Innendämmung vorhanden+Außendämmung zusätzlich
BAU-Forum: Bauphysik

Innendämmung vorhanden+Außendämmung zusätzlich

Hallo!
Unser Wohnhaus, gebaut 1970, hat eine Innendämmung auf Gitterziegel-Außenwänden, die aus einer 3 cm starken Platte bestehend aus Rigips, Dampfsperre, Styropor besteht. Diese Platten sind stumpf gestoßen und damit ist gewiss auch die Dampfbremse nicht voll wirksam.
Jetzt steht bei uns ein neuer Außenputz an, wegen Risse und Änderungen von Fenstern. Wir haben da natürlich auch eine Außendämmung in unsere Überlegungen mit einbezogen. Fakt ist aber, die Innendämmung muss bleiben, da die Räume alle unversehrt bleiben müssen.
Innen+Außendämmung? Gefährlich wegen Tauwasserbildung?
Eine von mir durchgeführte Tauwasserberechnung hat ergeben, dass zwar Tauwasser anfällt, aber in der Verdunstungsperiode wieder verdunstet. Außerdem ist es schwierig die genauen bauphysikalischen Daten der Bauteile einzugeben, da man nicht hundertpro weiß was damals verarbeitet wurde.
Wer kann uns da Auskunft geben, ob man da definitiv die Finger davon lassen sollte?
Gruß
  • Name:
  • Stefanie Gernand
  1. Zusätzliche Außendämmung bei vorhandener Innendämmung

    Hallo Stefanie,
    ich nehme mal an das Sie selber vom Fach sind, oder?
    Jedenfalls lässt die selber durchgeführte Dampfdiffusionsberechnung (Tauwasserberechnung) hierauf schließen. Für welchen Bautenstand (alt oder neu) ergibt diese Berechnung einen Tauwasserausfall und in welcher Bauteilschicht findet dieser statt. Haben Sie die Dampfsperre der Innendämmung berücksichtigt oder nicht? Falls nein, ergibt sich auf jeden Fall ein Tauwasserausfall zwischen Innendämmung und Mauerwerk. Die mögliche Außendämmung hat hiermit nichts zu tun und bewirkt keinen zusätzlichen Tauwasserausfall. Im Gegenteil, durch die Anhebung der Wandoberflächentemmperatur hinter der Innendämmung auf ca. +11 °C (grob geschätzt, bei -10 °C Außen und +20 °C Innen ) verringert diese den Tauwasserausfall bei fehlen oder Nichtfunktion der Dampfsperre.
  2. Zement mal ...

    Herr Volquardts!
    Sie wissen weder um Lage noch Menge des Tauwasserausfalls und schon gar nichts über das geplante Dämmmaterial, aber schreiben munter, die Dämmung hätte keinen negativen Einfluss.
    AUTSCH :-((.
    @ Fragestellerin
    Tauwasserberechnung nach Glaser ist das eine, deren Bewertung etwas anderes.

    1) Kann man bei Altbauten nur mit wahrscheinlichen Baustoffwerten arbeiten, hat also gewisse Schwankungsbreiten, wenn nicht aufwendige Proben gezogen werden.

    2) Wo fällt das Tauwasser aus, in welcher Menge und wieviel verdunstet im Sommer?

    3) Wurden  -  mögliche  -  Wärmebrücken und insbesondere Fensterleibungen betrachtet?

    4) Wie sieht der geplante Aufbau außen aus, kann hieran noch variiert werden?

    5) Liegen besonders empfindliche Räume (Schlafen, Bad etc.) in den zu dämmenden Bereichen?

    6) Die Dampfbremse  -  ich vermute Alukaschierung?  -  ist nicht ohne weiteres in die Berechnung einzubeziehen, da der Zustand nicht bekannt ist und die Fugen sicher undicht sind.

    7) Verlaufen Leitungen hinter/in der Innendämmung, die in die Räume geführt sind? (Steckdosen/Heizleitungen)

    8) Wurde die Glaserberechnung mal nicht nach DINAbk., sondern nach örtlichen Gegebenheiten durchgeführt?

  3. AW: Zusätzliche Außendämmung bei vorhandener Innendämmung

    Hallo Herr Volquardsen!
    Vielen Dank für Ihre Antwort! Ich selber bin Bauzeichnerin bzw. -technikerin und berechne gelegentlich U-Werte von Außenbauteilen und Energiebilanzen für Wohnhäuser. Nur die Berechnung von Tauwasser habe ich für unser Privat-Wohnhaus erstmals durchgeführt und ist für mich Neuland.
    Leider habe ich gestern Abend festgestellt, dass die Daten wegen PC-Wechsel nicht mehr im PC sind und ich mir die Ausdrucke erst einmal wieder holen muss um näher drauf eingehen zu können.
    Auf jeden Fall habe ich vier Fälle der Außenwand berechnet: Bestand mit funktionierender Dampfbremse, Bestand ohne Dampfbremse und diese beiden mit zusätzlicher Außendämmung.
    Ich werde mich am Wochenende damit beschäftigen und wäre dankbar wenn ich mich an dieser Stelle hier nochmal melden kann. Für Fragen oder Lösung von Verständnisprobleme.
    Danke!
    Gruß
    Steffanie Gernand
  4. AW: Zusätzliche Außendämmung bei vorhandener Innendämmung

