Fugen der Betondecke sichtbar
BAU-Forum: Ausbauarbeiten

Fugen der Betondecke sichtbar

Wir haben 2010 einen Neubau bezogen, welcher Botendecken enthält, die aus Fertigteilen zusammengesetzt wurden.
Die Fugen wurden verspachtelt, die anschließende Deckenfläche wurde mit weißer Raufasertapete tapeziert und mit weißer Dispersionsfarbe gestrichen. Diese Vorgehensweise entsprach der Bauträger-Standard-Ausführung. Ausgerechnet und ausschließlich im Wohn-Esszimmerbereich sind die Fugen bei Streulicht nun sichtbar, sodass die Decke deutliche Unregelmäßigkeiten aufwirft, was nach Pfusch, jedoch nicht nach Neubau aussieht! Leider hatten wir dies bei Bauabnahme noch nicht bemerkt, nun ist das Zimmer komplett möbliert ...
Folgende Fragen: Kann dies als Mangel im Rahmen der Gewährleistungsfrist noch geltend gemacht werden?
Wie könnte das Problem bestmöglich behoben werden?
Was ist Ursache für das Problem? Pfusch beim Fugen verspachteln?
Hätte die Deckenfläche vor dem Tapezieren ggf. komplett vergipst werden sollen? Doch weshalb sieht es beim Nachbarn und in den anderen Zimmern sauber aus?
Für Rückmeldungen vorab vielen Dank!
  • Name:
  • Malermeister
  1. Malermeister?

    ... sind Sie sicher nicht, sonst wüssten Sie, dass man Flächen optisch nicht unter Streiflicht bewerten darf.
    Die Ebenheitstoleranzen (DINAbk. 18202) lassen so einiges zu, weitere Fachregeln ebenfalls. Den Einzelfall bewertet Ihnen vor Ort ein Sachverständiger  -  obs den Streit lohnt?
    Bei handwerklichen Ausführungsabweichungen immer gleich von "Pfusch am Bau" zu schreiben, halte ich für etwas überzogen.
    Kein Mensch wirft der Frau am Postschalter optische Mängel vor, wenn Sie die Marke schief aufklebt.
    Wie uneben ist es denn auf einer Messlänge von 2 m oder auf einer Messlänge von 1 m?
  2. Fortsetzung sichtbare Fugen Betondecke

    Richtig, ich bin kein Malermeister. Besitze allerdings die Fähigkeit, Äpfeln mit Äpfeln und nicht mit Birnen zu vergleichen ...!
    Die Unebenheiten erstrecken sich über eine Länge von 4 m + 4,5 m u. eine Breite von 23 cm. Der Höhenunterschied kann mit gewöhnlichen Haushaltsgeräten natürlich nicht gemessen werden und liegt sicherlich im Milimeterbereich, was jedoch für eine sichtbare Streifenbildung unterhalb der Tapete ausreicht ...
    • Name:
    • Malermeister 2
  3. Qualitätsansprüche werden gern wegdefiniert

    Da stehen einem ja die Haare zu Berge! Nun wird schon unsaubere Handwerksarbeit damit gerechtfertigt, dass Briefmarken oft nicht ganz gerade geklebt werden? Geht"s noch? Ich finde den Niedergang des Qualitätsbewusstseins in weiten Teilen insbesondere des deutschen Bauhandwerks katastrophal!
    Allerdings ist der Verbraucher an dieser Entwicklung nicht schuldlos. Er drückt gnadenlos die Preise und gönnt seinen Auftragnehmern nicht die Butter auf"s Brot. Geiz ist geil und das Anspruchsdenken bemerkenswert.
    Entscheidend gefördert wird diese Entwicklung darüber hinaus von unserem (unserem?) Staatswesen, das uns erstmal die Knete aus der Tasche zieht, ehe irgendein Handwerker eine faire Chance bekommt.
    Wie ist jetzt der Stand der Dinge? Alle sind schuld? Aber ich nicht.
  4. Er kann Äpfel mit Äpfel usw. vergleichen ... Malermeister 2

    Bevor man so einen undefinierbaren Unsinn in Buchstaben formt, sollte man sich eigentlich kundig machen, was man hier fachlich ausdrücken will. Spachtelarbeiten bewegen sich i.d. Re. im Millimeterbereich! Was versteht der sich Anmassende unter dem Oberbegriff "Unebenheiten"? Welche "Haushaltsgeräte" verwendete Er beim Messen, was ist das Ergebnis dieser Messung?
    Vorsicht im Umgang mit der Berufsbezeichnung "MALERMEISTER"!
    Da muss man nämlich 1 Jahr Fachschule besuchen und die Prüfung bestehen. Einfach Dieter Nuhr's Rat befolgen!
  5. mm-Bereich

