Neue Solaranlage, Dachziegel / Dachbetonstein zu alt?
BAU-Forum: Dach

Habe auch letztes Jahr Angebote für PV bei großen Anbietern eingeholt. Das was ich wollte und brauche kostet ohne Montage auf einem vorhandenen Carport (Flachdach, 54 m2) unter 10 Tsd € (10 kw mit Speicher). Angeboten wurde immer nur die Montage auf dem Haus (Satteldach), kosten dann mindestens 30 Tsd € inkl. Montage. Und immer hieß es, es sollte/müsste zusätzlich das Dach neu eingedeckt werden (20 Jahre alte Neelskamp Betondachsteine). Damit rechnet sich das nie. Was sich zur Zeit auf dem Solarmarkt abspielt ist schon seltsam, die Anlagen werden immer billiger, die Anbieter und Monteure immer teurer.

... an irgendwas müssen die ja noch verdienen

Wobei, die eigentlichen Monteure sind oftmals Subbis, die für einen "Hungerlohn" die Grütze montieren. Der Rest (Dachdecker/Stromer) die haben den Kapitalismus begriffen.

Wir haben uns gerade ne 10 kwp-Anlage aufs Dach bringen lassen (mit Speicher) Kosten All-In (also incl. Verteilung, Stadtwerke usw )14.500 (netto). Kleiner Elektrobetrieb. Optimistisch betrachtet, sollten wir nach 10 Jahren in die Gewinnzone fahren...

Update 28.12.2023 Leider gibt es Spontan keinen freien Sachverständigen in der Gegend. Also über das Internet gesucht. Gefunden habe ich welche in ca. 200 km Entfernung. Egal, einfach mal angerufen. Ich habe gleich wohl den Richtigen erwischt, Der so nett war, eine sehr umfangreiche, aber unverbindliche, Analyse telefonisch zu machen. Nachdem ich Ihn Alles soweit angegeben habe, Baujahr, Marke der Pfanne, Zustandsbeschreibung, Wohnort, etc... , wurde mir versichert, das mein Dach noch "ewig" halten wird. Er nimmt an, das es sicher solang hält, wie die Solarmodule. Das war erstmal sehr beruhigend. Resümee: Nelskamp Beton Dachsteine haben eine hohe Qualität. Braas wäre das "das Gleiche in Grün". Haltbarkeit bei richtiger Verlegung ohne Probleme 50-60 Jahre. Also nicht verrückt machen lassen. Und natürlich mal ne Platte, im Herbst/Winter, hinten auf Feuchtigkeit, Durchnässung, überprüfen. Trotz eines großen Schrecken, bin ich Dankbar. Denn ich habe wieder etwas dazu gelernt😉. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Lg Marcus.

Für die Montage müssen halt mehrere Platten gegen Metallplatten mit Halter ausgetauscht oder für die Dachhaken "modifiziert" werden. auch wenn man drauf herumsteigt, könnten halt platten Beschädigt werden, was Ärger macht. Mit ner Neueindeckung ist das kein Thema, da alles entsprechend neu ausgeführt wird. Wenn die PV mal drauf ist, wird auch die nächsten 25 Jahre niemand mehr ernsthaft über Änderungen am Dach nachdenken.

Bei nem Dach aus den 90er bei allgemein gutem Zustand würde ich aber auch kritisch nachdenken, ob die Eindeckung erneuert werden muss. Das "Nicht isoliert" wäre aber ein anderes Thema...

Das andere ist, das die Neueindeckung ja nicht nur für die PV-Anlage ist, sondern auch eine Teil-Renovierung des Daches, also bei den Kosten nicht alleine durch die PV amortisiert werden muss... Wenn man noch ne Dämmung ergänzt (je nach Gesamtsituation des Gebäudes) kann man evtl noch Energie sparen, Luftdichtigkeit verbessern usw... und könnte dies auch noch gefürdert bekommen.

Und da gibt es einiges, was in den 90ern noch nicht nach heutigen Qualitätsmaßstäben ausgeführt wurde.

Guten Abend, danke für die sachliche Antwort. Ist auch wohl alles korrekt, was Sie geschrieben haben.

Bei mir ist die Situation folgende: Die Fotovoltaik-Anlage wird wohl unser letztes großes Bauvorhaben sein. Wir sind bald 60 Jahre und hoffen, dass wir noch lange gesund bleiben. Und wir werden sicher keine 30 Jahre mehr hier in unserem großen Haus bleiben.

