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Dachstuhl beim Einfamilienhaus mit Gefährdungsklasse 0
BAU-Forum: Dach

Dachstuhl beim Einfamilienhaus mit Gefährdungsklasse 0

Kann man das machen auf Imprägnierung verzichten. Ich bin Allergiker und bin mir nicht sicher, ob ich gegen die Ausdünstungen des Holzes sicher bin.
  • Name:
  • Volkmar Schiff
  1. Nichts ist unmöglich ...

    Foto von Martin Malangeri

    Grundsätzlich ist es so: Wenn Sie bei Ihrem Dachstuhl nicht auch die Belange des konstruktiven Holzschutz berücksichtigen, nützt Ihnen im Zweifelsfall der chemische auch nichts. Oder andersrum: Um so mehr Sie anfällige Holzbauteile schützen durch Abdeckungen, größere Dachüberstände, nicht in Ihrer Diffusionsoffenheit einschränken, usw. umso mehr können Sie auf eine Imprägnierung verzichten. Der von Ihnen beauftragte Zimmermann ist dazu verpflichtet Ihnen die Imprägnierung mitzuverkaufen. Sie müssen also ausdrücklich darauf verzichten und es kann sein, das er dann die Gewährleistung auf Schäden durch Holzschädlinge auszuschließen versucht, ist es eine gute Firma, wird er Ihnen die vielfältigen Möglichkeiten speziell für Ihre Konstruktion aufzeigen und durch konstruktive Maßnahmen zu schützen versuchen.
    Das war außerhalb der DINAbk. 68800, also reiner Verstand, jetzt kommt innerhalb der DIN:
    Gefährdungsklasse 0, gem. der DIN 68800 können Sie durch unterschiedliche Maßnahmen erreichen:
    Nehmen wir an Sie möchten ein Gebäude das, wie Wohnhausbau üblich den Gefährdungsklassen 1-2 zugeordnet ist: Innenbauteile bei mittl. rel. Luftfeuchte bis 70 % (GK 1) und gleichartig beanspruchten Bauteilen, innebauteile im Nassbereich, Holzteile waserabweisend abgedeckt und Außenbauteile ohne unmittelbare Wetterbeanspruchung.
    Hier kann auf GK 0 eingestuft werden, wenn:
    • Farbkernhölzer mit Splintholzanteil unter 10 % verwendet werden
    • Holz mit üblichem Wohnklima und entweder allseitig eine geschlossene Bekleidung besitzt (schwierig zu realisieren) oder das Holz zum Raum hin offen und kontrollierbar bleibt
    • splintfreie Farbkernhölzer der Resistenzklassen 1,2 oder 3 verwendet werden

    Die Resistenklassen und die dazugehörigen Hölzer finden Sie in der DIN 68364 oder auf der Homepage von Herrn Ries (u.g. Link)
    Also Verzicht auf Imprägnierung funktioniert nur, wenn Sie dies bei der Holzqualität in Bezug auf Holzart, Trocknungsgrad und Ausführungsdetails berücksichtigen.
    Schöne Grüße aus Leipzig von

  2. Kieferkernholz ist am Markt

    Foto von Hans-Joachim Rüpke

    Lieber Volkmar Schiff,
    gar keine Frage, ist alles am Markt schon da, nur bstellen. Also z.B. , wie Herr Malangeri schon sagte, z.B. Kiefer mit +/-10 % Splintholzanteil damit reduzieren sie schon im allgemeinen auf die GFG 0. Damit ist ein chemischer Holzschutz bei entsprechend geplanter Ausführung nicht  -  wie z.B. bei der üblich verwendeten Fichte- erforderlich, weil das Holz genügend eigenresistent ist. Sie können es im Handel ordern, unsere Wälder warten auf die VerMarktung, es ist genügend Kiefernstarkholz da. Wir warten nur auf die Abnehmer.
    Eine Folge des einseitigen Verbrauchs der wenig resistenten Fichte als fast alleiniges Bauholz, ist ein zunehmender Bestand an qualitativ besseren Holzarten, die im Wald dumm herumstehen, weil sie keiner fordert! Also, wer auf chemischen Holzschutz verzichten will, indem er über die Eigenresistenz der Holzart die Gefährdungsklassen reduzieren will, nimmt als Bauholz z.B. Kiefernkernholz, oder natürlich auch andere Farbkernhölzer wie Douglasie oder Lärche! (mehr dazu im Link unten) Das mit dem Preis pegelt sich dann schon ein. Dafür spart man ja auch die Imprägnierung ein. Viele Grüße
  3. Was sind denn Farbkernhölzer?

    Danke erstmal für die schnellen Antworten. Was sind denn Farbkernhölzer? Welche Holzart ist das? Gibt es dort auch Sortierklassen? Mein Dachstuhl soll mit einer Zwischensparrendämmung 180 cm WLG 040 (steht zumindest in dem Angebot) ausgeführt werden. An der Innenseite Dampfsperrfolie 0,2 mm PE und Unterkonstruktion aus Dachlatten 24/48 mm. Darauf werden dann Gipskartonplatten verschraubt, verspachtelt und tapeziert. Außen soll eine Unterspannbahn Dörken Delta-Tekt S (diffusionsoffen) oder gleichwertig aufgebracht werden. Lattung und Konterlattung aus Dachlatten 24/48 mm. Betondachziegeleindeckung.
    Das Dach hat eine Neigung von 30 Grad. Im Dachgeschoss werden Kinder- und Elternzimmer, Bad, Flur und Abstellraum untergebracht.
    Was ist zu beachten? Was ist wirtschaftlich?
    • Name:
    • Volkmar Schiff
  4. zu Farbkernhölzer

