Kälte kommt die Kellertreppe hoch? -Altbau 1952
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Kälte kommt die Kellertreppe hoch? -Altbau 1952

Hallo,
der Flur im EGAbk. unseres Hauses ist immer sehr kalt (Sommer wie Winter), natürlich liegt es daran, dass er nicht beheizt wird und wir aus Gründen der Energieeinsparung nicht tun wollen.
Im Flur befindet sich eine Treppe in den Keller aus Stein (Stufen sind beidseitig in die Wand eingelassen und Steinstoßtritte dazwischen geklebt)
Geht man die Treppe herunter, kommt ein kleiner Flur (wie Podest, ca. 0,75 m²) und dann kommt sofort eine Kellertür, sodass der Keller mit dieser Tür vom Treppenhaus getrennt ist.
Beim Heruntergehen der Kellertreppe spürt man regelrecht das "Eintauchen in eine Eishöhle".
Warum ist der Keller so unglaublich kalt? Barfuß hat man auf der Kellertreppe das Gefühl, dass einem die Füße absterben.
Die Kellertreppe konn ich im EG nicht mit einer Tür versehen, gibt es Möglichkeiten die Kälte zu isolieren, bzw. woher kommt sie so extrem?
Die Kellerdecken sind nicht gedämmt, nur in Küche und Wohnen ist ein Estrich mit aktueller Dämmung vorhanden. Die restlichen Räume werde ich in Zukunft noch Dämmen.
MfG
stöpa
  • Name:
  • stoepa
  1. Kalter Keller

    Ist ihr Keller gleichzeitig feucht? Woraus besteht das Kellermauerwerk? Was verstehen Sie unter extrem kalt? Steintreppen sind immer fußkalt, warum wollen Sie diese barfuß begehen?
  2. Wandaufbau-Temp. Feuchte

    Hallo,
    die Außenwände sind aus Bruchsteinen hergestellt, davor ist ohne Luftschicht eine Reihe Ziegelsteine gemauert, die Innenwände sind aus Hohlblocksteinen.
    Im Keller habe ich folgende Werte gemessen:
    Kellerräume und Garage: ca. 15,5-17 °C
    ca 49-65 % RLF
    MfG
    Stöpa
    • Name:
    • stoepa
  3. Wieso ist es im Keller so kalt?

    Foto von Edmund Bromm

    Bei dem Aufbau  -  wie beschrieben, ist sicher eine "gute" Verdunstung der Feuchte gegeben.
    Wenn nun Wasser verdunstet, findet eine Abkühlung statt.
    Die Temperatur wird sich auch nicht ändern, wenn Sie einen Teppich verlegen.
    Woraus besteht denn die Außentüre im Keller?
    Könnten Sie diese auch dämmen?
  4. Außentüre

