Wärmeverlust und feuchte Wände durch Risse in Dampfsperre?
BAU-Forum: Bauphysik

Wärmeverlust und feuchte Wände durch Risse in Dampfsperre?

Ich habe folgendes Problem:
Im Dezember fand die Bauabnahme für meinen Bungalow statt. (Es handelte sich um eine Art schlüsselfertiges Bauen.) Wetterbedingt konnte der Außenputz bis dahin noch nicht aufgebracht werden.
Die Mauern sind aus Kalksandstein.
Unmittelbar nach der Abnahme, als der von mir selbst beauftragte Maler anfing, stellte sich heraus, dass die von ihm aufgetragene Grundierung an den Wänden nicht trocknete. Ich war davon ausgegangen, dass die Malerarbeiten in einer Woche durch sein würden, tatsächlich zogen sich diese wegen der feuchten Wände bis in die zweite Januarhälfte hinein. Es war einfach nur Warten aufs Trocknen angesagt.
In dieser Zeit hatte ich schon die Vermutung, dass mit der Heizung etwas nicht stimmt und dies auch so bemängelt. Ich wurde erst hingehalten mit Sprüchen wie "Kalksandstein trocknet eben länger". Letztlich habe ich vier Bautrockner reingestellt, sodass es doch weitergehen konnte. (Ich musste Ende Januar aus meiner Wohnung raus, deshalb hatte ich Druck.)
Nach Einzug stellte ich aber fest, dass immer noch irgendetwas nicht stimmte. Zunächst dachte ich, dass es mit der Heizanlage zusammen hängt (bin absoluter Laie). Die Räume wurden nicht warm, selbst wenn ich die Heizungen voll aufdrehte. Mehr als 20 Grad habe ich bei Außentemperaturen von minus 10 Grad nicht erreicht. Je wärmer es draußen wurde, desto entspannter wurde die Heizsituation, sodass ich schließlich 21 Grad erreichte, aber auch nur bei voll aufgedrehter Heizung im Wohnzimmer. Das kam mir doch alles recht seltsam vor.
Auf mein Drängeln hin erschien im Februar immerhin ein Vertreter der Heizungsfirma und änderte etwas an den Einstellungen der Fernwärmestation. Dies änderte aber rein gar nicht an der Situation.
Zwischenzeitlich hatte ich mich natürlich informiert und erfahren, dass keineswegs nur eine defekte Heizung Ursache dafür sein kann, dass Räume nicht richtig warm werden. So bin ich also auf den Dachboden gestiegen und habe mir die Dämmung dort oben einmal angesehen.
Laut Bauantrag ist der Aufbau: Holzbalkendecke mit Mineralwolldämmung, Dampfsperre, Rigipsverkl. auf Sparschalung. Nun habe ich dort oben auch Kabel entdeckt, die durch die blaue Folie (das ist wohl die Dampfsperre) geführt sind, aber da ist nichts abgedichtet oder so, im Gegenteil. Es sind rundum teilweise relativ große Risse. Diese Folie ist also überhaupt nicht dicht. Kann dies die Ursache dafür sein, dass die Räume nicht richtig warm werden? Dass also Wärme sofort wieder verloren geht?
  • Name:
  • Bauer
  1. Man könnte also sagen ...

    Man könnte also sagen das Ganze ist nicht luftdicht. Und dann wär noch spannend zu wissen, ob die Quantität überhaupt EnEVAbk.-konform ist.
    Fazit: Gutachter besorgen, Mängel anzeigen, RA aufsuchen, das ganze Programm. Und der RA erzählt auch, wie das alles auszusehen hat.
  2. Und das alles nur ...

    Und das alles nur weil die Dampfsperre nicht ganz dicht war bzw. Risse/Löcher hat? Diese Folie geht doch über den ganzen 108 m² Dachboden. Ist bei so einer Konstruktion nicht zwangsläufig damit zu rechnen, dass irgendwo etwas reißt?
  3. muss nicht zusammenhängen

    Foto von Martin Kempf

    sicher ist eine durchlöcherte Dampfsperre ein gravierender Mangel. Mein Bauchgefühl meint aber, dass dies nicht der alleinige Grund dafür sein kann, dass die Butze nicht warm wurde. Vielleicht einer, eher unter ferner liefen ...
  4. Das Hauptproblem ist ...

    Das Hauptproblem ist dass die feuchtwarme Luft aufsteigt, dort durch die Ritzen in die Dämmung geht und Dir die Bude unterm Ar ... weggammelt. Und wer so arbeitet, da möcht ich nicht wissen, was da bei genauerer Betrachtungsweise herasukommt ...
  5. Habe ich denn ...

    Habe ich denn jetzt überhaupt noch eine Chance, dass ich nicht auf dem Schaden hocken bleibe? Immerhin habe ich die Abnahme gemacht. Ist es normal, dass man bei einer Bauabnahme auf den Dachboden steigt und unter die Mineralfasermatten guckt? Kann ich mir nicht vorstellen. Es war, wie gesagt, schlüsselfertiges Bauen, die Baufirma hatte "die komplette Bauleitung" laut Vertrag. Darauf habe ich mich schon verlassen. Muss ich jetzt beweisen, dass der Mangel schon da war? Wie soll ich das denn bitteschön machen?
  6. Richtwerte

    Gibt es denn Richtwerte, welche Temperaturen erreicht werden sollten? Sollte man nicht auch über übliche Raumtemperaturen hinausgehend zumindest die Möglichkeit haben, mehr zu heizen (z.B. bei Krankheit oder wenn ein kleines Kind im Haushalt lebt)?
    Ließe sich durch Abdichten der Löcher/Risse bereits höhere Temperaturen erreichen?
  7. Sie sind Baulaie

    ... kaufen Sie sich Sachverstand ein und vertauen Sie darauf. Es bringt wenig, wenn wir Ihnen hier die gesamte Bauphysik nebst EnEVAbk. versuchen zu erklären.
    Das Elend muss sich mal jemand vor Ort anschauen, was leider erstmal Ihr Geld kostet, aber Ihnen letztlich weiterhilft, evtl. vorhandene Mängel zu formulieren und eine fachgerechte Mängelbeseitigung durchzusetzen.
    • Wie von Kollegen schon empfohlen:

    SUCHEN SIE sich EINEN SACHVERTÄNDIGEN FÜR EINEN ersten BERATUNGSTERMIN VOR Ort!


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