Wasser in der Fassadendämmung
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Wasser in der Fassadendämmung

Hallo,
kurz bevor endlich das Dach auf unseren Neubau gekommen ist, ist bei den starken Regenfällen des letzten Wochenendes eine große Menge Wasser zwischen Verblender und Innenwand in die Dämmung gelaufen.
Aufbau der Wand (insges. 38 cm):
11,5 cm Verblender, 3 cm Luftschicht, 12 cm Mineralwolle, 11,5 cm Kalksandstein.
Während bei dreien der vier Bodentiefen Fenster ein kleiner Betonwulst und eine Abdeckung mit Folie anscheinend ganz gut funktioniert hat, ist bei einem Fenster durch Unterbrechung des Wulstes und ungenügender Abdeckung das Wasser des gesamten Raumes in die Wand gelaufen.
Am Klinker kann man deutlich erkennen, dass vom Fenster ausgehend sich das Wasser nach unten immer breiter werdend verteilt hat. Außerdem ist die Innenwand im fraglichen Bereich deutlich durchnässt. Die Wandbereiche unter den anderen Fenstern weisen diese Symptome nicht auf.
Ich habe bisher dem Architekten und der Baufirma das Problem geschildert, eine Stellungnahme steht noch aus. Als Argumentationshilfe würde mich interessieren:
  • Wie bekommt man die Wand wieder trocken?
  • Müssen/Sollten wir einen Gutachter hinzuziehen?
  • Wer trägt die direkten und indirekten (Bauverzögerung wg. Trocknungsmaßnahmen) Kosten?

Da das Problem nur an einer Wand auftritt, gehe ich von einem Fehler der Baufirma aus, der hätte vermieden werden können. Kann ich davon ausgehen, dass die Kosten die Baufirma zu zahlen hat?
Vielen Dank schon mal für alle Antworten!
Christoph Arentz

  • Name:
  • Christoph Arentz
  1. Wassereintritt in Verblendmauerwerk

    Das Haus ist doch noch im Rohbau, oder? Dann dürfte eigentlich nichts passieren. Das Mauerwerk trocknet von alleine wieder aus.
    Bauzeitverzögerung, eigentlich auch nicht zu erwarten.
    Das heißt natürlich nicht, das man Mauerwerk beim Aufmauern nicht abdecken sollte, allerdings kommt es immer wieder vor, dass Wasser solche provisorischen Abdeckungen hinterläuft.
  2. nasse Mineralwolle

    Hallo nochmal,
    vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es normal, dass Wasser durch den Klinker dringt, auf der Klinker-Innenseite abläuft und unten wieder austritt. Die Dämmwolle ist dazu extra beschichtet, damit sie nicht bei Berührung mit dem Klinker sofort Wasser zieht.
    Bei uns ist es aber jetzt so, dass große Mengen Wasser (am Wochenende sind bei den Unwettern wohl einige zig Liter pro Quadratmeter gefallen) vom gesamten Obergeschoss von Oben in die Dämmwolle galaufen, die anscheinend vollständig "vollgelaufen" ist.
    Ich gehe momentanm davon aus, dass die Dämmwolle nach Trocknung nicht "zusammenpampt", die Dämmleistung also später normal erreicht wird.
    Nur mache ich mir Sorgen, wie das Wasser aus der Dämmwolle rauszubekommen ist. Die Luftzirkulation wird in der Luftschicht wohl kaum ausreichen, oder?
    Kann man davon ausgehen, dass das Wasser einfach wieder unten aus der Wolle "rausläuft"?
    Meine Hauptsorge ist, dass das Wasser über einen langen Zeitraum in die KS-Wand gelangt und somit die Wand dauerhaft feucht ist. In wenigen Wochen soll innen geputzt werden! Sollte da die Wand nicht komplett trocken sein?
    Nochmals Danke für jeden Tipp
  3. Kerndämmplatten

    Kerndämmplatten müssen durchgehend wasserabweisend sein, nicht nur an der Oberfläche. Die Anwendung der jeweiligen Platte bedarf der bauaufsichtlichen Zulassung.
    Vollsaugen wie ein Schwamm können sie sich somit nicht. Die maximale Wasseraufnahme ist auf 1,5 % massebezogen begrenzt. Die Werte der meisten Hersteller liegen deutlich unter diesen Werten.
    Geht man vom schlechtesten Fall aus bedeutet dieses eine Wasseraufnahme bei einer Masse von ca. 3 kg/m² bei 12 cm Dämmstoffstärke von etwa 45 g/m².
    Nicht besonders viel, oder?

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