Spalt unter Ringankerschalung
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Spalt unter Ringankerschalung

Guten Tag,
beim Herstellen der Ringanker für die Decken meines Rohbaus wurden L-förmige Schalelemente aus Hartfaserplatten verwendet. Der waagrechte Schenkel des L ist ca. 12 cm lang, der senkrechte etwa 20 cm hoch und 5 cm stark, davon 4 cm PS-Kern.
Was nun mein Bedenken erregt, ist folgender Umstand: Bei der Erdgeschossdecke wurden die Schalelemente, da geeigneter Kleber momentan nicht vorhanden war, mit Einkomponenten-PU-Schaum auf der Mauerkrone (24 cm KS) verklebt; da der Schaum noch aufging, entstanden dadurch stellenweise bis zu etwa 1 cm hohe Spalträume unter den Schalelementen, die im Wesentlichen mit nicht UV-beständigem PU-Schaum gefüllt sind (über die Wintermonate ungeschützt der Sonne ausgesetzt).
Meine Frage nun: Ist das statisch bedenklich? Wenn ja, was wäre eine geeignete Korrekturmaßnahme? Den Schaum herauszukratzen sollte nicht allzu schwierig sein, aber womit füllt man die Spalträume dann auf?
Gruß, Robert Roßmair
  • Name:
  • Roßmair
  1. nicht aus der ferne ...

    zu beurteilen, da man zumindest wanddicke, Auflagerausbildung und stat. System der decke
    kennen müsste.
    am sinnvollsten: fragen sie ihren Statiker.
    oder können sie alle Details beschreiben?
  2. Link auf Detailzeichnung

    Zunächst vielen Dank für Ihre Antwort.
    Mein Statiker wohnt etwas entfernt, und ich möchte ihm die Anreise nicht zumuten (in der Vergangenheit habe ich ihn schon in größerem Umfang in Anspruch genommen).
    Untenstehender Link führt zu einer Zeichnung, die hoffentlich die nötigen Informationen bereitstellt.
    Das 24 cm starke Mauerwerk besteht aus würfelförmigen KS-Plansteinen (240 * 248 * 248 mm³), die mit Dünnbettmörtel verklebt wurden.
    Bei der Decke handelt es sich um eine Dennert DX-Decke (20 cm). Sie liegt im O und W etwa 7 cm (wie in der Zeichnung), im S und N etwa 10 cm auf.
    Die Schicht aus PU-Schaum ist nur ausnahmsweise so stark wie dargestellt (ca. 1 cm), meist etwa 5 mm, z.T. auch von vernachlässigbarer Stärke.
    • Name:
    • Robert Roßmair
  3. Zeichnung noch einmal überarbeitet

    Die Zeichnung, auf die oben gegebener Link verweist, habe ich noch einmal überarbeitet; diese Version hat auch der Statiker gesehen.
    Sie gibt jetzt etwa die Situation an der Südseite wieder, wo die Decke bis zu 12 cm aufliegt.
    • Name:
    • Robert Roßmair
  4. Maler und putze ...

    dürfen auch was sagen :-)
    kommt da noch ein WDVSAbk. drüber? funktioniert das mit den fugen?
    statisch:
    mir gefällt der Schaum einfach nicht. da bin jetzt mal "Retro".
    aber ist doch ein schönes Bildchen geworden  -  beglücken sie ihren Statiker damit, der weiß
    welche Lasten von oben kommen. Statiker wissen sowieso alles :-))
  5. wenn ich mir das so anschaue

    Foto von Martin Kempf

    und richtig interpretiere, dann würd ich sagen, dass ich schon über schlimmeres drüber geputzt habe. Thalhammer dürfte das mauertechnisch sicher besser einschätzen können, aber ich denke mal, dass mir an der Stelle PU Schaum lieber ist, als ein durchgesabberter Betonsteg, der viel eher für einen Riss sorgen würde. Aber ich will mich da auf nichts festlegen, wer weiß, vielleicht sagt Thalhammer ja auch, dass die Hütte wieder abgerissen werden muss ;-)
  6. Der Pu-Schaum würde mir keine Kopfzerbrechen bereiten

