Stadthaus bauen auf winzigem Grundstück?
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Stadthaus bauen auf winzigem Grundstück?

(Verschoben aus dem Grundriss-Forum, hatte mich damit vertan, sorry).

Ich habe ein Luxusproblem. In einer kleineren, aber gut angebundenen Stadt habe ich ein Grundstück geerbt und brainstorme gerade ob es sich lohnt das zu behalten und irgendwann nach dem Berufseinstieg zu bebauen (studiere noch und habe keinerlei familiäres Geld). Es befindet sich in einer ganz hübschen Altstadt, eine besonders nachgefragte Touri-Stadt ist es aber nicht/nicht übermäßig wertvoll. Ganz nett zum Wohnen halt. Das Grundstück ist praktisch eine Lücke zwischen zwei Zweigeschossern und wird hinten durch ein eingeschossiges Gebäude begrenzt. Somit wären Fenster im EGA nur zur Straße möglich, oben dann nach vorn und hinten. Nun aber der eigentliche Haken: die Grundfläche sind nur 58 m², Schmalseite zur Straße. Davon muss man dann ja wohl noch die Mauern abziehen. Ich bin leider ganz schlecht in der räumlichen Vorstellung und habe kein Gefühl dafür ob das dann "eng und dunkel" bedeutet, oder ob man damit durchaus arbeiten kann. Man könnte wohl 2,5 Geschosse genehmigt bekommen, oder 2 plus Dachterrasse. Nur wie wäre bei dieser Grundfläche der Inneneindruck  -  bei einer eher offenen, loftartigen Ausnutzung vielleicht doch kein Engegefühl? Danach kommt dann die Geldfrage, die ich hier gerne anhängen würde statt weitere Threads aufzumachen (und ein wenig hängt es auch mit dem winzigen Grundriss zusammen): Ist das passgenaue Bauen zwischen zwei Nachbarhäusern heikler oder teurer? Und worauf bezieht sich eigentlich der typische m²-Preis, ist das Grundfläche? D.h. kostet der m² auch im nächsten Geschoss noch mal das gleiche wie unten wo Fundament und Haustechnik sitzen? Bei 2,5 Geschossen würde man ja wohl auf ca. 100-110 m² Wohnfläche kommen (Bad, Schrägen usw. einfach mal mitgezählt). Als Single- oder Paarwohnung (Singlewohnung, Paarwohnung) müssten da ja nur wenige Räume und nicht die fetteste Schalldämmung usw. sein, oder wie ist Ihre Erfahrung mit sowas? Ist der von mir angedachte Stil automatisch auch teuer, weil eigentlich haben Lofts usw. ja weniger Wände, wirken reduziert. Verzeihung wenn das eine relativ allgemeine Fragestellung zum Thema (kleiner) Grundriss wurde, aber das hängt irgendwie alles zusammen und wie gesagt ist es noch eine Art Brainstorming ob sich so ein kleines Grundstück lohnt. :) In dieser Stadt zu leben könnte ich mir schon vorstellen.

  • Name:
  • Florian
  1. scheitern möglich

    Zu beachten ist die Grundflächenzahl, Geschossflächenzahl, Parkplatzsatzung und Abstandsregeln für Dachterrassen und Anleitermöglichkeit für die Feuerwehr auf der Rückseite. Normalerweise bekommt man für so kleine Grundstücke keine Baugenehmigung.
  2. Stadthaus

    Ob man eine Baugenehmigung bekommt kann man nur auf dem Bauamt und bei der Stadt erfragen.

    Es ist dabei nicht schädlich, schon einmal in die richtige Partei einzutreten und Plakate zu kleben.

    Ich habe schon Bauämter erlebt, die mir, als ich noch gar nicht Bauvorlagenberechtigt war, bei der Planung behilflich waren und ich kenne ein Bauamt, das mir einen korrekten Plan mit unzulässigen Gründen abgelehnt hat. Dort wurde ich auch schon gefragt, nennen Sie uns eine Zahl, zu der Sie bereit sind, das Grundstück an den Nachbarn zu verkaufen.

    In Neapel erläuterte uns der Fremdenführer dazu, ja wir haben die Mafia und wir zahlen wie in eine Versicherung. Aber in D hat man die Bürokratie.

    Ich wusste nicht, dass unsere Verwaltung für ihre Leistung bereits so bekannt ist.

  3. schwierig

    Foto von Martin G. Halbinger

    Baurecht: Was baurechtlich möglich ist, ist in solch beengten Altstandlagen schwer zu beurteilen. Oft ist eine Vielzahl an Abweichungen erforderlich, die aber auch oft erteilt werden können, wenn es nachvollziehbare Gründe dafür gibt. Planer, die bisher nur am Ortsrand freistehende EFHs gebaut haben, werden leicht scheitern.

    Konstruktiv: Je nach Baujahr und Zustand der Nachbarbebauung können viele Probleme auftreten: Grenzwände, die nicht auf der Grenze liegen, Überstehende oder fehlende Fundamente, Leitungen, usw. man kann viele Überraschungen erleben. Besonders Platzsparende Konstruktionen sind oft aufwändiger / teurer als die Standardausführung.

    Grundrissgestaltung: Mit modernen Maßnahmen (Oberlichtern, Lichtschächten, künstlicher Beleuchtung) kann man viele Probleme lösen, vieles liegt auch an der Grundrissgestaltung. (offene Grundrisse, Lichthöfe, Sichtachsen usw.) Die Lage kann ein Alleinstellungsmerkmal sein. Ob es dann im Endergebnis Sinn macht, können wir nicht beurteilen. Vielleicht wird ein herrausragendes Juwel daraus oder es ist günstiger, die Kosten für den Mehraufwand in ein einfacher bebaubares Grundstück zu investieren.

    Wenn die Fläche nicht ausreicht um dort dauerhaft seinen Wohnbedürfnissen (Kinderzimmer, zus. Arbeits- / Hobbyzimmer usw. je nach Lebensplanung) zu entsprechen, solle man überlegen, ob die Planung sinnvoll vermietbar ist ... Spezielle Grundrisse brauchen manchmal auch eher spezielle Bewohner. ;-)


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