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Dämmung in Geschossdecke bei Einfamilienhaus Baujahr. 1966
BAU-Forum: Dach

Dämmung in Geschossdecke bei Einfamilienhaus Baujahr. 1966

Liebes Forum,
In unserem Einfamilienhaus Baujahr. 1966 ist die Geschossdecke zum Spitzbogen nicht gedämmt. Auf Anfrage bei diversen Lieferanten erhielt ich jedoch auch diverse Antworten, wie denn so eine Dämmung zu bewerkstelligen sei (mit / ohne Dampfsperre, Schüttung, Klemmfilz, Randleistenmatte, Dämmkeil etc.) Jetzt bin ich total durcheinander und weiß nicht mehr was das richtige oder falsche ist. Ich hoffe im Forum kann mir jemand helfen eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Die Geschossdecke ist von unten nach oben folgendermaßen aufgebaut :
Putz  -  Strohmatte  -  Lattung  -  Balkenlage (160 mm)
Die Balken haben abwechselnd einen Abstand von 60 cm und 10 cm.
Vielen Dank
O. Kreith
  • Name:
  • Olaf Kreith
  1. das ist so per fernsicht ...

    Foto von Stefan Ibold

    Moin Herr Kreith,
    ... nicht so pauschal zu sagen.
    Grundsätzlich stellt sich auch die Frage nach der Bodentreppe, die sollte nämlich ebenfalls gedämmt sein und luftdicht. Stichwort luftdicht: die Luftdichtigkeit ist das A und O der ganzen Geschichte. Da spielt die Duffusion eher eine untergeordnete Reihenfolge.
    160 mm Dämmung sind schon mal ein guter Anfang. Vermutlich wollen Sie den Bedenraum auch begehbar machen. Dann darf man bei einer Berechnung den Belag nicht vergessen, sonst kann es zu Schimmelproblemen kommen.
    Sinnvollerweise sollte sich das mal ein Energieberater vor Ort ansehen.
    MfG
    Stefan Ibold
  2. Hallo Herr Ibold

    Vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort. Der Boden soll nicht begehbar bleiben abgesehen von einigen Schaltafeln damit man nicht durch die Strohmatten fällt (War schon mal da!) Dadurch ist die Dämmung von oben gut belüftet. Eine Folie könnte man nur zwischen den Balken in der Art einer "Badewanne" verlegen, da man von unten nicht dran kommt. Ein Bau-Ing. sagte mir vor ca. 15 min. man könnte sich mit einer Folie auch mehr Probleme einfangen als wenn man nur Klemmfilz zwischen die Balken machen würde da sich die Luftfeuchtigkeit dann evtl. den Weg durch die Balken sucht und dort kondensieren könnte. Luftdicht kann ich wahrscheinlich vergessen, es sei denn der Putz unter der Decke ist als Luftdicht zu bezeichnen. Eine Bodetreppe gibt es auch nicht. Die ist nur eine Luke vom Treppenhaus aus so ca. 50x50 cm.
    • Name:
    • O. Kreith
  3. noch was vergessen!

    Ich habe vergessen meine Bedenken zu einer Folie von oben auf der verputzten Strohmatte zu äußern. Sollte sich an der Raumseite Tauwasser bilden, welches ja nicht durch die Folie kann befürchte ich, das die Strohmatte anfängt zu Faulen (Stroh + Feuchtigkeit = Mist?) oder sind diese Bedenken unberechtigt?
    • Name:
    • O. Kreith
  4. Gleiches Problem

    Hallo, ich habe in der Frage 164 das gleiche Problem geschildert, nur das ich noch zusätzlich Zementestrich drinnnen habe. Es hat noch keiner geantwortet, somit gehe ich davon aus, das es keiner weiß? Es würde mich auch brennend interessieren, wie man es richtig macht, Dämmung ist da schnell hingepfuscht und dann. Was ich bisher gelernt habe, sagt mir, eine Dampfsperre muss da irgendwo hin, vielleicht direkt unter die Dämmung, da der Taupunkt ja sowieso irgendwo in der Dämmschicht liegt?
    Gruß
    • Name:
    • Andreas Reh
  5. das ist und bleibt eine bescheidene Situation

