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Altbau ohne Außendämmung mit Energiepasswert 60- wie ist das möglich?
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Altbau ohne Außendämmung mit Energiepasswert 60- wie ist das möglich?

Uli
Vorbemerkung
zwei Beiträge weiter unten habe ich ja selber Rat gesucht wegen unserer in Eigenleistung an unserem Haus errichteten Wärmedämmung -- und bin -- als Laie -- in eine , , Schlammschlacht" geraten zwischen offensichtlich Kontrahenten für/gegen WDAbk.. Dabei wurde ich kurzzeitig selber verdächtigt ein Gegner der WD zu sein. Dies nur als Hintergrund, nicht das wieder einer kommt und behauptet ich sei ein Pseudonym des Herrn , , J".
AUSGANGSLAGE
In unserem Umfeld habe ich über dieses Thema und die Reaktionen auf dieser Seite gesprochen, und mir wurde ein Fall vorgetragen, dessen Beantwortung mich brennend interessiert
Ein 100-Jahre altes 4-stöckiges Mietwohnhaus in der City mit direkter Nachbarhauszeilenbebauung (L-Form / Denkmalschutz );
teilweise Entkernung+Modernisierung in den 80gern mit dicker Wärmedämmung IN DEN DECKEN, sonst nirgendwo, sehr gut gelegte Heizrohre mit kurzen Wegen, Fenster zu 60 % Iso-80ger Jahre, Rest neu, normale Radiatoren-Heizung, ca. 2004 einen neuen Brennwertkessel + 100 % Dämmung der erreichbaren Rohre, keinerlei Außendämmung oder sonstiger Innenwanddämmung.
Und nun das für mich Unfassbare- der Mann (errechnet von der Brunata, selber den Energiepass/ verbrauch gesehen, hat einen Energiepasswert von 60!) Der Mann hat alles ohne Energieberater in den 80gern errichtet / modernisiert, ist selbst erstaunt über diesen absoluten Super-Energiewert (im zweiten Jahr wurde sogar von den Stadtwerken der Gaszähler ausgebaut, weil keiner den niedrigen Gasverbrauch mehr begreifen konnte ), auch sein Heizungsinstallateur kann sich die nun seit 6 Jahren stabilen Werte nicht erklären. Das ist kein Ökohaus, da haben laufend Mieterwechsel stattgefunden.
Was hat der Mann richtig gemacht -- einen Energiepasswert von 60  -  wie ein Neubau?
  1. kurzer Nachtrag

    , , im zweiten Jahr" war gemeint nicht in den 80gern, sondern im zweiten Jahr nach Einbau des Brennwertkessels, also im Zeitraum irgendwann 2006.
  2. Verbrauchsausweis

    Es handelt sich ja um einen Verbrauchsausweis. Der Verbrauch ist Nutzerabhängig. Es könnten also Mieter im Haus wohnen, die aus Kostengründen nicht mollig warm heizen, ferner könnten Leerstände nicht berücksichtigt worden sein. Die Erfassung der Verbrauchsdaten kann lückenhaft sein.
    Ein Mehrfamilienhaus (MFH) mit 4 Geschossen ist auch optimierter im Verhältnis Außenfläche / beheiztes Volumen als z.B. ein Einfamilienhaus. Wenn das Mehrfamilienhaus (MFH) dann noch reihenhausmäßig seitlich angebaute, beheizte Nachbargebäude hat, reduziert das auch den Verbrauch. Daher können Mehrfamilienhaus (MFH)"s auch ohne zusätzliche Wärmedämmmaßnahmen rel. niedrige Verbrauchswerte/m² erreichen.
  3. Bleibt mir trotzdem ein RÄTSEL

    Genau das dachte ich auch, aber
    .-- keine Außendämmung
    .-- Energiepasswerte bei unterschiedlichen Mietern über Jahre
    .-- laufender Mietrwechsel
    .-- der Nachbar hat mir (voller Stolz) die Brunata-Abrechnung gezeigt, wonach eine (von 8 Wohnungen ) 100 m² Wohnung seit 6 Jahren für 12 Monate sage und schreibe NUR 285 bis 305 € Heizkosten hatte, andere Wohnungen ähnliches, kaum eine Wohnung mit , , normalen" Heizkosten selbst verglichen mit Neubauten.
    Letztlich versteht der Nachbar es selber nicht, vor allem er hat ja bewusst nichts Besonderes mit einem Energieberater gemacht, um dies Ziel zu erreichen, er hat auch keine riesigen Summen investiert in 1988 und 2005 bei der Modernisierung. Er sagt, dass der entscheidende Stoß nach vorn mit der Maßnahme Brennwertkessel+Rohrdämmung auf 100 % gekommen sei (obwohl die schon vorher gedämmt waren). Kann es denn sein, dass in solchen Mehrfamilienhaus (MFH) schon allein solch eine Maßnahme soviel bringt, 50 % und mehr gegenüber einem befriedigendem Vorkessel? Bei uns im Haus hat der Brennwertkessel nur 20 % Energie-Ersparnis gebracht (und wir hatten ebenso vorher noch einen guten funktionstüchtigen Kessel.
    • Name:
    • Uli
  4. Heizkostenabrechnung ...