    den das macht das WDV-System drüber und das dürfte sowas locker überrücken ... ABER wie's HR. Sollacher bereits angesprochen hat stimmt mich dieses Detail hinsichtlich abtragender Lasten doch etwas nachdenklich!
    Das Schalelement Außen 5 cm stark trägt schon mal gar nichts! ... die restlichen 7 cm Ringanker auch mehr als wenig dürften wegen des Pu-Schaumes sowie des Schalelement Fußes auch keine Lasten aufnehmen!?!
    Mein Gefühl sagt zu der Ausführung erst mal "NEIN" ... was ich überhaupt nicht verstehe (verstehen mag) da kommt ein WDVSAbk. drauf ... was soll das mit dem gedämmten Schalelement? ... wenn schon ein Schalelement in Verbindung mit (Kalksandstein) KS-Steine dann dürfte m.E. nach ein Normales Schalelement (Ohne Dämmung) auch ausreichend sein!?!
    Es ist dringend anzuraten diesen Detailpunkt mit dem Tragwerksplaner zu überprüfen!
  7. Schreiben wir den ersten Satz nochmal neu :-)

    denn den kann wirklich keiner lesen *imbodenversink*
    "den da kommt das WDV-System drüber und das dürfte sowas locker überrücken"
    Meinen Betrag habe ich angefangen zu schreiben bevor Hr. Kempf seinen Beitrag angebracht hatte ... ABER Hr. Kempf hatte da schon das richtige Gefühl! :-)
    PS: Selbst bei einer reinen Putzverfassade wäre die 1 cm starke Pu-Schaumfuge sicher kein Problem zumal's ja das Auttexgewebe gibt!
  8. zum 10 ten. Mal habe ich das Bild mit samt Ihren Kommentaren

    angesehen bzw. gelesen ... mir mag das ganze gar nicht gefallen ... Ihr Statiker kennt dieses Detail und betrachtet diese Ausführung als bedenkenlos?
    12 cm hat der Schenkel ... und 10 cm liegt die Dennart-Decke zum Teil auf ... das heißt NUR 2 cm des Ringankers haben eine feste Verbindung nach unten ... der Rest (die ersten 12 cm) schwimmt auf dem PU-Schaum! ... Ich kenne/verarbeite diese Schalelemente selber ... ABER "OHNE" diesem Dämmkern und im Zusammenhang mit Element- bzw. Ortbetondecke da trägt sich die aufsteige Last ab ... ABER Ihre Ausführung ist mit Verlaub "Murks" ... DA da aufsteigende Mauerwerk NUR zur hälfte einen festen Untergrund hat!
    BITTE dringend diesen Detailpunkt mit einem richtigen Statiker abklären!
  9. Danke für Ihre Stellungnahmen

    Herr Thalhammer, Sie drücken genau meine Bedenken aus.
    Eigentlich habe ich keinen Grund, meinem Statiker zu mißtrauen. Es handelt sich dabei um einen Bauingenieur mit Jahrzehnten Berufserfahrung, der bei Überwachung der Arbeiten an Fundament und Nordmauer (Stahlbeton; das Haus steht im Hang) durchaus nachdrücklich auf sorgfältige Ausführung drang und generell einen kompetenten Eindruck macht. Er hat auch die Ausführung des in Frage stehenden Details nicht zu verantworten, also keinen Grund, aus Eigeninteresse zu beschönigen.
    Es ist eben nur das ungute Gefühl, das sich beim Betrachten der Zeichnung einstellt, das mich beunruhigt.
    Die Zeichnung hatte ich übrigens dem Statiker ausgedruckt und zugesendet. Dass er beim Rückruf dann an der Sache gar nichts Bedenkliches fand, hat mich schon etwas erstaunt. Er meinte IIRC, dass
    a) der Schaum bereits vor dem Aufmauern durch das Gewicht des Ringankers erheblich komprimiert und dadurch verfestigt wurde;
    b) der Ringanker fest an die Decke anbindet und die Kräfte dadurch an diese überträgt
    Ich weiß allerdings nicht, ob ihm dabei bewusst war, dass an dieser Seite der Decke mit Plastikdeckeln verschlossene Hohlräume münden.
    Dass Schalungselemente mit PS-Kern verwendet wurden, erklärt sich wohl damit, dass der Bauunternehmer gerade diese zur Hand hatte. Auch in dieser Angelegenheit habe ich damals beim Statiker rückgefragt, der die Verwendung unbedenklich fand.
    Die PU-Schicht entstand dadurch, dass seinerzeit der vorgesehene Kleber auf der Baustelle fehlte; wegen Zeitdrucks (nahender Wintereinbruch) hat man dann kurzentschlossen PU-Schaum verwendet und durch Beschweren mit KS-Blöcken zu verhindern versucht, dass dieser expandiert. Die Zeichnung gibt den "worst case" wieder; an anderen Stellen ist die PU-Schicht nur einige mm dick oder fehlt ganz.
    Kann jemand einen Statiker in meiner Umgebung empfehlen (04688 Mutzschen, liegt zwischen Leipzig und Dresden), den ich konsultieren könnte?
    Falls Maßnahmen erforderlich sein sollten: Irgendwelche Vorschläge?
    • Name:
    • Robert Roßmair
  10. Ich vergaß ...