    Hallo,
    eine Außentüre gibt es nicht. Es gibt nur ein neues wärmegedämmtes Hörmann Garagentor, sowie neue Kunststofffenster der Serie Rehau Brillant (5-Kammertechnik, Verglasung 1.1)
    Wodran erkenne ich, dass ich die Außenwand abdichten muss? Optisch ist an den im Erdreich liegenden Wänden keine Feuchtigkeit zu sehen.
    Eine Außenwand habe ich abgedichtet, da wir dort eine Terrasse angefüllt haben. (Sohle betoniert, Drainage, Dickschicht, Drainsteine, Drainagekies)
    Der gesamte Keller ist gefliest.
    Im Einbauschrank unter der Kellertreppe sowie in dem kleinen Flur davor riecht es modrig. (Flur wird selten benutzt)
    Der häufiger benutzte Raum riecht nicht.
    Ein weiterer Kellerraum hat feuchte Bodenfliesen an einer Stelle, die schlecht abtrocknet, Putzwasser braucht viele Tage zum abtrocknen.
    Habe ich zu viel Feuchtigkeit? Wenn ja, wo kommt sie her?
    Durch den Boden?
    Durch die Fliesen?
    Durch die Wände? -Ist doch nichts zu sehen.
    In unserem Haus wurde ca. 20 Jahre ein Massagebetrieb unterhalten. Im Keller befindet sich auch eine Sauna, Duschen mit Bodenabläufen sowie ein gemauertes und gefliestes Tauchbecken.
    Beim Entfernen einer Zwischenwand habe ich bemerkt, dass sich unter der Wand- auf der Betonplatte viel Feuchtigkeit befand.
    Kommt die Feuchtigkeit von draußen durch die Bodenplatte?
    Oder sind die Duschen und Becken im Saunabereich undicht?
    Der Saunabereich wure seit unserem Kauf und in der Zeit in welcher das Haus leerstand nicht genutzt (insgesamt ca. 2 Jahre)
    Kann es denn, wenn es an den Duschen und Becken liegt sein, dass die Feuchtigkeit wirklich nach 2 Jahren noch unter den Fliesen ist?
    Wenn es daran liegen sollte, wie bekomme ich die Feuchtigkeit raus? Reicht abwarten?
    Letzten Sommer schimmelten alle im Keller abgestellten Schuhe etc. an Stellen an denen Schweiß war. Für mich ist es ein Zeichen schlechter feuchter Luft gewesen.
    MfG
    STÖPA
    • Name:
    • stoepa
  5. Woher kommt die Feuchte? Die ist immer in der Luft enthalten!

    Foto von Edmund Bromm

    Wenn dies nicht so wäre, gäbe es kein Leben.
    1 Mechanismen der Durchfeuchtung
    Wir brauchen Luft zum Atmen und diese Luft enthält auch Wasser in Form von Wasserdampf.
    Den tatsächlichen Feuchtegehalt der Luft nennt man absolute Feuchte, sie wird gemessen in g/m³ Luft.
    Als Sättigungsfeuchte bezeichnet man die Wassermenge, welche physikalisch maximal in einer Luftmenge bestimmter Temperatur enthalten sein kann.
    Die relative Luftfeuchtigkeit ist das Verhältnis zwischen dem tatsächlichen Feuchtegehalt und der Sättigungsfeuchte. Sie ist, ebenso wie die absolute Feuchte, temperaturabhängig.
    So bedeutet eine absolute Feuchte von 9 g Wasser pro m³ Luft, bei einer Lufttemperatur von 20 Grad C, eine relative Luftfeuchtigkeit von ca. 55 %. Bei gleicher Wassermenge (9g/m³) und 10 Grad C Lufttemperatur wird die Sättigung von 100 % rel. Luftfeuchte erreicht.
    Sinkt die Lufttemperatur, so steigt  -  bei gleichem Wassergehalt  -  die relative Luftfeuchtigkeit an. Wird die Sättigung erreicht, muss die Luft das überschüssige Wasser an die Umgebung abgeben. Die Temperatur, bei der die Luft die Sättigungsgrenze erreicht, nennt man Taupunkt oder Taupunkttemperatur. Das Kondensat schlägt sich nieder, wo die Temperatur eines Gegenstandes oder Baustoffes die Taupunkttemperatur unterschreitet. Bei porösen, diffusionsoffenen Baustoffen kann der Taupunkt auch innerhalb der Wand liegen.
    Als Diffusion bezeichnet man den Feuchtefluss von Wasserdampf in porösen Baustoffen. Triebkraft der Diffusion sind unterschiedliche Temperatur- und Luftfeuchtigkeitskonzentrationen (Temperaturkonzentrationen, Luftfeuchtigkeitskonzentrationen) auf beiden Seiten der Wand oder Decke.
    Wasserdampf diffundiert in der Regel durch den Baustoff hindurch. Sollte jedoch in der Wand die Taupunkttemperatur unterschritten werden, kondensiert der Wasserdampf und es kommt zum Tauwasserausfall. Das Kondensat kann bei längerem Anhalten des Zustandes zu einer beträchtlichen Durchfeuchtung der Mauern führen. Besonders während der kalten Jahreszeit kann Kondensation am Wandinneren der Außenmauer Feuchtigkeitsschäden hervorrufen.
    Was ich Ihnen empfehle ist ein guter Luftentfeuchter!
    Dazu gebe ich Ihnen gerne Informationen. Was ich brauche ist die Raumgröße und die spätere Nutzung.
  6. Jawohl, Meister Bromm hat recht,