    Foto von Stefan Ibold

    Moin @all,
    ich fürchte, hier kann man nur einen faulen Kompromiss eingehen.
    Die Strohmatten in Verbindung mit dem Putz können eine luftdichte Schicht darstellen. Ergänzen und "unterstützen" kann man das durch entsprechende Tapeten. Risse sollten mit einem Gewebe überbrückt und gespachtelt werden. Zu den Tapeten kann Maler Kempf mehr sagen. Die Sperrwerte sind zwar nicht gerade himmelhochjauchzend, aber oftmals ausreichend. Probleme gibt es regelmäßig bei eingebauten Deckenstrahlern, an Deckenlampen etc. also dort, wo durch den Putz befestigt wurde.
    Eben dann kann es auch mit den "intelligenten" Dampfbremsen Probleme geben. Der Begriff an sich ist schon Schwachsinn und die Wirkung m.E. mehr als fragwürdig.
    Vielleicht lassen Sie beide erst einmal einen Blower-Door-Test (BDT) durchführen. Ichverdiene nichts daran, aber Sie können aufgefundene Schwachstellen beseitigen und einigermaßen sicher sein, dass die Konstruktion anschließend auch funktioniert.
    Wenn es gar nicht anders machbar ist (gilt für Diffusionsprobleme, dann muss der Bodenraum zusätzlich Be- und Entlüftet (Belüftet, Entlüftet) werden.
    MfG
    Stefan Ibold
  6. Folie nach Art einer Badewanne von oben?

    Zitat von oben: "Folie könnte man nur zwischen den Balken in der Art einer "Badewanne" verlegen, da man von unten nicht dran kommt. " Das scheint mir ebenfalls kritisch. Mann würde ja die Kaltseite der Balken für die Innenraumluft zugänglich machen und dort Kondenswasserausfall riskieren. Wie wäre es mit Folienstreifen, die man in der Nähe der Strohmatten mit einer Anpressleiste an den Balken annagelt. Würde man das dicht bekommen? Oder ist das zu aufwändig?
  7. da ist das Problem

    Foto von Herbert Trauernicht, Dipl.-Ing.

    Genau da liegt das Problem. War vor ein paar Wochen in Hannover bei einem ähnlich gelagertem Fall, allerdings mehr Neubau.
    Über die Kehlbalkenlage wurde die Diffunorm Vario (heißt heute glaube ich anders) verlegt, allerdings nicht mit kleinen Leisten beidseitig an den Sparren befestigt. Durch etliche Undichtigkeiten in der Deckenbekleidung kam es vermehrt zu Tauwasserausfall an der Oberseite der Kehlbalken. Genau das aber soll mit den Leisten verhindert oder minimiert werden (und da hört bei mir der Glaube schlichtweg auf).
    G+H schreiben ja auch indirekt, dass die Strömungsverhältnisse im Sanierungsfall nicht zu ausgeprägt sein dürfen. Eine vielfach in den 70er Jahren angebrachte Holzbekleidung mit Nut- und Federbrettern sei in diesem Sinne keine ausreichende Innenbekleidung, da diese nicht ausreichend (Luft) dicht wären.
    Ich fürchte, wenn hier nichts über Tapeten oder ähnlichme machbar ist, dann muss man diffusionstechnisch ein zweischaliges Dach davon machen : ((.
    MfG
    Stefan Ibold
  8. Das Thema ist übrigens brandaktuell wegen EnEV

    Die Energieeinsparverordnung sieht in § 9, Absatz (3) genau für Ihren Fall, Herr Kreith, eine Nachrüstverpflichtung vor:
    " (3) Eigentümer von Gebäuden mit normalen Innentemperaturen müssen nicht begehbare aber zugänglich oberste Geschossdecken beheizter Räume bis zum 31. Dezember 2005 so dämmen, dass der Wärmedurchgangskoeffizient des Geschossdecke 0,3 Watt/ (m²K) nicht überschreitet. "
  9. das geht ja schon gut los!

    Hallo alle zusammen
    Da komme ich von der Arbeit nach Hause und sehe schon wieder mehr Beiträge zu dem Thema.
    @Herr Ibold: Was kann man unter einem zweischaligem Dach zu verstehen?
    Der Boden ist übrigens gut belüftet und sehr trocken.
    Was kann man da für Tapeten nutzen um das einigermaßen zurechtzupfuschen?
    @Herr Trauernicht: Wie ist das mit der Anpressleiste gemeint? Das habe ich noch nicht so ganz verstanden.
    MfG
    O. Kreith
    • Name:
    • Olaf Kreith
  10. Folie mit Anpressleiste

    Das war so gemeint:
    Folienstreifen zuschneiden von der Breite des Zwischenraumes zwischen den Balken + ein Paar Zentimeter Rand zum Hochziehen der Folie am Balken. Diese hochgezogenen Ränder am Balken mit einer geeigneten Klebemasse an den Balken kleben und zusätzlich mit einer Leiste fixieren. Das ist natürlich ziemlich aufwändig. Das ganze muss natürlich durchgängig sehr sorgfältig ausgeführt werden. Vielleicht sagt H. Ibold noch was dazu, ob das machbar ist.
  11. Etwas einfacher geht es schon.

