"Ziegelphysiker" richten ihre Segel nach Windrichtungsänderung neu aus
BAU-Forum: Bauphysik

"Ziegelphysiker" richten ihre Segel nach Windrichtungsänderung neu aus

Auf Fischers Homepage kann man jetzt  -  oh Wunder- allerlei "Neues" zur Temperaturleitfähigkeit nachlesen:
Zitat Anfang: Und:
Im Standardwerk der Bauphysik "Schall, Wärme, Feuchte", Bauverlag Wiesbaden und Berlin, verfasst von Karl Gösele, langjähriger Leiter des Instituts für Bauphysik in Stuttgart, und Schüle, Abteilungsleiter im Institut, wird im Kapitel "Instationäre Verhältnisse" unterschieden zwischen
der Wärmeleitfähigkeit gr. l (ambda) und der
Temperaturleitfähigkeit a,
die neben der Wärmeleitfähigkeit lambda eben auch die spezifische Wärmekapazität c und das Raumgewicht gr. r (ho) enthält. Zur Erläuterung der Temperaturleitfähigkeit ist dort zu lesen:
"Eine Temperaturänderung pflanzt sich in einem Stoff umso schneller fort, je größer der Wert a ist".
Dies ist der entscheidende Punkt, der zu den obigen Messergebnissen führt. Deshalb findet man bei Gösele/Schüle auch den Satz:
"Beim Anheizen oder Auskühlen von Räumen oder bei Sonnenstrahlung zu einem Bauteil, schnellen Änderungen der Lufttemperaturen zu beiden Seiten von Bauteilen usw. treten Temperaturänderungen und Änderungen von Wärmeströmen auf, die durch die Werte 1/L (ambda) (Wärmedurchlasswiderstand) und k (Wärmedurchgangskoeffizient) nicht erfasst werden".
Das k-wertige Fraunhofer-Institut bekommt bei seinen Messungen sogar heraus, dass sonnenbeschienene Südwände energetisch schlechter sind, als schattige Nordwände. Die Wirklichkeit am Bau wird also bis zum letzten Winkel ausgeblendet, um Falschkonstruktionen zu puschen. So wird sogar ein k zum U.
Da bei dem Lichtenfelser Experiment lediglich Temperaturen und die unterschiedlichen Temperaturveränderungen gemessen wurden, kommt hier ausschließlich die Temperaturleitfähigkeit zum Tragen  -  also auch die Speicherkomponenten c und rho. Es ist einleuchtend, dass bei der Erwärmung eines Materials die vorhandene Speicherkapazität eine Rolle spielen muss. Speicherfähiges Material schluckt bei einer Temperaturerhöhung zunächst einmal Wärme weg, ehe nachfolgende Wärme weitergegeben und damit die Temperatur angehoben wird. So kommt es, dass speicherfähiges Material (Holz, Holzfaserplatte und Ziegel) langsamere Temperaturveränderungen, dagegen nichtspeicherfähiges Material (Mineralwolle und Polystyrol) schnelle Temperaturveränderungen nach sich ziehen. Deshalb ist auch die Temperaturstabilität eines Baustoffes wichtig, denn für den Menschen sind hohe Temperaturen im Raum unangenehm; eine "Wärmestabilität" dagegen gibt es nicht. Insofern ist das Messen von Temperaturen der entscheidende Part für die Beurteilung der Behaglichkeit und des Energieverlustes durch eine Baukonstruktion.
Waren denn die alten Low-Tech-Bauheinis wirklich so blöd, als sie Bohlenstuben, ausgetäfelte Gemache, Fachwerk-, Block- und Mauerwerksbau mit hocheffizienten Strahlungsheizsystemen und "manuell" öffenbaren Fassadenverschlüssen (vulgo: Fenster) kombinierten, um bei kalten Wintern und heißen Sommern angenehm temperiert rumzukuscheln, dabei allerlei Frühlingsweisen und Minneliedlein auf Lauten herumzupften sowie für ausreichenden Nachschub bei vielen passenden und unpassenden Gelegenheiten  -  nicht nur in englischen Wäschekammern  -  sorgten? Na eben. Erst der moderne Waschdepp goß sein teuer erwärmtes Badewasser in dürftige Blechwannen. Die historische Variante sah dafür den Vollöko-Energiespar-Massiv-Holzzuber vor. Eben teuflisch schlau, so ein alter Klimaschützer.
Da er nichts von DINAbk., von EnEVAbk. und sonstiger "Bauhysik" wusste, war ihm eben die Wahrheit am Bau wohl bekannt. Sie wird z.B. in dieser bemerkenswerten Grafik  -  "Bild 1" aus der Ossi-TGL 26760/07  -  "Heizlast von Bauwerken" deutlich: Zitat Ende.
Nur leider bemisst sich die Heizkostenrechnung nicht nach der Temperatur, sondern nach dem Energieverbrauch d.h. der "Wärme" Deshalb spart auch Dämmung Heizkosten und Speicher nicht.
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  1. Und bei unserem bösen Haus -

