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Pelletofen als Dreckschleuder?
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Pelletofen als Dreckschleuder?

Hallo Forumsleser, dieser Beitrag wurde im Haustechnikdialogforum
eingestellt: Am 21. und 22. Januar fand in Stuttgart im "Haus der Wirtschaft" ein sogenanntes "Expertengespräch über die Schornsteinfegerarbeiten nach den Kehr- und Überprüfungsordnungen der Länder" statt. Die Anhörung der vom Wirtschaftsministerium handverlesenen "Experten" sollte dazu dienen, für die nächsten 4 Jahre eine Musterkehrordnung für die Bundesländer zu erstellen.
Die Veranstaltung befasste sich mit der von Schornsteinfegerverbänden in Zusammenarbeit mit der obersten Aufsichtsbehörde vorgeschlagenen Kehr- und Überprüfungshäufigkeit aller am Markt erhältlichen Typen von Gas-, Öl-, und Festbrennstofffeuerstätten.
Der Verbandsvertreter der Pelletofenhersteller (Vertreter der dt. Nobelmarke W) war an devoter Peinlichkeit nicht zu überbieten. Viermal jährliches, gebührenpflichtiges kehren des Schornsteins, bei ganzjähriger Nutzung eines modernen Pelletofens?
Ja ist denn nun so ein Pelletofen doch eine Dreckschleuder?
Oder nur derjenige der deutschen Nobelmarke?  -  Herzlichen Glückwunsch lieber Kunde, Sie haben eine ökologische Niete gezogen!  -  Einen größeren Bärendienst kann man einer eigentlich sinnvollen Entwicklung kaum erweisen!
Sollte man jedoch von den allmächtigen deutschen Schornsteinfegern derart abhängig sein um sein Produkt überhaupt zugelassen zu bekommen, dann besteht dringender Bedarf diesen alten Zopf deutsches "Bezirksschornsteinfegerwesen" schnellstmöglich abzuschneiden.
  • Name:
  • Holger Frank
  1. unterschiedliche Kehrordnungen und Anlagen

    Hallo Herr Rettenberger,
    unsere Anlage steht (Fröling EuroPellet (ETA) ) in Hessen und nicht in B. -W., von Bundesland zu Bundesland gibt es unterschiedliche Kehrordnungen.
    Die Regelung, 4-mal bei Pellletsöfen zu kehren, gilt für B. -W und meines Wissens nach auch für Hessen, aber nur für Anlagen mit weniger als 15 kW, was wohl den Großteil der Anlagen betreffen wird).
    Als "Ausgleich" für die Nicht-Messung kommt der Schornsteinfeger 4-mal.
    Die Regelung geht eigentlich auch auf Holz- und Kachelöfen zurück, bei denen in der Tat viel mehr Asche und Ruß anfällt.
    Bei Anlagen über 15 kW (Messung) kommt er aber nur 2-mal zur Reinigung,
    d.h. nicht gemessene Anlagen könnten mehr "Dreck" produzieren.
    Allerdings gibt es hier, zumindest bei uns in Hessen (unserer Fall) eine Möglichkeit, das zu reduzieren. Da unsere EuroPellet eine sehr saubere Verbrennung aufweist und entsprechend sehr wenig Flugasche im Kamin anfällt, hat sich unser Schornsteinfeger bereit erklärt, nur 2-mal im Jahr zu messen, im Gegensatz zu seinen beispielsweisen gesäuberten ÖkoFEN-Anlagen.
    Neben der Grundvoraussetzung einer sauberen Verbrennung, sollte der Großteil der restlichen Asche im Wärmetauscher hängen bleiben und mit der Wärmetauscherreinigung (automatisch) zurück in den Aschekasten fallen. Natürlich hängt der Anfall im Kamin auch von den Zugverhältnissen ab. Bei zu hohem Zug kann hier mehr Asche "rausgerissen" werden, einhergend mit einem Rückgang im Wirkungsgrad. Wichtig ist das richtige Zugverhältnis; bei zu wenig Zug, bspw. im Sommer oder in der Übergangszeit könnte bei Tellastbetrieb wegen Luftmangel Ruß und Qualm entstehen. Daher ist eine optimale Länge vom Schornstein wichtig und Zugregler (Anlagen ohne Lambdasonde wie ÖkoFEN ...) oder besser mit Lambdasonde (kein Zugregler notwendig), bei zu hohem Zug fährt sie dss Sauggebläse zurück; (Naturzug (abhängig von Schornsteinhöhe) + Saugzug= Zug).
    Mit freundlichem Gruß
    Holger Frank
    • Name:
    • Holger Frank
  2. Schornsteinfeger

