Fermacell und Regen
BAU-Forum: Baustoffe
Fermacell und Regen
Hallo Forum, letzte Woche fegte bei uns in der Gegend ein ordentlicher Sturm und der hat in der Nacht unsere abgedeckten Fermacellplatten freigelegt. Anschließend regnete es ca. 24 Stunden auf diese Platten, ehe wir es bemerkten. Nächste Woche kommt die Trockenbaufirma und wird bei uns die Installationswand mit diesen Fermacellplatten verkleiden wollen. Können die Platten verarbeitet werden? oder muss die Baufirma neue Platten bereitstellen? Vielen Dank im Voraus für die Antworten. Gruß Tom
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Luft ran!
Laut Hersteller sollten die Platten überhaupt nicht oder nur sehr kurzfristig draußen lagern.
Wenn es aber nicht anders geht, sollen sie gut vor jeder Art von Feuchtigkeit geschützt werden.
Soweit die Theorie.
Auch bei uns war es so, dass wir einige Paletten mit fermacell-Platten draßen stehen lassen mussten, einfach weil wir zunächst nur ein paar brauchten, aber aus Kostengründen (Angebotspreis!) den ganzen Schwung auf einmal vom Lieferanten abrufen mussten.
Also gut mit einer Plane abgedeckt, sogar etwa zeltartig, damit Regen besser abläuft.
Nur mit der Zeit bekam die Plane mehr und mehr Löcher, ich kam mit dem Flicken gar nicht mehr nach.
Kurz: Regnet es mal auf eine Palette, perlt das Wasser zunächst prima ab. Nach dem Regen abgewischt, fertig.
Bei so einer langen Einwirkungsdauer wie bei Ihnen ist aber davon auszugehen, dass zu mindestens die oberste Platte auf jeder Palette tüchtig nass ist. Tragen Sie jede oberste Platte pro Palette (und auch die zwei darunter) in's Haus, legen Sie sie dort einzeln plan auf Hölzer und lassen sie trocknen.
Vorsichtig, in diesem Zustand brechen die Platte leicht!
Für die anderen Platten, die dann noch draußen sind: Wieder gut abdecken, sodass von allem (!) Seiten gut Luft dran kann.
Wahrscheinlich sollten Sie zu dem Zweck am besten auch die Folie entfernen, die meist um die Paletten gewickelt ist. Denn alle Kanten aller Platten haben auch ihr Maß an Feuchte gezogen.
Am besten sollten alle Platten viele Tage Zeit haben, um vor der Verarbeitung im Haus trocken zu können. Aber das ist wohl nicht machbar.
Probleme:
Beim Schrauben oder Klammern zerbröseln die Platten eher.
Leichtes Schwinden, wenn sie später an der Wand trocknen.
ggf. leichte Dunkelfärbung.
Was anderes: Strenggenommen hat derjenige, der die Platten liefern lassen hat und verarbeiten will, darauf aufzupassen. Dürfte bei Ihnen der Trockenbauer sein.
Den sollten sie mal auf die Problematik und eventuelle Folgeschäden (Rissbildung durch "Schwund an der Wand") ansprechen. Er hat sicher auch keine Lust, alles innen verbaute nachher wieder wegzureißen, wenn es Probleme damit gibt.
Wenn die Platten eine deutliche Dunkelfärbung zeigen, oder an den Kanten feuhct und bröselig sind, sollten sie besser nicht benutzt werden.
Bei uns habe ich halt auf eigene Gefahr gehandelt und die Platten selber vearbeitet (Eigenleistung), somit war die Ausgangssituation eine andere als bei Ihnen.
Keine Rechtsberatung, bin Laie mit etwas fermacell-Erfahrung.