Hallo Experten und Kundige,
mal eine ganz simple Frage (habe bisher nichts darüber hier gefunden):
ich habe gelesen, dass Mineralwolle als Dämmung ind Außenwänden, wie sie heute in Holzrahmenbauweise (im "Gefach") so oft eingebaut wird, eine "Lebensdauer" von 20 - 25 Jahren hat.
Danach ist sie angeblich kaputt, also wirkungslos.
Und was ist dann?
Dann habe ich keine Wärmedämmung mehr?
U-Wert von 0,20 geht auf 0,60?
Kann doch nicht sein, oder?
Hab ich dann nicht immer noch die Luft zwischen den Platten die ja die eigentliche Wärmedämmung ist?
Eigentlich geht es doch nur um die "stehende Luft" die die Dämmung ausmacht - alle Dämmmaterialien wirken ja nur indem sie unbewegte Luft enthalten bzw. festhalten.
D.h. eigentlich bräuchte man gar keine Dämmmaterialen wenn man es sonst irgendwie schafft einen genügend breiten Luftspalt in der Wand zu schaffen der ohne Konvektion oder Austausch mit anderen "Lufträumen" ganz einfach "steht".
Radikal gesagt: ein Luftspalt der nach innen und außen luftdicht ist (dissusionsodffen nach außen könnte der sogar auch sein) - und fertig.
Oder?
Zur Ausgangsfrage: wie hoch ist die "Lebensdauer" von Mineralwolle/Glaswolle wirklich (müsste man ja schon Statistiken haben dazu)?
Und was passiert wenn sie kaputt (nehme an zusammengesackt, verklumpt, etc.) ist?
Hab ich dann immer noch Dämmung und wieviel?
Danke für ihre Antworten!
Lenesdauer Mineralwolle
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden
Lenesdauer Mineralwolle
-
Das ist mir neu
eigentlich dachte ich immer das nur Wassereinwirkung Mineralwolle zermürbt ... Wieder was dazu gelernt? -
Lebensdauer MW
Fragen Sie doch einmal die Hersteller (links angehängt)
MfG aku -
luftspalttheorie ...
stimmt so nicht, wär auch zu einfach, oder?
bei isoliergläsern z.B. wird der scheibenabstand optimiert - frag mich nicht wie - jedenfalls wäre die Dämmwirkung bei größerem scheibenabstand schlechter.
anders, wär's, wenn evakuiert wird.
30 jährige Mineralwolle (glaube Glaswolle war's) sieht für mein laienhaftes Verständnis ziemlich fit aus, da sehe ich kein Problem - aber wie gesagt, ich bin Laie und kein molkularphysiker
30 jähriger pu-Schaum hat dagegen überhaupt keine ähnlich mit dem, was man so erwartet, vielmehr ist er bröselig-schwammig und fällt fast schon beim hinsehen auseinander.
hat vielleicht jemand positive Langzeiterfahrungen mit pu? -
Nö, aber hier ein negatives.
Dachfenstereinbau mit PU-Schaum (habe's Beispiel gerade mal 3 m entfernt), erstmal fressen sich die Wespen durch und zum zweiten nach ca. 2 Jahren Sonneneinstrahlung zerbröselt das Zeug schon wenn man es anbläst. Teilweise mag der Einsatz Sinn machen, aber nicht wie bei unserem Bau gerade vorgeschlagen für Luftdichtheit zu sorgen. -
Luftspalt
ja, stimmt, habe ich auch gehört - wenn der Luftspalt zu breit ist entsteht so eine Art "interne Konvektion" zwischen den Scheiben. Liegt das aber nicht daran, dass hier transparente Oberflächen sind?
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe liegt das doch daran, dass die Glasscheiben von der Sonne aufgeheizt werden oder so.
Ob man das einfach so auf "opake" Wandscheiben übertragen kann?
Wo sind die Experten?
"Eingeschlossene/Unbewegte Luft" zwischen 2 opaken Scheiben: Wärmedurchlass =?
Deine Bemerkung mit der "fitten" Glaswolle nach 30 Jahren hat mich echt beruhigt!
40 Jahre wäre mir noch lieber - dann können sich meine Enkel damit ärgern ...
Die Hersteller zu fragen wird wohl nicht gerade objektive Infos bringen, oder?
Die sagen doch sicher: "das hält ewig"
Angeblich soll man keine Fertighäuser aus den 70 ern kaufen weil da die WDAbk. völlig hinüber ist.