    Foto von Hans-Joachim Rüpke

    wie das Wort sagt, Holz hat einen kern, der ist farbig. Sie auch unter dem o.a. Link, die dort beschriebenen holzarten.
    die sortierklasse ist meistens S10 und wird von der Statik auf der 1. Seite vorgegeben. viele Grüße
  5. die vielen Einteilungen *stöhn*

    Foto von Martin Malangeri

    Farbkernhölzer dürfte nach Besuch der Links ein wenig klarer sein. Sortierklassen wie die übliche S10 oder die bessere aber weniger genommene S13 beschreiben die Holzqualität in vielerlei Hinsicht, siehe Tabelle aus DINAbk. 4074 (Sortierung von Nadelholz nach Tragfähigkeit), gängig sind aber auch immer noch die Einteilung nach Güteklassen I-V, die ähnliche Qualitätsmerkmale aufzählen, aber in der DIN 68365 (Bauholz für Zimmererarbeiten) aufgeführt sind.
    Es ist ist wichtig, das die PE-Folie auf der Innenseite der Konstruktion absolut luftdicht ausgeführt wird. Sika-Produkte zum Abdichten benutzen und Ausführenden Blower-Door-Test (BDT) androhen.
    • Name:
    • MM
  6. Lieber MM

    Ihre Aufzählung oben in Punkt 2 ist ja eine Oder-Aufzählung ... nichtwahr?
    Gehe ich dann richtig in folgender Annahme:
    Dachstuhl, FI/Ta getrocknet 15 %, oben Schalung mit NFAbk., sodass theoretisch keine Insekten mehr eindringen dürften (zumindest nicht ohne erlaubnis) darüber Unterdeckbahn, Kola und Eindeckung, unten Verkleidung etc. Luftdicht mit Installation. -ebene.
    Dieser Aufbau könnte dann eine Einstufung in GK 0 erfahren und somit ohne Holzschutz auskommen?
    Korrekt oder doch nicht ganz?
  7. Die Gefährdungsklasse ist auch abhängig vom Dämmstoff

    Foto von Hans-Joachim Rüpke

    Lieber Frank Knauber, wenn ich darauf auch Antworten darf?
    Zuerst geht es natürlich nur um tragende und aussteifende Holzbauteile. (Nichtragende Holzbauteile sind in der Regel nach Abwägung ohne chemischen Holzschutz einbaubar und konstruktiv zu schützen.)
    Sie können, wenn keine Eindeckung aus Holz vorliegt Ihre o.a. Konstruktion in die Gefährdungsklasse 0 überführen, soweit Sie als Planer in Hinblick auf den Gebrauchszustand keine Bedenken haben könnten, dass die Ausführung das Geplante auch gewährleisten kann (Bauleitung). Das gilt für individuelle Entwürfe, wie auch für die bewährten Konstruktionen. Ein sensibler Bereich für den Planer und Bauleiter.
    Ich fand Konstruktionen, rechnerisch nachgewiesen und in die Gefahrenklasse 0 eingestuft, die abgesoffen waren. Hinsichtlich Planung und praktischer Möglichkeit der Ausführung klappte hier was nicht, weil praktisch angefallenes Tauwasser die Konstruktion nicht wie theoretisch geplant verlassen hatte! Die Insekten, um deren Abwehr es ja eigentlich gehen sollte, spielten hier keine Rolle mehr. Es gab Pilzbefall.
    Auch Außenbauteile aus Holzbeplankungen (sind austeifend) mit Wetterschutz durch geeignetes Material und bauliche Maßnahmen können in die Gefährdungsklasse 0 überführt werden, wenn der verwendete Dämmstoff einen Verwendungsnachweis hat. Hat der Dämmstoff keine Zulassung, ist grundsätzlich die Gefährdungsklasse 2 anzunehmen.
    Viele Grüße
  8. Wie denn nun?

    Ich habe doch die Konstruktion beschrieben, wie sie bei mir kommen soll. Kann die denn so gemacht werden? Ihr habt hier zwar einiges durchdiskutiert, aber schlauer auf meine konkrete Frage bin ich immer noch nicht.
    • Name:
    • Volkmar Schiff
  9. Theorie und Praxis

    Foto von Hans-Joachim Rüpke

    Lieber Volkmar Schiff, Ihre Konstruktion mag dann unbedenklich sein, wenn sich fachgerecht planerische Vorgabe die praktische Ausführung decken. Problematisch, und darüber wird ja im Forum immer diskutiert, wird es, wenn sich dies nicht deckt, wenn also planerische Unmöglichkeiten oder Ausführungsmängel vorkommen. Dann ist eine andere Situation und das Holz ist tatsächlich gefährdet. Deshalb kommt auch Ihre Frage. Sie gehen davon aus, wenn Ihr Aufbau richtig ist, geht auch alles gut. In der Vielzahl der Fälle mag es so sein. Manchmal aber nicht. Wenn etwas mehr Sicherheit aus der Holzart Fehler abdeckt, ohne groß teuerer zu sein und auch keine Chemie nötig ist, warum nicht? Sie haben doch bestimmt viele andere Versicherungen, die Sie eigentlich gar nicht bräuchten, wenn alles klappt im Leben?
    Viele Grüße

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