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Kann eine Solaranlage überhitzen?
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Kann eine Solaranlage überhitzen?

Wenn ich eine Solaranlage dimensionieren lasse, damit sie auch in der Übergangszeit (Frühjahr/Herbst) noch einen Wärmegewinn für die Wassererwärmung erwirtschaftet, besteht dann nicht die Gefahr, dass sie an Hochsommertagen überhitzt? Wie ist dieses Problem (so es denn existiert) technisch gelöst?
  1. Kann überhitzen

    Foto von Ralf Sparwel

    Eine Solaranlage kann überhitzen, gerade dann wenn sie relativ groß bemessen ist. Folge können sein, Dampfbildung, zerfall Wärmeträger, Abblasen des Sicherheitsventils. Konstruktiv ist in den letzten Jahres einiges gemacht worden.
    • Erhöhung des Betriebsdruckes dadurch höherer Siedepunkt
    • Verzicht auf automatische Entlüfter im Dachbereich (lassen auch Dampf ab)
    • Solarflüssigkeit mit hoher "Standzeit" wärmestabil

    Ich meine es gibt auch teilweise in den modernen Digtal Solarreglern, Schaltungen wo bei Überhitzung die Pumpen wieder in Betrieb genommen werden, um jeweils noch wieder minmal Wärme abzuführen und die Extrem Spitzen zu vermeiden. MfG Ralf Sparwel

  2. Meine Solaranlage überhitzt  -  keine Probleme

    Ich habe seit 1995 meine Anlage laufen. In heißen Sommern kommt es regelmäßig zum Stillstand, weil niemand die hohe Energie verbraucht. Allerdings hatte ich bisher noch keine Probleme wegen des Energiestaus. Die Regelung meisterte das Problem  -  sie ließ den Kreislauf stoppen und das war es. Genügend großes Ausdehnungsgefäß muss natürlich sein. Na ja und die auf Kompromiss ausgelegte Regelung natürlich. Aus meiner Sicht hat sich die Anschaffung auf jeden Fall gelohnt. Ich habe einen sehr geringen Heizenergiebedarf übers Jahr gerechnet. Und 1995 waren die Analgen auch noch etwas teurer. Habe mich allerdings vor Anschaffung intensiv um Kenntnisse der in Frage kommenden Anbieter gekümmert. Da gibt es, glaube ich, regelmäßig vom Öko-Institut in Freiburg eine Marktübersicht Thermische Solaranlagen (Leitfaden für den Kauf von Solar-Brauchwasseranlagen). Alles Gute weiterhin!
  3. Wie wäre es mit dem DBS-System von Buderus

    Hallo allerseits; wir haben auch eine thermische Solaranlage auf unserem Dach installiert. Um auf der sicheren Seite zu sein (was hohe Temp. im Sommer und kalte im Winter betrifft), haben wir uns für das DBS-System von Buderus endschieden. Vorteil: Wenn die Temp. im Kollektor > 120 °C oder <5 °C ist, schaltet sich die Anlage ab und die Kollektoren/Rohrleitungen werden automatisch mit Luft gefüllt. So kann nichts passieren. Im Sommer haben wir schon öfters unseren 700 l Speicher bis 90 °C geladen gehabt, worauf die Anlage automatisch abschaltet wurde. Die Kollektoren erhitzten sich dann zwar auf über 150 °C (06.05.00), aber alles blieb Dicht. In unserer Nähe gibt es ein Objekt, welches ebenfalls eine größere thermische Solaranlage vom gleichen Hersteller hat, allerdings ohne DBS-System. Im Sommer hatte er das Problem, das sogar sein 10 m³ Speicher im Garten (selbstgestrickt mit Kupferrohren als Wärmetauscher) komplett gefüllt war und die Anlage trotzdem noch Wärme lieferte. Daraufhin musste er ein Zwangskühlung einschalten. Sie bestand aus kaltem Wasser (ob aus eigenem Brunnen oder vom Netz weiß ich nicht) welches den Speicher abkühlte und dann in die Kanalisation bzw. zum Bewässern der Anlagen im Garten genommen wurde. Info's zu unserer privaten thermischen Solaranlage (DBS-System) mit Beschreibung, Messdaten, VHS-Kurs, ... gibt es auf unserer Homepage. Einfach mal reinschauen ... Gruß auf dem Münsterland
  4. Mehraufwand <=> Nutzen?