Ist da was dran? -
Bei den 70er Jahre-Fertighäusern ...
Bei den 70er Jahre-Fertighäusern liegt es offensichtlich an der Konstruktion: nicht Luftdicht raumseitig - Taupunkt in der wärmedämmenden Schicht - Feuchte - Schimmel - kranke Hausbewohner. Zudem dämmt feuchte MiFa schlecht/nicht. Heißt die Dämmung geht durch die falsche Konstruktion hinüber. Bei 70er Jahre Fertighäusern gibt es noch mehr Probleme siehe auch wer hat/2070. -
nochmal 70er ...
2001 minus 30 = 1971.
ich kann mich nur auf fälle beziehen, die selber kennengelernt habe. trotz des schlechten ruf's der frühen Fertighäuser, der teilweise auch berechtigt sein mag (Entschuldigung, wenn ich wieder jemandem auf den Schlips trete) sieht die Dämmung (naja ... 10 cm in der Außenwand *g*) gar nicht schlecht aus ... wenn nicht gerade mit der kettensäge saniert wird -
nur Wasser beeinträchtigt Dämmung ...
Hallo jepe,
Fassadendämmung muss wesentlich höhere Anforderungen als zum Beispiel Sparrendämmung erfüllen. Sie ist oberflächenvergütet, wesentlich formstabiler, hydrophobiert und mir fällt im Augenblick kein chemischer Prozess ein, der sie zersetzt. Steinwolle allgemein ist anfällig gegen Wasser. Tauwasser wird eigentlich problemlos verkraftet (optimale Wasserdampfdiffusion möglich µ=1), außer die Fassade ist hinsichtlich Bauphysik völlig daneben. Über Fehlstellen eindringendes Wasser allerdings zerstört nach und nach die Wasserabweisung, das Material nimmt Wasser auf und verliert Struktur und Dämmwirkung.
Solange das Material kein Wasser bekommt funktioniert es ... auch noch in 100 Jahren
Zu PU: Die Bestandteile der meisten Kunstschäume vertragen keine Infrarot-Strahlung sind daher durch geeignete Maßnahmen zu schützen. Sie geben aber auch mit der Zeit Weichmacher ab und verspröden daher. Die Dämmwirkung bleibt allerdings erhalten.
Die zurzeit hergestellten Polystyrol-Platten weisen wesentliche Verbesserungen gegen Versprödung und Alterung auf.
Bei sichtbaren Schäden im Dämmstoff sollte man als erstes überprüfen, ob auch wirklich eine geeignete, für die Fassade zugelassene, Dämmplatte eingebaut wurde. Oft werden hier Materialien verbaut, die im Fassadenbereich nichts zu suchen haben.
MfG
Veikko Ulrich -
Danke
für die Beiträge!
Super was es hier an Wissen und Erfahrung im Forum gibt.
Bin schon viel beruhigter.
Das Problem bei der Wärmedämmung in der Außenwand ist doch, dass man da nie wieder reinsieht ohne die Konstruktion zu zerstören. Bei mir zumindest kommt man da nie wieder ran. Irgendwie unheimlich ...
Wie kann man z.B. nach 10 oder 20 Jahren kontrollieren wie der Zustand der Mineralwolle ist?
Soll man da mal ein Bohrloch machen und reinschauen (Endoskop müsste da ja z.B. gut gehen)?
Wie viele Bohrlöcher bräuchte man?
Oder ob die Dampfbremse noch dicht ist.
Wie überprüfen - so nach 10-20 Jahren?
Blower-Door oder Thermografie sagen ja nichts über die Leistung der Dampfbremse aus (obwohl man evtl. Rückschlüsse ziehen kann).
Oder soll man das einfach vergessen und solange nichts augenschscheinlich wird gar nichts machen?
Ist wohl auch Nervensache ... -
tja, was kann man da drauf Antworten ...
tja, was kann man da drauf Antworten Hauswandendoskopievermutlich lässt sich eine defekte/nicht wirksame Dämmung am hohen bzw. sich verschlechternden Heizbedarf des Hauses feststellen. Das nächste Mal wird es bei mir ein Massivhaus.
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Veikko Ulrich hat alles gesagt
Kontrollieren kann man mit Blower-Door-Test (BDT), Infrarotmessung oder eben Probeentnahme.
Wie schon oben geschrieben: bei richtiger Konstruktion 100 Jahre und mehr, bei falscher Konstruktion 5 Jahre und weniger
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