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Brennwerttechnik = großer Schwindel?!
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Brennwerttechnik = großer Schwindel?!

Eine Brennwertheizung läuft im Brennwertbereich wenn das Kondensat , welches in der Abgasleitung entsteht in der Feuerstätte nochmals nutzbar gemacht wird. Bei Brennwertheizungen die auf dem Dachboden installiert sind kann jedoch kein Kondensat entstehen, da die Abgasleitung nur ca. 1 m vielleicht 2 m lang ist. Somit können diese Geräte nicht im Brennwertbereich laufen oder sehe ich dies falsch?
Weiterhin ist es so, das es eine Zeit dauert bis das Kondensat entsteht und bis es in der Feuerstätte nutzbar gemacht wird. Ich gehe davon aus, lasse mich aber auch gerne verbessern, das dieser Vorgang etwa 5 min benötigt. Wenn man nun jedoch Besitzer eines Einfamilienhauses ist , ist es in der Regel so, dass die Brennwertheizung nur sehr selten länger als 5 Min in Betrieb ist. Also sehe ich auch hier keine Brennwertnutzung.
Eine Brennwertheizung kostet mehr Geld wie eine normale Heizung z.B. Niedertemperatur. Eine Brennwertheizung muss ich nach den Herstellerangeben 2 x im Jahr vom Heizungsmonteur überprüfen lassen eine normale nur einmal im Jahr, auch hier wieder ein Kosten-Mehraufwand.
Die Anbringung eines Brennwertgerätes in einem Mehrfamilienhaus im Keller kann ich nachvollziehen da dort genügend Wärme benötigt wird. Die Anbringung in einem Einfamilienhaus oder die Anbringung der Brennwertheizung unter Dach kann ich jedoch in keinster Weise nachvollziehen.
Nun frage ich mich warum werden immer mehr von diesen Geräten verkauft und installiert?
  1. Denkfehler

    Werter Fragesteller
    Ihrem Kritikansatz liegt ein Denkfehler zu Grunde.
    Genutzt wird die freiwerdende Wärme der Kondensatbildung in der Therme, nicht die evtl. darüber hinaus anfallende Kondensatbildung im Abgasrohr.
    Wollte man diese nutzen, müsste das Abgasrohr mit einem Wärmetauscher in den Heizkreislauf eingebunden werden.
  2. Brennwertnutzung

    bedeutet, dass der Taupunkt (Gas = ca. 57 °) unterschritten wird und die Kondensationswärme des Wassers im Abgas genutzt werden kann. In der Regel wird hierzu eine Rücklauftemperatur von 5-10 ° unter der Taupunkttemperatur benötigt.
    Anhaltspunkte:
    Normnutzungsgrade NT rd. 96 %, Gasbrennwert bis 109 %
    realer Jahresnutzungsgrad (Bilanzebene Abgasrohr) NT 83,4 %, Brennwert 96,4 %
    im anschließenden LAS kann aber durchaus eine Restkondensation stattfinden - zumindest wird dort auch die Brennerzuluft vorgewärmt und, im Winter, auch die Abwärme des Zuges als innerer Wärmegewinn genutzt.
    Nutzungsgraderhöhung durch LAS: NT-Kessel (bei langen LAS innerhalb der Gebäudehülle) bis 8 % (typisch 2 geschossig eher 5-6 %), Brennwert gut 2 %
  3. Vom Brennwert hat man in einem anderen Falle nichts (bzw. nicht viel):

    Wenn man (weil "unschön"), die Heizkörpergröße minimieren will, und in der Folge eine hohe Vorlauftemperatur (70 °) fahren muss. Die entsprechend höhere Rücklauftemperatur ist dann "brennwertuntauglich".
    (Laienmeinung)
  4. Falsche Laienmeinung

    Foto von Ralf Sparwel

    Hallo
    Auch wenn 70 ° Vorlauf bei tiefster Außentemperatur benötigt werden, ist ein Brennwertkessel ca. 10 % sparsamer als ein NT Kessel! (bei Gas) Ein Brennwertkessel macht heute in 90 % der Anlage Sinn und ist wirtschaftlicher als ein NT Kessel.
    Es gibt eine praktische Untersuchung der Fh Wolfenbüttel.
    Ergebnis Durchschnitt der NT Kessel 75 % Jahres Wirkungsgrad Durchschnitt der BW-Kessel 86 % Jahres Wirkungsgrad.
    Es werden bei beiden Kesselarten nicht die "Normnutzungsgrad" der Hersteller erreicht, dies hat aber eher mit dem Messverfahren des Normnutzungsgrades zu tun. Der Breicht lässt komplett herunterladen und ist sehr interessant.
    MfG Ralf Sparwel
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