    mit Mineralwolle gedämmt  -  haben wir trotz Nachtfrost und ohne Nachheizung morgens noch 22 °C. Komisch, dass nur 1 °C nächtens verschwinden. Das hält sich einfach nur an die blöde DINAbk. und die reguläre Bauphysik. Sowas aber auch.
  2. Von den 100 % Nachhilfeunterricht, den die Ziegelphysiker hier in BAU.DE

    seit mehreren Monaten bzgl. "Lichtenfelser Experiment" und Temperaturleitfähigkeit beziehen, sind doch immerhin schon 5 % hängen geblieben. Das ist doch eigentlich recht erfreulich!
    Obwohl! Genau betrachtet haben die Ziegelphysiker ja schon unverhältnismäßig viel Zuwendung und Zeit zum Verstehen dieses recht trivialen Sachverhalts benötigt. Aber hier darf man wohl nicht all zu ungeduldig sein.
    Denn nach ihrem Leitspruch "Habe Mut, Dich Deines Verstandes ohne fremde Leitung zu bedienen! " sind Ziegelphysikern ja folgende zwei Dinge besonders wichtig: Mut und Verstand.
    Und an Mut mangelt es ihnen bestimmt nicht!
  3. Und liefern selbst den Beweis der Unwirksamkeit von Speichermasse

    für den Heizenergieverbrauch mit.
    In dem, dem zitierten Text folgenden Bild wird der "AbsorptionsWert" in Abhängigkeit von Oberfläche und k-Wert dargestellt. Je dunkler die Oberfläche und je schlechter der K-Wert, desto mehr Sonnenwärme gelangt ins Innere. Genau das stimmt. Man kann die Wärmeströme von innen nach außen (durch die Temperaturdifferenz und den k-Wert bestimmt) und von außen nach innen (durch den "Absorptionsgrad" und den k-Wert bestimmt) ja rechnerisch einfach überlagern. Damit wird aber selbst bewiesen, dass die Speicherfähigkeit keinen Einfluss auf die Nutzung der Sonneneinstrahlung hat, denn die kommt im Diagramm nicht vor und das Diagramm wäre sonst falsch. In der Tat hängen beide (überlagert gedachte) Wärmeströme vom k-Wert ab. (Herr Lange hatte das schon vor einiger Zeit berechnet, dass beide Energieteilströme im selben Verhältnis vom k-Wert beeinflusst werden.
    Aber erkennt man jetzt nicht sofort, wie dumm die anschließende Schlussfolgerung ist? Was ist denn das Ziel, Viel Heizenergie aufwenden zu müssen um etwas mehr Sonnenwärme nutzen zu können. Nein! Wenn ich gut dämme und wenig Heizwärme brauche, kann ich zwar weniger Sonnenenergie nutzen, aber brauche trotzdem deutlich weniger Heizwärme. So wie beim Rabattmarkenheft, da spare ich auch umso mehr, je mehr Geld ich ausgebe ... Oder beim Telefonieren ... Je mehr ich telefoniere, desto mehr spare ich ...
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  4. mein Leichtbauporotonziegelbau mit 12 cm WDVS

    kühlt nachts bei leichten Minusgraden außen und ebenfalls OHNE Nachtheizung ebenfalls nur von 21 auf knapp unter 20 Grad ab ...
    Und nun? Was sagen die Vertreter der "Speichermassenbauten ohne Wärmedämmung" denn dazu?
  5. Tja so ist das

