Photovoltaik  -  Indach oder Aufdach?
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Photovoltaik  -  Indach oder Aufdach?

oder schreibt man Fotovoltaik? Na egal  -  so findet die Suchfunktion den Beitrag wenigstens unter beiden Begriffen.
Zur Sache: wir wollen auf jeden Fall eine PV-Anlage mit 6 kWp auf unser Dach bauen (lassen). Unser Neubau wird (neben Flachdach) ein mit 20 ° nach Süden geneigtes Pultdach bekommen.
Nun sind wir unentschlossen, ob wir eine Indach oder eine Aufdach-Anlage installieren lassen wollen. Diese 6 kWp benötigen immerhin ca. 50 m²  -  das gesamte Pultdach hat gerade mal 75 m². Vielleicht bauen wir uns auch noch eine Solarthermieanlage auf's Dach  -  das hängt davon ab, wieviel Projekt am Ende des Budgets übrig sein wird.
Unser Architekt plädiert für ein Indach-Lösung  -  möglichst gleich mit Solarthermie. Erstens sähe das besser aus (klar), und rein technisch gesehen wird bei einer Aufdach-Anlage durch die Dachhaken das Ziegeldach mittels "Bastellösung" (so direkt hat er das nicht gesagt) durchdrungen. Bei 20 ° Dachneigung sei das nicht so optimal.
Mir gefällt optisch die Indach-Lösung auch besser  -  keine Frage. Aber technisch bzw. wirtschaftlich hat auch die Aufdach-Lösung ihre Vorzüge: Gute Hinterlüftung der PV-Module, Unabhängigkeit vom Anbieter der Module: hoher Wettbewerb = günstiger Preis, klare Trennung der Funktionen PV und Dichtheit, defektes Modul kann einfacher gegen ein ähnliches ausgetauscht werden, einfache Dachanschlüsse
Was gibt es noch für Argumente oder Erfahrungen für die eine oder die andere Lösung? Sind die angeführten Argumente überhaupt stichhaltig?
Hausbau-wolfgang@freenet.de
  • Name:
  • Reg2023-Wolfgang
  1. kühle PV-Module mit besserem Wirkungsgrad

    Foto von Martin Outl

    @Wolfgang:
    Sie haben ja schon einige gute Gründe für die Aufdachlösung genannt:
    Die "Gute Hinterlüftung der PV-Module" sollte auch dazu führen, dass die PV-Module etwas kühler bleiben und damit die PV-Module auch einen etwas besseren Wirkungsgrad haben. Wieviel das ausmacht, weiß ich nicht. Vielleicht sollte man den kalten Zulauf zu den thermischen Kollektoren erstmal unter der PV Anlage durchführen, damit die PV-Elemente abkühlen.
    Andererseits müssten thermische Indach-Kollektoren einen besseren Wirkungsgrad haben, weil sie dann schön warm eingepackt sind.  -  Vorsicht  -  Bauherrenmeinung!
    Ich denke eher dran, bei unserem Neubau sowohl die thermische Solarkollektoren als auch die PV-Anlage in Aufdach Version aufs Süddach zu setzen: klare Trennung der Funktionen Solar und Dichtheit.
  2. Genau diese Argumente waren es,

    die bei uns auch zu einer Aufdachlösung geführt haben. Wenn man gestalterisch/optisch noch etwas tun will, wären z.B. graue flache Ziegel (keine gewellten Pfannen) als Dachdeckung zu empfehlen. Das gibt farblich keinen so starken Kontrast zu den Modulen und Kollektoren und ist von der Form her auch passend.
    @Martin: die Kollektorzuleitung hat im Sommer auch Temperaturen von über 40 °C. Da kühlt nichts mehr. Und selbst wenn  -  das hieße ja, dass die Kollektorzuleitung nicht gedämmt wäre. Damit hätte man aber einen Wärmeverlust, der ganz und gar nicht gewollt ist, oder?
    30 ° DNAbk., Süd, 15 m² Kollektoren + 36 m² PV (4,5 kWp).
  3. Danke! Spricht einiges für Aufdach

    aber andererseits ist das mit den flachen Ziegeln bei unserer DNAbk. von 20 ° auch wieder so eine Sache: Wenn ich mir z.B. den Ergoldsbacher Linea anschaue (der mir als Ziegel gut gefallen könnte), dann liegt der "obere" Ziegel nicht einfach platt auf dem "unteren" Ziegel auf  -  Nein, der "Obere" hat eine extra "Feder" die in der Nut des "Unteren" liegt. Gerade lese ich, dass das wohl Fußfalz heißt. Trotzdem braucht er bei einer DN von 20 ° schon zusätzliche Maßnahmen wie Unterdeckung bis hin zum wasserdichten Unterdach.
    Um die Dachhaken einer Solaranlage anzubringen, muss man die genannte "Feder" sozusagen abbeißen. Und dann kippelt noch der Ziegel auf dem mehrere mm dicken Dachhaken rum  -  sach ich einfach mal so. Ist das schön? Ist das dicht?
    Vielleicht doch gewellte Ziegel? Die sind oft auch noch bei geringeren Dachneigungen dicht. Aber nicht mehr so schön.
    Vielleicht gibt es aber auch von Ziegelherstellern spezielle Ziegel für die Aufdach-Montage des ganzen Solar-krims-Krams? Das wär' vielleicht die Lösung. Kennt jemand so etwas?
    Übrigens  -  ja, das wäre sicherlich geschickt: Eine Vorwärmung der (vielleicht gekühlten) Solarflüssigkeit durch die somit gekühlten PV-Module. Braucht man ja nur im Hochsommer  -  da ist eh zu viel Solarertrag bei der Solarthermie vorhanden. Kommt's nicht auf jedes Prozent an.
    Und dass die Kühlung nicht unwichtig ist macht folgende Abschätzung deutlich: Gerade heute habe ich gehört, dass auch eine gut hinterlüftete Indach-PV-Anlage durchaus 2 % weniger Ertrag bringt als eine Aufdach-Anlage. Klingt wenig, ist aber bei unserer geplanten Fläche und der Einspeisevergütung jedes Jahr ein supertolles Essen für meine Frau und mich. Immerhin.
    • Name:
    • Reg2023-Wolfgang
  4. Ja, die Nasen, die in den Fußfalz kommen,

    die muss man schon entfernen. Kann eine schöne Sauerei werden. Angefngen hatte ich mit der Beißzange (bitte nicht lachen) am Ziegel zu knabbern  -  und immer ist das Ding anders gesprungen, als ich wollte. Mit der Flex sah ich nach Minuten aus wie ein Schwein  -  und das Gerüst war eingefärbt.
    Dann dachte ich  -  was soll es, nehmen wir den Hammer (auch wenn mal ein Ziegel dabei kaputt gehen sollte). Und: nichts ging kaputt und die gewünschten Öffnungen hatten immer die richtige Größe und die flachen Ziegel liegen satt auf (bei etwas Spiel für die Dachhaken).
    Das klappt bei 30 °DN ganz gut  -  aber ob's bei 20 °DN auch noch geht? Hallo liebe Dachdecker? Das solltet Ihr doch wissen, oder?

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