    Hallo Herr Frank,
    • irgendwie ist das leicht verwirrend, wenn Sie sich selber Antworten. Hab's beim zweiten Lesen aber dann kapiert.
    • Bei mir (auch ETA/Fröling EuroPellet in BW) kommt der Schornsteinfeger zweimal im Jahr. Daher kann ich das mit den viermal nicht nachvollziehen. Zweimal ist für mich ok, da ich auch noch einen Kachelofen habe.
    • Meine persönliche Erfahrung mit Schornsteinfegern ist recht gut. Sie sind Pellets gegenüber aufgeschlossen und propagieren das teilweise auch öffentlich auf Vorträgen (zumindest einer bei uns in der Ecke, der auch noch bei den Grünen ist).
    • Mag schon sein, dass Wodtke sich etwas anbiedern wollte. Aber im allgemeinen merkt das das Auditorium.
    • Flugasche, wie sie bei Festbrennstoffen anfällt, ist ja im Umweltsinne auch nicht Dreck. Das sind die gasförmigen Bestandteile wie Stickoxide, Schwefeldioxid und vor allem Kohlendioxid (wie man auch an der geplanten Änderung der Kfz-Besteuerung ganz aktuell verfolgen kann).

    Viele Grüße!

  3. Kehrordnungen

    Hallo Herr Walter,
    ich habe leider bei der Einstellung der Frage den Namen des Fragestellers, nämlich Herr Rettenberger, vergessen.
    Wenn Ihr Schornstein nur 2-mal im Jahr gereinigt wird, dann hat ihr Schornsteinfeger offensichtlich erkannt, dass bei Ihrer Europelletanlage 15 wenig Asche im Kamin anfällt und entsprechend gehandelt.
    Dennoch hat der Schornsteinfeger bei einem ganzjährigen Betrieb fester Brennstoffe grundsätzlich 4-mal zu kehren (unter 15 kW). Bei Betrieb einer Solaranlage zur Heizungsunterstützung im Sommer wird nur 3-mal gekehrt. Alle anderen davon abweichenden Regelungen sind individuell und liegen in der Entscheidungsgewalt des Schornsteinfegers. Ich habe mich hierzu sowohl nochmal für B. -W., als auch für Hessen erkundigt. (in Hessen Kehrordnung § 5 (1) Nr. 3 und Nr. 4)
    Bei uns war es tatsächlich so (ganzjähriger Betrieb ohne Solar), dass der Schornsteinfeger nach kurzem Zeitabstand zur zweiten Reinigung im Oktober, im Dezember 2003 schon wieder zur Reinigung kommen wollte. Damit war ich nicht einverstanden. Als er zugab, dass bei uns kaum "Dreck" wäre, war er mit einer zweimaligen Reinigung einverstanden.
    Nach meinen Informationen soll sich bzgl. der Länder-Kehrordnungen aber einiges ändern. Es ist u.a. geplant, die Länderkehrordnungen außer Kraft zu setzen und durch eine Bundeskehrordnung zu ersetzen. Es gibt hier schon einige Unterschiede, z.B. reinigt der Schornsteinfeger bei uns in Hessen nicht das Abgasrohr von der Heizungsanlage zum Kamin. Die Reinigung muss selbst durchgeführt werden oder man trifft eine gesonderte Vereinbarung mit dem Schornsteinfeger. In B. -W. hingegen wird dies vernünftigerweise vom Schornsteinfeger gemäß Kehrordnung B. -W. mitgereinigt. Hier wird sogar auf die Gefahr einer Selbstreinigung dieses Stücks verwiesen.
    Außerdem soll es wohl Untersuchungen zur erforderlichen Reinigungshäufigkeit bei Pelletzentralheizungen geben. Im übrigen soll auch in einigen Jahren die Messpflicht für Anlagen für unter 15 kW eingeführt werden.
    Mit freundlichem Gruß
    • Name:
    • Holger Frank
  4. Also wenn ich mich nicht täusche..

    kommt mein Schornsteinfeger (Bundesland BW mit einer Paradigma, also "ÖkoFEN-Dreckschleuder", nur 2x im Jahr. Meist im Herbst und Frühjahr. Aber ich müsste nochmals genau schauen. Auf jeden Fall nicht 4x im Jahr. Und die Rauchrohre macht der auch sauber
  5. Schornsteinfeger & ÖkoFEN ...

