Kaminanschluss: Bleischürze allein oder mit Blechverwahrung?
BAU-Forum: Dach

Kaminanschluss: Bleischürze allein oder mit Blechverwahrung?

Liebe Experten,
bei meinen Kaminanschlüssen sind als Wandanschluss Bleischürzen an der Kaminmauer hochgezogen worden, deren Fugen oben mit Dichtungsmasse abgedichtet werden sollen, und die unten unter die Dachziegel geführt wurden. An den Seiten längs zur Dachschräge ist die Bleischürze unter den Dachziegeln aufgekantet, damit Regenwasser nach unten abflissen kann. Da die Aufkantung aber nur ca. 5 mmm hoch ist, kann ich mir vorstellen, dass bei starken Regengüssen Wasser über die Aufkantung ins Dach fließen könnte.
Meine Frage wäre, ob es ratsam ist, zusätzlich eine Blechverwahrung über die Dachziegel zu führen, statt die Bleischürze nur oben mit einem dünnen Randstreifen aus Blech an der Kaminmauer festzumachen? Oder ob dies Perlen vor die Säue sind, wie der Bauunternehmer meint, weil 5 mm s.E. auch für den stärksten Regenguss ausreichen und außerdem ja für alle Fälle ein Unterdach vorhanden sei.
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe
  • Name:
  • Gerhard König
  1. Kamineinfassung

    Beim firstseitigen Anschluss und bei sonstigen Anschlüssen mit hohem Wasseranfall ist ein Wasserfalz >15 mm vorzusehen.
    Wobei ich den Bleianschluss seitlich unter die Dachziegel als kritisch ansehen würde, weil Walzblei doch nicht standfest wie z.B. Titanzink ist.
    Bleianschlüsse sollten als Noggenanschluss auf den Ziegeln vorgesehen werden.
    Die seitliche Aufkantung sollte 15 cm sein.
    Verschieden Überhangstreifen sind möglich und überdecken den Anschluss um mindestens 40 mm und werden
    • in vorher geschlitzten Fugen eingelassen und abgedichtet,
    • in Einhangschienen eingehängt, die ins Mauerwerk oder im Beton eingelassen sind,
    • am Mauerwerk / Beton befestigt und an der Oberkante zusätzlich abgedichtet,
    • mit eingelegten Dichtungsstreifen angebracht und an der Oberkante zusätzlich abgedichtet oder
    • mit zusätzlichen Flachprofilen befestigt und an der oberen Kante abgedichtet.

    Eingehängte und eingelassene Überhangstreifen sollen eine Einlasstiefe von mindestens 20 mm und eine Rückkantung aufweisen.
    Die Dichtung der Überhangstreifen an aufgehenden Bauteilen erfolgt z.B. mit Mörtel, Bleiwolle, Bleiverguss, Dichtungsstoffen.
    Die Befestigung von Überhangstreifen erfolgt im Abstand von maximal 250 mm.
    Profilschienen kommen zur Fixierung im oberen Bereich des Anschlusses zur Anwendung. Man unterscheidet

    • vorgefertigte Metallprofile (Pressschienen) und
    • Flachprofile, Mindestquerschnitt 30 mm x 4 mm.

    Vorgefertigte Metallprofile mit Dichtungsstreifen können gleichzeitig die Funktion der Regensicherheit übernehmen.
    Flachprofile müssen mit einem zusätzlichen Überhangstreifen abgedeckt werden. Die Befestigung der Schienen erfolgt im Abstand von maximal 200 mm.


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