    ist ein ganz übles Thema!
    Bei dieser Abrechnung werden die Energiebeschaffungskosten aufgeteilt nach der Methode (vereinfacht): Energiekosten minus Kosten für Wassererwärmung = Heizkosten.
    Die Formel für die Kosten Warmwasserbereitung hat einen enorm hohen Anteil für Bereitstellungsverluste. Das heißt: Die Warmwasserbereitung verursacht einen höheren Abzug als realistisch.
    Ein überzogenes Beispiel: wohnen in diesem Haus Mieter mit hohem Warmwasserverbrauch werden die Energiekosten überproportional übers Warmwasser gedeckt.
    Wir hatten letztens den Fall bei einer befreundeten Familie mit 2-3 (fast) erwachsenen Kindern, die sich darüber gewundert hat, dass a) die WW kosten so hoch waren und b) sparsamer Heizungseinsatz keinen Effekt hat (30 % der Heizkosten geht über Fläche, da blieb in diesem Fall kaum noch was übrig was über den Verbrauch abgerechnet werden konnte).
    Wir mussten in dem Fall den Rat geben: Lieber die Heizung aufdrehen und das Duschen einsparen ...
    An dieser Stelle darf ich vielleicht noch mal kurz auf den Abriss einer 60er Jahre Häuserzeile mit Wärmedämmung wegen angeblichen Schimmel aus deiner anderen Anfrage eingehen:
    Da stellen sich spontan Fragen:
    Substanz der Anlage grundsätzlich? War der Schimmel schon vor der Dämmung da? Verdient die Dämmung überhaupt den Namen? Alle Gebäude von der gleichen Firma gebaut/gedämmt? (Sprich: Verarbeitungsfehler durchgängig ...?) und letztendlich: Lage und damit Grundstückswert?
    Ich habe vor Jahren für mein Haus aus einem Abrisshaus eine Hebeanlage ersteigert: Das Abrisshaus war eine ansprechende Villa in gepflegtem Zustand mit großem Schwimmbad im Keller und schön angelegtem Garten mit altem Baumbestand (soweit es noch an den Stümpfen erkennbar war), nähe des Zentrums und der Uni der Stadt HD.
    In dem Fall war es für den Erwerber lukrativer, das Wohnhaus abzureißen und durch eine Eigentumswohnanlage zu ersetzen.
    Solange also nicht alle Fakten auf dem Tisch sind, sollte man solche Nachrichten nur mit sehr großem Fragezeichen aufnehmen/weitergeben!
    Gruß
  5. @ Furch

    Uli
    Ist mir im Nachhinein EINSICHTIG, aber bei Sendungen von Günther Jauch besteht halt bei mir eine gewisse Vertrauensgrundlage, dass der Mann mit seiner Redaktion sich profund bei Fachleuten sachlich orientiert.
    Aber vom Prinzip gebe ich Ihnen Recht!
    Auch bin ich ja nur Rat-suchender Laie.
    Ich hätte mir gewünscht, dass hier der Sprachstil und Argumentationsstil, wie Sie ihn hier oben anführen, durchgängig vertreten ist. Aber Schwamm drüber, selbst die besten Fachleute können -- wie jeder andere Mensch -- mal negativ über das Ziel hinausschiessen.
  6. @ Furch zu Heizkostenabrechnung

    Ich vermute, dass Sie den Heizkostenvergleich zwischen dem 100-Jahre Haus (Nachbarschaft ) mit Energiepasswert 60 (nur mit Deckendämmung + Brennwertkessel ) und meinem Haus (Brennwertkessel+ Teilaußendämmung ) meinen.
    Zu dem Vergleich kann ich als Hintergrundinfo nur angeben
    .-- das 100-Jahre E-Wert 60 Mehrfamilienhaus (MFH) hat komplett dezentrale BW-Versorgung ohne Kopplung an die Heizung
    .-- unser Haus hat die Kopplung, die Verrechnung Hz+BW erfolgt aber exakt über Wärmemengenzähler
  7. Jauch hat bei mir auch einen gewissen Vertrauensbonus ... die Vorarbeit macht aber seine Redaktion ... und wenn die nicht auf die Idee kommen, gewisse Aspekte zu prüfen und bei manchen Sachverhalten sind die Zusammenhänge kniffelig ...