    Hallo kho,
    das mit der "ÖkoFEN-Dreckschleuder" kommt von meinem Schornsteinfeger und nicht von mir. Der jammert immer über seine "dreckigen ÖkoFEN-Anlagen". Evtl. sind die Anlagen auch nicht optimal eingestellt. Ansonsten reinigt der Schornsteinfeger in B. -W. das Abgasrohr, bzw. Rauchgasrohr von der Anlage zum Schornstein, so habe ich das auch geschrieben.
    Mit freundlichem Gruß
    • Name:
    • Holger Frank
  6. Schornsteinfeger und Paradigma/ÖkoFEN Derivate

    • Ganz aktuell hat mir mein Schornsteinfeger die gleiche Geschichte erzählt wie Herrn Frank. In meinem Dorf gab's so eine Anlage, bei der sich sogar gefährlicher Glanzruß gebildet hat.
    • Das Problem konnte behoben werden, indem der Hersteller geholt wurde, der die Anlage nochmal sauber auf die Gegebenheiten (Kaminzug etc.) eingestellt hat.
    • Aber es bleibt zu vermuten, dass derzeit viel suboptimal eingestellen Pelletskessel betrieben werden, da wohl die saubere Einstellung auf die baulichen Gegebenheiten nicht erfolgt.
    • Woraus man nur schliessen kann, sich unbedingt einen Kessel mit Lambdasonde zuzulegen, da hier der Kessel sich unter allen Umständen immer selbst den korrekten Betriebspunkt sucht.

    Viele Grüße!

  7. Wieviel Asche und von welcher Art bei der ...

    Wieviel Asche und von welcher Art bei der Pelletverbrennung anfällt ist von der Qualität der verfeuerten Pellets abhängig.
    Harz, Stärke, Art des Holzes evtl. auch Rindenanteile haben Ihren Anteil am Ergebnis der Verbrennung. Allerdings gibt es unter den verschiedenen Kesseln Sensibelchen was den Umgang mit verschiedenen Pelletqualitäten angeht. Insbesondere Unterschubkessel wie die aufgeführten Paradigma, KWB, ÖkoFEN tun sich mit subptimalem Futter schwer. Möglicherweise haben andere Hersteller dieses Prinzip deshalb schon vor Jahren ad acta gelegt. Den derzeitigen Stand der Technik dürfte der Biomat V 15 darstellen. Der ist auch über die Lambdasonde schon wieder hinweg.
  8. Schon darüber hinweg? Wohl eher noch nicht da ...

    • Ihr Link auf den Biomat der österreichischen Firma Perlhofer hätte
    • http://www.biomat.at
    • Dass die Aschenmenge von der Pelletsqualität abhängt, ist eine Binsenweisheit. Den Rest Ihrer Aussagen teile ich nicht:
    • Die Verbrennungswerte des Bioamt PKV 15 sind allenfalls durchschnittlich. Laut TÜV Bayern ist die CO-Emission bei 14/132 mg/Nm³ bei Volllast/Teillast. Das ist bei Teillast etwas viel und deutet aus nicht optimalen Brennraum hin.
    • Kontinuierliche Unterschubfeuerungen werden in aller Regel als fortschrittlicher als das Biomat Seiteneinschubsystem angesehen.
    • Die Entaschung beim Biomat ist manuell. Das ist heute nicht mehr zeitgemäss.
    • Die Leistung wird nur in drei Stufen geregelt! Das ist völlig anachronistisch. Warum nicht stufenlos wie der Rest des Markts?
    • Wie soll den Biomat ohne Lambdasonde bei wechselnden Außenbedingungen (z.B. unterschiedlicher Kaminzug bei wechselnden Außentemperaturen) den optimalen Betriebspunkt für die Verbrennung suchen? Das geht wohl nicht ...
    • Auch so ist das Ding nicht gerade innovativ: Keine Niedertemperaturtechnik oder fortschrittliche Steuerung.
    • Nachdem Sie ja laut
    • Web-Link

    Viele Grüße!

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