Kann ich feuchte Innenwände mit Epoxidharz abdichten und mit Verblendern überkleben?
BAU-Forum: Baustoffe

Kann ich feuchte Innenwände mit Epoxidharz abdichten und mit Verblendern überkleben?

Kann ich mit Epoxyd Harz, aufgetragen auf die Inenwand, einige Flecken gegen Feuchte/Nässe abdichten und mit Verblender überkleben?
  • Name:
  • Walter
  1. "überkleben" vielleicht ja, aber "abdichten" sicherlich nicht

    Foto von Prof. Dr. Gerhard Partsch

    [ Zitat Anfang ] ... Bevor Sie mit dem Überkleben der Innenwände beginnen, ist es unerlässlich, die Ursache der Feuchtigkeit zu identifizieren und zu beheben. Andernfalls können selbst die besten Überklebemaßnahmen nur vorübergehende Lösungen sein, und Feuchtigkeitsprobleme können langfristig zu schweren Schäden führen. Es ist daher ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen, um die Ursache der Feuchtigkeit zu diagnostizieren und geeignete langfristige Lösungen vorzuschlagen. ... [ Zitat Ende ]
    Quelle: GP & BauKI ;-)
    • Name:
    • GP
  2. Komme nicht an die Feuchtigkeitsursache heran

    Ihr Vorschlag ist wohl gänzlich richtig. Allerdings komme ich nicht so ohne ganz großen Aufwand wie Baggerarbeiten und unter Umständen Abriss einer Granitaußentreppe an die Feuchtigkeit heran. Sie ist auch erstmals bei der diesjährigen sehr großen Nässe punktuell aufgetreten. Insofern suche ich eine praktikable Lösung selbst wenn es nicht die 100 prozentige ist. Dabei schwebte mir vor die aufgetretenen Nassstellen von innen abzudichten und mit Verblendern zu überkleben. Voraussetzung wäre natürlich, dass ich auf Epoxitharz mit handelsüblichem Fliesenkleber arbeiten könnte.
    • Name:
    • Walter
  3. Klar, man(n) muss bei Problemlösungen oftmals Kompromisse eingehen

    Foto von Prof. Dr. Gerhard Partsch

    Mir ist wichtig, dass Sie wissen / dass Ihnen bewusst ist, dass Sie NICHT abdichten, sondern (der Optik wegen) nur überkleben - und ich kann dies basierend auf Ihren Ausführungen nachvollziehen.
    • Name:
    • GP
  4. Sie müssen ein Gefühl fürs Material entwickeln

    Foto von Martin Kempf

    erst wenn Sie die Eigenschaften, die Möglichkeiten und die Grenzen des einzusetzenden Materials kennen, dann können Sie damit Probleme lösen anstatt sinnlos Geld für Chemie auszugeben.

    Also schauen wir doch mal nach ihrem Epoxidharz. Was ist das für ein Material? Wie wird das auf- oder eingebracht? Wird das oberflächlich aufgetragen, werden Sie wenig erreichen, denn da, wo es drauf ankommt, in den feuchten Bereichen, sitzt Wasser in den Poren des Untergrunds und verhindert, dass ihr Harz ernsthaft eindringen kann und sich mit dem Untergrund verankern kann. Sie haben also nach der Ausreaktion nichts anderes erreicht als eine schwach haftende harte Folie aus Epoxidharz auf dem nassen Untergrund. Diese Folie bildet eine diffusionsdichte Schicht - das Wasser dahinter wird bei der Verdunstung gestört, der Pegel und Druck wird sich erhöhen und wahrscheinlich recht bald ihre Folie absprengen. Sie haben dieser Kraft nichts entgegenzusetzen. Sie bräuchten theoretisch also eine mechanische Verankerung.

    Wenn Ihr nasser Bereich nicht großflächig von oben bis unten und von links bis rechts reicht, dann können Sie z.B. mit der Delta PT Putzträgerfolie arbeiten. Denn wenn Sie abschotten, wird sich der anstehende Wasserpegel erhöhen und hinter der Abschottung je nach Lastfall mehr oder weniger breit ausweiten. Ist die Wasserbelastung schon vor dem Abschotten fast an der Decke, wird diese Maßnahme schwierig, weil es dann die Wasserbelastung in angrenzende Räume drückt. Ist nur unten ein Meter hoch oder wenig Wasser im Spiel, haben Sie gute Chancen, dass der Druck nicht ausreicht, wenn Sie deckenhoch arbeiten.

