Planung, Statik und Wärmeberechnung - alles aus einer Hand?
BAU-Forum: Architekt / Architektur
Planung, Statik und Wärmeberechnung - alles aus einer Hand?
Den zur Baugenehmigung notwendigen Plan haben wir von einem Architekt erstellen lassen. Nun haben wir die Möglichkeit, die Statik und die Wärmeberechnung von der Firma erstellen zu lassen, die auch unsere Bodenplatten und Decken liefert, ebenso könnte ein uns befreundeter Polier die Zeichnung der sog. 50 er-Pläne übernehmen. Gibt es Gründe, die gegen ein solches Vorgehen sprechen? Wenn ja, was sind Vorteile wenn alles "aus einer Hand" ist? Vielen Dank für Ihre Hilfe.
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Wieso eine Hand?
Architekt, Firma, Sie und ihr Polierfreund sind 4x2=8 Hände, oder?
Die Wände machen Sie doch selbst, mit ihrem Polierfreund, oder?
Tja, was soll dagegen sprechen?
Zu viele Köche verderben den Brei, sacht man.
Je nachdem, was dabei rauskommen soll, empfehle ich Ihnen einen unabhängigen Chefkoch Ihres Vertrauens.
Vielleicht hat ja ihr Architekt noch Lust auf Bauleitung.
Aber das Geld wollen Sie ja sicher sparen ...- FlüsterModeOn*
Is auch verdammt viel Schotter - völlig ohne Sinn verdattelt!
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Verdammt wagemutig.
Oder (dumm-) dreist?
Diese Frage hier im Unterforum "Architektur" zu stellen.
Ziehen Sie sich schon mal warm an ... -
machen Sie was Sie wollen
Ist doch Wurscht, solange die Arbeit ordentlich gemacht wird. Mal davon abgesehen: Die Statik bekommen Sie in den seltensten Fällen vom Architekt direkt. Der würde sie auch bloß versubben an einen Statiker, wel Architekten meist über "Kuh-el-Quadrat-achtel" nicht drüber raus kommen.
Die 50stel Planung sollten Sie schon einem Architekt überlassen, denn die Ausführenden Firmen sparen sich solche Sachen gern und sagen hinterher: "Ausführung ohne Detailplanung - nur auf Basis der Erfahrung reicht auch" - und das bringt es nicht. Eine vorliegende Planung ist verbindlich. Haben Sie keine Planung, dann ist nur die Regel der Technik verbindlich.
Wenn also egal wer mit der Planung beauftragt ist, dann sollte er die auch vorlegen zur Prüfung durch den baukundigen Bauherren oder seinen Vertreter (den Architekt).
Noch eine andere Frage: Planen Sie den Architekt nach der Genehmigungsplanung zu entpflichten von den weiteren Leistungsphasen? Vorsicht, wenn Sie Baulaie sind, haben Sie dann keinen unabhängigen Betreuer, der für Sie aufpasst! -
Ergänzung zum Beitrag Tilgner
Dass der Architekt die Statik nicht selbst macht ist klar. Weil nicht als Statiker ausgebildet (die 4 Semester Statik hört er nicht, um später als Statiker arbeiten zu können, sondern um zu wissen was möglich ist), empfiehlt der gewissenhafte Architekt dem Bauherrn die Beauftragung von Fachleuten, aber er versubbt nicht im eigenen Namen.
Neben dem Statiker können auch Fachplaner für die Haustechnik notwendig sein. Der Architekt weiß das, berät entsprechend, koordiniert alle Fachplanungen und integriert sie.
Ihr Polier als Werkplaner in allen Ehren. Wenn er aus dem Rohbau kommt, wird er die Hundertstel Maurergerecht, wenn er geübter Zeichner ist auch ordentlich auf 1:50 vergrößern können. Mauern ist aber nur ein Gewerk von vielen. Mit den "leeren" 1:50-Plänen fängt die Werk- und Detailplanung (Werkplanung, Detailplanung) nebst Integration der Fachplanungen erst an. Fragen Sie Ihren Polier ruhig mal, wie gut er sich mit fremden Gewerken, z.B. Abdichtungen, Dachanschlüssen, Fenster- und Türdetails, auch unter dem Aspekt der Tauwasser- und Wärmebrückenvermeidung und Luftdichtigkeit auskennt (Liste kann fortgesetzt werden). Lassen Sie wichtige Detailpunkte ungeklärt, liefern Sie sich den Firmen aus, frei nach dem Motto "das haben wir immer schon so gemacht" oder stehen demnächst wieder hier im Forum.
