch die anderen Gewerke.
    Ein Bauleiter wird nicht eingeschaltet  -  schon wieder Geld gespart!
    Heutiger Stand: Das Heim ist fertig (Kosten angeblich ca. 430.000 DM) aber niemand fühlt sich wohl. Der schlecht durchdachte Grundriss, die absurden Raumgrößen (mal zu groß, mal zu klein), die ach so pfiffigen Raumzuschnitte (Schrägen, Diagonalen, Fenster hie und auch da, Mauervorsprünge etc.) und sogar noch die teils falsche Ausrichtung der Räume werden den Bauherren tagtäglich schmerzhaft bewusst.
    Im ausgebauten Dachgeschoss sind zwei riesengroße und sündteure Fenster zuzüglich Brüstung leider etwa 40 cm höher als die Raumhöhe überhaupt, sodass dort die Decke zum Dachraum bisher offen ist, weil keinem eine Lösung einfiel. Dafür hat das großzügige Bad im OGAbk. gar kein Fenster (und auch keine Lüftung), es ist Aufgrund der "originellen" Dachgestaltung auch keines möglich, wie immer man es auch anstellen wollte (hat vorher keiner gemerkt, weil der Schnitt fehlte). Darüber hinaus gibt es im Gebäude weitere abstruse Fehlplanungen und Bausünden, die man sowohl dem Bauzeichner wie auch der Baufirma anlasten muss.
    Die hoch verschuldeten Bauherren haben nicht das Geld, um gegen den Bauzeichner juristisch vorzugehen; offenbar ist auch die rechtliche Situation so unklar, dass auch ein Anwalt davon abgeraten hat. Verkaufen lässt sich das Ding nicht.
    Und ein gewitzter Bauunternehmer hat ihnen zuletzt angeboten, für weitere etwa 75 % des Baupreises die gröbsten Fehler zu beheben. Da dies mit Ausnahme der zu hohen DGAbk.-Fenster praktisch unmöglich ist, finde ich auch dieses "Angebot" zumindest moralisch eine Schweinerei.
    Das ist der Stand, wie man ihn mir geschildert hat und wie ich ihn (Butterbrotpapier, Pläne und fertiger Bau) selbst gesehen habe. Ich vermute aber, dass mir die Bauherren aus Scham noch vieles verschwiegen haben.
    Knallhartes Resümee: So leid einem die Bauherren auch tun: sie haben genau das Gebäude gekriegt, das sie wollten. Und sogar der Flur winkelt sich genau mit den 34,2 Grad ab, wie sie es auf dem Butterbrotpapier mit der Fernseh-Illustrierte als Zeichenkante hingekriegt haben.
    Dass sich darin aber doch nicht so gut leben lässt und sie seit Jahren nur Ärger haben, haben sie sich mit dem Verzicht auf jeden Fachmann selbst zuzuschreiben.
    Das mag hier ein Extremfall sein, aber der Verzicht auf Fachleute  -  in welcher Branche auch immer  -  hat sich selten gelohnt.
    Gruß
  62. @Beate

    Ich plane doch sowieso nicht. War nur ein Scherz. Mein kater braucht keine Katzenklappe, der kriegt die Dachfenster auch so auf :-)
    Tja, 19,99 DM-Planungen sind eben beliebt. Da könnte ich auch mehrere Fälle auflisten. Aber einen habe ich noch draufzsetzen: ähnlicher Fall, nur da haben die Bauherren die Nachbarn noch verspottet. "Wie kann man so doof sein, soviel Geld auszugeben? " Das war Originalton, denn ich selbst gehört habe im Zuge der Bodenbegutachtung. Da war auch überhaupt kein Fachmann beteiligt (außer natürlich für die abnahmepflichtigen Sachen wie Elektro und Gas).
    Dieser Fall ist immer wieder eine Lachnummer unter den SV-Kollegen hier, weil fas alle Gewerke schon damit zu tun hatten. Der Bauherr sieht übrigens noch nicht ein, dass er selbst schuld ist. Er verklagt munter weiter Handwerker ...
    • Name:
    • Martin Beisse
  63. Fachplanung.. schön wär's ...

