Sollten die Kelleraußenwände mit YTONG-Steinen gemauert werden? Oder sollten wir betonieren?
BAU-Forum: Keller

Sollten die Kelleraußenwände mit YTONG-Steinen gemauert werden? Oder sollten wir betonieren?

Hallo,
wir würden gerne unseren Keller mit YTONG-Steinen (YTONG-Selbstbauhaus) mauern, da wir denken dass mit YTONG ein besseres Raumklima erzielbar ist (evtl. kann später der Keller als Wohnung genutzt werden). Wir sind uns nicht sicher ob es besser ist den Keller mit YTONG-Steinen zu mauern oder die Kelleraußenwände betonieren zu lassen. Wir haben Bedenken bezüglich der Feuchtigkeit, welche evtl. zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. nach 5  -  10 Jahren) auftreten könnte. Zudem sind wir uns nicht sicher ob ein YTONG-Keller die Last eines Erdgeschosses + eines Obergeschosses tragen kann? Die Baustelle befindet sich auf dem obersten Punkt der Ortschaft (keine Hanglage; kein Wasser in der Baugrube). Der Boden ist ein Lehm-Sandgemisch. Evtl. ist dies auch wichtig: Ein Nachbar hat seinen Keller mit Betonsteinen gemauert (Dickbeschichtung wurde ebenfalls aufgetragen) und hat keine Probleme mit Feuchtigkeit. Wenn Betonstein die Feuchtigkeit nicht aufnimmt, dann wird dies YTONG auch nicht tun, oder?
Viele Bauunternehmen, welche wir befragt haben, raten uns ab den Keller mit YTONG zu mauern (diese Unternehmen haben die Baustelle jedoch nie besichtigt) => Die meisten Aussagen waren: Beton ist Beton!
Welche Empfehlung können Sie abgeben? Hat jemand Erfahrungen (gute oder schlechte) mit einem YTONG-Keller bezüglich der Freuchtigkeitsaufnahme und der Tragfähigkeit?
  • Name:
  • Georg
  1. Wer plant hier eigentlich?

    Was sagt der TWP?
    Eine Abdichtungskonzept, konsequent geplant uns ausgeführt, sollte solange den Unbilden des Wassers trotzen, wie die Standzeit Ihres Gebäudes angelegt ist.
    Es gibt hunderttausende Häuser mit Porenbeton-, Ziegel-, Kalksandsteinkeller.
    Es gibt sicherlich auch Negativbeispiele darunter  -  aber auch bei dem Wandbildner Beton.
  2. Wer plant hier eigentlich?

    Hallo,
    danke für Ihre Auskunft. Es ist also nur eine Frage des Abdichtungskonzeptes. Wie würden Sie einen "YTONG"-Keller sinnvoll abdichten. Müssen hier die Außenwände auf der Innen- und Außenseite (Innenseite, Außenseite) abgedichtet werden?
    Was meinen Sie mit "Was sagt der TWP"? (Mir sind TWP-Schutzräume bekannt, aber das meinen Sie wohl nicht, oder?)
    Geplant wurde das gesamte Bauvorhaben mit einem Architekten und der für unser Bundesgebiet zuständigen YTONG-Vertretung. Diese stehen uns mit Rat und Tat zur Verfügung.
    Aber mir ist natürlich klar das YTONG eher zu einem YTONG-Keller tendiert.
    Was würden Sie als Bauunternehmer empfehlen?
    1. Keller mit YTONG (36,5er Ziegel) mauern
    2. Keller mit Betonstein mauern
    3. Keller betonieren
  3. prinzipielles

    moin,
    prinzipielle Fragen von der Art wie die Ihrige können in einem Forum wie hier nur zu den folgenden (gutgemeinten) Hinweisen führen, die auch der Herr Carden schon angerissen hat:
    1. TWP = Tragwerksplaner; d.h. der für ihr (!) Projekt zuständdige Statiker (Wärmeschutz nicht vergessen)
    2. der benötigt dafür ein Bodengutachten (kostet so etwa um die 1000,- €, je nach Leistungsumfang); denn Baugrund ist i.d.R. Bauherrenrisiko
    3. anhand der Angaben aus einem Bodengutachten kann dieser Fachmann eine verbindliche Aussage hinsichtlich der Ausführung (statisch) ihres Kellers machen.
    4. Ihr planender Architekt wird anhand dieses Gutachtens eine passende Abdichtung planen können.
    5. alles andere ist Kaffeesatzleserei
    Diese Hinweise werden sie in hunderten von anderen Beiträgen in diesem auch schon finden.
  4. noch ein paar Anmerkungen

    Erstmal was prinzipielles:
    1. Ein gutes Abdichtungskonzept ist klasse, stimmt schon. Aber auch das hält nicht ewig und in der Regel schon gar nicht über die Standzeit eines Einfamilienhaus.
    2. Sie erstellen den Keller und somit wohl auch die Abdichtung und Entwässerung in Eigenleistung. die Praxis zeigt, dass hier häufig relativ teure Fehler "eingebaut" werden.
    3. Ein gutes Raumklima bietet ein Gasbetonkeller (YTONG) aber auch ein Betonkeller. Achten Sie auf eine gescheite Wärmedämmung und einen vernünftigen Innenputz.
    4. Planen Sie ihren Keller vernünftig, wenn sie ihn später als Wohnraum nutzen wollen. (Raumhöhe, Belichtung, Belüftung, etc.)
    5. Nur weil ihr Nachbar mit Betonsteinen Erfolg hatte, muss das bei Ihnen nicht automatisch auch klappen. Übrigens nimmt Betonstein sehr wohl Feuchtigkeit auf.
    6. Gehen Sie davon aus, das die Abdichtung des Kellers irgendwann saniert werden muss.
    7. Unter "sanierungstechnischen Gesichtspunkten" können durchfeuchtete Gasbetonsteine sehr problematisch werden. Betonsteine (Hohlblocksteine) sind bei einer nachträglichen Abdichtung ebenfalls nicht die reine Freude. Kalksandstein und Beton sind hier in der Regel deutlich unproblematischer.
    Meine (unverbindliche!) Empfehlung:
    1. Kelleraußenhülle aus Beton
    2. fach- und sachgerechte (fachgerechte, sachgerechte) Abdichtung und Entwässerung gemäß dem vorliegenden Lastfall
    3. Wärmedämmung (außen natürlich)
    4. Innenwände aus Kalksandstein
    5. Innenputz
    6. Perimeterdämmung der Bodenplatte nicht vergessen
    Ist natürlich nur eine "grobe" Empfehlung, bei dem Aufbau werden sie später voraussichtlich die geringsten Probleme mit eindringender Feuchtigkeit haben.

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