    Zur Statik: Über der besprochenen Decke stehen noch ein Vollgeschoss (KS Rohdichte 1,6) und das Dachgeschoss (Drempel 1,15 m hoch und Giebel aus KS 1,6, Firsthöhe 3,96 m über OGAbk.-Decke).
    • Name:
    • Robert Roßmair
  11. In der Praxis sieht's doch so aus:

    da wird Pu-Schaum auf die Mauer gepsritzt und diese Schalelemente dann draufgestellt ... naja hin und wieder kommt ein Stein drauf um das ganze vor dem Abheben zu sichern ... diese Praxis erklärt auch die unterschiedlichen PU-Schaumstärken wo's dünn ist ist waren sicher die Steine drauf bzw. war halt das Mauerwerk einfach etwas höher ... naja wie gesagt mir persönlich gefällt diese Ausführung überhaupt nicht! ... den die unterschiedlich Pu-Schaumstärken verleitetet dem
    aufsteigendem Mauerwerk ein unterschiedliches Setzungsverhalten!?!
    Verbockt hat das der Bauunternehmer ABER warum der Statiker dem allem zustimmt ist mir echt ein Rätsel ... spätetens beim betonieren der Ringanker hätte es WEH tun müssen.
    Ja wie kann man hier weitermachen *achselzuck* ich bin ein Praktiker und als selbiger habe ich halt meine Bedenken s.O. vielleicht sollten Sie sich mit MB mal in Verbindung setzen ... den der kennt die rechtliche Seite die ich in meinem Betrieb bisher noch nie in Anspruch nehmen musste.
  12. Hier weiß ich auch nicht weiter

    Müsste man alle Pläne kennen und vor Ort sehen.
    • Name:
    • Martin Beisse
  13. Es geht um dieses Detail MB (siehe Link)

    das aufsteigende Mauerwerk (24 cm breit) sitzt zur Hälfe auf diesen Pu-Schaum und die andere Hälfte auf festen Untergrund (Decke)!
    MfG
  14. Raus mit dem Dreck!

    Kein Wenn!
    Kein Aber!
    Nacht!
  15. Das muss saniert werden.

    So wie es jetzt ist kann man das auf keinen Fall lassen. Gefahr in Verzug. Hier hilft nur abschnittsweises herausstemmen und kraftschlüssiges Verfüllen eventuell mit nachverpressen der neu hergestellten anbetonierten Teile. Interessante Sanierungsaufgabe.
    Jupp
  16. Aua!

    Da schließe ich mich an. Habe das Bild jetzt erst gesehen
    • Name:
    • Martin Beisse
  17. **aus dem Bett wieder rauskrabbel **

    Könnt ihr euch noch an die Diskussion um diesen halben Zentimeter fehlende Vollfugigkeit (Innenwand) erinnern?
    Da haben alle geschrien: Mangel! Mangel! Mangel!
    (Ich sah es nicht so!)
    Das hier ist nicht einmal diskussionswürdig!
    Gruß
  18. Wieso?

    nicht diskussionswürdig? ... übersehe ich da war Hr. D. Bakel? ... momentan weiß ich nicht wie Sie das meinten ... m.E. nach handelt es sich hierbei um einen Mangel?!?
  19. deutlicher