Unter diesem Aspekt ist eine nicht zwingend nötige Prophylaxe ausgeschlossen. Oder anders gesagt, wenn evtl. das Dach noch 20-30 Jahre hält, warum bekomme ich keine ehrliche Auskunft?

Es war auch keine Rede von einer Dachisolierung oder gar einem Ausbau. Letztendlich könnte ich sicher, anhand von ständig wechselnder Vorschriften und Verteuerungen, alle 10 Jahre mein Haus modernisieren. Gottseidank, sind nicht alle Vorschriften rückwirkend, sonst würden sehr viele Rentner ihr Eigentum verlieren, um monatlich 50-100 Euro an Kosten zu sparen. Die Baubranche ist ja nicht der Buhmann. Sie bietet es ja nur nach aktuellen Stand an. Aber wer als Laie sich nicht selbst erkundigt bzw kümmert, ist sicher oft "verloren und verkauft". Aber ohne einen guten Bauunternehmer bzw Dachdecker geht es bei Bedarf ja auch nicht.

Unsachliche Meinung: Das Auto wird jährlich zur Inspektion gebracht, wenn der Hersteller der Meinung ist, dass alle 20.000 km neues Öl "sinnvoll" ist, wird dies spätestens dann von der Vertragswerkstatt ausgetauscht; am besten gegen "High-Performance Ultra plus", Reifen werden nach 8 Jahren erneuert gegen Modelle die rennstreckentauglich sind, nur weil die Performance dann etwas schlechter wird und Autos die älter als 10 Jahre sind, werden eh nur noch für den Export verkauft, da die Händler Angst vor der Gewährleistung haben...

• Wann haben Sie bei Ihrem Haus den letzten "Ölwechsel" gemacht???
• Oder mal vorsorglich ältere Bauteile erneuert????
• Macht beim Haus niemand bzw. erst, wenn was kaputt oder unansehnlich ist.... oder???

Nichts für Ungut und ich hab volles Verständniss für Ihre Zielsetzung, aber ein Handwerker, der bei 30 Jahre alten Bauteilen den Vorschlag macht, diese mal zu erneuern, muss alleine dadurch nicht zu den schlechten Firmen gehören....

Wenn das "an den Unternehmer" an mich gerichtet war.... ich bin keiner. Ich bin nebenberuflich Planer und Energieberater sowie "im anderen Leben" jemand, der Eigentümer oder Betreiber manchmal mit netten Briefen "überreden muss" Brandschutz- und andere Sicherheitsprobleme zeitnah zu beseitigen.

[ Zitat Anfang ] ... Wir haben uns gerade ne 10 kwp-Anlage aufs Dach bringen lassen (mit Speicher) Kosten All-In (also incl. Verteilung, Stadtwerke usw )14.500 (netto). Kleiner Elektrobetrieb. Optimistisch betrachtet, sollten wir nach 10 Jahren in die Gewinnzone fahren... ... [ Zitat Ende ]

Genau so einen Stromer suche ich in PLZ 16230…..

... 2 Leute, 2 Tage, da machen die sich noch nicht mal tot, 32 Stunden, dann ist die Grütze oben. Müssen ja keine besonders befähigten sein, dann ein besonders befähigter, der das Ganze zusammendrahtet, bischen Kleinkram noch, 1 Tag, dann weisst Du, wo Du landest vom Arbeitslohn her. Hängt natürlich auch immer von den örtlichen Gegebenheiten ab. Der Fairness, ich hatte den Jungs mit Stapler geholfen und das alles Richtung First heben können und nen Rollgerüst war auch da. Aber trotzdem, 30 k€ halte ich für hoffnungslos übertrieben.

Moin, Sie sollten auf JEDEN Fall Formsteine zur Montage der Anlage verwenden, weil dadurch die Regensicherheit kaum bzw. gar nicht reduziert wird. Die Eindeckung macht mir relativ wenig Sorgen, Problematisch könnte die erforderliche Zusatzmaßnahme darunter sein. Die macht idR nach gut 25 Jahren schlapp. Je nach Dachneigung können sich auch schon mal Vögel unterhalb der Anlage wohlfühlen und sich dort einnisten. Bei Halterungen, die durch die Deckung geführt werden müssen, könnte ein Rückstau zu erheblichen Problemen führen. Betondachsteine neigen teilweise dazu, in dem Bereich, in dem 4 Dachsteine aufeinander treffen, im Laufe der Zeit über die Wasserfalz Wasser eindringen zu lassen. Bei flachen Dachneigungen KANN das ebenfalls zu Problemen führen. Grüße Stefan Ibold