wir haben mit verschiedenen Bauträgern über den Bau eines Einfamilienhaus gesprochen und stehen kurz vor Vertragsabschluss. Als Vorsichtsmaßnahme haben wir die Bilanzen der Bauträger im Bundesanzeiger geprüft. Was ist von einem Unternehmen zu halten, dessen aktuelle Bilanz in etwa wie folgt aussieht (wobei die Posten Verbindlichkeiten und Fehlbetrag seit 5 Jahren kontinuierlich ansteigen):
Aktiv: Anlagevermögen 10.000 EUR Umlaufvermögen 200.000 EUR Rechnungsabgrenzungsposten 2.000 EUR nicht durch EKAbk. gedeckter Fehlbetrag 500.000
Passiv EK 0 EUR Rückstellungen 25.000 EUR Verbindlichkeiten 687.000 EUR
Mein Rechungswesenunterricht liegt schon ein paar Jahre zurück, aber ich würde die Bilanz so interpretieren, dass das Unternehmen stark verschuldet ist und die Verbindlichkeiten das EK bei weitem übersteigen.
Zwar ist die Bezahlung nach Baufortschritt vorgesehen, allerdings habe ich Bedenken, dass das Unternehmen während des Bauvorhabens insolvent wird, Handwerker nicht mehr bezahlt werden, ein unfertiger Rohbau stehen bleibt und (bestensfalls) die Baufortschrittsversicherung einspringen muss, damit ein anderes Unternehmen das Haus fertigstellt. Aus meiner Sicht ein unkalkulierbares Risiko. Wie sehen die Experten in diesem Forum diese Bilanz? Steht diesem Unternehme das Wasser bis zum Hals, oder ist meine Interpretation falsch?
Für Antworten vielen Dank im Voraus