    Ohnen schadenfroh zu wirken, aber wer knapp eine halbe Million ausgibt für ein Butterbrotpapierhaus, dem ist nicht mehr zu helfen ... anderer Aspekt: Wie sieht's mit Haustechnik aus? Das für den optischen Eindruck schon mal ein Architekt gefragt bzw. beauftragt wird versteh' ich ja noch, aber leider leider werden die vermeintlich aus dem Fenster geschmissenen Architekt  -  Kosten dann irgendwoanders wieder eingespart. Wie oft finde ich BVAbk., wo die Elektroplanung dann die ausführende Firma "mitgemacht" hat. Prima, keine Selektivität in den Netzte, keine Brandlasten eingehalten, EDV, TK, LAN und Niederspannungskabel wickeln sich liebevoll mit Kabelbindern fixiert umeinander. Nur um den Fachplaner zu sparen. Leider sind die Architekten auch nicht davon begeistert andere Fachingenieure an "Ihr" Traumhaus ranzulassen, jedenfalls bekomme ich auf entsprechende Anfragen immer die Antwort, Energspartechniken berechnet der Statiker "mit" und außerdem ist sowas eh nichts für den normalen Häuslebauer ... na die Bauherren werden es danken. Also hier meine Architektenbitte! Denkt auch an artfremde Gewerke und fragt schon mal in der Entwurfsphase einfach mal nach. Wenn's Kaffee und Kuchen gibt rück' ich sogar mit kostenlosen handfesten Tipps raus ... sonst finde ich meine Mittelspannungsanschlussräume wieder irgendwo, wo grad ein Kellerraum frei war und ich kann sehen, wo ich mit meinen Biegeradien der Kabeleinführung bleibe ...
  64. Einen Architekten

    zu beauftragen, mag zwar in Architektenkreisen selbstverständlich sein, aber ich kann Ihnen nur immer wieder versichern, dass diese Lösung einem Laien, der keinen Architekten in der Verwandtschaft hat, als unmöglich finanzierbar erscheint.
    Mein Plan wurde  -  diese Behauptung möchte ich einfach mal in den Raum stellen  -  von mir sehr gut durchdacht, total auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten, die wir nach 8 Jahren Zusammenlebens sehr gut kennen. Ob natürlich statisch gesehen alles passt, kann ich nicht beurteilen, wir haben halt möglichst alle tragenden Wände übereinander gestellt und ähnliche Dinge beachtet. Auf Missstände wie in der Höhe falsch platzierte Fenster machte ich regelmäßig die Zeichner aufmerksam, denn was nützt mir ein Fenster, wenn alles von mir rausschauen kann  -  nur mein Kopf nicht.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Bauherren hinterher enttäuscht sind und Vieles anders bauen würden, aber das sind typischerweise die, die die Planung einem Fachmann überlassen und sich auf ihn verlassen haben. Infolgedessen haben sie sich mit den Einzelheiten sicher nicht so vertraut gemacht wie ich, die ich monatelang nachts mein Haus Pixel für Pixel im Computer entworfen und immer wieder geändert habe. Wir haben die Raumgrößen daheim auf dem Boden nachgebildet, unsere Möbel darin geistig aufgebaut. Wir haben immer wieder die Räume hin- und hergeschoben (hingeschoben, hergeschoben), bis wir diese gute Lösung hatten. Und Kompromisse muss man immer eingehen.
    Es tut mir richtig leid, dass ich Ihnen allen meinen Plan nicht zeigen kann, auf dem sicher noch einige Fehler vom Bauzeichner zu finden sein werden, der aber nach meiner Überzeugung vom Konzept für uns persönlich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln echt gut gelungen ist  -  wäre schon spannend, welche Verbesserungen einem Architekten da vielleicht auf den ersten Blick einfallen würden.
    So, ein bisschen Eigenlob muss ja auch einem Laien mal erlaubt sein :-)
    Lieber Gruß,
  65. Pläne veröffentlichen?