    ein Luftentfeuchter kann hier die Feuchteproblematik in den Griff bekommen.
    Zur Dämmung ist anzumerken, dass diese überhaupt nichts bringen kann, da es am EGAbk.-Boden allein auf die Kontaktfläche zum Fuß ankommt. Auf Teppich stehen Sie wärmer, als auf Stein  -  bei gleicher Temperatur. Ebenso fasst sich Ihr Schreibtischfuß aus Stahl kälter an, als die Holzplatte  -  ebenso bei gleicher Zimmertemperatur.
    Details zum Themenkomplex Dämmen und Feuchte erhalten Sie auf den u.a. Infolinks.
  7. Aber vorher?

    Danke für die bisherigen Antworten, aber ich bin der Meinung, dass vor einer Entfeuchtung geklärt werden müsse, vorher die Feuchtigkeit kommt!? Kommt sie immer noch durch die oben beschriebene gewerbliche Sauna-Nutzung des Kellers? Oder kommt die Feuchtigkeit von außen?
    MfG
    Stöpa
    • Name:
    • stöpa
  8. Die Feuchte

    kann selbstverständlich aus früher einkondensierter Feuchte der Saunanutzung kommen. Da Sie den Keller nicht heizen werden, bleibt die früher einkondensierte Feuchte auch in den Poren. Nicht zu verachten ist aber auch die durch feuchtwarme Frischluftzufuhr in kühle Flächen nachgelieferte Feuchte. Um es genauer zu sagen, wäre ein hoher messtechnischer Aufwand erforderlich. Sinnvoller wäre es, die Feuchte erst mal zu beseitigen und dann später die Wiederbefeuchtung aus raumklimatischer Problemlage zu verhindern.
    Vielleicht gibt es aber auch weitere Feuchtequellen wie defekte Wasserleitungen, Schadsalzbefrachtung mit hygroskopischer Wirkung usw. Das kann nur vor Ort festgestellt werden.
  9. gestern gesehen

    Am Wochenende holte ich unseren Sonnenschirm aus dem Kellerraum und stellte fest, dass er klamm war.
    Dies fand ich wirklich unverständlich, da im Keller optisch zunächst keine Feuchtigkeit zu sehen war.
    Daraufhin habe ich gestern alle im Keller abgestellten Dinge beiseite geräumt und festgestellt, dass in einigen Bereichen die Fugen der Bodenfliesen feucht sind. Auf den Fliesen selber war nur ein schmieriger Film (Wasser und Staub?) zu fühlen. Beim Wegschieben der Musikbox stellte ich viele Wassertropfen auf den Fliesen fest. An einer Stelle sah ich den Rand einer getrockneten Pfütze.
    Da niergens eine Spur von Wassereintritt zu sehen ist, und Reparaturen an Rohrleitungen nicht stattgefunden haben bin ich noch immer ratlos.
    Im Keller befinden sich Heizkörper aus der früheren gewerblichen Nutzung des Kellers. Soll ich diese zum "Ersttrocknen" der Räume einschalten oder mir ein Trocknungsgerät mieten oder mit Elektrolüftern arbeiten?
    Wie lange soll ich heizen? -Kosten!
    MfG
    Stöpa
    • Name:
    • stöpa
  10. Alles deutet darauf hin, dass

    es sich um ein Kondensatproblem an kalten Bauteilen handelt. Machen Sie Ihre Heizkörper an und heizen Sie den Keller mal ordentlich durch, wobei Sie an einer Stelle ein Fenster kippen sollten, um die feuchtschwüle Heizluft dann abzulüften. Das könnte klappen. Wenn nicht  -  weiter Ursachenforschung vor Ort.

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