    Folie ruhig durchziehen und dann erst aufschneiden. Bisschen Dichtmasse dran, Preßleiste angenagelt und fertig. Kann auch eine Dachlatte sein. Da oben ja belüftet ist, muss eben die Folie nur über die OK Dämmung gezogen werden.
    • Name:
    • Martin Beisse
  12. Wärmedurchgangskoeffizient des Geschossdecke 0,3 Watt/ (m²K)

    Wer soll diese Nachrüstpflicht kontrollieren? Ich habe da meine Zweifel. Die 0,3 Watt, bekomme ich die mit 10 cm Iso-Schüttung hin?
    • Name:
    • Andreas Reh
  13. sehe da schon wieder Probleme

    Guten Morgen erstmal
    Das mit der Folie und den Anpressleisten ist jetzt klar. Probleme sehe ich in meinem Fall im Bereich unter den Pfetten, wo nur ein Raum von 180 mm Höhe da ist um die Dämmung "einzuschieben" und darin das je ein Balken links und rechts von den Sparren befestigt ist. Dadurch ergibt sich ein Abstand zwischen den Balken von ca. 10 cm wo ich selbst mit einem Glaserhammer von 50 gr. nicht mehr nageln könnte :-). Also bin ich der Meinung das man das gar nicht vernünftig hinkriegt. Verstört bin ich auch über den überschlägig berechneten Verbrauch an Latten (40 Balken x ca. 6 m x 2 Seiten = 480 m Latten )
    • Name:
    • O. Kreith
  14. Erklärung und huhu Maler Kempf

    Foto von Martin Beisse

    Moin zusammen,
    also: unter einem zweischalig belüfteten Dach versteht man an sich ein Flachdach, bei dem auf eine Dampfbremse verzichtet wird und dessen anfallende Feuchtigkeit mittels einer Be- und Entlüftungsebene (Belüftungsebene, Entlüftungsebene) oberhalb der Wärmedämmung abgeführt wird. Erst darüber kommt die eigentliche Abdichtung. Die Luftdichtigkeit hat damit nichts zu tun.
    In Ihrem Fall könnte man den gut belüfteten Bodenraum als Be- und Entlüftungsebene (Belüftungsebene, Entlüftungsebene) verwenden. Voraussetzung aber auch hier: die Luftdichtigkeit der Innenbekleidung OGAbk.-Decke muss gewährleistet sein.
    Die Folie mit Leisten o.ä. an den Sparren zu befestigen ist in der Tat sehr aufwendig und garantiert nicht hundertprozentig.
    Welche Hersteller es bei den Dampfbrems-Tapeten gibt, weiß ich auch nicht. Das ist ein Fall für Maler Kempf.
    MfG
    Stefan Ibold
  15. Luftdichtheit der Decke

    Ich denke, das ganze dann zweischalig zu machen wie Herr Ibold meint wird wohl der "richtige" Weg sein. Alles andere kann ich mir nicht vorstellen. Die geputzte Decke sieht auch ziemlich "dicht" aus. Es sind keine Risse im Putz und Abschlüsse zur Wand beim letzten Tapezieren der Decke mit Acryl abgespritzt. Ein anderer Punkt wäre noch die Fläche der Decke im Berteich der Loggia (ca. 10 m²). Da sind von unten nur Profilbretter angenagelt, die man vom Boden aus sehen kann. Da wäre ja der Temperaturübergang zum Spitzbogen genau umgekehrt d.h. warm oben und kalt unten. Was kann denn in dem Bereich passieren? . Außerdem geht das Treppenhaus bis unter das Dach. An der Decke vom Treppenhaus sind auch nur Profilbretter und keinerlei Dämmung zwischen den Sparren (Vorteil nur beim durchziehen von Kabeln :-)). Das soll in den nächsten Jahren auch anders werden. Profilholz runter, Zwischensparrendämmung, Folie, Lattung, Verkleidung dran. Kann man da bei dem Übergang zum Dachboden dann auf Probleme warten oder ist das unkritisch?
    • Name:
    • O. Kreith
  16. Rat aus der Praxis: vergessen Sie die Folie

    Foto von Martin Kempf

    und versuchen Sie die Luftdichtigkeit zu erhalten oder herzustellen. In einem wie hier problematischen Altbau eine Dampfbremsfolie sauber einzubringen ist in der Praxis fast unmöglich. Daraus ergibt sich das Problem, dass bei leichten Undichten die Feuchtigkeit an einer einzigen Stelle kondensiert, abläuft und die Durchfeuchtung von einem Fleck ausgehend ihren Weg nimmt. Wenn Sie die Folie komplett weglassen und dafür sorgen, dass nicht durch irgendwelche Lücken wirklich die Luft durchpfeift und den selben Effekt wie oben erzeugt, dann lassen Sie die Folie weg und wie Stefan Ibold schon meinte, den durchdiffundieren Dampf über den Dachboden einfach abziehen. Das wird mit Sicherheit die geringsten Probleme machen.
    Dampfbremsend sind im Innenbereich zum Beispiel Vinyltapeten (die Tapeten zwar, aber die Stöße halt nicht), Latexfarbenanstriche, Lackanstriche. Dampfsperrend sind Aluminium-Untertapeten.
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