    Hallo Beate,
    ich wäre da auch neugierig :-) Ich dachte (laut Forumsbeschreibung), dass das hier irgendwie möglich sein müsste, wenn Du die Zeichnungen z.B. verkleinerst (kopierst) und dann einscannst z.B. als jpg-Datei an das Forum E-Mailst.
    Wenn ich mal die "richtigen" Pläne habe, bin ich auch schon am überlegen, dass mal hier zu veröffentlichen.
    Jedenfalls wünsche ich Dir noch viel Glück, dass es mit dem Bau klappt,
    Gruß,
    Judith
  66. @ beate

    " ... als unfinanzierbar ERSCHEINT. " Du hast es erfasst! :-)
  67. Ja, genau Herr Zack!

    Es ERSCHEINT den meisten potentiellen Bauherren so!
    Woher kommt das wohl?
    Und nun sagen Sie jetzt bitte nicht, dass die alle einfach nur blöd sind ...
  68. Hallo Beate, huhu MB

    Foto von Andrea Leidenbach

    wenn du die Pläne veröffentlichen willst hilft dir MB bestimmt aus.
    Einfach mal fragen ob du die Pläne schicken kannst und er sie ins Netz stellt.
  69. Werner, weil

    die Bauherren die ganzen Vorurteile über Architekten gehört haben, und sich nicht trauen, konkret mit diesen zu sprechen ...
    Du hörst diese Vorurteile jeden Tag selbst hier im Forum. "arrogant" (weil sie den Bauherrn auf den richtigen Weg bringen wollen?), "Kostentreiber" (weil sie fair nach HOAIAbk. bezahlt werden wollen und hierfür entsprechende Leistung erbringen, stattdessen baut der Bauherr dann nach 100stel Schubladenplänen) "Künstler ohne Baukompetenz" (weil sie Diplomingenieure sind, die sich das halbe Studium mit Baukonstruktion, Bauphysik, Statik und Baustoffkunde rumgeschlagen haben?) ...
    Alles so ein Quatsch ... und kommt von Leuten, die sich und der Bauszene zumindest nur in Teilbereichen auskennen.
    Jedem bleibt selbst überlassen, für was er sich letztendlich entscheidet (Architekt, Bauträger, Generalunternehmer, Generalübernehmer, oder sonst was).. aber über die Leistungen der Architekten informieren sollte er sich schon direkt bei diesen.
    Warum führen wir diese ganzen Diskussionen immer? Weil es immer wieder Leute gibt, die nur am polemisieren sind. Warum, weiß ich allerdings nicht.
  70. Persönliche Erfahrung mit Architekten

    Foto von Andrea Leidenbach

    wurden hier doch inzwischen mit guten und schlechten Beispielen besprochen.
    Meine Erfahrung beim Architekt war die, dass ich gar nicht bis zum Angebot gekommen bin, beziehungsweise bis zur Klärung der Leistung.
    Ich habe es zwar schon mal geschrieben, aber hier halt noch mal.
    Wir tappern zum Architekten, der auch einer ist laut Kammer, kennen auch ein paar Gebäude von ihm, Einfamilienhäuser und Gewerbe.
    Werden auch freundlich empfangen und wollen unser Anliegen Vortragen, so ungefähre Vorstellungen wie es seien soll und eine List was wir brauchen in der Tasche.
    Über den ersten Satz wir möchten ein freistehendes Einfamilienhaus bauen sind wir kaum hinweggekommen, werden wir nach dem Preis gefragt, den es haben darf.
    Ganz naiv dachten wir, staple mal tief kommt sowieso noch genug drauf, und sagten für 160 m² hätten wir mit 500 000 DM ohne Nebenkosten kalkuliert.
    Die Antwort kam prompt, dann habe ich ja nur noch 400 000 DM fürs Haus. Was wir wollten wusste er immer noch nicht und ich schluckte und kam mir klein und schäbig vor.
    Tapfer weiter versuchend ein Gespräch aufzubauen, wagte ich es zu fragen ob wir denn mal eine Skizze anfertigen könnten wie es ungefähr aussehen soll und ob wir miteinander einen Weg finden alles unter einen Hut zu bringen.
    Nachdem er uns mitteilte das er keinen Stift umsonst in die Hand nimmt und erst Geld sehen wollte und wir dann nach Überweisung wiederkommen dürfen, war dieses Thema für uns gestorben.
    Mit dem Ausspruch von Charls Jencks über Architekten im Kopf habe ich es dann auch nicht mehr probiert.
    Den Richtigen finden erfordert halt viel Zeit und die ist nicht immer vorhanden, egal was hier behauptet wird.
  71. Sehen Sie, Herr Zack

