Ist eine Dampfsperre ein Widerspruch zu gutem Raumklima ...?
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Ist eine Dampfsperre ein Widerspruch zu gutem Raumklima ...?

Ich baue dieses Jahr ein Haus auf Blockbohlenbasis.
Der Wandaufbau sieht folgendermaßen aus (von außen nach innen):
Blockbohle 7x13,6 cm, Abstandsholz 1,5x6 cm (Hinterlüftung), diffusionsoffene Sperrbahn (Delta-MAXX), Dämmung (16 cm Mineralwolle), Dampfsperre (PE-Folie 0,2 mm), Lattung 5x8 cm (Installationsebene mit Dämmung), OSBAbk. 12,5 mm, GK 12,5 mm
Die Wandstärke beträgt ca. 33 cm.
Ich bin jetzt ein wenig verwirrt, was das Raumklima anbetrifft, da das Haus ja ziemlich luftdicht ist. Es ist keine Lüftungsanlage vorgesehen. Kann es im Innenraum zu Schimmelbildung kommen?
Macht es irgendetwas aus, dass die Dampfsperre hinter der Außenhaut (Delta-MAXX) eigentlich für die Dachabdichtung gedacht ist?
Ich weiß, dass es hauptsächlich mit dem Taupunkt zu tun hat, dass man Dampfsperren benutzt, nur gibt es ja auch Anbieter, die ganz ohne solche Folien auskommen und damit werben, dass Aufgrund der Diffusionsoffenheit das Raumklima erheblich besser sei.
Viele Fragen, ungefiltert, und dabei habe ich bestimmt noch was vergessen. Es sollte aber jetzt als Anstoß reichen, der Rest fällt mir bestimmt noch ein.
  • Name:
  • Dariusch Milani
  1. da streiten die götter ...

    das Klima wird kaum verbessert (durch Diffusion könnten 1 % ... 2 %der Feuchtigkeit
    im Raum entsorgt werden ;-)), solange nicht falsche Konstruktionen für Schimmelbildung sorgen.
    der Vorteil diffusionsoffener Konstruktionen (auch da muss in Planung und Ausführung
    einiges beachtet werden) ist das größere Rücktrocknungsvermögen, insofern
    e. größere Systemsicherheit.
    aber auch darüber gibt es kontroverse Meinungen ... ;-)
  2. Raumklima und Raumluftfeuchte

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Auch bei diffusionsoffenen Wandkonstruktionen muss 99 % der überschüssigen Raumluftfeuchte über Lüften abgeführt werden. Der Begriff Raumklima ist sehr dehnbar und interpretierbar. In einem früheren Beitrag hatte ich ein paar Werbeaussagen verschiedenster Hersteller zusammengetragen, die alle den Begriff für sich reklamieren, siehe Link.
  3. Die Anordnung von dampfsperrenden

    Schichten raumseitig der Hauptdämmebene hat weniger mit dem Raumklima als vielmehr mit einer schadensfreien, dauerhaft funktionsfähigen Konstruktion zu tun. Das diese Ebene mehr oder weniger diffusionsoffen hergestellt werden kann, hängt dann mit dem geplanten Gesamtquerschnitt zusammen.
    Ihr Raumklima können Sie lediglich über Ihr Lüftungsverhalten bzw. mit einer Lüftungsanlage beeinflussen.
  4. Und wieso

    bauen Sie nicht einfach eine Lüftungsanlage ein?
  5. @Rinninsland  -  Diese Frage

    war hier nicht zu klären und wenn eine Lüftungsanlage Vorteile bringt, warum stellen Sie die hier nicht als Anregung für den Fragesteller ein anstelle einer pauschalen Gegenfrage?
  6. Lüften!

    Hallo,
    also würde mich eher der Nr. 3 anschließen vernünftiges Raumklima erhält man durch richtiges! Lüften. Nicht die Fenster kippen und Heizung aufdrehn  -  hilft wenig bis gar nichts außer den Heizkosten. Richtiges Stoßlüften 3 mal am Tag bis dass auch in der letzten Ecke die frische Luft spürbar ist. Und wichtig die Raumtemperatur entsprechend regulieren.
    Im übrigen haben Sie durchaus einen Wandaufbau der bei entsprechendem Hausgrundriss und guten Fenstern in Kombination mit einer Lüftungsanlage ein tolles Energiekonzept ergeben könnte.
  7. @Axd: Da ich keine Ahnung von Diffusion und so habe

    wollte ich die Beweggründe erfahren, warum keine Lüftungsanlage geplant ist. Dies ist aus meiner Sicht die beste Möglichkeit für ein gutes Raumklima. Nur will ich das hier nicht immer so platt hinschreiben;-)
  8. OT @DRI  -  Ich habe das so

    ja auch schon verstanden! ;-)
  9. Das mit der Lüftungsanlage ...

    Das mit der Lüftungsanlage ist so eine Sache. Unser Lieferant hält sie für Humbug, unser Bauplaner findet so etwas, gekoppelt mit Wärmerückgewinnung, super, unser Haushersteller baut im Moment so ein Haus selber und ist sich nicht schlüssig, ob er eine Lüftungsanlage einbauen möchte, muss, etc., pp.
    Und mein Portemonnaie findet alle bis jetzt geplanten Geschichten schon teuer genug, sprich unser Finanzrahmen wird eng. Das und die (bisherige) Aussage unseres Lieferanten, wir bräuchten keine Lüftungsanlage, haben dafür gesorgt, dass keine vorgesehen ist.
    • Name:
    • Dariusch Milani
  10. So läuft das immer

    für alles mögliche ist Geld und Verständnis da, aber für die ordentliche Luft (damit meine ich jetzt nicht unbedingt WRG) wird keine Sorge getragen. Dafür haben wir ja die atmenden Wände:-( Was ist denn das für ein Lieferant?
    Wenn Sie sich was Gutes tun möchten, gehen Sie noch mal in sich. Dann brauchen Sie sich auch in weiterer Zukunft keine Gedanken über Schimmel o. Raumklima zu machen.
  11. So schlimm ist es nicht ...

    es ist eher so, dass wir uns bis jetzt nicht so viel Gedanken darüber gemacht haben. Ich habe auch keine Vorstellung, was eine Lüftungsanlage ohne WRG
    a) genau ausmacht
    b) an Aufwand bedeutet
    c) kostet
    Aber so wie es scheint, haben Sie ja Erfahrungen damit gesammelt. Vielleicht sind Sie ja so nett, mein Wissensdefizit auszugleichen. :-) Danke!
    • Name:
    • Dariusch Milani
  12. Mal annähern

    • a) Eine Lüftungsanlage ohne WRG besteht i.A. eine Rohrinstallation in die Ablufträume (Küche, Bäder, etc.) mit angehängtem Abluftventilator. Die Zuluft wird durch Außenwanddurchlässe ins Haus gelassen.

    Alternativ gibt es auch dezentrale Geräte, die in die Außenwände eingebaut werden und keine weitere Verrohrung benötigen. Leider sind die sehr teuer.
    b) Je nach Lage der Ablufträume von sehr einfach bis etwas komplizierter.
    c) Selbsteinbau? ca. 3 k€ (ganz grob, kann in beide Richtungen beträchtlich schwanken). Ansonsten mal ca. 30 % Aufschlag bei Installation durch Fachbetrieb.
    So hat man sich auf jeden Fall der Feuchteprobleme entledigt.


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