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Zwischensparrendämmung bei Reetdach
BAU-Forum: Dach

Zwischensparrendämmung bei Reetdach

Guten Tag  -  die Herren Experten
Ich habe viele, ihrer teilweise kontroversen Artikel zum Thema Dachisolierung im Forum von Baurat.de verfolgt und mit Vergnügen gelesen. Nach ausführlichen Diskussionen mit einem Hochbauarchitekten sowie einem Reetdachdecker und vielen Stunden des Suchens in diversen Internetforen wende ich mich mit meiner Frage direkt an sie.
Die Ausgangssituation:
Ein eingeschossiges, nicht unterkellertes Wohnhaus mit einer Grundfläche von ca. 50 m² Baujahr 1983 auf der Ostseeinsel Usedom, das z.Z. als Ferienhaus, also nicht ganzjährig genutzt wird. Das Mauerwerk besteht aus 24 cm Vollklinker und ist Innen wie Außen mit sog. Sauerkrautplatten (40 mm) verkleidet und abschließend in einer Stärke von 15-20 mm verputzt. Das Satteldach (Pfettendach) ist mit Rohr (woanders sagt man Reet) gedeckt und wurde vom Vorbesitzer ausgebaut. Der Aufbau von Außen nach Innen besteht aus ca. 30 cm Reet, Lattung, Sparren 12/14, darauf eine 15 mm Leichtbauplatte mir unbekannter Bauart. Zwischen den Sparren existiert eine Dämmung aus nicht formstabilen Steinwollmatten, die teilweise bis an das Reet herangehen, teilweise bleibt Platz für eine 3-4 cm Luftschicht. Der Spitzgiebel ist in keiner Weise isoliert.
Fenster gibt es in der Dachschräge nicht, es befindet sich jeweils ein Doppelglasfenster mit Holzrahmen an den Giebelwänden. Der Dachraum wird durch eine Vollmauerwand auf 1/3 Länge in zwei Zimmer unterteilt und vom Erdgeschoss über eine offene Treppe erschlossen. Die Geschossdecke ist eine Holzkonstruktion, nach oben und unten mit Holz verkleidet, nicht isoliert und mit einer Rieselschutzfolie ausgestattet.
Beheizt wird das ganze Haus über einen großen Warmluftofen mit Kachelspeicher, der von der Küche her befeuert wird. Damit es bei längerer Abwesenheit nicht ganz auskühlt und Feuchtigkeit zieht besteht die Möglichkeit zwei Nachtspeicheröfen mit insgesamt 90 kWh Kapazität laufen zu lassen. Im letzten Winter hatte ich bei einer Außentemperatur von bis zu -20 Grad Celsius keine Probleme das Haus nur mit Holz zu beheizen, wobei ich im Dach keine Kondensatbildung durch Tauwasser bemerken konnte. Aber wie gesagt, das Haus wird nicht ständig bewohnt.
Das Vorhaben:
Nach so langer Vorrede hier nur kurz Zusammengefasst. Ich möchte das Dach bis unter den Giebel ausbauen und die Geschossdecke neu gestalten. Inzwischen habe ich mir einiges an Theorie zum Thema Dachkonstruktionen, Wärme- und Stoffströme im Dach, Problematik der Dampfbremse/Dampfsperre, Problematik der Erstellung einer auf Dauer luftdichten Folie, usw. angeeignet. Leider gibt es scheinbar so gut wie keine Erfahrungen im Hinblick auf eine Reetdeckung mit Zwischensparrenisolierung. Der örtliche Dachdecker empfiehlt den Aufbau Reet, 4 cm Luft, Mineralwolldämmung, Dampfbremse Sd>100 m, Rigips.
Sollte das der Weisheit letzter Schluss sein?
Fragen die sich mir stellen:
Wie diffusionsoffen ist das Reetdach? Wie verändern sich seine phys. Eigenschaften mit der Zeit durch Moosbewuchs, witterungsbedingten Abtrag, etc.? Habe ich bei einer angenommen Isolierung mit 120 mm Mineralwolle 035, einer 12,5 mm Gipskartonplatte davor und einer Luftschicht von 40 mm zwischen Isolierung und Reeteindeckung überhaupt ein Problem durch Kondenswasserbildung zu erwarten? Wenn nicht, kann ich mir den Aufwand einer auf Dauer luftdichten Konstruktion ersparen. Ich muss bei der vorhandenen Sparrenstärke und den räumlichen Verhältnissen etwas mit der Wanddicke geizen, auch wenn es nicht DINAbk.-konform ist.
Ich hoffe sehr, dass sie mir noch einige Anregungen geben können, oder auf jemanden verweisen, der praktische Erfahrung mit Reetdächern und deren nachträglicher Isolierung gesammelt hat. Für Ihre Mühe bedanke ich mich im Voraus und wünsche mir eine lebhafte Diskussion.
MfG  -  Manfred Weber
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