    alles Vorurteile?
    Solange es solche Architekten gibt, wird es diese "Vorurteile" immer geben. Und dieses Beispiel zeigt: Leider manchmal zu Recht ...
  72. In diesem Fall

    muss ich Werner und Andrea Recht geben. Und ich hoffe, das nicht alle Architekten so sind. 400.000? wow, soviel hätte ich manchmal auch gerne zur Verfügung.. : --)
    noch @ Werner: trotzdem sollten die pauschalen Vorurteile mal abgelegt werden.
  73. Und noch ein Eigentor

    Tja, eben nur das halbe Studium ...
    • Name:
    • Martin Beisse
  74. ERSCHEINT

    habe ich bewusst gewählt, weil ich ja heute weiß, dass auch ein Bauingenieur genauso nach HOAIAbk. abrechnen muss wie ein Architekt und man sich gar nichts spart.
    Aber ob der unwissende Bauherr vor Baubeginn nun meint, glaubt, denkt oder es ihm erscheint, dass ein Architekt teurer ist, ist ja auch völlig egal, denn das Ergebnis ist (in den meisten Fällen) ja immer das selbe: er geht woanders hin.
    Ich finde, dass sich das Architektentum insgesamt ruhig mal um "Werbung" kümmern sollte und um Aufklärung, um genau diese Missverständnisse aus der Welt zu schaffen, und nicht nur darauf warten, bis die Bauherren vielleicht selber kommen um aufgeklärt zu werden.
    Die "Architektenhäuser", die in den Zeitschriften stehen, tragen jedenfalls nicht gerade dazu bei, dass sich auch Otto-Normal-Bauherr zum Architekten hintraut, denn diese Häuser wirken, wie ich schon mal schrieb, immer wie unbezahlbare Kunstwerke und nicht wie genau mein zukünftiges Haus. Also lass ich die Finger davon.
    Naja, so verlockend der Gedanke ist, meine Pläne ins Internet zu stellen  -  aber das wäre mir doch zu viel der Verbreitung, da bin ich ehrlich gesagt "geizig", meine jahrelang mit Blut und Schweiß selbst erarbeiteten Grundrisse und Ansichten möchte ich doch lieber nur ausgewählten und vor allem wenigen Personen zeigen ;-)
    Lieber Gruß,
  75. falsche Zeitschrift,

    Beate ... in denen, die ich kenne, sind durchaus sehr schöne Häuser zu finden, man muss diese Zeitschriften natürlich mal über einen gewissen Zeitraum lesen. Um Werbung kümmern kann und darf der Architekt sich nur eingeschränkt und das ist eigentlich auch ganz gut so. Er darf nur und ausschließlich mit seinen Werken werben. Das unterscheidet ihn eben auch von den Bauträgern. Wenn Werbung für Architekten zugelassen werden würde, dann Gute Nacht, Baukultur! Die Leute kaufen eben, was Ihnen unter die Nase gerieben wird, lassen sich berieseln ohne sich selbst ein objektives Urteil zu bilden. Die Gewinner sind die Leute mit dem dicksten Budget für den Vertrieb ... und das sind meist nicht die, die am besten gestalten und konstruieren können, sonst würden unsere Neubaugebiete schon heute anders aussehen!
  76. MB