    Im Tunnelbau, wo die PT Folie eingesetzt wird, wird mit Boden- und Deckenschiene zur Hinterlüftung gearbeitet - ich arbeite ohne, zB um Problembereiche in den Griff zu bekommen: Beispiel: Unterste Steinreihe nass von aussen - Treppe darüber verhindert aufgraben. Oder auch mal Wände in Räumen im Keller, die als Wohnraum genutzt werden. Beispiel 1: Massivhaus wohl 70er Jahre. Kellerraum als Wohn / Arbeitsraum, Gipsputz, tapeziert, Laminat. Durchfeuchtung mit Schimmel und Salz im Sockelbereich. Feuchtigkeit dringt durch die unterste Steinreihe ein, daraufliegende Teerpappe funktioniert: Darüber trocken. Hausherr hat das fein säuberlich freigelegt und den Putz unter der Teerpappe entfernt. Wir haben die unterste Steinreihe mit Südwest Wikulac grundiert und dann Delta PT Folie angebracht und mit Gips verputzt. Funktioniert einwandfrei. Probleme habe ich, wenn ich die Folie nicht ausreichend weit in die trockenen Bereiche ziehen kann.

    Beim Festdübeln dran denken: in den nassen Bereichen rostfrei arbeiten - die Dübel sind sonst schnell weg.

  5. Mehr Infos

    Foto von Martin G. Halbinger

    Auch wenn die Außenseiten vielleicht nicht zugänglich ist, kann man, je mach Material durchaus auch viele Wände von innen Abdichten. Es gibt Möglichkeiten Risse zu verpressen (z. B. bei Beton), die Wasseraufnahmefähigkeit des Mauerwerks zu reduzieren, usw. Je nach Wassermenge und Material eine Vielzahl an Lösungen... Die haben alle Ihre Rahmenbedingungen / Einsatzgrenzen, so das ich grundsätzlich ne Fachfirma empfehlen würde, vieles ist aber auch für Heimwerker, wenn mans ich gut über die Voraussetzungen informiert hat, machbar. Vorteil: es verhindert / reduziert dass die Feuchtigkeit überhaupt in die Wand kommt und so die Wand oder angrenzende Bauteile ggf weiter geschädigt werden.
  6. Komme nicht an die Feuchtigkeitsursache heran

    Danke für die verschiedenen Informationen und Tipps. Was ich letztendlich machen werde hängt davon ab ob ich eine Fachfirma finde die mir einigermaßen preisgünstig eine Lösung vorschlägt. Eine Information zu dem mit Dichtmittel die feuchten Stellen auspressen habe ich von einem Bekannten gehört, dass Fachfirmen meist auch keine Garantie für eine vollständige Beseitigung der Feuchtigkeit übernehmen. Trotzdem werde ich versuchen mir dazu Informationen oder Angebote zu beschaffen. Die Feuchtigkeit ist im in den Keller führenden Treppenhaus in einer maximalen Höhe von 30 cm aufgetreten.

    Ein Information lag vollkommen richtig. Unser Haus wurde 1974 gebaut und auf der in der Erde stehenden Rückseite nicht so abisoliert wie dies heutigen Gepflogenheiten entspricht. Am Garagenanbau konnte ich dies mit einem vertretbaren Aufwand gut beheben. Dies ist an der neuen Stelle nicht möglich.

    In Eigenleistung kostengünstig wäre es wohl mit Verblendern optisch zu lösen. Vielleicht werde ich das, je nach Kosten einer Fachfirma, auch so in Angriff nehmen und abwarten wie sich die Maßnahme auswirkt und hoffen, dass nächstes Jahr kein solch feuchtes Jahr wird.

    Ihr Walter Hoffmann

    • Name:
    • Walter
  7. Die Ursache für vorübergehend drückendes Wasser finden.

    Foto von wiki

    Das kann auch ein Fallrohranschluss des Regenwassers sein, der im Bereich Standrohr-Abwasserleitung undicht geworden ist.

    Gibt es ein Vordach im Eingangsbereich?

  8. Die Ursache sollte gefunden werden

    Foto von wiki

    Hallo Walter,

    mein Rat ist es, die Ursache zu finden, dann kann man auch besser dagegen angehen, ohne mit Epoxidharz zu kaschieren. Falls Du es doch so machst, bitte stell hier Fotos rein, um zu sehen, wie das aussehen wird - ich kann es mir nicht so richtig feststellen. Und es gibt Stoffe, die binden in Kontakt mit Wasser nicht ab - ich hoffe, dass Epoxidharz diese Eigenschaften nicht hat.


Hier können Sie Antworten, Ergänzungen etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN