Hallo zusammen!
Wir planen derzeit den Bau unseres voll unterkellerten Passivhauses. Die Baustelle befindet sich südlich von Hamburg. In den Baugebiet sind leider keine Putzbauten erlaubt, sodass wir auf den typisch norddeutschen Stil Hintermauerwerk, Kerndämmung und Verblender zurückgreifen müssen. Um einen entsprechenden U-Wert der Wand zu erreichen, wollen wir den Poroton T-9 Stein in einer Stärke von 36,5 cm verwenden. Dazu kommen 15 cm Kerndämmung "035" und ein Verblender mit 11,5 cm Stärke. Somit ergibt sich eine Gesamtstärke von 63 cm. Das einzige Problem bei diesem Aufbau ist meiner Ansicht nach die Verblenderschale. Da die 36er Wand des EGAbk. direkt auf der 36er Kellerwand stehen muss, stellt sich die Frage, was mit dem Verblender geschieht. Nach meinem Verständnis, muss auch der Verblender vom Kellermauerwek abgefangen werden. Damit dies möglich ist, müsste die Kellerwand eine Stärke von 60 cm haben. Dies wäre mit einer Kombination 36,5 und 24 cm auch möglich. Die Wandstärke erscheint mir aber recht stark.
Mache ich da evtl. einen Denkfehler bzw. gibt es andere Möglichkeiten um einen entsprechend guten Wandaufbau im EG zu bekommen? Ich bin für jeden Hinweis dankbar!
Abfangen der Verblenderschale auf dem Kellermauerwerk?
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden
Abfangen der Verblenderschale auf dem Kellermauerwerk?
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Netter Aufbau,
wollen Sie das Haus mit Kerzen heizen?
Davon abgesehen, dass Sie bei einer Dämmung von 15 cm, zwingend mehr als 15 cm Schalenabstand benötigen. (zu Mindestens bei Dämmung aus Dämmplatten). Sie benötigen also Luftschichtanker mit Sonderzulassung bis 17 cm. Somit erhalten Sie nun einen Aufbau von 36,5+15+2+11,5 =65 cm.
Ohne das ich als Ausführendes (und beratendes ) Organ diesen Aufbau schlecht reden will, aber als deutlich übertrieben möchte ich ihn schon darstellen. Selbstreden bekommen Sie Schwierigkeiten mit dem Aufstand der Gesamtkonstruktion ab KG. Den gewöhnlichen Aufbau von 17,5+15+11,5 ) 43 cm kann man die 6,5 Überstand nach Innen Nachsehen (Statisch unrelevant). Aber 28,5 cm. Hier muss der Statiker schon gut rechnen. Im Bereich von Kellerabgängen, Treppenhäuser wird das nächste Problem auftauchen, da hier die Außenwände EGAbk./KG Innengesehen Lotrechtverlaufen müssen. Des weiteren müssen Sie die Entwässerungsleitungen und Versorgungsleitungen im Deckenübergang sehr stark verziehen, damit diese im KG immer noch Wandnah oder in Schlitze verbleiben können. Probleme über Probleme bei diesem Aufbau.
Wir erreichen den U-Wert in der Regel mit dem von mir bezeichneten Aufbau - und zwar ohne den T-9 als Hintermauerstein. -
PS
Habe Ihren Einwand des verstärkten Kellermauerwerks zu spät gelesen. Sie haben also die Problematik schon fast richtig erkannt.
Übertrieben ist es trotzdem. -
Es soll halt ein Passivhaus werden
Hallo Herr Carden!
Danke für die Antwort. Das Haus soll in der Tat "mit Kerzen geheizt" werden können. Es soll sich nun mal um ein Passivhaus handeln. Das Problem ist, dass ein WDVSAbk. System nicht zum Einsatz kommen kann, da nicht verputzt werden darf. Ist leider Vorschrift. Ein "bekleben" mit Riemchen wird unsererseits nicht in Erwägung gezogen.
Der von Ihnen beschriebene Wandaufbau würde mit einen T-12 einen U-Wert von ca. 0,17 und mit einem T-14 lediglich ca. 0,178 erreichen. Das führt in der Gesamtberechnung des Hauses (nach Passivhauskriterien) zwangsläufig zu Problemen. Auch die Verwendung eins 24er Steins löst mein Problem nicht. Der U-Wert würde immer noch knapp über 0,15 liegen! Anzustreben sind aber Werte zwischen 0,15 und 0,1.
Der von mir skizzierte Aufbau würde bei einem Wert von ca. 0,115 liegen und wäre somit rechnerisch OK. Wenn da nicht die Probleme mit dem Verblender und dem Kellermauerwerk wären.
Die Dämmung von 15 cm bezieht sich übrigens auf 14 cm Platte und einem "fingerbreiten" Luftspalt. War leider nicht eindeutig. Sorry.
Auch wenn sich der Aufbau übertrieben anhört; mir fällt leider keine andere Lösung ein. Darum bin ich ja auch für jeden Hinweis dankbar. -
Vorgehängte Fassade
aus Holz? Nur als Anregung. -
Der Bebauungsplan ist die Hürde
Hallo Herr Rinninsland.
Geht leider auch nicht. Der Bebauungsplan schreibt eine Klinkerfassade vor! Lediglich die Giebelwände oberhalb des EGAbk. könnten mit Holz ausgeführt werden. Dies hilft uns aber leider nicht weiter, da das "Problem" mit dem Verblender erhalten bleibt. -
Konsolsteine
Habe mal von Konsolsteinen gehört, die werden ab da in die Kellerwand gemauert wo die Klinker anfangen (verbreitern ab da das Kellermauerwerk) -
übertrieben
wer so ein "Passivhaus" mit aller Gewalt bauen will und das mit derartigem konstruktivem krampf herbeikämpfen will, wird wohl kaum bauschadensfrei bauen!
Ich würde mir einen Bauplatz suchen , der keine Klinkerschale fordert - basta.
ansonsten ist der alternativvorschlag 17-15-11 auf 36-er Kellerwand konstruktiv am saubersten, ich weiß nicht, ob man die Kerndämmung noch stärker machen kann - oder Dämmung mit wlg 020 einsetzen (vakupaneele mögen die Verankerungsnadeln der Klinkerschale nicht so) )
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Wie wäre es mit einem doppelschaligem Keller bei ...
Wie wäre es mit einem doppelschaligem Keller, bei dem die innere Schale nicht aus Beton ist, sondern z.B. aus Poroton. Das Haus sitzt dann auf dem Pototonmauerwerk und der Klinker auf dem Beton. Zwei Betonschalen würden ja keine Wärmedämmung bringen und es wäre ja irgendwie unsinnig den Rest des Hauses super gedämmt zuerstellen den Keller aber zu vernachlässigen.
Vorteil wäre auch noch, das die Kellerdecke keine Kältebrücke bildet. -
"wir planen"?
wer ist wir? ist da ein Architekt dabei? oder e. strukki? irgendwer mit Ahnung?
das ist - mit Verlaub - der zweitverrückteste Wandaufbau, der mir je untergekommen
ist. schon mal kosten kalkuliert?
am Ende wird es dann statt ph nur noch kfw40 - wär ja nicht das erste mal
schon mal überlegt, wie die drahtanker für die Vorsatzschale im t9 befestigt werden?
von solchen Kleinigkeiten abgesehen: es gibt zugelassene Anker für größere
Dämmstoffdicken und die Kellerdecke wird der Statiker auch in den Griff bekommen.
bei den Wärmebrücken bin ich mir da nicht mehr so sicher ... -
Ich sehe weder bei den Wärmebrücken noch bei den
Luftschichtanker das Problem. Bei dem Wandaufbau ist sicher noch genug Platz für Die Deckendämmung. Die Decke wäre auch nicht das Problem. Der o.g. Bauherr geht ja schon von Wahnsinns Dimensionen aus.
Nur eine Kostenersparnis im Verhältnis zu der Förderung (ohne das ich weiß was gefördert wird) kann ich beim besten Willen nicht erkennen.
PS: Das Haus zu bauen, bei den anfallenden Massen, ist für den Unternehmer ein Lottogewinn, bei vernünftigen EP Preise. -
Trägerkonstruktion aus Metall
bin nur ein angehender Bauherr - also Achtung bei allem was Sie von mir lesen! In der Nähe unseres geplanten Häuschens entsteht gerade ein anderes nettes Häuschen bei dem Sichtmauerwerk vorgemauert wird. Von innen nach außen: KS+Mineralwolle+Sichtmauerwerk. Das Sichtmauerwerk ist wohl grau eingefärbter KS. Und: Das gesamte Sichtmauerwerk - runde 5 m hoch - steht nicht auf den Kellerwänden, sondern auf Metallträgern. Diese sind außen an der Kellerwand angeschraubt und tragen die volle Last des Sichtmauerwerks. Passivhaus ist es nicht - aber der äußere Wandaufbau scheint mir vergleichbar mit Ihrer Beschreibung.
Wenn Sie Interesse haben könnte ich vielleicht in den nächsten Tagen in Bildchen schießen und zu Ihnen beamen.
viele Grüße -
Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten
zur Abfangung von Verblender. Die von Ihnen genannte Abfangung ist eine davon. Hierbei werden in der Regel, Bzw. Einhaltung der Regel (eben die DINAbk. 1053) Edelstahlschienenkonstruktionen eingesetzt. Wer, wie ich solche Konstruktionen schon einmal kalkuliert und eingesetzt hat, weiß wie aberwitzig teuer dieser Aufbau ist. Die Mehrzahl der Anwender Dübel eine L-Schiene (Verzinkt) einfach an die Wand und weiter geht es. In der Regel ist der Statiker welcher später wegen Risse in der Verblendung gerufen wird, entsetz und Dauerhaft ist diese Lösung auch nicht zwingend, da verzinktes Material nicht dauerhaft den Angriff vom Alkalischen Zement und anfallenden Säuren Stand hält.
Wenn schon so eine Lösung, Absprache mit dem Statiker und dann ein System, z.B. von Modersohn, Frank oder Schöck etc.
Aber für mich ist die Gesamt Finanzierbarkeit in Verbindung mit dem Nutzen - Förderungshöhe der Knackpunkt.
PS: Bei Schienesysteme ab Erdboden, Abdichtungsproblematik und Frostschutzmaßnahmen beachten. -
Danke an (fast) alle
Hallo zusammen!
Wir, die beiden privaten Bauherren, danken für die Antworten. Wir verstehen die Einwände gegen die Konstruktion geben jedoch auch zu bedenken, dass der Ist-Zustand diskutiert werden sollte. Dieser schreib nun mal einen gewissen "Baustil" vor und wurde vom Bauamt so festgelegt. "Dünnere" Wandaufbauten sind zweifelsohne eine Lösung, helfen im vorliegenden Fall aber leider nicht weiter, da die Passivhauskriterien dann nicht mehr erfüllt werden.
Was den Beitrag von Hrn. Jacob angeht so schlagen wir Ihm vor, dass er seine Online-Zeit sinnvoller nutzt. Auf derartige Antworten können wir verzichten. -
Nur meine Meinung ...
Hallo,
spät aber doch meine "laienhafte" Meinung:
Wozu dienen tragende Innenwände mit mehr als 17,5 cm Stärke?
Es ist doch komisch sich auf der einen Seite relativ teure Niedrigenergieziegel zu kaufen und andererseits trotzdem zusätzlich (Kern-) dämmen zu wollen. Aus statischer Sicht werden Sie mit Sicherheit keine stärkeren Formate benötigen.
Da jede Dämmung deutlich mehr bringt als jeder Niedrigenergieziegel lieber die Innenschale schlanker und die Dämmung dicker machen..
Habe mit 17,5 cm "normal" Ziegel und 14 cm PU Kerndämmung (030) und einer Vormauerschalung mein Haus auf einen 42,5 cm Porotokeller gestellt. Einziges " Problem" sind bei Planziegelbauweise und Hartschaumdämmplatten die Verblendanker. Aber mit Oesenankern und zugelassenen HLZ Dübel auch möglich.
Bitte jetzt keine Kommentare von wegen überisoliert, Größenwahn ... etc. Ich wollte ein Niedrigstenergiehaus (kein Passivhaus da mir persönlich zu träge) mit Pelletheizung. Dies habe ich vor 4 Jahren realisiert und freue mich über 55 € Heizkosten pro Monat bei einem Baukörpervolumen von über 1.200 m³.
Gruß
O. Zeeck
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- … Abfangen der Verblenderschale auf dem Kellermauerwerk? …
- … Wir planen derzeit den Bau unseres voll unterkellerten Passivhauses. Die Baustelle befindet sich südlich von Hamburg. In den Baugebiet sind leider keine Putzbauten erlaubt, sodass wir auf den typisch norddeutschen Stil Hintermauerwerk, Kerndämmung und Verblender zurückgreifen müssen. Um einen entsprechenden U-Wert der Wand zu erreichen, wollen wir den Poroton T-9 Stein in einer Stärke von 36,5 cm verwenden. Dazu kommen 15 cm Kerndämmung 035 und ein Verblender mit 11,5 cm Stärke. Somit ergibt sich eine Gesamtstärke von 63 cm. Das einzige Problem bei diesem Aufbau ist meiner Ansicht nach die Verblenderschale. Da die 36er Wand des EGAbk. direkt auf der …
- … Habe Ihren Einwand des verstärkten Kellermauerwerks zu spät gelesen. Sie haben also die Problematik schon fast richtig …
- … OK. Wenn da nicht die Probleme mit dem Verblender und dem Kellermauerwerk wären. …
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