    Jauch hat bei mir auch einen gewissen Vertrauensbonus ... die Vorarbeit macht aber seine Redaktion ... und wenn die nicht auf die Idee kommen, gewisse Aspekte zu prüfen und bei manchen Sachverhalten sind die Zusammenhänge kniffelig ...
    Das Beispiel mit der Heizkostenabrechnung war allgemein gehalten, das Beispiel selbsterlebt.
    Nächster Aspekt zu den Heizkosten: Interessant wäre zu wissen wo der Mieter seine Wohnung hat. Wenn er z.B. im 1. OGAbk. wohnt, der Mieter darunter über einem ungeheizten Keller und entsprechend heizt, wird es an der Decke auch schon mal 27 Grad warm ... die Wärme kriegt dann der darüber quasi kostenlos (teilweise) geliefert.
    Ich kann mich hier noch gut an meine Studentenwohnung erinnern: Leider war ich der im EGAbk.!
    Man müsste hier die Abrechnung des gesamten Hauses sehen.
    Die gesamte Bilanz sieht vielleicht weniger gut aus ...
    Gruß
  8. @ Furch  -  die gewünschten Daten

    Lieber Herr Furch ,
    in Erahnung dieses Wunsches hat mir der Eigentümer eine Kopie des Energieausweises (voller Stolz ) heute übergeben zur freien Nutzung -- allerdings ohne seinen Namen
    dazu die Daten
    573 m² WFL reine Mietwohnungen in Häuserzeile (L-Form/ Denmalschutz/ erhebliche Deckendämmung/ keinerlei Außendämmung/ Brennwertkessel )
    laufende Mieterwechsel, nur 1 Langzeitmieter
    Modernisierung 1988 / 2001
    2004 (Wechsel Kessel )
    kwh 33.224  -  Klimafaktor 0.91  -  Heizung 81 Kennwert 81
    2005 (erstes Jahr 12 Mon Brennwertkessel )
    kwh 27.937  -  Klimafaktor 0.95  -  Heizung 46 Kennwert 46
    2006
    kwh 33.224 -- Klimafaktor o. 98  -  Heizung 57 Kennwert 57
    Durchschnitt 61
    Inzwischen haben sich die Ergebniswerte auf Kennwert 60 eingependelt
    Der Eigentümer würde sogar weitere Daten Preis geben.
    Der betreffende Mieter mit der 100 m² Wohnung wohnt im 3. OGAbk., darunter und darüber Mietwohnungen.
    Leerstände waren wie üblich nur bei Mieterwechseln, wie allgemein üblich, aber gering.
    Die Wohnung steht im Augenblick im Internet (mit Hausdaten ) im Internet, inkl aller Hausdaten zu Energieverbrauch, wenn der Eigentümer einverstanden ist, könnte ich Ihnen die Inserat-Adresse mitteilen, dazu müsste ich ihn aber erst die nächsten Tage befragen.
    • Name:
    • Uli
  9. kleine Korrektur 2004

    kleine Korrektur (ist ja auch schon 21 Uhr )
    Tabellean-Ablesefehler
    2004  -  kwh = 51.331 (Jahr des Heizkesselwechsels )
    • Name:
    • Uli
  10. die Heizkosten für das Haus sind gering, soviel kann man sicher sagen.

    die Heizkosten für das Haus sind gering, soviel kann man sicher sagen.
    Der Verbrauchvorteil durch die Brennwertanlage geht mE auf die Fähigkeit der Anlage zu modulieren. Es wird genauso viel Energie produziert, wie abgenommen wird. Die Abgasverluste reduzieren sich (erheblich)
    Man kann hier weiter nur vermuten: Auch ein Bekannter von mir hat seinen Altbau auf Werte gebracht, die meinem noch Neubau (12J) in wenig nachstehen. Allerdings vermeiden wir Besuche im Winter, denn 2/3 der Wohnfläche wird nur sparsam beheizt.
    Ich kann hier nur die eigene Erfahrung anbringen, wonach der Ölverbrauch in meinem Haus in dem Winter in dem es nur mit zwei berufstätigen Personen bewohnt war und die Heizung auf 18 ° beschränkt war, erheblich niedriger war. (zuzüglich noch etwas Holz für den Kaminofen).
    Gute Heizanlage, zwei Seiten nicht freistehend, Nutzerverhalten ... die Werte sind nicht unrealistisch, aber vermutlich auch nicht oft anzutreffen.
  11. @ Furch-Nachfrage und andere Energie-Berater

    Nachfrage des Eigentümers zu jenem 100-Jahre alten Denkmalschutzhaus
    FRAGE =
    bei möglichen zuk baulichen Änderungen muss er ja die neuen EnEVAbk. s einhalten
    ABER (NRW)
    .-- das Denkmalschutzhaus mit schöner Außenfassade ist von innen hoch modernisiert, in dem Denkmalschutzschutz- und Altstadt-Sanierungsgebiet mit Gestaltungssatzung dürfen außen keine Anlagen wie SAT-Schüsseln oder Solarmodule zu sehen sein. Er hat auch nur - wenn überhaupt noch -- energetisch die Rückfassade in Teilen mit WDAbk. zu versehen / Fenster auszutauschen.
    Innenwanddämmungen wären höchstkritisch und finanziell nicht vertretbar, weil ja innen schon alles komplett modernisiert war und vieles zerstört werden müsste
    .-- sein Haus hat seit Jahren den Energiepasswert von 60
    Berücksichtigt die EnEV diese Vorgaben?
    Gibt es da Ausnahme-Bestimmungen? Ich meine nicht einen Sonderantrag, in dem man beweisen muss per aufwendigen Gutachten, dass ...
    Ist ja interessant für viele Altbau-Besitzer gerade von denkmalgeschützten Objekten
    • Name:
    • Uli
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