Abdichtung Bauteilanschluss auf ungedichteter WU-Betondeckenplatte
BAU-Forum: Balkon und Terrasse

Abdichtung Bauteilanschluss auf ungedichteter WU-Betondeckenplatte

Ich bitte um Hilfe zu einem Dichtungsproblem.
Vorgesehen ist die Errichtung eines Pardecks mit einem begrünten Flachdach. Das Dach soll als WU-Betonplatte errichtet werden. Eine zusätzliche oberseitige Dichtung ist nicht vorgesehen.
Da auf diesem Flachdach Wintergeärten an ein bestehendes Gebäude Gebäude gebaut werden sollen, ist eine Anschlussdichtung Fassade Wintergarten  -  Deckenplatten erforderlich. Sofern diese Dichtung aus einer Bitumenschweißbahn hergestellt wird, wie breit muss der Kontaktstreifen auf der WU-Betonplatte sein? Entspricht eine solche Ausführungsform den anerkannten Reageln der Technik?
Grüße von M. Pilz
  • Name:
  • Martin Pilz
  1. WU-Beton ist nicht wasserdicht

    Hallo Herr Pilz,
    warum wollen Sie ein solches Risiko eingehen und das Parkdeck ohne Abdichtung gestalten?
    Auch wird hier der Deckenplatte der Tiefgarage "zugemutet", Lasten zu tragen und gleichzeitig die Dichtfunktion zu übernehmen.
    Das kann nur "in die Hose" gehen.
    Bei Ihrer Entscheidung müssen Sie wissen, dass eine 30 cm dicke Betonplatte aus üblichem WU-Beton bei außen anstehendem Wasser etwa 10 bis 20 g Wasser je m² (ca. 1 Schnapsglas) in 24 Stunden durchtreten lässt! (E. Cziesielski, Techn. Akademie Esslingen, 1992. Auch sind bei der Betonherstellung und der Betonverarbeitung der Einbau von Fehlstellen nicht auszuschließen. Eine weitere Problematik ist die Entstehung von Rissen in der Betondecke, bedingt durch Bauteilzwängungen, unterschiedliche Betonzusammensetzung und die Baustellenbedingungen beim Einbau (Wetter).
    Da in der darunter liegenden Tiefgarage hochwertige Güter, nämlich Autos, geparkt werden, empfehle ich Ihnen hier unbedingt eine Abdichtung mittels Bitumenschweißbahnen zu planen und einzubauen.
    Viel Erfolg!
  2. lesen hilft ..

    fachregeln für die Abdichtung von parkdecks (DINAbk. 1045, dafstb. 525,526) und
    sekundärliteratur  -  das läuft auf WU + os11-System raus.
    Fugenausbildung dito: zugel. fugenbandsysteme (betonseits) + hochzug am Wintergarten.
    wenn die Wiga-Sohle komplett bituminiert wird, wird es konstr. einfacher,
    besser, sicherer  -  und auch noch günstiger, als ein ganzes parkdeck abzuschweißen ;-))
  3. @Herr Sollacher

    Natürlich hilft auch lesen, aber es nutzt nichts!
    Ich weiß sehr wohl, dass wir eigentlich nur gute Normen und Baustoffe haben, aber wie heißt noch der Slogan der Betonindustrie? ... "Es kommt drauf an, was man draus macht".
    Außerdem ist es völlig Wurscht, wie SIE Ihr Parkdeck dicht machen.
    Dem Fragesteller ist auf jeden Fall geholfen, wenn er in puncto Abdichtung nur auf Sicherheit bedacht ist.
    Ich habe in meinem "Fundus" 4 (VIER) Fälle von Schäden, wo geglaubt wurde, eine WU-Betondecke sei dicht ohne zusätzliche Abdichtungen.
    Also, viel Glück!
  4. klare Sache

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    hier hilft nur der Blick in die DINAbk. 18195-5 bei "intensiv" begrünten Dächern.
    Alternativ die Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks.
    Alles andere ist außerhalb jeglicher Regelwerke und explizit zu vereinbaren. Für Pfusch gibt es aber keinen Freibrief. Nur ein Streifen einer Abdichtung vor den Anschlüssen geht nicht. Beton ist immer mind. 35 mm hinterläufig. Auch wenn eine Press- oder Klemmschiene (Pressschiene, Klemmschiene) verwendet würde, das Wasser dringt immer unter die Abdichtung und wird sie lösen.
    Hier hilft nur das Bauteil bis zu der Stelle abzudichten, an der eine Trennfuge oder ähnliches den kontrollierten Wasserabfluss übernimmt, sodass das Bauteil/die Dachfläche für sich allein steht.
    Grüße
    Stefan Ibold
  5. Herr rudolf ..

    ich bin mir sicher, dieser Fragesteller ist fachlich nicht völlig unbeleckt
    und mehr an kollegialem Austausch als Selbstdarstellung interessiert.
    natürlich kann ein öbuvAbk. SV alles auch weit außerhalb seines gewerkes
    beurteilen. wie  -  das liest der Fachmann in ihren Zeilen ;-)
  6. Flachdachrichtlinien

    Hallo Herr Pilz,
    davon ausgehend (nach dem Kommentar des Koll. Sollacher) dass Sie "wissen, wo der Hammer hängt", also vom Fach sind, dann lesen Sie doch auch mal die "Flachdachrichtlinien" (wie der Koll. Ibold das auch schon empfohlen hat).
    Da steht u.a. auch drin, dass ... "auf Dachflächen, die zur Begrünung oder Bepflanzung vorgesehen sind, ist Aufgrund der mechanischen Beanspruchung eine hochwertige Abdichtung erforderlich. " Der Hinweis von Herr Ibold auf die DINAbk. 18195-5 ist jedoch so nicht richtig, weil diese Norm für die nicht genutzten Dachflächen und für extensiv begrünte Dachflächen gerade NICHT gilt!
    Also, machen Sie was draus!
  7. Kristallkugel?

    Foto von Stefan Ibold

    Woher, Herr Rudolf, wissen Sie, dass die Fläche nicht intensiv begrünt werden soll?
    Genau deshalb hatte ich die DINAbk. 18195-5 angeführt, weil sie dort nämlich gilt.
    Ansonsten die DIN 18531 oder die Flachdachrichtlinien, die jweils für den Bereich der extensiven Begrünung zuständig sind.
    Insofern war/ist mein Hinweis durchaus richtig.
    Stefan Ibold

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