wir bauen seit über einem Jahr ein Einfamilienhaus. Wir haben zu diesem Zweck einen Architekten nach HOAIAbk. mit den Leistungsphasen 1-8 beauftragt.
Das erste halbe Jahr hat er auch zuverlässig gearbeitet, sich mit uns abgestimmt, Ausschreibungen gemacht und teilweise das Objekt überwacht. Auch in dieser Zeit hat er immer mal wieder etwas vergessen, aber das hielt sich in Grenzen.
Seit etwa Juni hat er nur noch sehr wenig getan, aber stand zu der Zeit immerhin noch mit uns in Kontakt. Seit gut drei Monaten reagiert er nicht mehr auf unsere Anrufe, drückt uns weg oder schickt uns SMS, er sei in einer Besprechung. Bestenfalls erreichen wir ihn einmal die Woche und dann kann man einen Punkt ansprechen bis er sich wieder verabschiedet, weil er dringend weg muss. Die Liste der Dinge die zu tun sind, ist mittlerweile natürlich sehr lang. Angefangen mit Handwerkern, die auf die Baustelle kommen sollen um Fehler zu beheben bis zu neuen Ausschreibungen. Die Handwerker mit denen wir gesprochen haben, sagten uns, dass er auf ihre Anrufe ebenfalls nicht reagiert. Auf der Baustelle passiert daher nichts mehr. Ursprünglich sollten wir laut seinem Bauzeitenplan Mitte August einziehen, schön wäre dieses Jahr gewesen, dass wird sicher jetzt nicht mehr der Fall sein und da es nicht weiter geht, wissen wir auch nicht wann dies der Fall sein wird. Da er nicht auf unsere Anrufe reagiert, wissen wir natürlich auch nicht, ob er überhaupt noch irgendwas macht, wie beispielsweise Ausschreibungen.
Die Frage ist jetzt, was können wir tun damit es auf der Baustelle weitergeht? Und wie sieht es mit der noch ausstehenden Bezahlung des Architekten aus, müssen wir ihm wirklich die komplette Summe bezahlen, obwohl er uns so hängen lässt? Leider wurde im Architektenvertrag keine Bauzeit festgehalten, er sagte damals nur, dass er von etwa 9 Monaten ausgeht. Da mein Mann den ganzen Tag arbeiten muss und ich mich um unsere Töchter kümmere, kann ich natürlich auch nicht so viel selber erledigen. Wir versuchen mit einigen Handwerkern abzustimmen wie es weitergeht, aber da nun unterschiedliche Gewerke sich miteinander abstimmen müssten, wollen die Handwerker dies auch lieber mit unserem Bauleiter, dem Architekten, abstimmen. Wir überlegen, ob wir einen Anwalt einschalten sollen, aber nach über einem Jahr Bauens sieht es natürlich finanziell auch nicht so rosig aus und wenn das dann nichts bringen sollte ...
Ich hoffe, dass uns jemand einen Tipp für die richtige Vorgehensweise geben kann.
Vielen Dank Jennifer
(NRW)