Ausführung der horizontalen Abdichtung richtig?
BAU-Forum: Keller

Ausführung der horizontalen Abdichtung richtig?

Wir planen ein Einfamilienhaus und haben vom Bauunternehmer folgende Bauausführung erhalten.
Mutterboden abschieben und seitlich lagern, Bodenaushub, Bodenklasse 3-4, bis zu einer Tiefe von 2,4 m ausheben und abfahren. 20 cm Sandschicht einbringen und verdichten.
Noppenbahn (Dörken Delta MS) auslegen. 25 cm bewehrte Bodenplatte aus B25 WU (heißt glaube ich auch jetzt C25/30). Horizontale Absperrung unter erster Steinreihe mit Delta PE Mauerwerkssperre.
Bodenplatte mit Feuchtigkeitssperre Gefitas PE 3/300 abdichten und an den Wänden mit Gefitas Systemanschlussstreifen R 300
mit den Delta PE Mauerwerkssperren verbinden. Eine weitere Horizontalsperre soll auf der ersten Steinreihe erfolgen.
Für mich als Laien hört sich alles Schlüssig an, aber warum noch eine zweite Horizontalsperre? Und sind die Materialien auch die Richtigen?
MfG
degaan
  • Name:
  • degaan
  1. so geht es noch besser

    und die Sache mit der Noppenbahn unter der BP sollten Sie gleich stoppen.

  2. Warum Noppenbahn nicht?

    Hallo Herr Carden,
    ich konnte leider in Ihren Links nichts über die Noppenbahn finden, warum man sie weglassen sollte bzw. was gegen sie spricht.
    Ich denke mal die Noppenbahn ist als Kapillarbrechende Schicht gedacht.
    MfG
    degaan
  3. Betonüberdeckung

    Sie haben eine Mindest-Betonüberdeckung einzuhalten. Also z.B. 3 cm Beton um die Eisen drumherum, eben auch nach unten. Nun werden aber erst die Eisen verlegt, dann kommt der Beton rein. Dabei latschen die Leute auf der Bewehrung rum. Was glauben Sie, was das Eisen auf der Noppenbahn macht? Durchdrücken.
    Richtig ist 15 cm kapillarbrechende Schicht aus z.B. Kies, PE-Folie (damit der Beton nicht in den Kies läuft), Sauberkeitsschicht aus 4  -  5 cm billigem Beton.
    Dann Bewehrung auf Abstandshaltern verlegen.
    So bleibt die Bewehrung da, wo sie hingehört und damit die Betondeckung gleichmäßig.
    Abdichtung wie bei den Links von Herrn Carden
    • Name:
    • Reg2003-R.K.
  4. Die Pe-Folie auf dem Kies

    Können Sie auch weglassen.
    Nicht erforderlich eher schädlich.
  5. Wenn es nicht gerade regnet :-)

    Sonst ist die Sauberkeitsschicht im Kies. Ansonsten kann die wegfallen, gerade bei steifen Mischungen.
    • Name:
    • Reg2003-R.K.
  6. Wenn es sich

    um eine Kapillarbrechende Schicht handelt, fehlt es ein Feinkorn. Wo dann wohl die Zementschlämme verbleibt, wenn der Kies nicht abgedeckt wir. Die Sauberkeitsschicht ist hin und die kapillarbrechende Eigenschaft des Kieses ist aufgehoben. Es sein denn, ich baue den Beton als F1 ein, aber dass wird wohl nichts. Ich verstehe den Hinweis schon hinsichtlich der Folie  -  bezugnehmend auf einen Fundamenterder. Aber ob dieses wirklich im feuchten Milieu liegt, wenn ich eine KB Schicht habe ist doch wohl auch in Frage zu stellen.
    R. K. hat den Sinn einer SB Schicht genau erklärt. Dieses funktioniert nun mal mit einer Noppenbahn nicht, schon gar nicht auf einer Grobkiesschicht. Ferner hat die SB Schicht die Aufgabe Ungenauigkeiten im Untergrund auszugleichen, um Dickenunterschiede in der BP zu vermeiden. Dieses würde wiederum zu Zwängungen in diese führen. Des Weiteren ist der Sinn der Kiesschicht als Kapillarbrechende Schicht sowieso in Frage zu stellen. Diese darf als Ersatz für eine Flächige Abdichtung der Sohle nur dann zum Einsatz kommen, wenn keine dauernden Aufenthaltsräume betroffen werden. Sie planen aber sowieso eine Abdichtung dieser, damit verliert die Kiesschicht Ihren Grund. Wenn Sie meine Links aufmerksam gelesen haben, werden Sie die Erklärung hierzu gefunden haben.
    Die Delta PE Mauerwerkssperre hat zwar eine Zulassung für Erddruckbelastete Wände, entspricht aber nicht der DINAbk. Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) Abdichtungsarbeiten  -  DIN 18336 Ausgabe Dezember 2002, diese fordert eine Bahn mit einer Dicke von mindestens 1,2 mm. Die Delta PE Mauerwerkssperre ist 0,4 mm Dick. Die DIN 1053-1: Mauerwerk  -  Teil 1: Berechnung und Ausführung verlangt für Erddruckbelastete Wände eine besandete Pappe, oder eine Sperrlage mit ähnlichen Reibungswiderstand. Die Delta PE Mauerwerkssperre soll dieses angeblich haben. Bleibt nur noch die Frage nach der Anbindung der Abdichtung auf der Sohlenplatte an die Delta PE Mauerwerkssperre. Ich kenne die Gefitas PE 3/300 nicht, also kann ich nicht sagen, ob diese ohne Probleme mit der Delta PE MS kompatibel ist.
    Aber die DIN 18195-4 "Bauwerksabdichtungen; Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit (Kapillarwasser, Haftwasser) und nichtstauendes Sickerwasser an Bodenplatten und Wänden; Bemessung und Ausführung  -  2000/08" gibt die verschiedensten Möglichkeiten der Sperrungsmaterialien vor. Die Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) Abdichtungsarbeiten  -  DIN 18336 Ausgabe Dezember 2002 grenzt diese auf einer G200DD unter den Wänden (nach DIN 1053 dann bitte besandet) und einer G200S4 auf der Sohlenplatte ein. Die Materialien sind kompatibel und Alles wird gut.

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