    Ich sehe hier nicht einen 1/2 cm fehlende Fuge,
    sondern 12 cm! (PU-Schaum = nicht vorhanden)
    Allerdings sehe ich auch keine sonderlich aufwendige Sanierung.
    Abschnittsweises "Unterfangen" ist angesagt.
    MG III, schwindarm, und dann
    Kratz&Fug&Kratz&Fug&Kratz&Fug&Kratz&Fug&Kratz&Fug&Kratz&Fug&Kratz&Fug.
    (für jupp: ist aber nur meine Meinung)
  20. Deine Meinung ist mir wichtig D. Bakel

    Fuge & Kratz müsste man ausprobieren. Wenn es klappt warum nicht.
    Schönen Tach.
    Jupp
  21. JA DANN sind wir uns ALLE einig!

    AUCH ich sah die 12 cm Pu-Schaum die unmöglich Setzungsfrei die Lasten von Oben aufnehmen werden!
    Fazit: Der Murks muss saniert werden ... naja mit dem rauskratzen einer 1/2 cm Pu-Schaumfuge hätte ich auch meine Probleme *mmmh* schon ein bisschen eng da?!?
  22. Vielleicht hat D. Bakel

    ja in seiner Fa. ein Spezialwerkzeuch das er uns noch nicht verraten hat Josef.
    Gruß Jupp
  23. Jau!

    Fängt mit "Flamm" an und hört mit "Werfer" auf. :-)
  24. Tz Tz, Herr D. Bakel

    Brenner heißt das Ding. 60 mm Durchmesser. Was Ihre Firma normalerweise für das Löten der Rinnennähte nimmt :-) Und Dachdecker zum Schnellschweißen ...
    • Name:
    • Martin Beisse
  25. Dank an alle Hinweisgeber und Frage ...

    Wäre die von Herrn D. Bakel (wohl nicht der im Personalausweis eingetragene Name?) vorgeschlagene Methode auch von mir (Laie) anwendbar? Einen solchen Brenner glaube ich zu haben; es handelt sich doch um die Geräte für das Verlegen von Bitumenschweißbahnen?
    MG III meint Mörtelgruppe 3?
    Schwierigkeiten habe ich allerdings mir vorzustellen, wie man den Mörtel in eine so enge Fuge praktiziert.
    Kann jemand ein Unternehmen in meiner Nähe (PLZ 04688) empfehlen, das ich mit der Sanierungsaufgabe betrauen könnte?
    • Name:
    • Robert Roßmair
  26. Wo ist denn 04?

    Als PLZ? Nein, bitte nicht mit dem Brenner dran, das war ein Scherz! Die werden Sie mechanisch auskratzen müssen.
    Wenn ich denn nun wüsste, welche Gegend das ist.
    • Name:
    • Martin Beisse
  27. Was sagt denn das Orakel von Delphi?

    Auf dem Gebiet scheinen Sie ja Meister zu sein!?
    Wenn man auf Ihrer Homepage mal eine Ebene höher einsteigt ...
    :-)
  28. Am besten nehmen Sie D. Bakel

    mit auf's Außengerüst, dann schauen wir mal wie Er den Mist raus und den Quellmörtel rein bringt. Bin sehr gespannt. Vom Chefe Sessel kann man ja viel verzapfen.
    Jupp
  29. 04688 ist Mutzschen/Sachsen

    Mutzschen hat eine eigene Autobahn-Ausfahrt zwischen Leipzig und Dresden.
    Der Rohbau steht in Wagelwitz, etwa 4 km außerhalb.
    Die Orakelsprüche aus Delphi hatten ja die hinderliche Eigenart, dass ihre Bedeutung immer erst offenbar wurde, wenn's zu spät war (Fragen Sie doch mal Ödipus' Eltern ...)
    Übrigens habe ich die Zeichnung mit Delphi erstellt. Meist ist für solche Zwecke ein kleines Programm in kürzerer Zeit geschrieben, als die Einarbeitung in die Bedienung eines Graphikprogramms erfordern würde.
    • Name:
    • Robert Roßmair
  30. Ein Fall für Robert Worsch

    Der ist am nächsten dran. E-Mail-Adresse: robert.worsch@t-online.de
    • Name:
    • Martin Beisse

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