    vielen Dank für die bislang mitgeteilten Informationen. Ergänzend habe ich noch folgende Frage: In welcher Höhe liegt ca. der Mehraufwand im Vergleich zu "normalen" Systemen. In welcher Größenordnung kann ich durch eine "Überdimensionierung" einen höheren Nutzen erzielen.
  5. Überhitzung Solaranlagen

    Hallo beisammen. Zunächst mal grundsätzlich: jede Solaranlage (sogar "unterdimensionierte" Anlagen) können überhitzen, Bspw: 2-wöchiger Sommerurlaub der gesamten Familie in einem Einfamilienhaus: Keine Wärmeabnahme mehr, nachdem der Speicher "vollgeladen" ist und trotzdem noch weitere heiße Sonnentage, die die Kollektoren erwärmen. Solarregelungen schalten die Zirkulationspumpe dann ab, um eine weitere Erwärmung des Speichers zu verhindern (MUSS so sein!). Die Kollektoren können dann je nach Typ (theoretisch) Temperaturen über 200 °C erreichen. Bei richtig ausgelegten Anlagen (MAG, Betriebsdruck, usw.) stellt dies aber kein größeres Problem dar. Es stellt sich bei der Max-Temperatur im Kollektorfeld ein "Thermisches Gleichgeweicht" ein (Verluste des Kollektors an die Umgebung sind so hoch wie die zugeführte solare Energie). Dabei sollte das Sicherheitsventil möglichst noch nicht Abblasen. Die Buderus DBS-Lösung ist sicherlich interessant, ist aber technisch etwas aufwendiger. *** Durch eine "Überdimensionierung" wird, wirtschaftlich gesehen, kein "Nutzen" erreicht. Im Gegenteil: Der "Nutzungsgrad" der Solaranlage wird schlechter (zugeführte Energie/genutzter Energie) und die spezifischen Solarwärmekosten werden höher (Pf/kWh). Allerdings wird durch eine "überdimensionierte" Anlage natürlich der Gesamt-Energieertrag steigen (durch höheren Solarenergiertrag in der Übergangszeit). Dieser "Mehr-Energiegewinn" wird aber mit überproportional hohen Investitionskosten erkauft. Grob gesagt: Je weniger die Investitinskosten dominieren und je größer der ökologische Nutzen sein soll, desto größer wird die Solaranlage "überdimensioniert". Je stärker aber die Kosten in den Vordergrund rücken, desto kleiner fällt die Anlage aus (in der Regel ist die kleinstmögliche Anlage  -  nämlich keine Anlage  -  rein wirtschaftlich gesehen die günstigste Lösung, zumindest bei derzeitigen Preisen für "herkömmliche" Energieträger). Lassen Sie sich aber nicht von der Wirtschaftlichkeit abschrecken, eine Solaranlage, mindestens zur Warmwasserbereitung, empfiehlt sich aus ökologischen Gründen trotzdem. MfG M. Betz
  6. Überdimensionieren kostet (fast) nichts

    Hier wird wieder mal der Unsinn (Entschuldigung) verbreitet, dass eine Überdimensionierung des Kollektors viel Geld kostet. Ein Kollektor kostet pro m² knapp 350,-. Dafür spart man sich die Dachziegel, inkl. Einblechung durch Dachdecker wird dies bei großen Kollektoren wirklich billiger, sagen wir mal 30,- DM/m².
    Außerdem gibt es 250,- DM Förderung. Der Kollektor kostet also pro m² weniger als 70,- DM. Wenn ich also 10 m² mehr aufs Dach lege, kostet das 700,- DM. Vielleicht noch ein 1000 statt 500 l Tank? Nochmal 300,- DM. Wer da bei einem Neubau nachdenkt, hat's auch nicht anders verdient. Der Deckungsgrad ist damit schon wesentlich größer. Sicherlich ist der Energieetrag pro m² schlechter, aber was soll es? Ansonsten werden Dachziegel warmgehalten, bringt auch nichts. Und vielleicht reicht es ja auch noch fürs Schwimmbad im Garten.
    Cheers
    Daniel
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