Was Sie ohne Architekt vor sich haben, ist die Lösung von vielen überraschenden Einzelproblemen durch wechselnde, mehr oder minder geeignete Ratgeber, im günstigsten Fall ordentlich und gerade noch "just in time", im ungünstigsten Fall teuer, nicht regelgerecht, schadensträchtig. Gesamtübersicht und -Konzept werden fehlen und dass es besser und günstiger gegangen wäre, werden Sie nicht erfahren. -
aber ...
aber es kommt halt eben auch vor, dass in einem Architekturbüro alle (!) standardmäßigen Planungsleistungen durch eigene Fachingenieure abgedeckt werden, und somit kann ein Architekt nun doch durchaus die Statik "liefern".
wir haben hier bei uns alles unter einem Dach, und das funktioniert echt weltklasse, da die Wege so herrlich "kurz" sind. -
Sehe ich kein Problem
Die Firmen die eine Statik anbieten haften dafür und es kann höchstens sein, dass sie anschließend alles ein wenig überdimensioniert haben (was Geld kostet) - aber das können sie vorher eh nie wissen. Die 1:50 Pläne macht der Architekt auch nicht selbst - die lässt der von einem Bauzeichner erstellen, vielleicht überprüft er diese nochmal. Wir hatten für unser Haus nur 1:100 Pläne und haben die fehlenden Maße dann auf der Baustelle mit dem Polier ergänzt - sehr pragmatisch. Probleme gab es dadurch keine. Die Detailplanung (Heizung, Wasser, ...) hat wenig bis nichts mit dem zeichnen der Pläne zu tun. Die Detailplanung sollten sie aber am besten in fachkundige Hände geben - hier kann man viel Geld sparen je mehr Details sauber geplant sind und das im Vorfeld. Ob das ihr Architekt kann, ist allerdings zu prüfen (meiner hatte davon keine Ahnung, die Fachplaner - extra angagiert - waren dazu viel zu oberflächlich und mir fehlte es an Weitsicht). Vorteile bei "alles aus einer Hand" sehe ich nicht, nur Nachteile. Gut ist es, wenn ihr Architekt bzw. der Bauleiter soviel Ahnung hat, dass er alle Pläne auf Konsistenz und Vernunft checken kann - aber das ist leider die Ausnahme -
woher haben sie denn all die Weisheiten @carsten b.
? ihnen fehlt der allgemeine überblick, meine ich ;--) trotzdem schöne Grüße -
ziehe meinen Beitrag zurück
Gegen die geballte Bauerfahrung von Carsten B. komme ich nicht an. Außerdem habe ich festgestellt, dass Herr Ferrari mein Auto gar nicht selbst gebaut hat. In der Halle waren nur ein paar Mechaniker. Bin schwer enttäuscht, vielleicht ein italienisches Problem? Nein, Herr Piëch hat meinen Zweit-VW auch nie persönlich gesehen. Deutsche Wertarbeit nur vorgetäuscht? Kein Einzelfall! Auch Herr Dr. Walter von der Walter Bau AG hat sich auf meiner Landhausbaustelle nicht blicken lassen. Da waren nur Arbeiter Zugange. Wozu bin ich eigentlich zu den Fachfirmen und Fachleuten gegangen?
Bauen ist im Grunde genommen einfach wie Fußball. Jeder kann es, jeder hat es schon mal gemacht, jeder kann mitreden. Ein fehlendes Maß in den Plan nachtragen - wo ist das Problem? Details gehören da eh nicht rein. Pläne kann - bis auf Architekten - heutzutage jeder checken. Was Abseits ist weiß mit Ausnahme des Schiri ja auch jedes Kind.
Freue mich schon, hier vom erfolgreichen Baufortschritt des Fragestellers zu lesen. -
Was habt ihr denn da gelesen?
Vielleicht habe ich Chinesisch geschrieben aber was sollen Eure Kommentare?
@Rossi: Wenn sie der Meinung sind ich erzähle Mist, dann schreiben sie das - aber bitte dann sachlich.