    >gähn< ... kommt eben drauf an, was man draus macht.. der eine kapierts früher, der andere später.
  77. Manche auch gar nicht

    q.e.d.
    • Name:
    • Martin Beisse
  78. @Herr Zack

    Mit Werbung meinte ich ja auch nicht, dass sie das Sonderangebot des Monats oder ähnliches anbieten sollen ;-)
    Aber der Bund deutscher Architekten und ähnliche Organisationen könnten doch bestimmt Werbekampagnen starten, wie "ein Architektenhaus als Heim für die Familie  -  auch für Sie nicht unerreichbar  -  lassen Sie sich unverbindlich bei einem Architekten in Ihrer Nähe beraten", das dürfte doch kaum verboten sein? Und es würde zur Aufklärung beitragen, vielleicht kann man sogar noch ein bisschen mehr Info einbringen.
    Gruß,
  79. Hallo Beate,

    ich kann Dich gut verstehen, dass Du Deine Grundrisse nicht veröffentlichen möchtest (seufz, war schon neugierig :-).
    Aber ... Ich denke mal nicht, dass irgendjemand das hier nachbauen würde, grins, ist doch eh auf Eure speziellen Bedürfnisse zugeschnitten. Und ... vielleicht gibt es ja doch noch den ein oder anderen Tipp, der Dir helfen würde, bevor alles in "Stein" zementiert ist (oder befürchtest Du Tipps, weil alles schon feststeht und Du nichts mehr ändern kannst?).
    Ich selbst bin nämlich mir gegenüber die letzten Tage sehr kritisch geworden. Obwohl ich sogar ein Jahr die Planung von Krankenhäusern studiert (Aufbaustudiengang) hatte, Dutzende von Fachwerken zum Bauen seniorengerechter Wohnungen gelesen, Projekte zur Thematik beruflich bearbeite. Kann auch problemlos Grundrisse zeichnen, zumindest für diese Wohnungen auch akzeptable, altengerecht etc. Und dennoch merke ich jetzt bei unserer Einfamilienhaus-Planung, dass trotz dieses wirklich nicht schlechten Backgrounds ich dennoch ein Laie bin. Oben im Thread habe ich ja erwähnt, was ich alles nicht "erkannt" habe bei dem schlechten Grundriss. Nichts für ungut, aber ich selbst werde sicher hier was veröffentlichen. Denn je mehr Input man kriegt, so finde ich, um so besser. Denn ich will ja schließlich jahrelang in dem Haus leben.
    Lieben Gruß,
    Judith
  80. @beate

    ja, die Kammern oder der BDA könnten da schon was machen ... es gibt ja auch eine Baukultur-Initiative der Bundesregierung, doch leider sind die Deutschen schon so abgestumpft, was Kultur angeht, das kann man getrost vergessen, glaube ich. Waren Sie jemals offen für Kultur, frage ich mich gerade. Naja, solange sie mit Socken in Sandalen auf Mallo am Strand spazieren gehen, ist es noch nicht soweit, darüber nachzudenken!
    Aber es gibt ja Ausnahmen, für die es sich lohnt, sich den Kopf zu zerbrechen! : --)
  81. selbst mitdenken

    Hallo Judith,
    meine devise heißt selbst mitdenken (soll nicht bös gemeint sein)
    überlege dir doch selbst mal deine zehn wichtigsten Eigenschaften für dein neues Haus (z.B. Sonne im Wohnzimmer, blick in die Bäume vom Schlafzimmer, Treppe außerhalb Wohnbereich etc.). dann versuchst du mit Papier und Bleistift Pläne zu malen, die möglichst viele dieser Punkte erfüllen.
    viel Spaß,
    Christian
  82. An Christian

    Hallo,
    das mache ich doch selbst alles schon :-), Christian. Habe auch schon dutzend Grundrisse (mit und ohne PC) entwickelt, lange Listen erstellt, was ich alles brauche, abgesehen von noch mehr Ideen, die noch im Kopf stecken.
    ABER: trotzdem sehe ich es als sehr sinnvoll an, Architekten hinzu zuziehen, das Konzept gemeinsam mit ihm zu erarbeiten und dann auf Dingen aufmerksam zu werden, an die ich selbst gar nicht gedacht hatte!
    Gruß,
    Judith

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