    Da fiel der Zeitpunkt meiner Antwort mit einer Neuen von Herrn Dühlmeyer zu meinem Beitrag zusammen!
    Ich melde mich am Montag mit den Antworten hier im Forum und hoffe auf Ihre Hilfe.
    Bis dann
    Gruß
    Stefanie Gernand
  5. Zusätzliche Außendämmung bei vorhandener Innendämmung

    Sehr geehrter Herr Dühlmeyer,
    laut Fragestellerin haben wir eine Innendämmung mit nicht funktioniernder Dampfsperre. Somit fällt Tauwasser hinter der Dämmung an der sehr kalten Wandoberfläche an. Ich denke, wir sind uns einig, das dann eine zusätzliche Außendämmung den jetzigen Zustand nicht verschechtert, sondern verbessert. Trotzdem wird sie den Tauwasserausfall bei Nichtfunktion der Dampfsperre nicht verhindern können. Es ging um die grundsätzliche Fragestellung.
  6. Hallo Ein Teilstück der Innendämmung ist ausgebaut worden ...

    Hallo!
    Ein Teilstück der Innendämmung ist ausgebaut worden und die angebliche Dampfbremse ist in der Tat ein Witz. Es sieht aus wie aufgesprühter Lack auf der Gipskartonplatte.
    Daher ist diese in meinen jetzigen Berechnungen nicht mehr angesetzt worden.
    Ich habe mir die Berechnungen dann nochmal genauer angesehen. Bei der jetzigen Außenwand mit Innendämmung fällt Tauwasser im Bereich der ganzen Außenwand an. (Tauperiode 0,21 kg/m², Verdunstungsperiode 0,56 kg/m²).
    Bei Einbau einer 8 cm oder auch 6 cm Außendämmung aus EPS Dämmplatten WLG 040 verschiebt sich der Tauwasserausfall zur Stelle zwischen Außenputz und Dämmung (Tauperiode ca. 0,10 kg/m², Verdunstungsperiode ca. 0,81 kg/m²).
    Es alle Zimmer an der Außenwand (Bad ebenso wie Schlafzimmer)
    Die Fenster- und Türlaibungen (Fensterlaibungen, Türlaibungen) sind weder innen gedämmt noch können sie außen gedämmt werden, da die Blendrahmenbreite der erst vor 5 Jahren eingebauten Fenster nicht ausreicht.
    Ergibt dies ein gravierendes Problem?
    Was ist mit dem Putz muss man da was besonderes beachten, damit es keine Flecken wegen dem Tauwasseranfall gibt?
    Gruß Gernand
  7. Re. Innendämmung ohne Dampfsperre

    Hallo Frau Gernand,
    laut Ihren Berechnungen fällt Tauwasser bei der jetzigen Konstruktion (Innendämmung ohne Berücksichtigung der Dampfsperre) im Bereich der ganzen Außenwand in Höhe von 0,21 kg/m² an. Was bedeutet Bereich? Meinen Sie die Ebene zwischen Innendämmung und Wand? Wie sieht es in der Praxis aus, Sie schreiben die vorhandene Dampfsperre währe ein Witz? Gibt es bereits Schäden, etwa Schimmel hinter der Innendämmung? Auch scheint mir die Menge der errechneten Tauwassermenge als zu gering. Woraus bestehen die Außenwände und wie stark sind diese (Gitterziegel= Poroton? , Lambda?)
    Zur Berechnung mit Außendämmung, 6,0 bzw. 8,0 cm. Sind Sie sicher, dass es dann nur eine Kondensationsebene zwischen Außenputz und Dämmung gibt? Die anfallende (rechnerische) Kondenswassermenge dürfte bei 6,0 oder 8,0 cm Außendämmung auch nicht gleich groß sein.
    Wenn Sie die Fensterlaibungen nicht dämmen können entstehen Wärmebrücken. Wärmebrücken bedingen einen erhöhten Wärmedurchgang gegenüber der normalen Wandfläche.
    Gerade bei hochwärmegedämmten Konstruktionen können diese Bereiche zu Schäden infolge Oberflächenkondensat führen.
    Das mit dem Putz habe ich nicht verstanden. Wo soll es Flecken geben?
    Wie Sie sehen ist Ihr Vorhaben nicht ganz unproblematisch, ich empfehle Ihnen daher die Einschaltung eines Bauingenieurs oder Architekten vor Ort, der alle aufgeworfenen Fragestellungen, auch die von Herrn Dühlmeyer, überprüft. -

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