Ausführung einer Unterfangung zur Keller-Tieferlegung und horizontalen Abdichtung
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Ausführung einer Unterfangung zur Keller-Tieferlegung und horizontalen Abdichtung

Hallo,
wir haben uns ein kleines Einfamilienhaus gekauft, Baujahr. 1938. Der Keller ist feucht und niedrig, sodass man nicht aufrecht darin stehen kann, die Mauer besteht aus Klinkern, Dicke 40 cm. Der Untergrund ist fester Lehmboden. Ein richtiges Fundament gibt es eigentlich nicht, die Ziegelwand endet ca. 5 cm unter dem Kellerboden und geht in eine Art Betonrinne über, die sich nach unten verjüngt, ca. 30 cm tief, teilweise bröckelig, teilweise hart, mit vielen Steinen versetzt. Der Plan ist nun, das Mauerwerk stückweise zu unterfangen, um den Keller tiefer zu bekommen (ca. 35-40 cm) und gleichzeitig eine Horizontalsperre einlegen zu können.
Unser Bauingenieur schlägt die Unterfangung mittels Mauerwerk (Kalksandstein KS-12-1,8-2DF) vor. Dachpappe unterlegen, drei Schichten Steine, Mörtelgruppe III. Sperrbahn zwischen erster und zweiter Schicht, Fuge zwischen Unterfangung und alter Mauer mit Quellmörtel. Die Unterfangung soll genauso dick wie das alte Mauerwerk werden.
Ich habe dazu nun folgende Fragen: ist die Unterfangung mit (Kalksandstein) KS-Steinen OK/üblich? Ist es richtig, das die Unterfangung nur genauso dick wie die alte Mauer werden soll? Wird ein Streifenfundament (was die neue Unterfangung ja quasi werden soll) nicht immer breiter ausgeführt, damit sich die Last besser verteilt? Das Setzen der Steine erfolgt ja etwas beengt, gerade bei der letzten Steinschicht. Schafft man es, die Steine so zu setzen dass auch die Vertikalfugen ordentlich mit Mörtel gefüllt sind? Damit man den Quellmörtel ordentlich reinstopfen kann, muss die alte Mauer von unten möglichst sauber sein, mit welchem Werkzeug kriegt man das hin? Geht das alles wirklich ohne Setzrisse ab? Und schließlich noch was juristisches: wenn das eine Firma macht, übernimmt diese eine Gewährleistung, wie lange ist die üblicherweise? Wenn man es selbst macht, läge dann die Gewährleistung bei unserem Bauingenieur, der uns berät und überwacht?
Ich hoffe das waren nicht zu viele Fragen, aber das Fundament ist nun mal das wichtigste ... Vielen Dank schon mal für konstruktive Hinweise!
  • Name:
  • Stefan
  1. Unterfangungsarbeiten

    Hallo Stefan,
    was Sie da vorhaben ist ein pures Abenteuer.
    Lassen Sie die Finger von diesen schwierigen Unterfangungsarbeiteren. Das ist keine Arbeit für Heimwerker.
    Einige Anmerkungen noch dazu:
    bei einem Gebäude aus dem Jahre 1938 ist keine Abdichtung der erdberührten Bauteile vorhanden. Das bedeutet, dass Ihr Keller ständig von außen her mit Nässe beaufschlagt wird. Daher bringt es überhaupt nichts, wenn Sie
    "gleichzeitig eine Horizontalsperre einlegen ...
    die Unterfangung mittels Mauerwerk ... Dachpappe unterlegen, drei Schichten Steine, Mörtelgruppe III. Sperrbahn zwischen erster und zweiter Schicht ... "
    Das wird so nix!
    Wenn Sie dennoch unterfangen wollen (von Profis!) dann ist die Verwendung von KS-12-1,8-2DF möglich und zulässig.
    Die Breite der Unterfangung ist mindestens in der Dicke des zu unterfangenden Fundamentes auszuführen, also breiter als die Mauer!
    Ihre Frage: "Schafft man es, die Steine so zu setzen dass auch die Vertikalfugen (wahrscheinlich meinen Sie die HORIZONTALFUGEN) ordentlich mit Mörtel gefüllt sind? Damit man den Quellmörtel ordentlich reinstopfen kann, muss die alte Mauer von unten möglichst sauber sein, mit welchem Werkzeug kriegt man das hin? Geht das alles wirklich ohne Setzrisse ab? "
    Auch bei sorgfältiger Planung und Ausführung sind (geringfügige) Verformungen an Ihrem bestehenden Gebäude je nach Zustand und Bauweise nicht auszuschließen. Durch die unvermeidbaren Setzungen der unterfangenen Gebäudeteile, werden Haarrisse oder auch Risse bis zu einer Breite von ca. 5 mm entstehen.
    Dies ist dann nicht als Mangel zu bewerten, sondern als unvermeidbare Eigenschaft.
    Die Gewährleistung für die durchgeführten Maßnahmen, beträgt 4 Jahre, sofern Sie nichts anderes vereinbaren.
    Ihr Bauingenieur möge sie aufklären, beraten, hinweisen, warnen und, wenn er vernünftig ist, Sie von Ihrem Abenteuer abbringen!
    Viel Glück!

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