Alte Betondecke in Garage spachteln
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Alte Betondecke in Garage spachteln

Hallo Experten, ich brauche euren fachkundigen Rat, um meine alte Betondecke etwas schöner zu gestalten. Die Nebengebäude habe ich vor 20 Jahren stehenlassen, das Haus (Brandruine) wurde abgerissen und von mir neu gebaut. Das Nebengebäude wurde früher als Schweinestall und Garage genutzt und ist ungeheizt. Durch die Löscharbeiten waren die Heraklith Platten größtenteils von der Betondecke gefallen, oder hingen herunter und wurden entfernt. Leider ist wohl beim betonieren die unterste Gittermatte auf die Heraklith-Platten abgesackt und an vielen Stellen sieht man das rostige Eisen. Jetzt möchte ich gerne die Decke etwas schöner gestalten und eine weitere Korussion der Bewehrung stoppen. Im Haus würde ich ja mit Haftputz auf Gipsbasis spachteln, aber das wird draußen ja wohl gammeln. Mein freundlicher Baustoffhändler hat mir zu einem Betonsanierungssystem von Sopro geraten, nur da müsste ich alle sichtbaren Stahlteile mechanisch entrosten. Dafür würde ich die ganzen Gittermatten freistemmen müssen um sie ordentlich zu bearbeiten. Gibt es da keine einfachere Lösung? Es soll ja kein Wohnzimmer werden! Die Decke ist sehr rau, und der Beton fühlt sich recht fest an. Welche Vorgehensweise würden sie mir empfehlen? Im Voraus vielen Dank fürs Interesse!
  • Name:
  • Werner
  1. nicht freistemmen

    Die Decke ist einsturzgefährdet und zwar von Anfang an. Das Eisengeflecht ist für die Statik der Decke notwendig und muss 3 cm Betondeckung haben um vor Rost zu schützen. Fachfirmen sandstrahlen die Decke, das löst weichen Beton und Rost. Anschließend wird Spritzbeton aufgetragen. Das ist also keine Heimwerkerarbeit. Nur bei punktuell sichtbarer Bewehrung könnte man Heimwerkerarbeit empfehlen.
  2. Das die Bewehrung tlw. unter dem ...

    Das die Bewehrung tlw. unter dem Beton liegt macht mir natürlich größere Kopfschmerzen! Ich hoffe das nicht nur eine Lage verarbeitet worden ist! Bei den Abbrucharbeiten ist eine Längswand der Garage komplett umgekippt. Das Haus war an einer Ecke mit der Garage verbunden und der Baggerführer hatte etwas zu weit ausgeholt. Die Decke hat mehrere Stunden ohne die Mauer in der Luft gehangen, bevor ich sie abstützen konnte. Der Bauunternehmer meinte später, dass die Decke, wenn sie die Abbrucharbeiten ohne Schaden überstanden habe, wohl halten würde. In den letzten Jahren habe ich fast alle Fundamente nach und nach neu gegossen und mehrere Mauern erneuert oder ergänzt. Der besagte Unternehmer hat sich die ganze Sache letztes Jahr nochmals angeschaut und sieht da keine Einsturzgefahr. Ich möchte aber die freiliegenden Eisen doch lieber versiegeln.

    Das mit dem Sandstrahlen hört sich gut an, aber würde nicht der Spritzbeton durch das hohe Gewicht, die Decke zusätzlich belasten?

  3. so verhindert man einen Haftpflichtschaden

    Geschickt hat der Abbruchunternehmer einen Haftpflichtschaden für sich verhindert. Er hat einen Abbruch falsch durchgeführt, nun ist er fein raus und sie haben den Schaden. Jeder Statiker würde den Abbruch empfehlen und irgendwann siegt die Schwerkraft, was sollen die Experten nun raten? Der Statiker läuft schreiend weg und ruft: "mir fällt gerade etwas ein". (grins)
  4. Der Abbruchunternehmer wollte die Nebengebäude eigentlich ...

    Der Abbruchunternehmer wollte die Nebengebäude eigentlich mit abreißen. Ich wollte die Gebäude erhalten um einen trockenen Raum während der Bauphase zu haben, nicht noch mehr Stress mit den Nachbarn zu bekommen (die Außenwände sind in deren Hinterhöfen integriert) und da ich eine neue Garage, in der Größe bestimmt nicht genehmigt bekommen hätte. Die Betondecke scheint jedenfalls doch sehr stabil zu sein, sonst wäre sie ja bei dem Abbruch mindestens beschädigt worden. Ich habe ja schon viel getan um die Statik zu verbessern indem die freitragenden Teile untermauert wurden. Jetzt möchte ich nur die weitere Korrosion der Bewehrung stoppen und dabei die Decke nicht mehr belasten als nötig ist.
  5. Statiker würde den Abbruch empfehlen

    Logisch. Ein abgebrochenes Bauwerk kann nicht mehr einstürzen. Haftung Null.

    Allerdings habe ich schon "Beton"decken erlebt, die hätten eigentlich schon lange eingestürzt sein müssen. Aber eine Decke kann sich immer wieder an einer anderen Stelle abstützen und es hält.

    Vor dem Einsturz gibt es einen Riss und eine Absenkung. Darauf muss man sehr bald reagieren und das muss man immer kontrollieren. Auch die tragenden und aussteifenden Wände sind wichtig für die Betondecke. Senken sie sich ab oder verändern sie sich ist auch die Decke in Gefahr.

    Bei einer tragenden Säule ist das anders. Die kann ohne Vorwarnung auseinander fliegen. Auch ein Betonbinder ist ein gefährliches Bauteil.

    Jeder Gutachter wird einen baldigen Einsturz sehen. Da ist er aus der Verantwortung. Aber einen Gutachter, der eine Tragfähigkeit bescheinigt ist so selten wie ein weißer Elefant.


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