Dachgeschoss offen lassen?
BAU-Forum: Dach

Dachgeschoss offen lassen?

Hilfe! Hilfe!
Wir haben ein Typenhaus bei einem Bauträger gekauft, weil wir zwei kleine Kinder und gar keine Zeit haben, uns über alles richtig zu informieren. Leider hat das nicht funktioniert ...
Unser Haus hat einen Spitzbogen, der Platz für ein Dachgeschoss und einen Spitzbogen bietet (ca. 5 m). Wir wollten den Raum offen lassen und ein großzügiges Wohngefühl genießen  -  das haben alle in der Firma kommetarlos zur Kenntnis genommen. Große Enttäuschung, als die Dämmung plötzlich unterhalb der Sparren angebracht war. Der Bauleiter erklärte uns, dass unsere Idee bauphysikalischer Humbug sei, weil es technisch geradezu unmöglich sei, die Dampfsperre an den Sparren wirklich winddicht zu bekommen, da ja die Balken noch Arbeiten. Außerdem sei der Heizbedarf immens und wir sicher nicht in der Lage, das Dach in so einer Höhe zu verkleiden. Wir wissen nicht, ob er das nur gesagt hat, um der Firma Arbeit zu ersparen, aber es hat uns überzeugt, zumal wir auch erheblich weniger Arbeit hätten.
Jetzt hat die beauftragte Firma ohne unsere Entscheidung abzuwarten alles so gemacht, wie wir ursprünglich geplant hatten, und wir könnten es ohne zusätzliche Kosten übernehmen, aber wir sind verunsichert. Sind ca. 20 Sparren, die durch eine Folie brechen (am Rand mit der Folie verklebt), so ein Risiko, zumal, wenn wir eine zentrale Wohnraumlüftung haben?
Bis Ende der Woche müssen wir uns entscheiden ...
MfG
Katharina Magiera + Can Ürüm
  1. Bauherrenmeinung ...

    Also, wenn ich das richtig verstehe, geht es nicht um Sparren, sondern um Kehlbalken, oder? Sparren heißen die schrägen "Dinger", auf denen außen die Unterspannbahn und die ganze Dacheindeckung mit Traglatten und so draufkommt. Und das, was waagerecht durch das Dachgeschoss läuft und als Fußbodenträger für den Spitzbogen dienen könnte, sind Kehlbalken.
    Wenn ich das soweit korrekt gedeutet habe, dann ist es so, dass es für die Heizkosten egal ist, ob man die Räume separat heizt oder einen Teil oder alles offen lässt. Das einzige, was die Heizkosten verringern würde, wäre, zum Spitzbogen eine Decke einzuziehen (mit Dämmung, Dampfsperre und allem Pipapo) und ihn ungeheizt zu lassen. Dann aber muss auch der Zugang über eine Dichtschließende Bodenklappe bzw. Tür erfolgen.
    Wenn denn der Spitzbogen komplett offen bleiben soll, muss man natürlich die Dampfsperre an die Kehlbalken anschließen (und zwar nicht winddicht, sondern wie der Name schon sagt, Dampfdicht), ist schwierig, aber nicht unmöglich, wenn man sorgfältig arbeitet. Zur Sicherheit einen Blower-Door-Test (BDT) hinterher machen.
    Und was das Arbeiten in 5 m Höhe angeht ... da sollte man schon ein Gerüst aufstellen, denke ich (wird wohl wegen der Kehlbalken etwas fummelig). Nur mit Leiter wäre mir das wohl etwas zu gruselig ... aber sonst? Wenn man keine Höhenangst hat, kann man ja auch mal auf einem Gerüst arbeiten.
    • Name:
    • Reg2023-Hr. Mueller
  2. "bauphysikalischer Humbug" ...

    ist der nichtendende dumpfsinn, sog. "unbeheizte" spitzböden realisieren
    zu wollen  -  s. Link.
    vermutlich ist die ausführende Firma verpflichtet, eine technisch funktionierende
    und den käuferwünschen entsprechende Lösung auszuführen!?
    auch die im Gefach (zw. den Sparren) bis zum First hin ausgeführte dämm-X1234Xu.
    diffusionsbremsebene ist techn. einwandfrei ausführbar!
    viele Fachleute halten das für die erheblich bessere Lösung!
    ob ihre fa. das beherrscht (oder ob sie nur die *vermeintlich* einfachere Lösung
    beherrscht), wird sich zeigen.
  3. Kompromiss möglich?

    Vielen Dank für die promoten Reaktionen, es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine auf der Welt ist mit seiner Dampfsperre. Uns sind inzwischen einige Dinge klar geworden:
    1. sind wir viel zu blauäugig an die Hausbauerei herangegangen (aber wenn wir gewusst hätten, über was man sich alles Gedanken machen muss, hätten wir wohl auch in 100 Jahren nicht gebaut)
    2. hat unser Bauleiter sicher erheblich mehr Ahnung als wir, aber "winddicht" stammt von ihm, und so richtig stimmen wird das wohl auch alles nicht, was er uns gesagt hat, denn
    3. ist die Lösung, die der Bauträger vorsieht (Dämmung unter den Kehlbalken, Spitzbogen ungedämmt und nicht zugänglich), sicher am billigsten aber wohl nicht automatisch am besten, wie das Beispiel aus dem anderen Forum zeigt.
    Wie wäre es damit, die Dämmung im Spitzbogen bestehen zu lassen und unterhalb der Kehlbalken eine Decke einzuziehen  -  als Kompromiss?
    Reichen da Rigipsplatten (ist das richtig geschrieben?) unter den Kehlbalken? Oder muss da wieder irgendwas gedämmt oder dampfgesperrt werden  -  der Spitzbogen bleibt ja unbeheizt? Ich habe im Forum gelesen, dass zwei Dampfsperren nicht richtig sind. Ist denn der Wasserdampf wirklich so ein Riesenproblem, wenn man eine Lüftungsanlage hat?
    Vielen Dank noch einmal für die Anteilnahme
  4. hat sich erledigt

    Vielen Dank noch einmal den beiden Teilnehmern, die uns bei der Entscheidungsfindung geholfen haben, als wir unter Zeitdruck standen.

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