@Bruno: Habe ich geschrieben das es jeder kann? Da kann ich wohl nicht lesen - ich habe geschrieben das es mein Architekt nicht konnte, der Fachplaner nicht richtig geplant hat und ich es nicht besser wusste. Also haben die Handwerker gemacht wie sie es für richtig empfunden haben, und das war halt manchmal nicht richtig. Gemerkt habe ich es dann, und nicht meine teuer bezahlten Planer/Architekten. Wenn die richtigen Buben es gut geplant hätten, dann hätte ich Geld gespart.
Ist das der neue Stil im Forum, nicht zu lesen und alle als Deppen abzustempeln? -
Denk ich nicht
Herr Carsten,
ich habe beim Lesen Ihres Beitrages kurz mal die Augenbraue gehoben und mich dann zurückgehalten. Als Bauherrin stecke ich zurzeit zusammen mit dem Architekten mitten in den Detailplanungen und Werkplanung und mache andere Erfahrungen als die von Ihnen beschriebenen. Auch möchte die von Ihnen dargestellte pragmatische Handlungsweise nicht auf meiner Baustelle erleben. Das sollte alles, soweit möglich schon vorher erledigt sein!
Viele Grüße -
Bezogen ...
auf den ersten Beitrag.
Viele Grüße -
@Carsten
Bitte nicht persönlich nehmen, natürlich habe ich in meinem Beitrag gewaltig überhöht. Aber folgendes war doch zu lesen:
1. "Die 1:50 Pläne macht der Architekt auch nicht selbst - die lässt der von einem Bauzeichner erstellen, vielleicht überprüft er diese nochmal".
2. "Die Detailplanung (Heizung, Wasser, ...) hat wenig bis nichts mit dem zeichnen der Pläne zu tun".
3. "Gut ist es, wenn ihr Architekt ... alle Pläne auf Konsistenz und Vernunft checken kann - aber das ist leider die Ausnahme"
1 und 3 werten verallgemeinernd - und für mich zu weit gehend - die Tätigkeit und Fähigkeit des Architekten ab. Tut mir leid, wenn Sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. 2 stimmt nur, wenn man unter "Pläne" die auf 1:50 vergrößerten/vergröberten 1:100-Pläne versteht. Eine landläufig verkürzte Annahme, die mich an "das Runde muss in das eckige" erinnert hat. Wie gesagt fängt die eigentliche Werk- und Detailplanung (Werkplanung, Detailplanung) danach erst an. -
Dem stimme ich zu
Meine Aussage war, dass es keine große Rolle spielt, ob man die Pläne in 1:50 oder 1:100 hat, wichtig ist das die Planung richtig gemacht wurde. Und gerade die Fachplanung erfordert sehr viel Erfahrung und natürlich auch Interesse an dem speziellen Objekt. Wenn der Elektriker einen genauen Plan hat wo er die Leitungen zu führen hat und wie der Raum in den Installationsschächten geteilt ist usw. kommt es zu deutlich weniger Reiberreien und zum Schluss passt dann auch alles. Aber wenn der Fachplaner nur seine Leitungen in einen Plan einzeichnet, in dem gerade mal so viele Details drin sind, dass man die richtigen Enden miteinander verbindet (und das ist es was ich immer wieder als Planung sehe) ist es eine Vergeudung von Einsparpotential. Allerdings ist das keine Frage des Maßstabs. '
Schön wenn man Fachplaner findet die es richtig und im Vorfeld machen - das spart Geld und vor allen Dingen Fehler und Zeit. -
zuerst hatte ich auch geschrieben
"selten so einen Mist gelesen" - es dann aber bei meinem obigen Satz belassen. in ihrem jüngsten Beitrag lese ich, das es egal ist, ob man 1:50-Pläne hat oder welche in 1:100. hhm, ich weiß den Unterschied zwischen Entwurfes- und Werkplanung, sie offensichtlich nicht, denn diese haben ganz unterschiedliche Inhalte. ein mitlesender Bauherr könnte da auf falsche Gedanken kommen. was sind sie eigentlich? Fachplaner für Haustechnik oder Bauherr? den richtigen Durchblick scheinen sie immer noch nicht zu haben, deshalb würde ich an ihrer Stelle wenn sie Fachplaner sind: mich mal mit der Materie der Planung eines Hauses beschäftigen wenn sie Bauherr sind: mich mal mit der Materie der Planung eines Hauses beschäftigen.
das ist jetzt nicht böse gemeint, nur mal zur Info. schöne Grüße
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