Beton mit EPS-Beimischung unbekannter Menge
BAU-Forum: Baustoffe
Beton mit EPS-Beimischung unbekannter Menge
ich besitze ein Haus BJ 1973, dessen Betonwände aus einer mir unbekannten Mischung von Beton und EPS besteht. Wenn man den Putz entfernt und den Beton anschleift, dann stößt man auf die Kugeln. Nun möchte ich eine realistische U-Wert-Berechnung machen und bin mir nicht sicher, ob bei der Menge EPS, die wohl beigemischt wurde, bereits eine leicht bessere Dämmwirkung entsteht, oder ob man das EPS komplett vernachlässigen muss. Ich vermute, dass es zwar aus Kosten-/oder Gewichtsgründen beigemischt wurde, trotzdem könnte der Wärmeübergangswiderstand bereits etwas erhöht sein. Das ist deswegen kritisch, weil die Taupunktberechnung des momentanen Dämmaufbaus empfindlich vom Dämmwert des Betons abhängt.
Nun meine konkrete Fragen:
- Ist diese Menge EPS relevant?
- Wenn ja, kann man den U-Wert mit dem Volumensverhältnis zwischen Beton und EPS näherungsweise berechnen?
Viele Grüße
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ich glaube nicht,
dass es sich um EPS handelt.Die Kügelchen wären beim Verdichten des Betons aufgeschwommen.
P.S.:
[ Zitat Anfang ] ...
Einen derart "empfindlichen" Aufbau sollte man überdenken und ändern.Das ist deswegen kritisch, weil die Taupunktberechnung des momentanen Dämmaufbaus empfindlich vom Dämmwert des Betons abhängt.
... [ Zitat Ende ] -
Auf jeden Fall Schaum
Sehr geehrter Herr DI Stöckel,herzlichen Dank für Ihre Antwort. Tatsächlich habe ich gelesen, dass bei EPS-Beimischungen die Gefahr des Aufschwimmens besteht. Tatsächlich ist EPS als Beimischung möglich (siehe z.B. Web-Link). Außerdem kann ich den Schaum aus der Wand holen und kann bestätigen, dass die Dichte des weißen Stoffs sehr gering ist. Da dies Beton-Fertigteile sind, hat die herstellende Fabrik eventuell die technischen Möglichkeiten gehabt, für eine einigermaßen gleichmäßige Verteilung zu sorgen. Kann es etwas anderes als EPS sein?
Ich habe übrigens die Bautagebücher und alle Rechnungen, leider scheint die genaue Zusammensetzung des Betons nicht auf.
Viele Grüße
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sollte dies tatsächlich technisch umsetzbar
gewesen sein (was ich ernsthaft bezweifel), bleibt mein P.S. ;) -
anzünden
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Eindeutig Schaum und brennbar
.. sind die Kügelchen. Mit dem Feuerzeug angezündet brennen sie ebenso wie EPS sofort tropfend ab. Zum Thema Änderung: Natürlich weiß ich auch, dass man solch einen Aufbau ändern sollte, aber so einfach ist es nicht. Wir haben nicht eben mal mehrere 10000 € übrig. Ist ein 160 qm Haus das leider innen isoliert wurde. Aufbau ist- Gipskartonplatte
- Flächig aufgebrachter Kleber (Dampfsperre)
- EPS 4 cm
- Flächig aufgebrachter Kleber (auch sperrend)
- "styroporversetzter" Beton 10 cm
- Thermoputz 4 cm
Nach 10 Jahren Nutzung der Innenisolierung gibt es bisher keinerlei Feuchteschäden. Trotzdem traue ich der Sache nicht. Laut Rechnung ist zu erwarten, dass Feuchtigkeit im Beton am Übergang EPS/Beton (Verklebung) kondensiert. Ich werde mal einen Bauphysiker zu Rate ziehen.
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Bauphysiker
- Bei den Dampfsperren sind selten die "ungestörten" Flächen das Problem, sondern Schad- oder Fehlstellen oder schlecht ausgeführte Details z. B. an Übergängen. Wenn der Kleber nicht mehrlagig wie z. B. eine Dickbeschichtung ausgeführt wurde, hab ich die Befürchtung, das es Lücken gibt. Ebenso sind die Anschlüsse, Einbauten usw. kritisch zu betrachten.
- Man kann Dämmwerte von Bestandsbauteilen auch messtechnisch ermitteln bzw. prüfen. Dies sollte der Bauphysiker auch hinbekommen.
- Bei der Wandstärke gehe ich von Fertigteilen aus. Wenn der Regelaufbau schon "grenzwertig ist" sollte man auch Bauteilfugen, Wärmebrücken usw. genauer betrachten. Bei Fertigteilen sind manchmal auch über die Hersteller weitere Infos zu deren Systemen ermittelbar.
- Wenn die Grundkonstruktion nicht geändert werden soll / kann, kann man auch durch eine feuchtegeregelte Lüftung die Gefahr von Tauwasser reduzieren.