    Die Zeitkonstante (ersten Grades) ist halt R*C, d.h. Dämmung wirkt bei der Amplitudendämpfung genauso gut wie Speichermasse. Beides wirkt halt zusammen. Und für den Energieverbrauch ist die Speichermasse unwerheblich.
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    • Energiesparer
  6. Tja, so ist das

    die Ziegelphysiker haben sich bisher noch nicht ein einziges Mal qualifiziert zu solchen Fragen/Feststellungen geäußert. Immer, wenn sich irgendetwas Aufgrund einfachster Messungen zeigt, was den U-Wert unterstützt, gibt es entweder überhaupt keinen Kommentar oder etwas Belangloses, was nichts mit der Fragestellung zu tun hat. Ebenso bei Angeboten, mal bei einer Zufriedenheitsbefragung mitzuwirken, gibt es keine Rückmeldung. Auch bei Nachfragen zu den Energieverbräuchen eigener Häuser erhält man  -  wer hätte es gedacht  -  nichts.
    Was kann man daraus schließen?
    1. Ziegelphysiker lesen nur das, was sie wollen. Man kann ja auch keinem vorschreiben, auf alles zu Antworten.
    2. Ziegelphysiker können dazu nichts schreiben, da die Antwort ihre ganze "Theorie" durcheinanderbrächte.
    3. Ziegelphysiker wollen dazu nichts schreiben, da die Wirksamkeit des U-Wertes damit bestätigt würde.
    usw. usf Irgendwann wirkt das Ganze doch schon recht belustigend. Ich finde, wir sollten mal eine Übersicht über alle nicht beantworteten Fragen machen.
  7. Begrifflichkeiten von vorgestern

    Auch wenn es nebensächlich ist: Nicht das "Gewicht" sondern die "Masse" ist für die Wärmespeicherung verantwortlich. Deshalb ist rho auch die "Dichte" und nicht ein "Raumgewicht". Das hinge nämlich von der Erdanziehung ab und man nannte das früher auch "Wichte"  -  dann aber im physikalisch korrekten Sinne. Aber wenn man alte Schinken zitiert, sei das verziehen. Inhaltlich wird der dadurch nicht schlechter oder gar falsch, aber die "neuen" Begrifflichkeiten sind ja nicht ganz ohne Grund eingeführt worden.
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    • Energiesparer
  8. Zu dumm: Selbst die Ziegelindustrie, einst heftigste Befürworterin der Ziegelphysik,

    wendet sich mittlerweile von den Ziegelphysikern ab. Dort ist die Lerngeschwindigkeit umsatzbedingt offensichtlich sehr viel höher als bei den Ziegelphysikern. Denn bereits vor Jahren hat man bemerkt, dass man mit Ziegelphysik die heutigen naturwissenschaftlich besser ausgebildeten Architekten nicht mehr für dumm verkaufen kann.
    Auf der unten angegebenen Homepage (ausgerechnet von Herrn Fischer!) wird aus einem Schreiben des technischen Geschäftsführers der Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel, Michael Gierga, Datum 25.05.2000, an einen Bauberater eines Ziegelwerkes zitiert (Begriff "Ziegelphysik" suchen): "Seit mehr als 5 Jahren arbeiten wir in der Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel intensiv daran, die Ziegelphysik zu Grabe zu tragen, damit der Mauerziegel überleben kann. " Die Ziegelphysiker haben offensichtlich immer noch nicht bemerkt, dass sie 15 Jahre lang als nützliche Idioten missbraucht wurden.

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