Wasser aus der Ringdrainage in die Zisterne leiten  -  macht das Sinn?
BAU-Forum: Wassersparen / Regenwassernutzung

Wasser aus der Ringdrainage in die Zisterne leiten  -  macht das Sinn?

Hallo,
Wir stecken zurzeit in der Planungsphase für ein Einfamilienhaus (9.5x9,5 m) mit Garage (6x6 m). Geplant ist u.a. auch eine Zisterne mit 5.000 l Fassungsvermögen, die später das Wasser für die Toilettenspülung, die Waschmaschine und den Außenbereich liefern soll.
Der vorläufige Werkplan des Bauunternehmers sieht nun vor, dass nicht nur das Regenwasser vom Dach des Hauses und der Garage in die Zisterne geleitet werden soll, sondern auch Wasser aus der Ringdrainage (und sogar aus der Bodenrinne vor der Garage).
Regenwasser von den Dächern finde ich sinnvoll, aber macht es wirklich auch Sinn, das Wasser aus der Ringdrainage und der Regenrinne dazu zu verwenden?
Verschlammt die Drainage dadurch nicht deutlich schneller? Laut Bauunternehmer bestehe das Problem nicht, weil die Drainagerohre mit Geovlies vor eindringendem Schlamm geschützt sei (andererseits sieht der Plan aber Revisionsschächte an den vier Hausecken vor, damit man die Drainagerohre im Bedarfsfall spülen kann).
Dazu kommt noch die Bodenrinne vor der Garage. Hier schützt ja kein Geovlies, oder? Und wenn man mal die Garage ausfegt, landen die Chemikalien von den Autos u.U. beim nächsten Regen in dem Wasser, mit dem wir die Kleidung unserer jetzt sechs Monate alten Tochter waschen. Das ist keine schöne Vorstellung.
Bin ich da zu kritisch-X1234Xwie sehen Sie das?
Danke für Ihre Antwort und viele Grüße
  • Name:
  • Jan
  1. sehe ich genau so

    Das sehe ich genau so wie Sie. Ich halte das Vorhaben für  -  gelinde gesagt  -  keine gute Idee.
    Vielleicht würde das mit einem HighTech-Filter auf Aktivkohlebasis funktionieren, aber ...
    Über das Dach kommt schon genug an Schmutz (Staub, Pollen, ...) in die Zisterne.
  2. sehe ich genauso

    über das Dach erhalten Sie gewiss eine ausreichende Wassermenge. Anschluss der Garagenrinne und der Drainage bedeutet nur einen höheren Installationsaufwand, ggf. sogar das Benötigen einer Pumpe zur Förderung.
    Prüfen (lassen Sie prüfen) ob eine Ringdrainage überhaupt sinnvoll/nötig ist. Das ist nicht bei allen Böden so.
    Gruß aus Wiesbaden,
    Christoph Kornmayer
  3. Danke für die schnelle Antwort

    Hallo Herr Kinzkofer,
    vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich könnte mir nun vorstellen, dass der Bauunternehmer eine "getrennte" Lösung nur gegen Aufpreis anbieten wird  -  gibt es da DINAbk.-Normen / Vorschriften, auf die man sich dann berufen könnte?
    Gruß,
  4. Danke für die schnelle Antwort

    Danke auch Ihnen, Herr Kornmayer.
  5. hat die gesamte Zisterne einen Sinn?

    vorab: Wir haben eine mit 6000 l, die wir nur für Bewässerung nehmen.
    Man kann bei vier Personen von insgesamt 15 m³/Monat ausgehen. Davon entfällt für die Toilettenspülung mW rd 50 %.
    Rechnerisch würde das Regenwasser zwar einen Anteil des Wasserverbrauchs decken. Er kommt aber zu ungleichmäßig übers Jahr verteilt. Es müsste aber um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten eine Nachspeisung vorgesehen werden.
    Gruß
  6. Wasserrechtliche Genehmigung

    Eigentlich müsste das doch billiger werden wenn er die beiden Sachen nicht anschließt. Die Zisterne erhält gewiss einen Überlauf und dieses Wasser muss ja auch irgendwo hingeleitet werden.
    Üblicherweise geht das in einen Kanal. Da es sich bei Regen um Oberflächenwasser handelt ist das auch in Ordnung.
    Drainwasser darf nicht so einfach in Schmutz- oder Mischwasserkanäle eingeleitet werden. Da bedarf es üblicherweise einer wasserrechtlichen Genehmigung. Für das Einleiten wird (bei uns) eine Gebühr erhoben.
    Gruß aus Wiesbaden,
    Christoph Kornmayer
  7. in der DIN 1989-1 Regenwassernutzungsanlagen ...

    in der DINAbk. 1989-1 Regenwassernutzungsanlagen gibt es Aussagen über den Anschluss unterschiedlicher Auffangflächen.
    Darin heißt es etwas allgemein:
    "Grundsätzlich sollten möglichst gering belastete Flächen genutzt werden. "
    und hier in Bezug auf "Nichtwohngebäude":
    "Falls es in gewerblichen und industriellen sowie öffentlichen Einrichtungen Aufgrund des hohen Betriebswasserbedarfs sinnvoll ist, auch partiell stärker verschmutzte Auffangflächen (z.B. Verkehrsflächen) zu nutzen, ist eine entsprechende weitergehende Aufbereitung nach 6.4 (z.B. Flockung) in Abhängigkeit von der Nutzung zu wählen. "
    Ich interpretiere das so, dass wenn Verkehrsflächen, dann nur in "Nichtwohngebäuden" und dann auch nur mit erhöhtem technischen Reinigungsaufwand.
    Der Bodenablauf vor der Garage hat dann in einer privat genutzten Anlage, die auch zum Wäschewaschen genutzt wird, nichts zu suchen.
    Darüber hinaus empfehle ich auch immer Balkonflächen nicht mit anzuschließen, weil auf diesem Weg Bodenreinigungsmittel in die Zisterne gelangen können, die die Wasserqualität beeinträchtigen.
    Mit freundlichen Grüßen
  8. Zisterne und Toilettenspülung

    Hallo,

    bei den ersten als "Nullenergiehäusern" konzipierten Häusern in DA-Kranischstein hat man die Zisterne für die Toilettenspülung und die Beregnung im Sommer vorgesehen.

    Im Betrieb hat sich herausgestellt, dass bis zum Sommer das Regenwasser aufgebraucht ist. So werden die Toiletten mit dem nicht so sauberen Regenwasser gespühlt und erfordern eine extra Leitung und der Rasen wird mit Trinkwasser beregnet.

    Sinnvoller ist es da wohl, das Regenwasser nur zur Bewässerung vorzusehen.

    Pauline


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