    Auch Unebenheiten im mm-Bereich sieht man deutlich, wenn sie sich als Gerade von, sagen wir, mindestens 50 cm präsentieren. Die kürzeren sieht man nur dann, wenn man die Augen genau auf die betr. Stelle fokussiert. In unserem Wohnzimmer haben wir genau solche Höhenunterschiede im mm-Bereich und ich binjh stinksauer darüber, weil sie einfach auffallen. Natürlich besonders bei Beleuchtung. Na und, ist die verboten?
    Und nein, ich habe die Höhendifferenzen nicht nachgemessen, sondern nur geschätzt. Bei uns liegt es an der hingerotzten Montage der Gipskartonplatten ohne Höhenangleichungen.
    Ich habe gehört, ein guter Maler kann so etwas durch Spachteln so egalisieren, dass man nichts mehr sieht. Aber der kostet natürlich Geld.
    Also, Leute, relativiert doch nicht immer tradierte, aber unbequeme Qualitätsvorstellungen durch Aufzählung relativierender Normen oder Festlegungen! Wobei ich auch den Ton, in dem unzufriedene Bauherren hier manchmal niedergebügelt werden, für voll daneben und im Grunde arrogant halte. Wenn ich ein Auto kaufe, erwarte ich auch, dass noch kein Kratzer dran ist, und lasse mir bestimmt nicht einreden, es sei alles im grünen Bereich oder ich hätte da gar eine Schadensminderungspflicht (praktische Erfindung der Versicherungswirtschaft). Noch einmal: Wenn ich mit bloßem Auge diese Unebenheiten in der Decke sehen kann, dann lasse ich mir nicht erzählen, das sei noch in Ordnung wegen DINAbk. oder so. Da habe ich andere Vorstellungen von ordentlicher Arbeit. Bin wahrscheinlich von gestern.
  6. Unebenheit im mm Bereich und bei ...

    Unebenheit im mm Bereich und bei Streiflicht sichtbar.
    Was bitte, soll dem Fragesteller denn nun geraten werden?
    Großes Fass aufmachen um am Ende ein langes Gesicht zu haben, weil die Mängel im Toleranzbereich liegen und es weder Minderung noch Mängelbeseitigung gibt.
    Hilft doch alles nix.
    Wenn im Toleranzbereich, dann kein Mangel. Aus die Maus.
    Obs einem gefällt oder nicht.
  7. Toleranzbereiche

    Nein, es gefällt mir nicht. Vor Jahren hatte ich noch oft den Fehler gemacht, meine Bodenplatten konventionell von deutschen Handwerkern erstellen zu lassen, statt die modernen, vorgefertigten und auf den mm passenden Elemente der hochgedämmten schwedischen Bodenplatten (gibt es inzwischen aus deutschen Landen auch) zu verwenden. Die Ergebnisse glichen sich irgendwie. Es war aus der Sicht eines Fertighauserstellers so gut wie immer Murks. Denn präzises Arbeiten sind deutsche Maurer und Betonbauer eh nicht gewohnt. Müssen sie auch nicht, die DINAbk. schützt sie und rechtfertigt den Murks. Ich will gerne zugeben, dass die Einhaltung der Richtlinien der Fertighausbauer für Handförmchenbauer nicht so einfach ist. Aber abgesehen davon, dass meist nicht einmal ein sauberes Rechteck möglich schien, hatte ich einmal einen Höhenunterschied diagonal von Ecke zu Ecke von fast 3 cm! Auf meine Einwände hin bekam ich zu hören: "Das ist noch im Toleranzbereich nach DIN  -  können sie nachprüfen. " Danke, mich interessierte die DIN aber nicht, die offensichtlich noch keine Holzfertighäuser kannte, sondern nur nur die Forderungen der Bausatzhersteller.
    Aber seit diesem Vorfall habe ich verstanden, warum auch in der DIN steht, dass man die Fertighauswände kraftschlüssig untermörteln soll. Das ist nämlich notwendig, um eigentlich unsachgemäße Riesenfugen zu schließen. Na ja, heute sind immer mehr Fertighausbauer schlauer und ärgern sich nicht mehr mit solchen offenbar kulturell verankerten Unzulänglichkeiten herum, sondern arbeiten auch nur noch mit präzise passenden, weil vorgefertigten Anschlussdetails. Und aus die Maus!
  8. Noch vergessen:

    Maximale Höhendifferenz bei Bodenplatten für Fertighäuser: diagonal 5 mm!
  9. Machen wir es einfach

    Das Problem gäbe es nicht, wenn Bauträger und Hausherren nicht gleichermaßen darauf verzichten würden, die Deckenflächen flächig spachteln zu lassen.
    Jeder glaubt halt: Die schalungsglatte Filigrandeckenuntersicht ist doch malerfertig (und jeder hofft die Fugen ignorieren zu können).
    Wie Herr Stodenberg schon ausführte  -  die Mehrleistung (Spachtelarbeiten) wollen die wenigsten bezahlen.
    Viele machen dann auch noch die Tapezier- und Malerarbeiten (Tapezierarbeiten, Malerarbeiten) selbst, oder mit einem billigen Handwerker, der sich das großflächige Spachteln und Schleifen aus Kostengründen spart  -  und fertig ist der Ärger.

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